Ich meld mich hier auch mal mit meiner "Erfahrung" zu Wort (so lange bin ich auch noch nicht dabei). Ich habe aktuell 4 Kastrate in ganzjähriger Außenhaltung. (3 davon sind zwischen 6-9 Monate)
Wenn ich das richtig gelesen habe, ist dein jüngster ebenfalls ein Jungtier und kommt jetzt/ist jetzt in der Rappelphase.
Bei uns ist es jeden Tag anders. Durch die Rappelphase verändern sich die Tiere auch täglich. Sie waren jetzt 2,5 Wochen in einer Pension, da wir im Urlaub waren. Die Betreuerin war ganz begeistert wie gut die sich verstehen und wir harmonisch die sind. Hier angekommen, jagt ein Frühkastrat einen anderen immerzu davon. Der verjagte flieht zwar, schimpft aber dabei immerzu vor sich hin. Das scheint mir noch nicht geklärt. Aber auch das wird vorbei gehen. Wir hatten hier leider schon Beißerein (einmal mit blutige Nasen/Lippen) und Fell rupfen. Da finde ich verscheuchen sehr harmlos. Insgesamt merke ich aber, das die rappelnden Jungtiere immer ruhiger und friedlicher werden.
Durch meine Schutzhütte (1 m²) und deren Eingang (Rampe) entsteht eine Engstelle. Dort zeigt sich, wer sich aktuell nicht so 100 %ig versteht. Und das ist, für mich, der große Knackpunkt bei der Böckchenhaltung draußen. In der Pension waren meine Jungs drinnen und ohne Engstelle, das hat besser funktioniert. Das hat sogar außerordentlich gut funktioniert. Würde ich nun von einer Böckchenhaltung draußen abraten? Nein. Das ist machbar. Es kostet nur mehr Nerven und vor allem Zeit und Geld.
Warum erzähle ich dir das so ausführlich? Damit du meine Vorschläge besser nachvollziehen kannst:
Das Schutzhäuschen würde ich so gestalten, dass die sich darin so setzen können, dass sie einander nicht sehen. Denn wenn sie sich gerade nicht so leiden können, wollen sie nicht in Sichtweite des anderen sein. Wie du das machst, mit Trennwand oder Haus-im-Haus ist eher egal. Wichtig ist nur, dass keine Sackgassen entstehen. Ich habe in meiner Schutzhütte eine Trennwand (teilt die Schutzhütte in ⅓ und ⅔ der Fläche) mit einem großen Durchgang und großen häusern mit mehreren Eingängen auf beiden Flächen. So hat jeder immer die Möglichkeit nach hinten/zur Seite auszuweichen oder durch ein Hauseingang aus der Sichtweite des anderen zu verschwinden.
Aktuell habe ich nur zwei Jungs, die sich nicht so mögen. Da einer davon mein aktuell Rang-höchstes Tier ist (ein Frühkastrat der sich den Rang in den letzten Wochen erkämpft hat) ist der andere eher so an Rand der Gruppe. Kein zu großes Problem, es sei denn der Rang-höchste beschließt er will im Eingang der Schutzhütte schlafen. Dann ist dieser Weg für den anderen versperrt. Das kann passieren, egal wie gut die Schutzhütte aufgeteilt ist. Bisher haben bei grausigen Wetter immer alle in der Schutzhütte geschlafen, aber verlassen werde ich mich darauf nicht. Ich habe eine warme Alternative (ein Igelhaus, wenn es kalt wird werde ich dort auch immer ein snugglesafe anbieten) die ich anbiete, falls einem Schweinchen aufgrund von temporären Streitigkeiten der Zugang zum Schutzhaus verwehrt bleibt.
Meiner Einschätzung nach, ist es problematischer bei der Außenhaltung dass man Schwachstellen (für die Gruppenharmonie) weniger gut beseitigen kann, da durch Witterung gewisse Dinge (Schutzhütte, möglichst geschlossen, damit die Kälte nicht hinein zieht) vorhanden sein müssen. Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Jungs von mir weniger beobachtet werden als andere Tiere von ihren Haltern (ich bin ständig bei denen) und auch nicht, dass die meine Unterstützung bei ihren Rangordnungs- Auseinandersetzungen brauchen.