Herzlichen Dank für deine Rückmeldung und die lieben Worte. Ich bin froh um jede Anregung.
Es ist wirklich traurig, für mich eine Ohnmacht, dass wir keine Meeris-Spezialisten/Tierärzte in der Nähe haben und/oder nur sehr selten. Ich bin aus der Schweiz. Da ich leider nicht wirklich gute Foren in der Schweiz gefunden habe, habe ich mich hier angemeldet, es ist ja auch wirklich eine sehr gute Internetseite wo ich auch schon immer viel nachgelesen habe. Oder kennst du evt. eine gute Seite für in der Schweiz? Ich denke das wäre für mich sicher auch sinnvoll bezüglich dem Austausch von regionalen Tierärzten.
Das stimmt, das muss ich der TÄ lassen, ich hätte mir jedoch noch erhofft, dass wenn sie sich so unsicher fühlt, mich lieber an einen anderen TA weiterweist. Du hast Recht, das mit dem Weg sollte einem der Wert sein, und das werde ich auch in Zukunft machen (ca. 45min Entfernung), doch wenn ich einen hyper-dringenden Notfall habe, ist es dennoch zu weit und habe nichts schlaues in der Nähe...
Ich vermute eben auch einen Kollabs, gerade aufgrund der schweren Atmung durch die starke Blähung. Okey...ich dachte schon noch, jetzt waren sie heute lange draussen (ganztags ist nicht ganz korrekt), also was heisst lange..von ca. 15.00h bis ca. 19.00h, und da fressen sie ja auch nicht nonstop Gras oder. Aber an diesem Abend hatte er komischerweise noch keine Blähungen, und am Samstag waren sie ja den ganze Tag nicht draussen, habe ihn auch vor dem Füttern noch in meinen Armen gehalten, da fiel mir auch keine Blähung auf. Ich finde es so unheimlich, weil es nach dem Nachtessen sehr plötzlich und dann sehr schnell stark gebläht war. Reagiert die Verdauung bei Meersi so schnell?
Beiträge von Gusi-Mama
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Liebe Alle
Ich bin untröstlich und immer noch fassungslos. Ich verlor am Samstag 04.04.2021 um 01.00h in der Nacht im Notfall bei einem Tierarzt mein geliebter Nico. Nico war knapp 3 Jahre alt (geboren 06.12.2017) und ein gesundes und ganz spezielles Meerschweinchen, sehr persönlich und einfach viel mehr als ein normales Meerschweinchen, daher schmerzt es mich so.
Zur Angewöhnung an das frische Gras hatten sie etwas am Sonntag und etwas am Montag davon. Am Dienstag durften sie dann kurz ganz raus in das Gras. Am Mittwoch und am Donnerstag waren sie den ganze Tag nicht draussen und hatten kein frisches Gras. Am Freitag waren sie dann bei diesem schönen Wetter den ganze Tag draussen im Gras. Am Samstag waren sie den ganzen Tag nicht draussen. Wir haben eine Innenhaltung und füttern unsere Jungs (reine Bockgruppe) immer abends (an diesem Abend um ca. 20.00h). Wir bemerkten nach der Fütterung, dass es Nico sehr unwohl war, er wippte sich von einer Seite zur anderen und fand keine Ruhe beim Liegen. Uns fiel sofort auf, dass er enorm gebläht war. Wir wärmten ihm sofort ein Kirschenstein-Kissen auf und gaben ihm etwas Critical Care (was er auch nahm) zur Abhilfe der Verdauung. Ich hatte noch etwas Metacam (Schmerzmittel) und SOS Tropfen für Tiere zu Hause, was ich ihm dann noch gab. Ich behielt ihn ca. 2h auf meinem Schoss, beobachtete aber keine Besserung und gar eine Verschlechterung der Atmung. Ich beschloss dann um Mitternacht noch in die Notaufnahme zu gehen. Da mein eigentlicher Kleintierarzt keinen Notfall hat, musste ich wieder (wie bei Buddy, welcher im September verstorben ist) zum selben Arzt, welcher nicht wirklich Meeri Kenntnisse hatte und mehrheitlich auf Grosstiere (Kühe, Pferde, etc.) spezialisiert ist. Die Ärztin sagte mir schon am Telefon, sie kenne sich nicht so mit Blähungen bei Meerschweinchen aus, allgemein Meerschweinchen und sie müsse sich noch informieren, das gab mir ein sehr unsicheres und komisches Gefühl. Aber was sollte ich machen, ich war auf einen Arzt angewiesen, ohne Hilfe hätte er die Nacht angeblich nicht überlebt. So fuhr ich also um 00.30h los, mit dem Gedanken, ich gehe ihm helfen, ich komme ja wieder mit ihm nach Hause (mein Freund kam daher auch nicht mit und hat sich daher nicht wirklich verabschiedet). Die Tierärztin tastete ihn dann ab, steckte ihm einen Fiebermesser und nahm ihn gleich mit in ein anderes Zimmer für die Röntgenaufnahmen damit man die Blähungen bestätigen kann. Während dieser Zeit habe ich in diesem Raum gewartet, wo ich das letzte Mal meinen toten Buddy auf dem Tisch sah. Es überkam mich plötzlich ein ganz unwohles Gefühlt, nun hatte ich Angst, als hätte ich es gefühlt/realisiert, dass es doch nicht nur ein "Zeigen-gehen" / "Helfen-gehen" ist. Sie kam zurück und diagnostizierte eine schwere Darmtympanie. Sie fragte mich, wie sie nun vorgehen solle:
1) Ob sie versuchen soll, das Gas mit einem Stich in die Bauchhöhle abzuziehen, jedoch mit der Gefahr, dass sie ihm innerliche Verletzungen zuführen könnte, woran er dann erliegen könnte, da sie sich zu wenig auskennt bei Meerschweinchen (brachte immer wieder Vergleiche mit einer Kuh, super, sehr hilfreich).. oder
2) Ob sie ihm Medikamente verabreichen soll, wo die eine Spritze die Magen/Darm-Peristaltik anregt und das Gas hilft abzubauen und die andere ein Schmerzmittel, aber es haut lange dauern kann, bis die Mittel vor Ort sind und wirken können.
Ich entschied mich für die Medikamente, da mir diese Unsicherheit der Ärztin Angst machte. Auch im Nachhinein muss ich sagen, ist es eigentlich ein NoGo, den Kunden entscheiden zu lassen, schliesslich ist sie der Fachexpert!
Sie hat alles für sein Gewicht berechnet und dann mit der Magen/Darm Spritze gestartet. Diese wollte sie ihm hinten ins Popo spritzen, traff aber nicht richtig und die halbe Flüssigkeit tropfte auf den Tisch. Schon dort dachte ich, mein armer Nico, er hatte solche Schmerzen und verstand nicht, warum ich ihm jetzt noch mehr Schmerz hinzufüge. Sie füllte dann eine neue Spritze und spritzte es ihm weiter oben in den Rücken, etwas unterhalb des Nackens. Sie sagte noch vorsicht, sie müsse etwas tief stechen, da die Tiere eine dicke Haut haben. Da dachte ich schon hoffentlich verletzt sie nicht die Lungen. Ich lobte ihn noch wie brav er sei und das toll mache, wir wollen ihm nur helfen und streichelte ihn sanft (er war während der ganzen Behandlung gegen mich gerichtet, er wollte einfach zu mir und hinauf und nach Hause). Die zweite Spritze mit dem Schmerzmittel setzte sie dann auf der anderen Seite. Sie wendete sich zu ihrem Tisch mit den Medis ab und da passierte es schon......
Nico zuckte so extrem auf, dass es ihm seine Hinterbeine nach hinten/aussen streckte, gefolgt von weiteren und schnellen Zuckimpulsen. Ich erschreckte sehr und machte die Ärztin sofort darauf aufmerksam. Ich dachte sofort an die Spritzen, die ihn jetzt umbringen. Sie drehte sich und schaute, resp. fragte mich ob er noch Luft bekommt (von wo soll ich das wissen, sie ist doch die Ärztin). Ich hatte seinen Vorderkörper und seinen Kopf sanft in den Händen...ich fühlte..wie ich ihn verlor....er entglitt mir förmlich aus den Händen....ich zitterte am ganzen Körper, die Ärztin versuchte mich zu beruhigen, sie nahm in letzter Sekunde dann doch noch eine Nadel und rammte sie ihm in die Bauchhöhle, um das Gas abzusaugen, aber ich fühlte wie schwer er wurde und keine Körperspannung mehr da war, er war schon tot. Sie nahm ihr Stethoskop und bestätigte es mir... Ich fragte sie wieso, wieso er starb, was da passiert ist, ob er einen Kollaps gehabt hat, ob ihm die Spritzen so sehr zugesetzt haben (ich gedanklich sogar ob sie ihm in die Lungen gestochen hat mit der 2. Spritze, da er so auf diese reagiert hat?) sie konnte es mir nicht wirklich sagen, ich gab mir die Antwort schon fast selber. Mir nahm es den Boden unter den Füssen und ich fiel in ein tiefes, schwarzes Loch.......ein Wunder, dass ich nicht zusammengebrochen bin....jedoch ist für mich eine Welt zusammen gebrochen,...ich konnte nicht glauben,..was jetzt hier gerade passiert ist....sie hat die Dosierung der Spritzen nochmals nachgerechnet und mir bestätigt, dass sie richtig dosiert hat, sogar eher etwas unterdosiert.
Ich erlebte schon jeglichen Tod meiner Tiere, doch dieser war mit Abstand der schlimmste! Zu sehen, dass ein Tier leidet und man einsieht, dass es nicht mehr geht, hilft einem besser damit klar zu kommen, weil man weiss, es geht nicht mehr, man hat es versucht und man darf das Tier erlösen gehen damit es nicht mehr leidet. Doch diese Ungewissheit, dass er sterben wird, wenn man zu Hause mit dem Gedanken raus geht, ich komme ja wieder nach Hause mit ihm, das ist schrecklich. Ich hatte null Chance, nur versuchen zu helfen, null Chance, es zu realisieren dass es nicht mehr geht und ich ihn gehen lassen muss, null Chance mich zu verabschieden.
Mich plagen so schlimme Schuldgefühle, ich hinterfrage alles. Hätte ich es nur früher bemerkt, dass er Blähungen hat. Eine leichte oder mittlere Darmtympanie hätte man sicher noch heilen können. Wäre ich doch nur zu einem anderen Arzt, der mehr Meeri Erfahrung hat. Ich verstehe einfach nicht, von wo er so extreme Blähungen bekommen hat, er war ja der ganze Samstag nicht draussen? Oder geht die Verdauung von Meerschweinchen so lange? Dass ihm das Gras vom ganzen Freitag zu schaffen gemacht hat? Und das Abendessen mit Salat am Samstag hat ihm dann den Rest gegeben?
Ich muss eingestehen, er war ein Lusbueb, er selektierte zunehmend immer nur den Salat heraus, aber ich kann ja meine Tiere nicht 24h beobachten. Ich erlebte schon viele Blähungen und weiss dass es nicht ungefährlich ist, auch über die Angewöhnung vom frischen Grad bin ich mir bewusst. Doch nicht erlebte ich eine so schlimme, plötzliche Blähung. Wobei ich doch wie immer das gleiche gemacht habe, alle Jahre genau gleich, alle Tiere hatten das genau gleiche, ich habe nichts an der Fütterung verändert. Ich verstehe es einfach nicht. Ich suche den Fehler doch ich finde ihn nicht.
Nach Literaturrecherchen las ich überall, dass ein Tier mit schwerer Darmtympanie als aller erstes stabilisiert werden muss (mit Sauerstoff) bevor man irgendwelche weitere diagnostische Ansätze vornimmt. Wäre das noch seine Rettung gewesen?
Hat jemand Erfahrung mit Darmtympanien oder eine ähnliche Geschichte erlebt? Es würde mir sehr helfen, andere Ansichten und Eindrücke zu hören, ich danke euch im Voraus für eure Meldungen. Lg Gusi-Mama