Beiträge von Flauschi

    Nein, Nora sieht gut aus. Die würde ich ohne Bedenken nehmen. Sie hat eine schön lange Nase, der Nasenrücken bildet mit der Unterkieferregion einen spitzen Winkel (d. h. unter 90°).

    Bei Rosetten wird bei der Zucht ja mehr auf die Verteilung der Wirbelung als auf die Kopfform geachtet. Die Schweinchen haben oft waagerechte Ohren, die bei einigen dann ab der Mitte "nach unten abknicken" und nicht direkt am Kopf. Rosetten haben meistens noch recht langgezogene Schnauzen und gerade Nasen.

    Marie-Luise: Zoogeschäft wäre für mich das Letzte! <X


    Ich habe in den letzten 20 Jahren meiner Schweinchenhaltung (insgesamt 25 Jahre) immer Nottiere genommen, aus dem Tierheim oder einer Notstation. Außerdem habe ich selbst mehrere Jahre bis zu deren Auflösung in einer Notstation mitgearbeitet (war im Münsterland).


    Seit einigen Jahren jedoch fällt mir auf, dass meine Schweinchen immer kränker wurden (Schilddrüse, Herz, Zähne als Einzelerkrankung oder sogar alle 3 zusammen, unklare Infekte, die innerhalb von zwei Tagen tödlich endeten, unklare Gewichtsabnahmen und so weiter). Und alle diese Dauerpatienten-Schweinchen hatten ausnahmslos Schlappohren und kurze Schnauzen (so wie auf dem Schemabild der MFD), eins sogar eine gebogene Nase. Das arme Schwein! Und andersherum waren Meerschweinchen mit längerer Nase und mehr waagerecht stehenden Ohren fitter und gesünder. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass das Zufall war ... :/


    Daher habe ich begonnen, nach Zuchtschweinchen (kurzhaarig, denn Langhaarzuchten möchte ich nicht unterstützen) zu schauen und habe überraschenderweise auf einigen Züchterhomepages Zuchttiere mit längeren und geraden Nasen und waagerechten bis sogar fast Stehohren gesehen und es ist in mir der Wunsch aufgekommen, nur einmal ein solches Meerschweinchen zu nehmen. Eins, das ein geringeres Risiko für Zahnprobleme und Gehörgangshypoplasie usw. hat *hoff*. Denn nach den letzten Jahren mit meistens 2 Dauerpatienten von 4 oder 5 Schweinchen bin ich ziemlich "gar". Außerdem finde ich, dass man diejenigen Züchter schon ein klein wenig unterstützen sollte, die vom MFD-Standard-Meeri abweichen und die wieder Meerschweinchen züchten, die aussehen wie Meerschweinchen und nicht so plump wie ein Stück Abflussrohr!

    Wenn wieder robustere Zuchtlinien entstehen mit gesünderen Tieren, ist das doch auch im Sinne der Tiere, denn gesunde Meerschweinchen haben ein gutes Leben. Kranke haben trotz alle Fürsorge und Pflege weniger Lebensqualität und leider können sie es uns nicht mitteilen, wie sie sich wirklich fühlen.


    Während meiner Mitarbeit in der Notstation im Münsterland habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Meerschweinchen abgegeben wurden, weil sie krank waren und die Leute damit überfordert waren. Es leiden beide Seiten, die Tiere und die Menschen. Das muss besser werden. Und es kann nur besser werden, wenn auch "Retro-Meerschweinchen" nachgefragt werden und die Züchter merken, dass die Leute keine MFD-Standard-Tiere mehr haben wollen.


    Grundsätzlich sind Notschweinchen aus Notstationen oder Tierheimen meine erste Wahl, ich wollte mich hier nur mal nach einer evtl. möglichen Alternative erkundigen.

    Danke für die Liste, Letty! :)

    Das bestätigt mich in meiner Wahrnehmung, dass die Zuchten wohl recht gut sind. Das macht mir die Entscheidung dann doch sehr viel leichter. Bis auf die in Berlin (das ist absolut zu weit für mich) hatte ich alle bereits seit einigen Wochen in meiner Tabelle notiert und ich gucke auch alle paar Tage auf die Homepages.

    Letty: "Zuchten aus dem Norden", meinst du damit auch Niedersachsen? Nach Niedersachsen ist es ja nicht ganz so weit. Aus Rheinland-Pfalz habe ich auch einige Züchter notiert und eine aus Thüringen in einem kleinen Ort westlich von Halle. Die finde ich auch gut und die Strecke dahin wäre gut zu fahren, fast nur Autobahn.

    Gibt es eigentlich irgendwo (zumindest relativ unabhängige) Bewertungen von Zuchten? Ich finde es schon schwierig, sich nur auf die Homepage zu verlassen, da wirkt ja einiges super gut und man bekommt negatives nur mit, wenn man die über Monate "beobachtet".

    Plurb: Auf Facebook bin ich nicht.


    IrishGirl: Marschenland ist das. Zwar sehr groß, aber die Tiere haben alle Namen und werden mit Charaktereigenschaften auf der Homepage vorgestellt. Die meisten Tiere gefallen mir von der Optik her gut: gerades Nasenbein, waagerechte Ohren, die nur ganz leicht hängen bis teilweise sogar Stehohren, Nase lang genug.

    Viele Züchter weichen aber bereits von dem Trend mit den Köpfen ab. Das weiß ich aus Züchterkreisen die sind ja auch nicht doof und wissen um die Nachteile

    Welche Züchter wären das denn? Sind da auch welche aus NRW dabei? Ich überlege nämlich zurzeit, mir Meeris aus einer Zucht zu holen. Die Zucht, die ich am besten finde, ist am weitesten weg, 430 km, in Schleswig-Holstein. So weit möchte ich eigentlich nicht fahren.

    Ganz bei mir in der Nähe ist eine Zucht, da sehen die Zuchtschweinchen zum Weglaufen aus .... extreme Schlappohren und kurze Schnauzen mit gebogenen Nasenbeinen. :(

    Seit Jahrzehnten?!? Haben sich die Folgen denn immer noch nicht unter den Züchtern herumgesprochen oder ist denen das egal??

    Die armen Schweinchen (und deren Halter) müssen diesen Mist ausbaden!

    Vor einigen Jahren wurde in einem anderen Forum mal ein Meeri vorgestellt, das einen sehr runden Kopf mit kurzer Schnauze hatte und sehr wahrscheinlich schon mit gekippten Zahnleisten zur Welt gekommen war. Es musste eingeschläfert werden, da es nicht fressen konnte ... echt Horror.

    Wie wurde festgestellt, dass es keine Eierstockzysten sind? Wurde bei Miss Piggy ein Bauchultraschall gemacht?

    Und was ist das für ein "Differentialblutbild" unter dem Mikroskop gewesen - meinst du vielleicht einen Blutausstrich, der gefärbt wurde?


    Wenn deine TÄ nur ca. einmal im Jahr ein Meerschweinchenweibchen kastriert, solltest du sie das auch nicht machen lassen, dann hat sie nämlich zuwenig Routine damit (wenigstens war sie ehrlich genug, dir das zu sagen). Und die Methode mit dem Flankenschnitt sollte sie erst recht nicht machen.


    Das Problem bei einer Weibchenkastration ist nicht unbedingt die "herkömmliche Operationsmethode" mit Bauchschnitt, sondern ein Operateur, der das zu selten macht. Es ist zwar eine große OP, aber von einem guten Team kann man sie machen lassen.


    Ich musste vor einigen Jahren meine Schweinedame Tamina (in einer Praxis am Nordrand des Ruhrgebiets) kastrieren lassen. Dies wurde mit Bauchschnitt gemacht, von einem eingespielten Team mit Inhalationsnarkose + gespritztem Opiat. Die Narkosetiefe bei Tamina wurde mit einem Pulsoximeter überwacht. Es waren 2 TA, die die Kastra gemacht haben und zusätzlich 1, der die Narkose überwacht und gesteuert hat. Die OP hat eine Stunde gedauert und ich konnte Tamina am späten Nachmittag nach Hause holen. Sie hat sich sehr schnell von der OP erholt.


    Als ich noch in Münster gewohnt habe, bin ich mit meinen Schweinchen immer zur Tierarztpraxis am Wienburgpark gegangen: http://www.tierarzt-partale.de/

    Herr Dr. Partale hat im Laufe der Zeit verschiedene Operationen bei meinen Flauschis gemacht: 2 x Blasenstein entfernt, Kastrationsabszess entfernt, Roll-Lid operiert und er hat bei einem fünfjährigen Kastraten einen großen Bauchwandbruch mit einem Netz stabilisiert (leider musste diese OP nach einigen Wochen wiederholt werden, da sich das erste (resorbierbare) Netz zu schnell aufgelöst hatte; bei der 2. OP sechs Wochen später kam dann ein nicht-resorbierbares Netz in den Schweinebauch). Wenn ich jetzt noch in Münster wohnen würde und müsste ein Schweinemädchen kastrieren lassen, würde ich dorthin gehen!

    Hallo Astrid,


    ich finde auch, dass du richtig entschieden hast, Alfi nicht mehr operieren zu lassen. Operationen im Halsbereich sind sowieso immer sehr heikel und wenn die Prognose schlecht ist, sollte man es wirklich sein lassen.

    Alfi weiß ja nicht, dass seine Zeit begrenzt ist. Er lebt im "Jetzt" und da ist es wichtig, dass es ihm so gut wie möglich geht: schmerzfrei/schmerzarm sein, Appetit haben, laufen können und was sonst noch aus Schweinchensicht wichtig ist.


    Ich hatte vor einigen Jahren einen Kastraten, der einen riesigen Abszess am Hals hatte. Da er noch so jung war (2 Jahre) und sonst keine Krankheiten bekannt waren, habe ich ihn operieren lassen. Er hat bei der OP viel Blut verloren, war anschließend ganz schlapp und musste eine Woche stationär bleiben. Während dieser Zeit hatte er auch noch zweimal einen Kollapszustand und musste Infusionen bekommen und Kreislaufmedikamente. Bei mir zu Hause hätte er das nicht überlebt. Mich gruselts jetzt noch, wenn ich daran denke ...

    Tolles Gehege! :thumbup:

    Wenn man die Fotos so sieht, wird einem schon klar, dass es was Großes ist, aber über 3 m hätte ich jetzt auch nicht geschätzt. Warum habt ihr OSB-Platten genommen, hat das einen speziellen Grund? Die sind ja eigentlich ziemlich schwer. Sind die besonders pipiresistent oder habt ihr im Bodenbereich noch ein Stück davon lackiert?

    ... ich finde die natürlich Körper-, Kopf- und Ohrform viel schöner.)

    Ich auch! Diese Tiere sind ja auch gesundheitlich besser dran. Es gibt so viele Fälle von Zahnfehlstellungen wegen der kürzer gezüchteten Schnauze, zudem können die Schlappohren auch Probleme machen (habe von einem Fall von Gehörgangsmissbildung gelesen, wo durch den zu engen Gehörgang sich Sekret gestaut hat und eine tödliche Mittelohrentzündung mit Eitereinbruch ins Gehirn die Folge war). Bei Schlappohrkaninchen ist das wohl schon bekannt, dass die Schlappohren des Öfteren mit zu engen Gehörgängen vergesellschaftet sind.