Huhu,
:wink: fein, dass es diesen Thread gibt!
Zitat von ChiliAlles anzeigenich habe bisher immer ganz streng nach der 10 %-Regel Frischfutter gegeben ... jetzt habe ich langsam umgestellt und gebe den Schweinchen so viel Frischfutter, wie sie wollen.
Ich war sehr skeptisch und habe mir gedacht, dass sich die Schweinchen dann sicher überfressen (Blähungen) bzw. nur mehr Frischfutter fressen, weil sie sich ja immer so auf das Gemüse gestürzt haben, wenn ich ihnen welches gegeben habe. Aber es ist nicht so.
Meine beiden wiegen 980 g und 1070 g ... habe ihnen also früher jeweils täglich ca. 100 g Gemüse gegeben, sie haben sich darauf gestürzt und binnen kürzester Zeit war alles weggeputzt ... jetzt stelle ich ihnen einfach immer ein Gemüseteller (mit 10 - 15 versch. Gemüsesorten) in den Auslauf. Der Unterschied zu früher ist, dass sie sich nicht mehr wie die Irren drauf stürzen, sie schnuppern und knabbern zuerst mal dran und fressen dann das, was sie möchten ... im Laufe des Tages frisst jedes Meeri jetzt ca. das Doppelte an Frischfutter (also ca. 20 %) wie ich ihnen früher vorgesetzt habe.
Das ist doch eigentlich auch nicht sooo viel, es heißt doch immer mindestens 10 % ... und dazwischen fressen sie weiterhin dauernd Heu und knabbern an den Zweigen.
Sie können sich nun einfach aussuchen, welches Gemüse sie bezügl. Vitamine und Nährstoffe gerade brauchen ... das Gemüse von dem sie mehr fressen, fülle ich dann wieder nach und vom anderen gebe ich einfach weniger bzw. setze mal ein paar Tage damit aus.
Ich konnte auch nicht beobachten, dass die Schweinchen sich immer nur ihre "Lieblingsspeise" raussuchen ... nein, sie fressen im Moment viel Paprika, Stangensellerie und Fenchel. Früher waren sie zB ganz heiß auf Gurke ... seit aber immer ca. 40 g Gurke aufm Teller liegen, bleibt die Gurke eher liegen.
Und wie gesagt, dazwischen fressen sie viel, viel Heu, wie eh und je.
Zitat von ChiliObwohl ich immer sehr abwechslungsreiche 10%-Gemüse gefüttert habe, war ich mir immer unsicher bezüglich Kalzium-Phosphor-Verhältnis usw. ... den Vorteil bei ad libitum würde ich sehen, dass sich der Mensch dann nicht mehr so viele Gedanken machen muss, weil sich die Schweinchen das Gemüse aussuchen, das sie gerade vermehrt brauchen zB wegen bestimmter Vitamine oder Mineralstoffe.(Wiesen)kräuter.
Und wie praktisch, ich kann bei den beiden Posts fast komplett unterschreiben.
Ich war auch lange Zeit "Fan" der 10%-Frischfutter-Regel (weil: die fressen sonst nicht genug Heu, die überfressen sich, die kriegen Verdauungsprobleme). Ich bin dann verstärkt ins Grübeln gekommen, als ich anfing, mir über Blasenerkrankungen und das Ca/P-Verhältnis Gedanken zu machen, bei der Frage, ob ich mich jetzt tatsächlich hinsetzen, und für jede Mahlzeit das optimale Verhältnis ausrechnen soll.
Das Konzept, dass sie Schweinchen da selber viel besser "wissen", was sie grad fressen sollten, kam da gerade zum richtigen Zeitpunkt und erscheint mir eigentlich sehr logisch. Warum auch nicht, sie sind ja nicht doof - sofern man ihnen die Möglichkeit zur Selektion bietet. (Ich gehe mal von gesunden, nicht-mangelernährten Tieren aus.)
Eine relativ breite Auswahl an Frischfutter habe ich schon immer gefüttert - auch inkl. Kohl z.B., bei mir ging es jetzt fast nur darum, die Menge zu steigern, und die richtige Menge von allem zu erwischen.
Finde ich gar nicht so einfach, weil die Schweinchen da auch nicht immer vorhersehbar sind. Und weil es teilweise Ausmaße annimmt, dass ich nur staunen kann. Denn das ist ja die Frage, die hier auch schon im Thread aufkam - ab wann füttere ich richtig ad lib? Wenn von allen Futtersorten noch was übrig ist? Das z.B. habe ich bislang noch nicht geschafft - frische Kräuter z.B., keine Ahnung, was ich da ranschaffen müsste, damit kontinuierlich was da ist. Oder sagt man eben, es ist auch okay, wenn von allen Futter"gruppen" jeweils noch was da ist?
Was ich immerhin schon - genau wie Chili es auch schildert - beobachten konnte: Salat, Gurke (das war hier sonst in kürzester Zeit inhaliert) wurden für Heu liegengelassen. Bzw. mit Gurke hatte ich sogar schon ein "Bis zur nächsten Fütterung noch da"-Erlebnis - sowas wäre sonst undenkbar gewesen... D. h., die Befürchtung "Die fressen, bis sie platzen" hat sich überhaupt nicht bestätigt. Allerdings braucht es natürlich eine gewisse Umstellungsphase, bis sie wirklich merken, dass jetzt immer was da ist, und sie sich keinen Stress machen müssen.
Noch mal zum Heu - da merke ich momentan gar keine Veränderund in meinem Heuverbrauch. Wenn hier gerade Futterphase angesagt ist, dann knabbern einige Schweinchen am Gemüse, anderen am Heu, wie sie's grad mögen. (Wenn die Schweinchen kein oder nur Heu sehr wenig fressen, würde ich da eher mal gucken, ob ihnen nur das gerade angebotene Heu nicht zusagt. Heu ist - für die Tiere - ja nicht gleich Heu.)
Zumal, wie ja auch schon gesagt wurde, die für den Zahnabrieb mitverantwortliche Kieselsäure in allen Pflanzen enthalten ist.
Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass es auch darum geht, den Tieren frische Sachen ständig zur Verfügung zu stellen. Gerade im Winter, oder generell auch in der Stadt, wenn man nicht ständig eine tolle Wildwiese zum Sattfressen anbieten kann. Man muss sich ja erstmal bewusst machen, dass auch Heu getrocknete Nahrung für die Schweinchen ist.
Soweit erstmal von mir, ich glaube, jetzt bin sowieso erstmal einen Vorstellungsthread schuldig,
viele Grüße,
Sawyer