Beiträge von Flauschi

    Ich habe im Laufe der Zeit verschiedene Schemata kennengelernt: 3 Tage Behandlung - 3 Tage Pause - 3 Tage Behandlung oder 5 bzw. 2 Tage Pause innerhalb von jeweils 3 Tagen Behandlung, das dann bei einer täglichen Dosis von 10 mg/kg und auch nur 3 Tage Behandlung, 1 Woche nach Behandlungsende Kotprobe und nur dann nochmal 3 Tage, wenn noch Kokzidien nachweisbar waren.


    Retardon kommt als Kokzidientherapie wegen der dafür erforderlichen hohen Dosis mit dem Risiko der Papillenspitzennekrose für mich nicht mehr in Frage. Wenn ich ein Meerschweinchen mit Durchfall habe, frage ich bei einer unbekannten TA-Praxis vorher, ob 1. Baycox 5 % vorrätig ist und ob 2. in der Praxis ein Flotationstest auf Kokzidien möglich ist. Wenn nicht, fahre ich dort nicht hin, sondern frage in anderen Praxen/Kliniken weiter.


    Außerdem ist es bei Verdacht auf Kokzidien ganz wichtig, dass die Diagnose schnell gestellt wird: Das heißt, in der Praxis sollte ein Flotationstest (==> https://de.wikipedia.org/wiki/Flotationsverfahren) möglich sein. Damit hat man innerhalb von ca. 1/2 Stunde das Ergebnis.


    Kot ins Labor schicken und das Tierchen in der Zwischenzeit unbehandelt lassen, ist grob fahrlässig!


    Kokzidiose ist lebensbedrohlich!

    Bezüglich Baycox 2,5 %:
    Es ist deswegen "aggressiv", weil es hochgradig alkalisch ist und die Schleimhäute deswegen extrem schädigen kann. Für die direkte orale Gabe ist es nicht gedacht, sondern es ist für Hühner und anderes Geflügel entwickelt worden und wird ins Trinkwasser gegeben. Das 2,5 %ige Baycox muss nach Angabe des TA verdünnt werden, um den pH-Wert in ungefährliche Bereiche zu senken (eigentlich sollten Tierärze dieses Höllengebräu gar nicht mehr für Meerschweinchen verordnen, da es das 5%ige Baycox gibt, das für die direkte Einnahme entwickelt wurde).


    Die Gabe von Retardon bzw. Cotrim ist veraltet, das gibt man eigentlich nicht mehr. Hier muss das Mittel so hoch dosiert werden, dass tödliche Nierenschäden auftreten können. Wenn das Tier diese Mittel bekommt, muss für eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden!


    Im Baycox 5 % ist der Wirkstoff Toltrazuril doppelt so hoch konzentriert (man muss also im Vergleich zum 2,5%igen dann die halbe Menge verabreichen), aber in dieser Rezeptur ist - ich meine Citronensäure - mit drin, sodass der pH-Wert fast neutral ist und keine Schleimhautreizung auftritt.


    Hier sind Informationen zu Baycox:
    http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_t.htm


    Baycox 5 % ist bei Kokzidienbefall das Mittel der ersten Wahl. Es gibt verschiedene Behandlungsschemata, die alle gut sind und wirken. Als im Sommer meine Florine Kokzidien hatte, hat meine TÄ 1 x täglich 10 mg/kg verordnet, das sollte ich über drei Tagen geben. Man kann auch einmalig eine höhere Dosis geben, so wie es im Beipackzettel steht (Kaninchen), das haben wir vor einigen Jahren in Sadies Meerschweinchenhaus nach Absprache mit unserem Tierarzt (und dessen Telefonat mit der Firma Bayer) so gemacht. Damals wurde als einmalige Dosis sogar 20 mg/kg empfohlen. Das war völlig problemlos, wir hatten sogar den Eindruck, dass die "Hochdosis"-Patienten schneller wieder fit waren als diejenigen, die die Hälfte über drei Tage bekamen.

    Oje, das tut mir leid. 5 1/2 Jahre ist zwar nicht mehr jung, aber auch noch nicht "uralt" für ein Schweinchen. Jetzt muss der tapfere kleine Kerl wenigstens nicht mehr leiden.
    Was kostet denn so eine Einäscherung im Tierkrematorium?

    Achte bitte auch auf die Atmung, denn wenn er schlecht Luft bekommt, leidet er extrem! Du hattest im Oktober etwas von Flankenatmung geschrieben, wie sieht es jetzt damit aus?
    Meerschweinchen fressen oftmals trotz Atemnot und Schmerzen noch und laufen auch noch herum. Irgendwann kommt dann der Moment der Dekompensation, in dem das Tierchen ganz plötzlich nicht mehr kann und kollabiert.


    Bitte lass morgen beim Tierarzt auch die Atmungssituation überprüfen, denn wenn die Knoten so groß sind, wie du schreibst, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Atmen immer anstrengender wird.

    ich vermute auch, dass eher die Narkosepritze als die OP diese Lähmung am Fuß ausgelöst hat. Zumal die Dosis wohl ziemlich "großzügig" gewesen sein muss, wenn die Narkose um 10:00 gegeben wurde und Bromsel dann bis 16:30, also 6 1/2 Stunden (!!!) geschlafen hat. Zu diesem TA würde ich nie wieder gehen (zumindest ihn nie wieder ein Meeri von mir operieren lassen). Eigentlich könntest du ihn dafür bei der Tierärztekammer melden; ein narkotisiertes Meerschweinchen dem Halter mitzugeben ist absolut unseriös!

    Soooo weit ist es nach Greven eigentlich nicht. Oder hast du keine Möglichkeit, mit dem Auto dahin zu fahren?


    Wie wurde die Diagnose "Wasser in der Lunge" gestellt? Ist Smartie geröntgt worden?
    Behandelt wird so ein Lungenödem mit Furosemid (Handelsname in der Tiermedizin ist Dimazon). Bei einer Herzschwäche gibt man ACE-Hemmer oder den Wirkstoff Pimobendan. Niemals ohne vorherige Echokardiographie Digitalispräparate geben!!! (Quelle: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chincilla und Degu, 2. Auflage 2012, S. 289 unten bis S. 292 oben, dort Infokasten über "Bei Kleinsäugern einsetzbare Herzmedikamente").
    Buchautorinnen sind Anja Ewringmann (Praxis http://www.heimtierpraxis-berlin.de/) und Barbara Glöckner.


    Bei welchem Tierarzt in Emsdetten bist du? Tritt ihm auf die Füße, er kann das nicht einfach unbehandelt lassen, so ein Lungenödem macht fiese Atemnot und die Situation kann binnen weniger Stunden kippen, sodass das Tierchen jämmerlich erstickt! Bitte ihn, bei Frau Dr. Ewringmann anzurufen, das hat mein Tierarzt auch mal gemacht, als er nicht weiterwusste.
    Wenn die Herzschwäche noch nicht zu schlimm ausgeprägt ist, kann man mit Entwässerung und z. B. ACE-Hemmern die Situation wieder stabilisieren und das Meeri hat wieder eine gute Lebensqualität.

    Sicherheitshalber kopiere ich meine Antwort aus der Rubrik "Allgemeines" auch hierher:


    Sind die Zähne angeschaut worden? Vielleicht liegt das Problem dort! Schreib mal, wo ungefähr du wohnst, damit wir dir evtl. einen guten TA / Zahntierarzt nennen können. Dieses Schmatzen und "komische" Fressen, was du beschreibst, lässt mich an Zahnprobleme denken. Eine Rachenentzündung oder ein Tumor kann es natürlich auch sein, aber wenn ein Meerschweinchen "komisch frisst", sind es oft die Zähne. Wenn das nicht behandelt wird, verhungert das Tierchen vor dem vollen Futternapf. Es will fressen, kann aber nicht.


    Mal so ins Blaue einige "Meerschweinchenzahnärzte":


    http://www.tierarztpraxis-online.de/


    http://www.lazarz.de/


    http://www.kleintierpraxis-in-burgdorf.


    https://www.vet-dent.com/tierzahnarzt/praxis/index.php


    Falls eine von diesen Praxen in deiner Nähe liegt, bitte morgen früh sofort dort anrufen, auch dann, wenn Samstags normalerweise nicht geöffnet ist; vielleicht hat die Praxis zufällig an diesem Wochenende Notdienst.


    Ansonsten: Google Maps, "Tierklinik" eingeben und die Tierklinik(en) in der nächst erreichbaren Großstadt bzw. größeren Stadt anrufen und fragen, ob die sich mit Zahnbehandlung beim Meerschweinchen auskennen.
    Sag, dass es eilt!!
    Es muss zumindest so schnell wie möglich dem Tierchen ordentlich ins Maul geschaut werden (mit Wangenspreizer, nicht nur mit dem Otoskop).


    Alles Gute!

    Sind die Zähne angeschaut worden? Vielleicht liegt das Problem dort! Schreib mal, wo ungefähr du wohnst, damit wir dir evtl. einen guten TA / Zahntierarzt nennen können. Dieses Schmatzen und "komische" Fressen, was du beschreibst, lässt mich an Zahnprobleme denken. Eine Rachenentzündung oder ein Tumor kann es natürlich auch sein, aber wenn ein Meerschweinchen "komisch frisst", sind es oft die Zähne. Wenn das nicht behandelt wird, verhungert das Tierchen vor dem vollen Futternapf. Es will fressen, kann aber nicht.


    Mal so ins Blaue einige "Meerschweinchenzahnärzte":


    http://www.tierarztpraxis-online.de/


    http://www.lazarz.de/


    http://www.kleintierpraxis-in-…e873da7bb350cd5cc29104093


    https://www.vet-dent.com/tierzahnarzt/praxis/index.php


    Falls eine von diesen Praxen in deiner Nähe liegt, bitte morgen früh sofort dort anrufen, auch dann, wenn Samstags normalerweise nicht geöffnet ist; vielleicht hat die Praxis zufällig an diesem Wochenende Notdienst.


    Ansonsten: Google Maps, "Tierklinik" eingeben und die Tierklinik(en) in der nächst erreichbaren Großstadt bzw. größeren Stadt anrufen und fragen, ob die sich mit Zahnbehandlung beim Meerschweinchen auskennen.
    Sag, dass es eilt!!
    Es muss zumindest so schnell wie möglich dem Tierchen ordentlich ins Maul geschaut werden (mit Wangenspreizer, nicht nur mit dem Otoskop).


    Alles Gute!

    Neun Kastrationen und vier Abszesse?? Das sind ja beinahe 50 %. :shock: :shock:


    Und bei allen andereren früheren Kastrationen waren es dann zwei Katrationsabszesse? Ist vielleicht dieses Mal anderes Nahtmaterial benutzt worden (das evtl. nicht in Ordnung war)? Das mal ein Kastrationsabszess auftritt, kann passieren, aber diese Häufung kommt mir merkwürdig vor, das würde ich nicht mehr als "Pech gehabt" einsortieren.


    Bei den nächsten Kastrationen sollte ggf. anderes Nahtmaterial benutzt werden, z. B. fertig miteinander verbundene Nadel-Faden-Kombinationen und nicht Faden von der Rolle. Ist teurer, aber wenns dann ohne Abszess heilt, insgesamt doch billiger.


    Frag doch mal in der Tierklinik nach Art und Weise, wie die dort Kastrationen durchführen.


    *Däumchendrück* für den kleinen Krümel!

    Genau, sechs Wochen ist deutlich sicherer!


    Ich denke schon, dass der Kleine zumindest "Grundkenntnisse" in der Meerschweinchensprache hat. Er muss sich jetzt einfach nur noch an die neue Lebenssituation gewöhnen, das dauert einfach etwas. Gib ihm Zeit!


    Ich habe am Freitag auch ein Schweinemädchen vergesellschaftet, von dem ich vermutete, dass es die Meerschweinchensprache bzw. das Sozialverhalten nicht richtig beherrscht. Es hatte sich beim vorigen Besitzer richtig böse mit seiner Schwester zerstritten und danach Gitter an Gitter mit ihr gesessen, bis diese Schwester gestorben ist.
    Als ich die Kleine (habe sie Mini genannt, weil sie ein "Kleinschweinchen" ist) übernommen hatte und sie zu meinen Weibchen gesetzt hatte, ist sie sofort massiv gejagt und von der Chefin attackiert worden. Danach hatte sie totale Panik vor den anderen Meerschweinchen, selbst wenn diese dann friedlich waren; sie hat sich nur noch geduckt und geschrieen wie am Spieß, wenn eines ihr zu nahe kam. Also musste ich sie alleine setzen.


    Jetzt habe ich aus einer Notstation einen Kastraten geholt und die beiden vorgestern vergesellschaftet. Der Kastrat ist zum Glück ein total friedliches Schweinchen, das auf das jämmerliche Gequieke hin jedesmal wieder ein paar Schritte weggegangen ist und "aus der Ferne" gebrommselt hat. Inzwischen ist Mini sehr viel gesprächiger geworden: Wenn Bjarni brommselt, quiekt Mini, schnüffelt in seine Richtung und wirkt auch zunehmend entspannter. Sie läuft jetzt auch viel mehr im Gehege herum. Sie blüht zusehends auf und ich bin froh, dass ich ihr einen Partner gegeben habe.


    Alles Gute für deinen kleinen Kerl!

    Ich bin auch fast 12 Stunden von zu Hause weg. Ich gebe morgens nach dem Aufstehen als erstes viel Heu und kurz bevor ich wegfahre, eine Portion Gemüse. Wenn ich abends zurückkomme, gibt es nochmal Gemüse und später ein wenig Körnerfutter. Damit kommen die Schweinis gut klar. Wenn mal eins krank ist, aber stabil erscheint und nicht öfter als dreimal am Tag Medikamente braucht, lasse ich es auch in der Gruppe sitzen. Bei häufigeren Medikamentengaben oder schlechtem Befinden kann ich das Schweinchen dann stationär in meiner TA-Praxis lassen.

    Ich war im Spätsommer beim TA, da wurde Ultraschall gemacht und der TA meinte, erst mal abwarten. Da war der Bruch auch noch klein und der TA wollte das Narkoserisiko nicht so gerne eingehen. Es sah damals auch noch stabil aus und der Bruch stand kaum vor. Deshalb wurde beschlossen, erstmal keine OP. Größer wurde der Bruch dann im Oktober relativ schnell.

    Nemo hat sowas wie einen Leistenbruch, aber am seitlichen Bauch. Mein TA hat mit mir besprochen, dass er und auch ich Infos einholen über Netze und Nahtmaterial, das man bei der Operation benutzen kann, damit es jetzt dauerhaft hält. Rezidiv bedeutet, dass jetzt nach der Operation Anfang November der Bruch wiedergekommen ist. Gestern war ich mit Nemo nochmal da. Der TA sagte, dass er damals ein resorbierbares Netz und ebensolches Nahtmaterial genommen hat. Das heißt, dass nach einigen Wochen das Netz und das Nahtmaterial sich aufgelöst haben. Eigentlich sollte dann genug körpereigenes Gewebe bei Nemo nachgewachsen sein, um das Loch zu verschließen. Das hat aber nicht gereicht, weil diese nachgewachsene Schicht wohl nicht stark genug war.

    Mein TA hat inzwischen mit einem Kollegen einer Tierklinik gesprochen, der hat ihm geraten, bei der 2. Operation ein Netz zu nehmen, das so wie es eingenäht wurde, im Körper bleibt, genau das gleiche auch beim Nahtmaterial. Die Fäden, die dann in Nemos Bauch das Netz halten, bleiben also drin. Nur die Fäden an der äußeren Haut werden nach zehn Tagen wie gewohnt gezogen.


    Jetzt muss ich nur noch warten, bis das bestellte Netz da ist und dann können wir den OP-Termin machen. Armer Nemo..... Nochmal aua und alleine sitzen .... :cry: