Beiträge von BlubberBernd

Danke für deinen ausführlichen Beitrag Marie-Luise

Ich hatte extra geschrieben, dass ich das nur im Hinterkopf hatte und es ist sehr gut, dass du das en détail hier aufgeschlüsselt und verlinkt hast.

Ich bin sicher, der behandelde Arzt wird gut einschätzen können, ob eine Narkose sinnvoll ist.

Darüber hinaus weiß ich nicht, wie alt dein Wuschel ist. Wir haben mit altersbedingten Schneidezahnfehlstellungen schon Erfahrung gesammelt. Werden die Schneidezähne regelmäßig auf die richtige Länge mit Diamantschleifer gekürzt, ist man gut in der Lage, einer daraus möglicherweise resultierendenden Brückenbildung vorzubeugen.

Ich drücke die Daumen, dass der kleine Mann heute noch einen Termin bekommt. Gib auf jeden Fall Rodicare Akut oder Coloson (jeweils 0,3 ml) und SAB Simplex/Lefax (iwas mit Dimeticon bzw. Simeteicon). Bezüglich des Novaminsulfats (Metamizol) lass dir bitte beim Arzt mögliche Dosierungen mitteilen, damit du das nächste Mal im Notfall selbst etwas geben kannst. Aus Zahnproblemen resultieren häufig Verdauungsbeschwerden, die sich in Durchfall, Blähungen oder Verstopfungen äußern können. Deshalb erscheint mir diese Notfallmedikation sinnvoll, mit Dimeticon und Akut/Colosan richtest du keinen Schaden an.

Beim Päppeln immer sachte machen, mehr als 10 ml würde ich mit einem Mal nicht geben. Wenn du päppeln musst, dann sollte er alle 2-3h Päppelbrei bekommen, auch in der Nacht! Das ist ganz wichtig!

Hagebutte

Kaltes Futter (mir ist klar, dass das in Außenhaltung nicht vermeidbar ist) KANN bei empfindlichen Schnuten Verdauungsprobleme hervorrufen. Mein Gedanke dahinter war, dass ein Zahnschwein eigentlich immer Verdauungsprobleme hat, deswegen würde ich da auf Nummer sicher gehen.

Ja, dürfen sie. Aber ich glaube, gelesen zu haben, dass es Bambus kontrovers diskutiert wird. Es gibt wohl Studien, die den Abtrieb als schädigend beschreiben. Habe aber diesbezüglich noch keine Erfahrung, wollte es nur zu bedenken geben.

Giersch gibts gelegentlich zu kaufen, aber der ist teuer und eigentlich ist das Unkraut, das übrrall wächst. Ansonsten ist selbst pflücken die beste Alternative. Nicht am Wegesrand, nicht im Stadtpark und nicht dort, wo Abgase und/oder Hundekot ist. Am besten auf Wiesen pflücken. In Tüten mit Stiehl nach unten aufrecht und ausreichend Wasser hält es sich ein paar Tage im Kühlschrank. Niemals kalt geben, sehr langsam (über 2 Wochen) kleine Mengen anfüttern. Ggf. im Nudelsieb mit warmen Wasser abspühlen, mehrmals machen und warten, bis es Zimmertemperatur hat. Ansonsten kann man Bio Fenchelgrün + Dill beim regionalen Bauern kaufen, natürlich auch Petersilie.

Nach gekürzten Zähnen ist schwierig, die richtige Balance zwischen zufüttern und Zahnabrieb zu finden. Ich habe den Thread nicht komplett gelesen, möchte aber ein paar Tipps geben:

Regelmäßig und gern auch viel zu oft Heu ersetzen, allein durch die Neugier wird das Sorgenschwein immer mal öfters Heu mümmeln. Ansonsten sind die Silikate in frischen Pflanzen für den Zahnabrieb förderlich, zumal frische Pflanzen (Breit- und Spitzwegerisch, Schafgarbe, Löwenzahn, Vogelmiere, etc.) weniger sättigen und dadurch mehr Nahrungsaufnahme und Kaubewegungen nach sich ziehen. Es ist elemtar, durch richtige und gesunde Ernährung den Zahnabrieb bestmöglich zu fördern. Jedes weitere Kürzen ist eine große Belastung für das Schwein und mit jedem weitern Kürzen wächst die Gefahr, dass die Zähne weiter nach innen abkippen. Irgendwann treffen sich die Backenzähne kaum mehr und man muss alle 4 Wochen spätestens wieder Kürzen lassen unter Vollnarkose.

Ich kenne deine Haltung nicht, deswegen kann ich nicht beurteilen, ob Pellets nötig sind. Ich würde -wenn möglich - aber auf jegliche Form von Pellets verzichten. Die werden idR eher zerdrückt, das Abschleifen der Zähne findet aber maßgeblich durch seitliche Kaubewegungen statt. Wichtig ist mEn jetzt, viel gesundes und frisches (beste Jahreszeit dafür) anzubieten. Fichte, Tanne, Haselnuss, Birke, Hainbuche und Weide wird gern gemümmelt, frische Wiese sowieso. Ersten Schnit Heu, zweiten Schnitt oder ggf. eine Kombination beider Schnitte helfen. Ansonsten natürlich auf die Verdauung achten und ggf. präventiv etwas gegen Blähungen geben. Täglich mehrfach Kotabsatz checken, Matschkot ist häufig ein Indikator für länger werdende Zähne.

Ich wünsche viel Erfolg und dem Patienten alles Gute.

Manche Schweine wühlen auch einfach gern im Heu, selbst bei hochwertigem Heu sind da immer mal paar kleine Reste drin, die dann schnell in die Nase gelangen. Manchmal sprintet auch ein anderes Schwein los und haut dem Schwein dahinter Streu oder Heu ins Gesicht, da kann auch mal was in die Nase kommen. Wenn etwas ständig aus der Nase läuft oder das Schweinchen auffällig atment, dann sollte man genau hinsehen. Wenn sie gelegentlich Niesen einfach aktribischer drauf achten

Ja, das stimmt. Prinzipiell liegt das eher am Schwein. Manche laufen etwas krum, andere nehmen Kackhaufen am Fuß mit und treten deswegen komisch auf...Heu ist aber generell weniger geeignet als Stroh. Letzteres lässt die Feuchtigkeit besser nach unten durch währned Heu sich schnell vollzieht und auch noch lieber gemümmelt wird als Stroh.

Vor vielen Jahren, als ich noch unerfahren war und Streu im Zooladen geholt habe, ist mir dort auch versucht worden, diverse Unterstreupellets aufzudrehen. Mein Ratschlag, einfach aufbrauchen und was neues Probieren.

Wir haben die letzten Jahre alle möglichen Streu- und Strohsorten durchprobiert, einfach nachfragen, wenn Bedarf besteht

Pellets und Heu sind meiner Meinung nach kein idealer Untergrund. Ich weiß aus eigener Erfarhung, wie viel Staub durch reguläres Einstreu entsteht. Ich schlage dennoch drunter Einstreu und drüber weiches Häckselstroh vor, das macht die Meerli-Pflegestelle bei uns so und hat keine Probleme mit Ballenhorn. Nach zahlreichem Testen sind wir bei Fleece angekommen. ich kehre 2x täglich ca. 15 Minuten durch, entferne nasses Heu, alle Bohnen und lege sowohl frisches Heu als auch Äste + frische Wiese nach.

Ansonsten kann man die Hornhaut abschneiden, wenn sie übersteht. Keinesfalls abreisen oder daran ziehen! Ggf. etwas Bepanthen Augen+Nasencreme regelmäßig draufmachen oder Manuka-Lind (antibakterielle Honigcreme), um einem Ballengeschwür langfristig vorzubeugen. So ein Geschwürkann eine üble Sache werden, aber bei etwas Hornhaut besteht erstmal keine große Sorge dazu.

Danke für euer Feedback, da bekommt er bissel Colosan, der kleine Racker

Ich habe gelesen, dass Rotklee sehr eiweißhaltig ist und deswegen schenll zu Verdauungsproblemen führen kann. Hier gab es punktuell starke Regenfälle und deswegen ist der Klee sehr hoch gewachsen, hat dafür aber kaum Blätter, sondern vielmehr einen verholzten Stängel.

Im Gemisch zwischen bekanntem Futter (Spitz- und Breitwegerich, Giersch, Schafgarbe, Löwenzahn und Vogelmiere) hat der Jungspund mit einen ~25 cm Stängel gemopst und den fast aufgefuttert. Er kannte Rotklee bisher noch nicht (außer im Heu). Es waren bloß 2 kleine Blätter dran, der Rest verholzter Stängel. Sollte ich sicherheitshalber etwas gegen Blähungen gebe? Ich vermute, dass im Stängel weniger Eiweiß vorhanden ist. Da Klee sonst eher niedrig und Blattreich wächst, stellen doch vielmehr die Blätter ohne Gewöhnung das Problem dar.

Wie schätzt ihr die Sache ein, sollte ich Sicherheitshalber etwas Colosan geben?

Ich muss mich den dringenden Bitten hier anschließen: deine Lotti braucht unbedingt einen schweinischen Freund. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du bei Notstationen nur kranke Meerschweinchen bekommst. Den größten Einfluss auf die Gesundheit deiner Schweine nimmt einerseits deine Fütterung und andererseits deine Haltungbedingungen (Gehegegröße, Standort, Einrichtung) etc. - Bei Schweinen ist es wie bei uns Menschen, niemand kann vorhersagen, wie alt sie werden oder welche Erkrankungen sie bekommen. Einige werden sehr alt und bleiben länger fit, andere sind eher kränklich und manche müssen auch leider viel zu zeitig gehen. Lebenswert macht nicht nur uns Menschen, sondern eben auch unseren Schweinchen immer die Gesellschaft von Artgenossen. Ohne Freund hat es schließlich auch keinen Zweck, im Krankheitsfall wieder gesund zu werden - wozu auch?

Überwinde bitte deine bedenken und rappel dich für deine Lotti auf: Hol ihr auch gern aus einer Notstation einen Kastraten. Die sind genauso lieb wie Mädels und können auch sehr fürsorglich sein - und sie sind meistens auch weniger schüchtern und lassen sich für ein Leckerchen mal am Kinn krabbeln

Hairball: hauptsächlich vorgequollene Ballaststoffe, wirkt ähnlich wie beim Menschen

Colosan: Mittel für Pferde und Rinder, kannst du ruhig 0,3 ml pro kg 3x täglich geben, besteht aus Ölen, treibt Blähungen und hilft, dass der Kot durch den Darm rutscht

Rodicare Appetit hat bei uns immer gut geholfen, wenn ein Patient nicht richtig fressen wollte... Hauptsache, es kommt irgendwas freiwillig ins Schweine

Nachtrag: Mischen würde ich die drei Medikamente nicht, aber sie sind alle einfach in kleinen Plastikspritzen ohne Nadel aufzuziehen.

Habe den Thread leider nicht vollständig gelesen, wenn du Päppelst, dann pass auf, den Magen bei Verstopfung nicht zu überladen. Ich würde sehr wässrigen Päppelbrei nehmen, schließlich hilft nur Flüssigkeit bei Verstopfung.

Das war auch mein Endruck, ich nehme halt die Luft als erfrischend wahr, sobald es in Richtung 15 Grad geht; aber wir Menschen können ja auch schwitzen und nunja, zumindest ich habe dichtes Fell, nicht nur am Kinn

Wenn also kühle Luft durch das hohe Fenster ohne Zug hereinkommt, dann fällt sie ja auf den Boden; warme Luft steigt auf. Ich vermute, die halbwegs erträglichere Luft tut den Schweinen in der Nacht eher gut. Lieber nochmal drüber geschrieben als dann wieder einen Patienten mehr, Danke für deine Rückmeldung Löwenzahn

PS: Wir wollten spassenshalber mal testen, ob alle Schweinchen UTI Kn nehmen,: wir haben den ersten Kandidaten gefunden, der sich einen Scheiß dafür interessiert

OP: Entzündung an der Flanke ~ 160 Euro

Kastrationen + Kastrabszesse ~ 85 bis 200 Euro, je nach Schwierigkeit und Überwachung etc.

Nachtrag: auf moderne Narkosen bestehen, also Inhalationsnarkose oder vollständig antagonisierbare Tripplenarkose;

In jedem Fall lohnt sich jeglicher Aufpreis für eine risikoärmere Narkose!