Beiträge von Mirana


    Ich unterschreibe hier. Grundsätzlich sollten Meerschweinchen Heu zur freinen Verfügung haben - rund um die Uhr. Dann kann ich auch, wann immer ich will, Grünfutter geben.


    Ich habe in allen Gehegen Heuraufen, die den Bedarf von zwei Tagen fassen und täglich gefüllt werden. Frischfutter gibt es nach dem Misten - bei mir täglich, aber zu unterschiedlichen Zeiten.

    Zitat von TeeEi


    Handelt es sich bei dem Artikel im Spektrum nicht um Hausmeerschweinchen? Da steht auch, dass sich die wilde Stammart des Hausmeerschweinchens unter ähnlichen Bedingungen völlig anders benimmt. Ich habe jetzt nur den Anfang des Artikels gelesen.


    Doch, da geht es um Hausmeerschweinchen. Aber es werden immer wieder die wilden Arten mit heran gezogen. Und bei denen differiert das Verhalten je nach Lebensraum und Art zum Teil ganz enorm, was für die Anpassungsfähigkeit der Meerschweinchen spricht.


    Wie bei allen Artikeln in Zeitschriften ist das Ganze - für meinen Geschmack :wink: - viel zu kurz und zum Teil auch oberflächlich, aber man kann sich ja die Studie organisieren :D

    Zitat von Wildkaetzchen

    Das habe ich da ;)
    Ich rede nicht von Norbert Sachser, sondern von einem seiner jungen Kollegen, welche eigene Studien durchgeführt hat, ich muss das mal raussuchen.
    Ich denke, es kommt auch darauf an, wo geforscht wurde, in welcher Gegend usw. Denn ich habe eben auch von wirklichen Kleingruppen gesprochen, die nichts miteinander zu tun haben.


    Er schreibt ja explizit, dass das Sozialverhalten je nach Lebensraum SEHR differiert. So haben die einen 2000 m²und sind zufrieden, andere "brauchen" 10.000 m².


    Ich finde die "Schweins" ungeheuer faszinierend :D

    Zitat von Wildkaetzchen

    Viele Wildmeerschweinchengruppen sind garnicht so groß, ich habe einige Dissertationen dazu schon gelesen. Oft ist es ein Männchen und 2-3 Weibchen.


    Sie untergliedern sich, d.h. mehrere - bis, bei guten Bedingungen, viele - solcher Kleingruppen bilden zusammen mit dem Jungvolk und anderen Böckchen einen großen Verband, in dem es offensichtlich auch stressfreier und harmonischer zugeht als in den kleinen Gruppen. Zumindest wenn man Prof. Norbert Sachser glauben darf. Und die haben sogar die Cortisolwerte (=Stresshormon) der Tiere gemessen.


    Wenn es Dich interessiert: Eine Zusammenfassung seiner Ergebnisse ist im neuen Spektrum der Wissenschaft (01/2010) zu lesen. Das Heft kannst Du für 5,00 € auf der Webseite downloaden.

    Zitat von Zweety


    Und je artgerechter die Haltung (also zum Beispiel keinen Stress-->Ruhebedürfnis, Bewegung und gute Ernährung...), desto weniger Krankheiten können aufkommen und desto seltener benötigt man die Hilfe des Tierarztes (beim Meeri fallen ja auch die Impfungen weg, anders als bei anderen Tieren), auch meiner Erfahrung nach.


    Das ist meiner Erfahrung nach bei allen Tieren so. Je artgerechter sie leben und ernährt werden, umso gesünder sind sie. TA-Besuche bleiben da die Ausnahme.

    Zitat von TeeEi

    Ich glaube, Mirana meinte da so was wie 5 Männchen + 20 Weibchen (nur als Beispiel).


    Ja, so was in die Richtung meinte ich.


    Was ich persönlich noch einen ganz vernünftigen Ansatz finde, artgerecht zu definieren, ist, zu schauen, ob das Tier alle seine "Funktionskreise" ausüben kann: Also Ruheverhalten, Bewegungsverhalten, Komfortverhalten, etc. ... Je mehr dieser Funktionen es ungestört und nach eigenem Belieben ausüben kann, umso artgerechter die Haltung.


    Ich unterschreibe der Einfachheit halber bei Nadine :D - und kaufe auch im Pferdefuttershop.

    Guten Morgen :D


    Bei Kaninchen kann ich nicht mitreden, von denen habe ich zu wenig Ahnung.


    Zu den Meerschweinchen: Meerschweinchen leben in der Natur - meist - in Kolonien, die sich wiederum in Untergruppen aufspalten (Bock plus 2 bis 3 Mädchen) plus Jungvolk. Rangniedrigere Böckchen kommen so gut wie nicht zum decken, leben aber trotzdem stressfrei in der Gruppe - und das - bei Hausmeerschweinchen - sogar auf beengtem Platz. Wurde gerade in einer Untersuchung der Uni Münster, Prof. Sachser, herausgefunden (und ausprobiert).


    Das hieße ja nun, dass artgerechte Meerschweinchenhaltung ausschließlich die Haltung in einer größeren gemischtgeschlechtlichen Gruppe ist. Das hat aber auch kein Privathalter und ganz sicher auch keine Notstation. Abgesehen davon, dass auch die Fortpflanzung zum artgerechten Leben gehört.


    Leben in menschlicher Obhut bedeutet also immer auch eine Einschränkung des normalen, artgerechten Lebens - teilweise bis hin zur Qual, leider.


    Wo zieht Ihr persönlich da die Grenze zwischen "noch ok" und "geht nicht (mehr)"? Und was tut Ihr, wenn Ihr Meerschweinchen seht, die schlecht leben? Das passiert bei privater Haltung ja meist aus Unwissen und nicht aus böser Absicht.


    Ich finde es sehr sehr schwierig, da allgemeingültige Reglen aufstellen zu wollen :?

    Hallo,


    diese Antwort stammt aus einem anderen Thread, aber ich finde das Thema sehr interessant, deshalb ein neuer Thread:


    Zitat von Zweety

    Die Züchter, die ich kenne, sind alle geprüfte Zuchtbetriebe etc. und trotzdem ist artgerechte Haltung nicht möglich.


    Geprüfte - im Sinne von kontrolliert/besichtigt/überwacht - Zuchtbetriebe gibt es in der Meerschweinchenzucht nicht. Züchter, die sich so nennen dürfen, haben lediglich eine schriftliche Prüfung abgelegt. Wie sie ihre Schweinchen tatsächlich halt, das überprüft niemand. Auch amtliche Vorgaben gibt es nicht, lediglich ein Positionspapier der TVT (Tierärzte für Tierschutz) zur Meerschweinchenhaltung. Und das geht von handelsüblichen Käfigen aus.


    Zitat

    1. Der Platz und die Konstellationen
    Artgerechte Zuchttierhaltung sähe für mich so aus:
    -Weibchen mit kastriertem Bock in großen Gehegen/EBs
    -Und die Böcke? Unkastrierte Bockgruppenhaltung? Finde ich persönlich auch nicht so gut. Aber es bleibt einem ja keine andere Möglichkeit. Also ist hier die Vorraussetzung: viel Platz.
    -Alle Gehege sollten außer Sicht,-Riech,-und Hörweite sein, meiner Meinung nach.


    Dazu gibt es im neuen Spektrum der Wissenschaft 01/2010 einen interessanten Artikel:



    Quelle: Spektrum der Wissenschaft, 01/2010, Seite 56


    Zitat

    Und das erfordert natürlich viel Platz. Ist das möglich in einer Wohnung? Meiner Meinung nach nicht.


    In einem Käfig im Wohnzimmer zumindest nicht, da geb ich Dir recht.


    Zitat

    2.Die Fütterung
    Artgerechte Fütterung ist ja eigentlich:
    -Wiese, Wiesenkräuter, Blattgemüse, Gemüse, Küchenkräuter, Heu (als Wiesenersatz), Äste...
    -Aber die Zuchttiere brauchen ja viel Energie, also wird TroFu gefüttert, das wiederum zählt für mich aber nicht zur artgerechten Ernährung.
    -Wenn erhöhter Energiebedarf, dann würde ich Sämerein füttern, was aber vorraussetzt, dass man sich damit auskennt.
    Und es dauert schon lange für ca. 5 Tiere täglich (im Sommer) Wiese etc. zu pflücken, wie möchte man dann für 10-15 Tiere sammeln gehen, wenn man ja auch noch soviel Zeit in Nachwuchs etc. stecken muss? Was ich damit sagen möchte, man hat ja schon in der Heimtierhaltung alle Hände voll zu tun, um die Tiere artgerecht zu halten, geht es bei der Zuchttierhaltumg überhaupt?


    Man kann für viele Tiere auch mähen (lassen) etc. ... Es erfordert halt Organisation, aber es geht sicher. Füttere mal ein Pferd :wink:


    Zitat

    3.Die Versorgung
    Tierarztkosten sind hoch, Impftermine (bei Kaninchen) müssen eingehalten werden, Frühkastration sollte erfolgen, Vermittlung nicht zu früh (zum Beispiel bei Kaninchen erst frühestens ab der 10. Woche), ggf. Handaufzuchten, Krankheiten, Komplikationen, Streukosten, Gehegebaukosten, Abwechslung für die Tiere...


    Das ist halt eine Frage des eigenen Anspruchs und des Preises, den man zu vertreten bereit ist. Bei 5,00 € pro Tier ist der schon lange über den Jordan, das stimmt wohl, aber was das heißt, kann man ja durchaus kommunizieren - auch gegenüber einem potenziellen Käufer.


    Zucht generell abzulehnen, nur weil es genügend Nottiere gibt, halte ich NICHT! für den einzig gangbaren Weg im Sinne der Tiere. Tierheimtiere kosten oft mehr, sind schwieriger zu halten, weil vielleicht schlecht sozialisiert, etc. pp - nicht jeder sollte sich das zumuten müssen, finde ich. Und abgesehen davon: Manch einer kann es auch schlicht nicht. Stell Dir nur einen schlecht sozialisierten großen Hund vor: Wer soll den halten mögen/können? Der ältere Herr in der Stadtwohnung? Die Familie mit Kindern?


    Auch wenn es bei Meerschweinchen leichter ist: Tierarztkosten können schnell ins Unendliche steigen. Das kann man nicht immer voraus planen. Und Kinder, die ein Haustier nach dem anderen innerhalb kürzester Zeit verlieren, weil es einen Tumor, OD oder sonstwas hat: Auch das will nicht jeder seinen Kindern antun. Ganz abgesehen davon, dass es weit mehr Wissen erfordert, ein angeschlagenes Tier zu halten als ein unkompliziertes gesundes. Dazu alle zwingen zu wollen, halte ich für keinen guten Weg.

    Sehr guter Service. Ich bin sehr zufrieden. Das Sortiment ist halt typischer Zoohandel, sprich, selektieren musst Du selbst, weil eben auch viel Schrott im Angebot ist. Aber das ist eine Verantwortung, die Du doch sowieso immer trägst :wink:

    Zitat von Chili

    Gerade jetzt im Winter befestige ich meinen Schweinchen meistens zwei riesige Fichtenzweige (aus dem nahen Wald) in ihrem Gehege ... sie lieben es, sich darunter zu verstecken, als Unterschlupf ... manchmal machen sie auch Männchen und fressen die Spitzen der Zweige, die sie erreichen. Diese Äste habe ich meist 1 - 2 Wochen im Gehege.


    Mach ich auch so, nur dass ich Tannen hole. Die Meerschweinchen knabbern dran, aber wirklich fressen kann man das nicht nennen. ABER: Sie lieben es, sich drunter zu verstecken :D

    Zitat von KathyMHL


    Bei Pferden ist es so, dass Hafer viel Phosphor enthält. Manche Pferde werden dadurch "spinnig", also sehr übermütig, rennen, rumhüpfen, tänzeln usw. und daher gibts auch das Sprichwort "den sticht der Hafer".


    Das halte ich für ein Gerücht :wink: Hafer macht Pferde übermütig, weil er schlicht zu viel Energie zuführt. Hafer ist ja ein energiereiches Kraftfutter. Und überschüssige Energie reagieren Pferde in Bewegung ab. Schwer arbeitende Pferde oder Pferde im Offenstall im Winter werden von zuviel Hafer nicht spinnig, sondern behalten einfach ihre Figur. Im Grundsatz brauchen normale Freizeitpferde genauso wenig Kraftfutter wie Meerschweinchen. Heu ad libitum genügt, evtl. ergänzt durch ein passendes Mineralfutter. Denn auch bei Pferden kippt die Darmflora bei zuviel Kraftfutter - mit den bekannten Folgen.

    Zitat von CaviaDesign


    Nicht Anfeindungen oder von oben herrab schauen hilft den Tieren, sondern Aufklärung ohne kleinlich zu sein und alle Seiten zu betrachten!


    *Absolut unterschreib!!!*

    Zitat von Nebelhexe

    also ich wäre noch nie auf die Idee gekommen, den Kalzium/Phosphor Gehalt meines Futters nachzurechnen......macht ihr das wirklich? :shock: Ich halte mich bei den Kräutern zurück, das ist aber auch alles....


    Das brauchst Du auch gar nicht :D :


    Wenn Du gutes Heu ad libitum (zur freien Verfügung) fütterst, hast Du automatisch ein Calcium:Phophor-Verhältnis von 1,5:1, denn das ist schlicht das Verhältnis im Heu. Außerdem hast Du den Vorteil, dass Du keine Darmprobleme bzw. Durchfälle befürchten musst.

    Zitat von meerlifrauchen

    eins ist doch nun doch mal klar... eine gute beratung was die schweinchenhaltung angeht sollte wohl doch immer möglich sein...


    ich hab letztens sogar jemanden geraten sich ein 140er käfig lieber gebraucht zu kaufen als neu... da er selber erstmal nicht bauen wollte... meine letzten vermittlungsschweinchen sind dann dort hingezogen. nebenbei ich hab ihn hier kennengelernt. :wink:


    ein anderer fall letztens da wollte jemand zu sein weibchen was sie von einer züchterin geholt hat noch ein partnerschweinchen, ich hab die gute dann ein kastraten empfohlen und hab ihr den bock rumgebracht... sie hat noch viele fragen gestellt und war total begeistert von meine beratung.


    Das ist für mich sinnvoller, guter, aktiver Tierschutz!