Huhu,
also meine Beobachtungen beziehen sich nicht nur auf meine eigenen Schweinchen, sondern auf das, was ich in etlichen Jahren Internetaktivität, vor allem DMSL, an Erlebnissen gesammelt habe.
Bei meinen eigenen war es aber bei wenigstens Dreiviertel der Tiere auch so. Die Ursache ist schwer erkennbar in dem Fall, weil ich schon lange nur noch Notschweinchen aufnehme, die also nicht von klein auf hier leben.
Darum ist die Frage mit der Vorbeugung schwierig. Ich bin nie übervorsichtig geworden deswegen, weil der Genuß vor allem beim Fressen nun mal ein schönes Meerschweinchenleben ausmacht. Es gibt Schweinchen, die haben mit vier Jahren einen Blasenstein und andere, die bekommen bei gleichen Bedingungen kein Problem, bis sie 7 sind bzw. sterben.
Da ist ganz viel genetische Disposition und natürlich Vorleben beteiligt.
Worauf ich achte: daß das Futter nicht zu kalizumlastig ist, also bei kalziumreicher Nahrung immer auch ein wasserreicher Ausgleich wie Gurke da ist. Außerdem gibt es bei mir so lange es geht im Jahr Nahrung von draußen, vorwiegend Gras.
Ich glaube, daß Schweinchen gut daran tun, nicht zu viel Frischfutter und nicht zu vielseitig zu fressen, aber ich halte mich nur bedingt daran, weil ich Lebensfreude (Fressfreude) wichtiger finde als ein halbes Jahr länger leben mit Langeweile.
Ablehnen tue ich inzwischen getreidehaltiges Trockenfutter. Ob sie damit aber wirklich besser leben weiß ich nicht. Meine entsetzlich ernährten Tiere aus der Kindheit (Küchenreste, gekochte Kartoffeln, trockenes Brot etc.) sind auch damit recht alt geworden. Sie waren nie allein und hatten immer viel Platz.
Ich glaube, den ganz richtigen Weg für alle Schweine gleichermaßen gibt es nicht oder wir kennen ihn nicht.
Die beste Vorbeugung ist wohl viel Bewegung und Beschäftigung und eine harmonische Gruppe. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man ein Gefühl für seine Tiere hat, irgendwie gut beobachtet und im Kontakt ist, damit man Krankheiten schnell in der Entwicklung erkennt an den Körperhaltungen oder Verhaltensweise der Tiere. Und zwar, bevor es gesträubt in der Ecke sitzt, denn dann kriegt man es auch noch hin.
Damit meine ich nicht zwangskuscheln oder hysterische, präventive Tierarztbesuche, sondern das Tier in Ruhe lassen, angucken, Alltagsrituale schaffen (die finden Schweinchen toll und bestehen bis zu ihrem Tod drauf, weil sie ihnen Sicherheit geben) und es erkennen, wie es ist und nicht, wie man es als Mensch gern hätte oder es vermenschlichen. Einmal in der Woche, manchmal nur alle zwei Wochen, setze ich mich an einen Tisch mit dem Schwein und gucke es gründlich an, labere auf es ein und taste es ab, ansonsten fasse ich meine Tiere nicht an.
Über die Ernährung gibt es immer wieder unterschiedliche Meinungen und Zweifel, auch bei mir. Irgendwelche Zusatzmittelchen verabreiche ich nicht präventiv, wenn keine chronische Kankheit bereits vorliegt.
Ich glaube, es ist wie bei einem selbst: bloß nicht auf Symptome warten.
Wenn es wirklich ein Symptom gibt, dem wirklich konsequent nachgehen (beim Menschen hilft auch manchmal ignorieren, beim Schwein ist das leider zu riskant).
Tja, ob das jetzt weiterhilft, weiß ich nicht, war nur ein spontaner Wortschwall auf Deine Frage
LG,
Steffi