Beiträge von LilaSeifenblase

    Das sehe ich tatsächlich anders. Wenn ihm ein fachkundiger TA helfen kann, dann ist es den Stress allemal wert. Wir fahren für jede Zahnkorrektur 300 km (Hin- und Rückweg).

    Wenn es gut vorbereitet ist kommen die meisten Meerschweinchen gut damit klar.


    Ich habe ein Zahnschwein und eine extrem fachkundige Heimtierärztin und die Backenzähne sind nur in Narkose wirklich komplett zu beurteilen.


    Nur mal zur Erklärung. Wenn sich z.B. an den Backenzähnen Brücken bilden, dann wachsen die Zähne, einfach ausgedrückt, von rechts nach links über die Zunge. Dann könnte der kleine, egal wie hungrig, nicht fressen. Dazu gibt es auch Bilder im Netz.


    Wenn er nicht richtig frisst, dann bestehen eben noch weitere gesundheitliche Probleme (Aufgasung etc.). Es ist sicher mühsam wenn man schon 2 TÄ durch hat, aber manchmal muss man eben die Nadel im Heuhaufen suchen. Es ist deine Entscheidung. Ich kann nur sagen, ich würde anders vorgehen. Ich drücke dir und vor allem dem kleinen Mann fest die Daumen denn er kann sich leider nicht selbst helfen.

    Ich fasse mal zusammen .. 2 unterschiedliche TÄ, nur 1 Röntgenbild vom Körper ohne Zähne, Medikamente und Päppelfutter das du kaum in das schwein reinbekommst und wir reden seit Stunden darüber das es ihm nicht gut geht? Wäre es mein Schwein würde ich nicht mehr schreiben sondern handeln.


    Sofern du mobil bist such einen erfahrenen TA für meerschweinchen auf und lass ihm helfen wenn das noch geht.


    Sorry für die harten Worte, aber wäre es ein Mensch würde man dann auch so handeln?

    Du hängst doch an deinem Tier wenn ich es richtig raus lese.

    Also bei uns wurden Röntgenbilder in mehreren Ebenen gemacht und dafür wurde meine Maus in Narkose gelegt. Meiner Meinung nach kann nur so eine wirklich gute Diagnostik erfolgen. Päppeln ist erstmal okay, aber es behebt ja nicht das Problem. Die TÄ die sich mit Nagern auskennt hat kein Röntgenbild vom Kopf gemacht?

    Falls Du eine gute Meerschweinchenhilfe in der Nähe hast - die kennen meist auch gute TÄ. Ich könnte dir nur eine Klinik in Norddeutschland empfehlen.

    dann berichte ich jetzt mal über unseren "Zahnweg". Wie gesagt, mit OD habe ich keinerlei Erfahrung.

    Unsere Diagnose war eher ein Zufallsbefund. Wie waren wegen einer anderen Sache von unserer Haustierärztin an eine Tierklinik verwiesen worden und im Nachhinein war das unser großes Glück.


    Die Zähne wurden in Narkose geschliffen (zuvor gab es noch ein Röntgenbild in mehreren Ebenen) und sie blieb 2 Tage stationär. Auf diesem konnte man schon sehen dass es eine Veränderung im hinteren Backenzahnbereich gab. So hundertprozentig konnte man es da noch nicht abgrenzen. Da sie auch Tage danach beim fressen noch komische Kaubewegungen machte gab es eine Kontrolle ohne nennenswerten Befund. Etwa eine Woche später gab es immer noch keine wirkliche Besserung. Auch die TÄ sah die Kaubewegungen, konnte sich das ganze aber auch nicht wirklich erklären. Also haben wir die Maus (bei uns ging es ohne Narkose - ich habe ein braves Mädchen :saint:) ins CT. Da wurde das ganze Ausmaß sichtbar. Ein hinterer Backenzahn hatte einen Kieferabszess der den Kieferknochen angriff. Wir haben dann alle möglichen Varianten durchgesprochen. Meine kleiner Zwerg war da etwa 5 Jahre alt. Ein kleines zierliches Schweinchen mit mehreren Baustellen.

    Wir haben uns dann gegen eine OP entschieden. Sie bekam das erste Antibiotikum und dauerhaft Schmerzmittel. Das AB wirkte leider null. Wir waren regelmäßig (etwa alle 14 Tage) zur Kontrolle dort. Irgendwann hatte sich der Abszess dann seinen Weg nach Außen gesucht und wurde zweimal punktiert um den Druck abzulassen. Dazwischen haben wir schon das AB gewechselt. Zwischendurch wurden die Backenzähne immer wieder geschliffen weil sich Brücken gebildet haben. Zum Glück hat das AB irgendwann angeschlagen. Nach etwa 6 Monaten haben wir ein Kontroll CT gemacht. Das ganze geht jetzt seit fast einem 1 Jahr. Eigentlich hatten wir es gut im Griff .. eigentlich .. beim letzten Schleifen stellte sich dann heraus, dass der Kieferabszess gut im Griff ist, dafür haben sich jetzt auf der anderen Seite Riesenzähne gebildet. Das ist so die Kurzfassung und ich habe bestimmt einige Zwischenschritte vergessen.


    Gerade zu Beginn habe ich extrem mit mir gehadert und viele um Rat gefragt. Die Gewichtsspanne meiner kleiner ging von ca. 960 - 740 gramm. Ich dachte mehrfach sie schafft es nicht und einige haben mir auch geraten sie erlösen zu lassen da sie u.a. an Arthrose leidet und vermutlich auch noch Morbus Cushing hat (die Diagnostik hierfür lassen wir nicht mehr machen).


    Es war ein harter Weg mit wenig Schlaf, noch weniger Geld und sehr vielen Sorgen. Aber für uns hat sich jede Minute gelohnt. Sie ist die kleinste, aber immer noch die Chefin im Gehege und einfach das beste was mir passieren konnte. Sie hat so viel Lebenswillen und wir werden diesen Weg so lange zusammen gehen bis Sie mir zeigt das sie nicht mehr will.


    Und was noch wichtig ist - bei uns hat es nur funktioniert weil wir eine top Tierärztin haben und wir alle an einem Strang ziehen.


    Du kennst dein Schwein besser als jeder andere. Lass die Untersuchungen machen die Du für eine gute Entscheidung brauchst und dann höre auf dein Bauchgefühl:) Ich drücke euch die Daumen.