Beiträge von Frieda1

    Ok, wir halten fest, dass Du mit der gängigen Lehrmeinung aus nachvollziehbaren Gründen unzufrieden bist.


    Da kann sich jetzt jede Leser:in ein eigenes Bild machen, ob sie - wie eigentlich von allen Tierärzt:innen empfohlen - im Falle eines Blasenproblems zunächst die von mir aufgezählten Baustellen angehen und danach vielleicht noch das ein oder andere austauschen oder ob sie aufgrund Deiner Empfehlungen zunächst Frischfutterkomponenten austauschen.

    Ich will Dir Deine Erfahrung gar nicht absprechen, aber das was Du da betrieben hast ist Finetuning. Wenn sie vorher schon wenig Heu und viel Frischfutter gegessen haben, hast Du den wichtigsten Schritt ja schon erledigt gehabt: Getrocknetes runter und Frisches rauf. Die meisten Halter und Schweinchen müssen den aber noch machen. Wenn der erledigt ist und das nicht ausreicht, dann kommt Schritt 2: Calciumgehalt im Frischen reduzieren. Aber das ist Schritt 2. Du hast halt vorher schon gut gefüttert und nur noch optimiert.

    Leute, ich hab tatsächlich mal Exceltabellen gemacht bzgl. Calcium / Phosphor und Gesamtcalciummenge. Ja, es ist richtig, dass man bei Kräutern ein wenig aufpassen muss. Aber absolut gesehen kommt das meisten Calcium, das die Tiere aufnehmen aus dem Heu. Ein Tier das 50g Heu frisst und 300g verschiedenes Frischfutter nimmt an Trockenmasse 40g Heu (oder etwas mehr) auf und 60g Trockenmasse Frischfutter. Die meisten Tiere fressen mehr Heu und weniger Frischfutter. Da sieht man schon den gigantischen Hebel, den man mit dem Heu hat. Doppelt so viel Calcium im Heu (Luzerneheu statt Wiesenheu) bringt 50% mehr Gesamtcalcium. Ob man dagegen 10 oder 20g frische Kräuter füttert (ca. 2 bzw. 4 g Trockenmasse) fällt für die Gesamtcalciummenge überhaupt nicht ins Gewicht und diese bringen überdies noch 8 bzw. 16 ml Wasser ins Schwein.

    Es ist natürlich trotzdem keine gute Idee den Tierchen 100g Kräuter und 50g Möhrengrün am Tag vorzulegen. Aber nur damit klar ist WO der große Hebel ist: Beim trockenen Futter.

    Im Moment ist das wichtigste, dass er überhaupt frisst. Der Rest kommt nach Diagnose und der Einfachheit halber in folgender Reihenfolge:

    1.) Als Heu Heu vom 1. Schnitt ohne Luzerne mit geringem Kräuteranteil verwenden (Wiesenheu passt meistens)

    2.) weglassen von allen anderen was getrocknet ist

    3.) Erhöhung der Frischfuttermenge, insbesondere viel wasserreiches Frischfutter füttern. Sowohl für Diabetes als auch auch Blasengrieß sind Gras, Salate, Gurke, grüne Paprika gut geeignet. Diese kann man dann ERGÄNZEN mit mit frischen Kräutern von der Wiese und Küchenkräuter, Kohl, Wurzelgemüse. Je nach Diagnose kann man bei dem einen oder anderen lockerer sein. Gemüsegrün ist häufig mineralstoffreich, also auch bei Blasengrieß nicht in Riesen Mengen füttern.


    Diese Fütterung ist Stand der tierärztlichen Empfehlungen. Ob das immer so bleibt weiß ich nicht.


    JETZT ist es in jedem Fall nicht so wichtig. Jetzt muss das Tier irgendwas fressen. Ich würde nur aufs Heu schauen und ggf. Die nächste Heubestellung anpassen.

    Kleine Braunelle Da brauchst Du nicht vor Ort nachschauen. Man kann sicher auch aus der Literatur herausfinden welche Pflanzen / Gräser im natürlichen Habitat der Meerschweinchen wachsen. Diese Gräser werden sie dann wohl auch fressen. Aber da muss man in Biologie und Geographiebücher gucken.

    Naja, ich denke der Punkt ist, dass Fütterung und Bewegung nur zwei Punkte sind von mehreren. Aber da diese von den Haltern beeinflussbar sind, stehen sie halt immer im Vordergrund.


    Eine weitere ist die Genetik. Ich persönlich glaube, dass das Aufkommen der strukturierten Zucht nach Farben keine gute Idee war. Aber das ist meine persönliche Meinung ohne irgendwelche Argumente.

    Außerdem ist Blasengrieß früher nicht aufgefallen. In Streu (ohne Fleecehaltug) sieht man keine weißen Flecken und Röntgen / Ultraschall gab es auch nicht. Man sieht es also heute auch schneller als früher.


    In einem englischen Forum hab ich gelesen, dass die Tierärzte als während Corona das Gemüse knapp war vermehrt Blasensteine / Blasengrieß gefunden haben. Allerdings muss man dazu sagen, dass die englische Fütterung sehr viel trockener ist als die hierzulande.

    Ich glaube Dir Deine Erfahrung, keine Frage. Aber letzten Endes können es auch andere Dinge gewesen sein. Wir füttern ja alle nicht unter streng kontrollierten Bedingungen :)


    Aber wenn man vor einer entsprechenden Ernährungsanpassung steht, dann muss man zunächst die Dinge verändern, die den größten Hebel bieten. Die „low hanging fruits“ und das sind eben Flüssigkeitszufuhr erhöhen durch Streichen der getrockneten Futterelemente außer Heu und die Erhöhung der Frischfuttermenge sowie die Senkung der Calciumzufuhr durch geeignete Heuauswahl.


    Alles andere ist Finetuning.

    Die Gefahr die besteht ist, dass man vor lauter Diskussion ob Endivien- oder Eisbergsalat die wesentlichen Stellschrauben übersieht.


    Aber in der Tat sind noch viele Fragen offen, ich habe z.B. gelesen, dass eine belgische Tierärztin das Nitrat in Blattsalaten für einen Einflussfaktor bei Blasengrieß / Steinen hält. Das würde dann zu Deinen Beobachtungen passen.

    Wenn es wirklich Blasengrieß ist, dann spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle.

    Zwei Faktoren, die Du beeinflussen kannst, sind

    1.) Bewegung Ist Dein Gehege groß genug? Gibt es genug Schweinchen? Kannst Du den Auslauf immer mal wieder umgestalten? Kannst Du Futtersuchspiele machen? (Futter verteilen)

    2.) Das Verhältnis von Calcium zu Flüssigkeit im Urin. Im Wesentlichen ergibt sich die Urinmenge aus der aufgenommen Flüssigkeit und das Calcium aus der Aufnahme von Calcium durch das Futter. Letzten Endes bedeutet das, die Wasseraufnahme hoch und das Calcium runterfahren. Wobei die Steigerung der Wasseraufnahme wichtiger ist. Ganz konkret heißt das:

    a) Alles was übermäßig viel Calcium enthält wird vom Speiseplan gestrichen: Das sind neben allem getrockneten (außer Heu) Möhrengrün und Kohlrabiblätter. Weiteres mit viel Calcium wird nur noch geringen Mengen gegeben (frische Kräuter z.B. oder Grünkohl). Das gleiche gilt für stark oxalsäurehaltige Sachen wie rote Beete oder Spinat. Beim Heu Heu aus dem 1. Schnitt verfüttern, kein Luzerneheu und keines mit vielen Kräutern wie z.B. Schwarzwaldheu. Diese enthalten alle übermäßig viel Calcium und da Heu (bezogen auf die Trockenmasse) in den meisten Fällen den größten Anteil an der Ernährung hat, ist dass der wichtigste Punkt um die Gesamtcalciummenge zu reduzieren - weit vor der Anpassung der Frischfutterauswahl.

    b) Die Flüssigkeitsaufnahme erhöhen. Da ist das wichtigste: Viel wasserreiches Frischfutter geben (wenn möglich Gras, aber auch Salate, Gurke, grüne Paprika, Blattkohl). Dazu Grünfutter nass verfüttern, Wasser aus dem Napf (evtl ergänzend aus der Flasche) anbieten, Kräutertee oder sehr stark verdünnte Gemüsesäfte anbieten.


    Wenn Du kannst jetzt am Besten viel Gras geben. Das dürfte neben der Heuauswahl den größten Effekt geben.


    Das sind so Grundregeln. Zum Rest wird Dir jeder etwas anderes sagen „Keine Bittersalate“ - „Bitte Bittersalate füttern“, „Kein Chicorée“ - „Gut geeignet ist Chicorée“ „Keine Paprika“ - „Viel wasserreiches Gemüse wie z.B. Paprika füttern“… Wenn Du das alles befolgen willst, kannst Du irgendwann nichts mehr füttern.

    Was es ist, sollte - wie die anderen schon sagen - ein Tierarzt auch ohne OP feststellen können. Er kann mit einer Spritze eine Probe entnehmen und diese unter dem Mikroskop anschauen. Dann weißt Du was es ist.


    Im Allgemeinen würde ich aber einen Knubbel, der das Tier beim Laufen behindert durchaus bei einem geeigneten Tierarzt operieren lassen.

    Ich denke, für den Luftaustausch ist es wesentlich sich den Kamineffekt zunutze zu machen. Also oben das Dach ein bisschen aufstellen oder Löcher reinbohren oder so und unten eben Plexiglas abschrauben oder so etwas. Also unten an der Seite und oben Löcher rein. Damit wird man das Aufheizen nicht verhindern, aber es wird schneller wieder abkühlen, wenn es draußen kühl ist.

    Oder sie hat andere Gründe, die Du nie rausfinden wirst.


    Von einer Freundin ein Meerschweinchen hatte einen Blasenstein. Es hat sich wirklich wenig bewegt - im Gegensatz zum Kumpel im gleichen Gehege. Bei der Op zeigte sich, dass der Kerl ein Loch in einem Muskel hatte.

    Wäre man nie drauf gekommen ohne Blasenstein und OP.


    Vielleicht ist sie auch ein wenig allergisch und die Nase ist ein bisschen zu.


    Vielleicht nicht schon alledem und sie ist einfach gemütlich.

    Nach dem Päppeln besonders gut fressen, kenne ich. Das scheint nicht unnormal zu sein, dass das Päppeln (und der ansteigende Blutzucker) für Appetit sorgt.
    Mit der Zeit wird sie mehr selbstständig fressen und weniger Brei nehmen. 3ml ist nicht besonders viel Brei. Da seid ihr auf einem guten Weg.


    Zum Rest: Keine Ahnung.