Beiträge von Martina A.

    Erst mal tut es mir leid, daß du dein Schweinchen so früh gehen lassen mußtest.


    Da Knuddel bisher mit einem Weibchen zusammen gelebt hat, würde ich ihn auch wieder ein neues Mädel holen. Mit einem weiteren Böckchen würde es dann wohl nur Streit geben. Bei der gemischten Haltung spielt das Alter nicht so sehr eine Rolle, d.h. die neue Partnerin kann gleichaltrig sein, aber auch jünger.


    Ich würde dir zu einem Mädel in einem Alter zwischen 1 und 4 Jahren raten.

    Ich sehe das genau so. Warum sollte man so einem kleinen Tier ständig (und das müßtest du für einen dauerhaften Rumdumschutz) mit einem Zeugs belasten, was auf Dauer die Organe schädigen kann?


    Neben ausreichendem Platz, Streßvermeidung und gutem Futter könntest du noch das Immunsystem stärken durch homoöpathische Mittel und auf ausreichende - aber nicht übertriebene - Stallhygiene achten.

    Wie alt sind die beiden denn? Der Streß könnte mit der Zeit größer werden, wenn sie erst noch in die Rappelphasen kommen.


    Eine Kastration könnte etwas helfen, wenn sie möglichst zeitnah durchgeführt wird. Durch die Kastration sinkt der Hormonspiegel, d.h. die Tiere werden etwas ruhiger. Nur bei Böcken, die sich schon zerstritten haben, nützt eine Kastration nichts mehr. Aber da dies bei dir noch nicht der Fall ist, würde ich zu dem Eingriff raten.


    Leider sind Etagenbauten für Meerschweinchen- und inbesondere Böckchenhaltung nur bedingt geeignet. Besser wäre eine große Lauffläche, wo die Tiere sich aus dem Weg gehen können. So müssen sie sich entweder um die gleiche Ebene streiten oder jeder besetzt seine eigene - was auch fast wie Einzelhaltung wäre.

    Haarbüschel, die sich zusammen mit einer Schuppe von der Haut lösen, deuten auf Haarbalgmilben hin. Das frei verkäufliche Zeugs aus dem Zooladen hilft da nicht wirklich, sondern muß einmal vernünftig behandelt werden. Die Spritze vom TA muß auch nach 7-10 Tagen wiederholt werden, eine einmalige Behandlung hilft nicht wirklich, da du mit dem Medikament zwar die Milben tötest, nicht aber deren Eier. Deswegen muß die Behandlung wiederholt werden, damit du diese neuen Schlüpflinge auch erwischt. Und um auf ganz sicher zu gehen, wird oft noch ein drittes Mal behandelt. Dann müßten aber auch alle Plagegeister weg sein.

    Warum läßt den den Kleinen nicht kastrieren? Das ist ein Routineeingriff und ermöglicht dem armen Kerl ein Leben unter Artgenossen - es sei denn, du schaffst dir ein zweites Böckchen für ihn an oder gibst ihn ab. Vielleicht findet sich bei dir in der Nähe eine Notstation, die ihn aufnehmen und weitervermitteln kann. Abgesehen davon, daß Einzelhaltung nicht artgerecht ist und in anderen Ländern sogar verboten, fehlt dem kleinen Mann ein älterer Artgenosse als Erzieher.


    Jungtiere sind oft wesentlich ängstlicher und zappeliger als ältere Artgenossen. Sie muß es einfach lernen, daß angefaßt zu werden nichts schlimmes ist. Da hilft einfach nur Geduld.

    Oft kann man eine vermehrte Aufnahme von Blinddarmkot bei den werdenden Müttern beobachten. Da sie wegen des dicken Bauches diesen nicht mehr direkt am After abnehmen kann, köttelt sie diesen aus und dreht sich dann um die eigene Achse, um ihn aufzunehmen. Dadurch entsteht manchmal der Eindruck, das Weibchen würde ein Nest bauen.


    Anzeigen einer baldigen Geburt wäre auch die Veränderung der Bauchform. In den letzten Tag senkt sich der Bauch erheblich ab, so daß das Schwein - von hinten betrachtet - links und rechts neben der Wirbelsäule Kuhlen entstehen. Außerdem wird das - von oben betrachtet - runde Tier hinten am Po eher spitz, da das erste Baby im Geburtskanal liegt.


    Möglich wäre auch ein Milcheinschuß kurz vor der Geburt.


    Der Kastrat interessiert sich verstärkt für das Mädel, da er die herannahende Geburt und die damit verbundene anschließende Brünstigkeit des Weibchens riechen kann.


    Nachdem das Gewicht in den letzten 3-4 Wochen vor der Geburt hoch geht, bleibt es die letzten Tage eher stehen (nur abnehmen dürfen sie nicht, kann auf eine Toxikose hinweisen).


    Die Geburt selbst geht in Normalfall relativ schnell und ist verhältnismäßig unblutig. Die Mama hockt sich hin und nach ein paar heftigen Wehen zieht sie das erste Baby unter dem Bauch nach vorne. Wichtig für den Fall, daß das Baby stecken bleibt: bitte auch in diese Richtung beim Ziehen helfen und niemals nach hinten hinaus ziehen, sonst kann es zu schlimmen Verletzungen des Geburtskanals kommen. Die Mama hat nun ein paar Minuten Zeit, das Baby von der Eihaut zu befreien und evtl. auch schon die erste Nachgeburt zu verspeisen. Wie du schon richtig gelesen hat, dienen die darin enthaltenen Hormone zur Anregung der Milchbildung.Nach einigen Minuten sollte dann das nächste Baby kommen.


    Wenn sich im Gehege noch erfahrene Weibchen befinden, laß diese bei der Geburt dabei sein. Sie unterstützen die Mutter oft tatkräftig, indem sie beim Putzen der Babys helfen.

    Der Bock/Kastrat riecht, daß das Weibchen bald wirft. Da sie nach der Geburt sofort wieder brünstig wird, ist sie natürlich im Moment sehr interessant für ihn. Vielleicht nervt er sie im Moment etwas zu sehr und mit dem Wegbeißen hält sie ihn auf Abstand. Das ist völlig normal und kein Grund zu trennen - es sei denn, er versucht permanent sie zu besteigen und sie hätte in der Geburt keine Ruhe. Dann würde ich sie auseinander setzen, bis die Babys da sind.


    Zum TA brauchst du nach der Geburt nicht, wenn soweit alles o.k. ist. Du kannst die Babys auch sofort anfassen bzw. solltest es sogar, denn die Kleinen sollten möglichst regelmäßig gewogen werden. Das Geschlecht müßtest du spätestens in der 3. Woche bestimmen lassen, da die Kleinen bereits mit 4 Wochen (wenn sie groß und kräftig sind, also gewichtsmäßig über 250 g) geschlechtsreif werden.

    Bei Solid-Goldagouti wären die Haarspitzen rot. Bei deinem Tier sind sie heller, du beschreibst es selbst als Goldton. Von daher dürfte es Solid-Grauagouti (schwarz mit Ticking in buff) oder Solid-Lemonagouti (schwarz mit Ticking in creme) sein.

    Meine Tiere (Außenhaltung) bekommen es im Winter auch als Beifutter in kleinen Mengen.


    Hier mal die Zusammensetzung:


    25% entblätterte Luzerne, 20% Dinkel im Spelz, 17% Johannisbrot, 15% Gerstenflocken, 10% Maisflocken, 6% Möhrenchips, 2% Petersilie, getrocknet, 2% Leinflocken, kalt gepresst, 1% Leinöl, kalt gepresst, 1% Zuckerrübenmelasse