Ich hab es nicht als Vorwurf aufgefasst. Und glaub mir, wenn Bela jetzt wirklich vor Stress krank werden sollte, überlege ich mir auch was anderes. Daher lasse ich das jetzt aber erstmal abklären.
Etwas unter Anleitung zu machen oder sich einweisen zu lassen in bestimmte Techniken - ich habe mit mehreren Tierärzten gesprochen, die mir deutlich gesagt haben, dass sich das für sie nicht rentiert, weil die wenigsten Tierbesitzer ihre Meerschweinchen länger als zwei Wochen an den Zähnen behandeln lassen, sondern sie lieber einschläfern lassen, sobald ihnen das Päppeln oder die Behandlungskosten zu viel werden.
Und das Problem mit den Spezialisten besteht einfach darin, dass jeder zweite von sich behauptet, einer zu sein. Und nach der Odyssee, die wir durch haben, glaub ich das einfach keinem mehr.
In den Zeiten zwischen den Behandlungen geht es Bela inzwischen grundsätzlich besser als in den drei Monaten zu Beginn des Dramas. Ihm wurden Zähne ohne Narkose mit der Zange gekürzt, er wurde falsch diagnostiziert, man hat ihm mit Backenspreizern und viel zu großen Feilen Zahnfleisch und Maulschleimhaut blutig gerissen (und das war eine "Nagetierzahnspezialistin") und hat mir schließlich gesagt, mir bliebe nichts mehr übrig, als auf den ersten Kieferabszess zu warten, um ihn dann wegen fehlender Lebensqualität einschläfern lassen zu können. Bela und ich kämpfen seit acht Monaten, und wir haben endlich die Aussicht auf Besserung. Das setze ich nicht aufs Spiel, wenn ich nicht muss.
Ob es sich tatsächlich um eine Stessreaktion handelt, lasse ich abklären. Mir kam nur vorhin der Gedanke, und ich dachte, ich frag mal, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat (unabhängig davon, wie weit unser behandelnder TA entfernt ist).