Beiträge von BlubberBernd

    Davon abgesehen, dass es sich offensicht um eine Sendung für Kinder handelt und mir das alles viel zu schnell geht und zu hektisch ist, bin ich danach zwiegespalten. Die Haltung/Zucht von dem großen schlanken Herrn gefällt mir eigentlich ganz gut, Platz haben die Schweinchen dort augenscheinlich genug und er erzählt eigentlich gar keinen Mist. Er scheint manchmal innerlich die Augen wegen der Moderatorin zu verdrehen, was ihn für mich symphatisch macht 8o

    Die Innenhaltung gefällt mir alerdings nicht so gut. Ich weiß zudem nicht wirklich, welche Haltung ich zu den Kunststücken haben soll. Einerseits fordert man die klugen Fellnasen damit, andererseits bin ich der Ansicht, dass wenn dann der Halter Kunststücke für seine Schweinchen machen sollte ;)


    Insgesamt sicher nicht die schlechteste Doku, die viele brauchbare Informationen beinhaltet, aber auch nicht perfekt ist. Habe keine Ahnung von Kindern und in welchem Maße sich der teilweise gehaltvollen Infos angenommen wird, aber prinzipiell sehe ich eher die Eltern als die Kinder in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für die Aufnahme von Lebewesen abzustecken.

    Ich denke, es ist gut, mit Respekt an so ein OP heranzugehen, sich also auch mit einem schlechten Ausgang zu beschäftigen, und dennoch optimistisch zu bleiben. Das hübsche Kerlchen merkt doch, wie toll er umsorgt wird, das gibt auch ihm Aufwind. Ich bin mir sicher, dass die Schweinchen die ihnen entgegengebrachte Zuneigung wahrnehmen.


    Eine OP birgt immer ein Risiko, gerade bei kleinen Nagern, die einen schnellen Stoffwechsel haben. Es besteht ja aber keine andere Option, um ihm zu helfen. Die Operation ist also alternativlos und der einzige Weg, um ihm etwas Gutes zu tun. Ich würde ihm etwas mehr Medizin gegen Verdauungsprobleme geben, um den möglichen OP-Nebenwirkungen zu begegnen. Wir haben gute Erfahrung bei unserem Zahnschweinchen gemacht, ihn vorher richtig gut vollzufüttern, damit ordentlich Rohfaser im Verdauungstrakt während der OP ist.


    Ich drücke euch fest die Daumen für morgen!

    Da der "Kleine" schon 8 Monate alt ist, ist er auch eher durchsetzungsfähig. Dann passt es auch besser, dass er mit Kopfheben den älteren bremsen kann. Aber dann ist er auch eher in der Lage, einige Zeit mit Stress zu bewältigen. Ich meine damit nicht, dass ein Tier wiederholtes Beißen oder ständiges Gejagtwerden erdulden sollte. Aber davon sprechen wir ja hier bisher nicht. Und die Kastration kann bei einigen Tiere nach ein paar Wochen ja auch noch zu einer Beruhigung führen.

    Generell nicht das idealste Alter, um mit einem erwachsenen Bock vergesellschaftet zu werden. Trotzdem würde ich das noch nicht abschreiben, deswegen schrieb ich bereits mehrfach, dass man den beiden Zeit geben muss; und natürlich intensiv beobachten. Noch ist der Kastrat in einem Alter, in dem er das Unterordnen zu lernen vermag.

    Aber wir sollten uns nichts vormachen, sondern die Realität sehen und versuchen im Rahmen dessen das Beste für die Tiere zu machen. Und das kann - muss nicht immer - auch eine Bockgruppe sein.

    Zwar bin ich kein Freund davon, menschliche Wesenszüge auf unsere Tierchen zu übertragen, dennoch muss ich für Bockgruppen eine Ausnahme machen. Wir hatten bisher nur Jungstruppen und meine Erfahrung zeigt, dass wir menschliche Kerle uns nicht von unseren schweinischen Pendants unterscheiden. Manchmal geht es augenscheinlich grundlos richtig derb und hart (natürlich nur verbal) zur Sache und 5 Minuten später sitzt man auf ein Bier (bzw. Bündel Dill) zusammen, und alles ist vergessen. Wenn sich die richtigen Jungs treffen, sind das entsprechend meiner Erfahrung Freundschaften fürs Leben, die genau wie bei uns Menschen auch mal Streiten und sich aus dem Weg gehen, trotzdem aber wissen, was sie an ihrem Kumpel haben. Aber auch Freundschaften müssen sich herausbilden, brauchen also Zeit, um sich zu entwickeln. Sofern es keine Beisereien gibt, plädiere ich daher - ich drehe mich im Kreis, sorry - den beiden noch Zeit zu geben.


    Eine Bockgruppe erscheint mir in vielen Fällen ein guter Kompromiss zu sein, um unseren domnestizierten Schweinchen ein schönes Leben zu ermöglichen.

    Ich möchte kurz zwischen grätschen und erwähnen, dass der mittlere Bock ordentlich verbissen wurde. Hier ist also definitiv nix mehr zu retten.

    Es ging ja nur um die Kastration des "mittleren" Bocks, der nun allein sitzt. Für das Zusammenleben vom"großen" Bock und dem Kastraten hat das ja keinen Belang.



    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass permanentes Belagern, aufreiten wollen etc Streß ist. Ich habe das bei meinen Weibchen gesehen als ich zwei Böckchen hatte. Pilz, Milben, Gewichtsverlust. Die Weibchen kauerten einfach nur noch in den Ecken.


    Ich sehe keinen Unterschied zwischen meinen Weibchen und einem 8 Monate alten frühkastrat. Er leidet genau so ab einem bestimmten Punkt

    Das hab ich auch nicht bestritten, eine ungeklärte Rangfolge bedeutet schließlich für alle beteiligten Stress. Aber nach den Turbolenzen kannst man nicht erwarten, dass das neue Zweiergespann sofort funktioniert. Welche Option besteht denn sonst?

    Zwei Jungs abgeben und dafür 2 Mädels holen? Drei Zweiergruppen anpeilen? Dafür müssen erst die Hoden weg und die 6 Wochen Kastrafrist abgesessen werden... also so schnell wie möglich kastrieren, schauen, ob sich der alte Bock und der 8 monatige Kastrat noch einspielen und ansonsten eine Lösung finden, die das Beste für jeden der Jungs ist.

    Anhand der Beschreibung vermag ich auch kein Sexmonster zu identifizieren. Die wichtigste Baustelle scheint mir die zeitnahe Kastration der beiden bebommelten Jungs zu sein, damit der verstoßene möglichst wenig Zeit allein verbringen muss.


    Also wenn ich den Thread hier richtig verstanden habe, ist der 8 Monate alte Kastrat erst am vergangenen Donnerstag, also vor 7 Tagen, eingezogen. In Anbetracht der Turbolenzen mit der 3er Gruppe, der Trennung und der Aufregung insgesamt sollte man den Jungs mEn noch etwas Zeit geben.

    Da der Kastrat ja schon 8 Monate alt ist und ich nicht jeden Post hier ausführlich gelesen habe, weiß ich nicht, wie gut er sozialisiert ist und ob er ggf. eher ein dominantes Kerlchen ist. Der ältere Bock scheint mir ja schon ein dominanterer Vertreter sein, wenn der Kastrat sich außerdem noch nicht unterordnen musste, haben beide einen Lernprozess durchzumachen. Der Bock muss verstehen, wenn der Kastrat sich als unterlegen ergibt und der Kastrat muss sich mit seiner Rolle arrangieren. Gerade in unklaren Situationen wird häufig versucht, durch Aufreiten oder Verfolgen die Rangfolge zu klären. Geht das jetzt 3 oder 4 Wochen so, dann passt irgendwas nicht. Es können aber durchaus 2 Wochen ins Land gehen, bis sich das einspielt.


    Unabhängig davon ist für beide Böcke eine zeitnahe Kastration sinnvoll; sowohl als Altersvorsorge als auch zur Regulierung der Hormone. Ich bin jedoch der Ansicht, dass sich bei erwachsenen Meerschweinen nicht plötzlich Freundschaften bilden, nur weil die Bommeln weg sind. Entweder Schweine mögen sich oder eben nicht.

    Ich stimme Marie-Luise zu. Solange nichts schlimmeres passiert, erscheint mir abwarten ebenfalls wenigstens vorläufig sinnvoll.


    Im ersten Post steht ja, dass er Kastrat bereits 8 Monate alt ist. Je nach Sozialisierung des Jungspundes und des Erziehers kann Zeit vergehen, bis sich die Strukturen gefestigt haben. Ein 4 bis 8 Wochen alter Frühkastrat oder ein 4 - 8 Wochen altes Böcken, das zeitnah kastriert werden würde, lernt sich idR besser unterzuordnen. Ist der Erzieher gut sozialisiert, dann gibt er für gewöhnlich auch eher Ruhe, wenn der rangniedere Kerl deutlich macht, dass er sich unterordnet.


    Das beschriebene "Popo-Spiel" kann einfach wirklich ein Spiel sein, das ist dann so ein meerschweintypisches "Fangerle". Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es um die Klärung der Rangfolge geht. In diese Fall klingt das, so wie es meine Vorredneren geschrieben hat, insgesamt noch unproblematisch. Mit schon 8 Monaten besitzt der Kastrat keine Narrenfreiheit mehr und könnte sogar demnächst in die zweite oder dritte Rappelphase kommen (Diese Rappelphasen, also sowas wie Pupertätssschübe, können schon mal heftiger ausfallen, auch bei Kastraten. Das ist insgesamt von Tierchen zu Tierchen unterschiedlich und nicht pauschal einschätzbar mEn.)

    Ich hoffe wirklich, dass sich das andere Halter jetzt nicht abschauen und nach machen. Wenn man nicht zu 100% den zeugungstermin findet, ist es grob fahrlässig einen noch potenten kastrat zu ein trächtigen Weibchen zu setzen. Wenn sie wirft, deckt er sie sofort nach.


    Tierärzte sind ja nicht mal im stande zu schätzen wie weit eine Trächtigkeit ist.

    Weil wir bloß Jungsgruppen hatten bzw. haben, beschränken sich meine Kenntnisse wirklich nur auf das Rudimentärste bei Weibchen.

    Ich weiß, dann eine Meerschweinschwangerschaft so grob 66 - 74 Tage dauert und die Kastrationsfrist bei Männchen 6 Wochen beträgt. Rein mathematisch könnte sich das also ausgehen. Wie präzise der Schwangerschaftsstand bestimmbar ist, weiß ich natürlich nicht. Ich gehe Anbetracht der wirklich tollen Arbeit der Pflegestelle davon aus, dass dort eine erneute Schwangerschaft auf jeden Fall vermieden wird. Dort ist ein junger Bock in fürchterlich schlechtem Zustand (ein Auge ausgebissen, komplett mit Bisswunden versehen, Parasiten im Fell, abgemagert, Fehlhaltungen der Wirbelsäule) aufgenommen, gepäppelt und sobald möglich auch kastriert worden. Nachdem er 2 Wochen nach seiner Kastration bereits bei einem Weibchen saß, habe ich schon nachgefragt, wie das möglich ist. In dem Fall kam war eine defintiv trächtige Dame aufgenommen worden, sodass eine Vergesellschaftung möglich war. Die Dame hat ihre Babys bekommen und ist natürlich nicht wieder schwanger geworden. Beide Tiere bilden jetzt dort - soweit ich weiß - den Grundstock für Mutter-Kind-Gruppen, wobei aus dem Bock in fürchterlichem Zustand ein formidabler Erzieherkastrat geworden ist.

    Ich stimme dir also zu, dass das nicht zum Nachmachen gedacht ist, sondern allenfalls mit verantwortungsvollen und erfahrenen Leuten, die in engen Kontakt mit kompetenten Tierärzten stehen, eine aus meinen Augen sinnvolle Option darstellt, um vor allem für Böcke bzw. frisch kastrierte Jungs die Dauer des Alleinseins zu verkürzen. Ich fand das eine schöne Sache, die vermutlich einer ausführlicheren Erläuterung bedurft hätte, damit kein falscher Eindruck entsteh. In Zusammenführung des Grundanliegens einer Notstation einseits, nämlich den Tieren bestmöglich zu helfen, und andererseits ärztlicher Kompetenz (eine Notstion hat ja sicherlich einen MS-erfahrenen TA) erschien mir das eine tolle Sache, um dem zuvor gepeinigten Kerlchen schnell Gesellschaft zu bieten. Deswegen ging ich davon aus, dass dies auch für andere Jungs eine valide Option darstellt.


    Wozu soll diese 14 Tage Vergesellschaftung gut sein? Zum Weibchen darf er eh erst wenn die 6 Wochen rum sind und dann kann das Weibchen genauso gut ins neue zu Hause ziehen. So ist es für alle zusätzlicher Stress. Kastrat zieht in Notstation - Vergesellschaftung in Notstation - gemeinsamer Umzug ins richtige Zuhause

    Auch das ist eher eine gängige Methode bei Bockgruppen, gerade dann, wenn ältere Jungs schlecht sozialisiert sind. So hat die erfahrene Notstation einen geschulten Blick innerhalb der Vergesellschaftungszeit, um so eben auch zu vermeiden, dass unerfahrenere Halter zu zeitig trennen bzw. Verhalten fehlinterpretieren. Sicherlich bedeutet der Umzug immer Stress und eine Vergesellschaftung bringt das natürlich sowieso mit sich. Ich kann aber die Intention von Notstationen, die schwierigen Fällen selbst ein Auge darauf zu haben, gut nachvollziehen. Denn ständige Partnerwechsel würden für alle Beteiligten noch mehr Stress bedeuten. Die niedergeschriebene Idee von mir ist also aus meinem Mist gewachsen, und keine gängige Praxis für Kastraten + Weibchen Vergesellschaftungen.


    Da der ausgegrenzte Jungspund ja hier auf die Mütze bekommen hat, war meine Idee hinter dieser Aussage die folgende: Notstationen geben zwangsläufig nur kastrierte Jungs ab. Folglich benötigen sie einen kompetenten Tierarzt, der sich nicht nur mir MS auskennt, sondern auch in Kastrationen und Frühkastrationen bewandert ist. So bestünde einerseits die Möglichkeit, einen kompetenten TIerarzt für die Kastration zu haben und ggf. ein passendes Weibchen bei der Notstation zu finden (unabhängig von der Trächtigkeitsthematik).


    Insgesamt zielten meine Aussagen, die du ja doch sehr kritisch wahrgenommen hast Letty, darauf ab, die Zeit des Alleinseins für den (bald) Kastraten zu verkürzen, Zugang zu einem kompetenten Arzt zu erhalten. Ich hoffe, meine Erläuterungen konnten mein Ansinnen präzisieren und damit die latent durchschwingenden Fahrlässigkeitsverwürfe etwas entkräften ;)

    Sorry, falls ich mich weiter oben zu undeutlich ausgedrückt habe.

    Unsere Meeripflegestelle in der Nähe hat gute Erfahrungen damit gemacht, einzelene und unkastrierte Böcke zu Damen zu setzen, die definitiv schwanger sind. Davon gibt es ja leider genug, die dann plötzlich abgegeben werden. (Da wird dann die Kastrationsfrist mit der Schwangerschaftsdauer abgeglichen, damit es passt.) Häufig haben solche Notstationen auch erfahrene Tierärzte, für die eine Meerschweinkastration mit der richtigen Narkose ein Routineeingriff ist.


    Da der arme Kerl gerade ordentlich auf die Mütze bekommen hat, gehe ich stark davon aus, dass er bei einer Dame erstmal richtig aufblühen wird. (Ich habe den gesamten Thread nur überflogen und bin mir nicht sicher, ob ein Weibchen zu holen der aktuelle Plan ist). Ich würde mich da an deiner Stelle einfach an eine Pflegestelle wenden, dort kann ggf. auch eine passendes Weibchen ausgesucht werden. Meiner Erfahrung nach kann man sein Einsam-Schwein dort auch zur Vergesellschaftung lassen und nach 14 Tagen mit dem neuen Schweinchen zusammen abholen.

    Ketamin als Injektionsnarkose lehne ich auch kategorisch ab, Inhalationsnarkosen sind bei Lungenpatienten schwierig, ansonsten stellen jene zusammen mit vollständi antagonisierbaren Tripplenarkosen die wesentlich verträglichere Narkoseform dar.