Beiträge von Verena88

    Hallo liebe Community,


    mich bin neu hier und hoffe, dass ihr mir helfen könnt.


    Im Oktober 20 habe ich ein 4jähriges Mädchen aus Einzelhaltung übernommen. Sie ist dementsprechend leider nicht sozialisiert und so schlugen bereits 2 Vergesellschaftungen mit 2 unterschiedlichen Kastraten fehlt. Bei Vergesellschaftungen beißt sie und zwar frontal mit Angriffssprung. Sie überholt dann das andere Schwein, wenn dieses vor ihr wegrennt, schneidet ihm den Weg ab und beißt frontal zu. Beim letzten Kastraten hat sie an der Nase geblutet, das störte sie aber nicht. Sie bromselt und wirkt relativ unruhig. Zysten hat sie keine. Sie bekam dennoch einmal eine Hormonspritze, die jedoch keine Wirkung zeigte. Die Tierärztin hat keine weitere gegeben, da zuvor auch übelriechender Ausfluss auftrat, der auf eine Gebärmutterentzündung hinweisen könnte. Sie hatte deshalb Baytril bekommen. Seit November sitzt sie mit einem sehr devoten Weibchen (Lynkaria) zusammen, welches stark unter ihr leidet. Sie ist das einzige von bisher 4 „ausprobierten“ Partnertieren, das nicht gebissen wurde/wird. Das Tier leidet aber sehr stark unter ihr, weshalb ich nach einer Lösung suche. Es wird am Tag sehr oft aus dem Haus gejagt oder generell verscheucht, wenn es gerade passt. Kauert sich dann irgendwo zusammen und bewegt sich nur sehr schleichend und äußerst vorsichtig mit Bedacht durchs Gehege. Treffen die zwei aufeinander, beginnt es sofort mit Beschwichtigungslauten. Das Krawallschwein starkst, wie gesagt, bromselnd durchs Gehege und schießt manchmal ad hoc auf, sobald sich die andere regt. Dann wird gebromselt und verscheucht. Häufig legt sie sich auch bromselnd in die Hängematte, wohlwissend, dass die andere darunter liegt. Diese tritt dann aber nicht die Flucht an sondern fiept. Manchmal passiert aber auch gar nichts, das Krawallschwein kann dann aus einem Napf/ von der gleichen Heuraufe mit der anderen fressen oder läuft um das Haus drumherum, in dem die andere sitzt. Mit 2 Kastraten und einem anderen Mädchen ist die VG fehlgeschlagen. Suche nach Abhilfe für das drangsalierte Schweinchen. Sie ist sehr sehr schüchtern und verängstigt. Habe vor 2 Tagen mit Rescue-Tropfen bei dem Krawallschwein angefangen. Die Schilddrüse wurde nicht untersucht. Das Gehege hat 1,5qm und ist wie bei einer Bockgruppe eingerichtet. Futter und Heu sind mehrfach vorhanden. Gerade bei der Fütterung rennt sie von einem Napf zum anderen und wehe, das andere Weibchen ist dort. Das wird dann auch von Napf zu Napf gejagt. Es gibt aber keine wilden Verfolgungsjagdten und auch kein Zähneklappern. Nur ein Unmut über die Anwesenheit. Oft regt sie sich auch auf und hüpft zeternd umher. Das ist kein Popcornen, sie motzt sichtlich und irgendetwas passt ihr dann nicht. Einmal kam das andere Schwein mit angerannt, als es Futter gab und hat lauthals geschrien. Da hat sie dieses Verhalten auch gezeigt. Wenn ich ihr mit der Hand den Eingang zum Haus versperre, in dem das andere Tier sitzt, weil sie davor popowackelnd und bromselnd ihr Unwesen treibt und die andere rauswerfen möchte, zeigt sie dieses Verhalten auch. Sie versucht dann, in das Haus zu gelangen, gibt dann aber irgendwann auf, springt hoch, zetert und zieht von dannen. Nach 10 Sekunden steht sie wieder da 😑 Nicht immer, aber dann, wenn es ihr gerade passt. Manchmal steht sie auch vorm Haus und weiß nicht, was sie tun soll. Wenn ich dann laut etwas sage, zeigt sie übersprungshandlungen wie Putzen oder Gähnen oder legt sich ab. Sie ist stark auf den Menschen geprägt, äußerst zutraulich und fast wie ein Hund. Wenn sie Auslauf im Zimmer hat, läuft sie mir hinterher. Vlt. sollte ich mal versuchen zu Klickern? Sie ist eben schon 4 und Gott weiß, wie viel Zeit sie noch hat. Möchte sie auch nicht unnötig stressen oder weiter verunsichern, das andere Tier fühlt sich aber sichtlich unwohl. Es frisst und kommt genug zur Ruhe, frei und unbeschwert bewegen kann es sich aber nicht und ist immer auf der Hut. Das sieht man ihr leider auch an, weshalb ich nach einer Lösung suche, da das „Nicht-Alleine-Halten“ gerade auf ihre Kosten ausgetragen wird.


    Die Idee ist nun, das nette Weibchen mit einem Kastraten zu vergesellschaften und das Krawallschwein mit Gittern abzutrennen, in der Hoffnung, dass sie sich angemessenen Umgang unter Meerschweinchen anschauen kann um irgendwann ohne Gitter in der Gruppe leben zu können. Ich weiß, dass die „Gittermethode“ umstritten ist und wäre um jeden weiteren Rat dankbar.

    Viele Grüße


    Verena