Beiträge von Urfnip

    Also so wie da teilweise sogar im Gehen einfach spontan Bohnen herunterfallen glaube ich auch nicht an eine Stubenreinheit. Da wird wirklich überall gepinkelt und gebohnt wo man steht und geht. Wie sollte das Stubenreinheitstraining überhaupt gehen? Es ist ja nicht wie bei einem Hund oder einer Katze die relativ „selten“ müssen, so ein Schweini produziert ja am laufenden Band extrem viel Urin und Kot.

    Die Frage ist halt, was die Alternative ist. Bei Zähnen wird es mit Warten oft viel schlimmer, es bilden sich Fisteln, Knochen entzünden sich und lösen sich auf. Wie du sagtest ist ewig den Abszess entfernen lassen schlussendlich genauso belastend und vermutlich irgendwann tödlich. Schlussendlich kann dir niemand eine Garantie darauf geben was besser ist. Aber ich habe selber unschöne Zahngeschichten erlebt.

    Für mich sind zwei Schmerzmedikamente ein No-go und ich frage bei allem was gespritzt wird immer nach bevor es soweit ist und weigere da mich schon wenn es eines der beiden ist. Buscopan und Bupaq sind für mich No-Go‘s. Novalgin wäre anhand deiner Beschreibung auch möglich und wäre völlig ok.

    Ich durfte gerade selber wieder die Erfahrung machen, dass der erste Blick ins Mäulchen nur reicht wenn die Baustellen schon enorm sind (z.B. Brückenbildung).


    Um eine genauere Betrachtung in leichter Sedierung (damit Schwein nicht rumzappelt und sich verletzt) kommt man oft nicht herum, da können dann auch Wunden und Entzündungen besser gesehen werden, wenn Zahnwurzeln betroffen sind muss geröngt werden. Sprich bei der Zahnuntersuchung tastet man sich vor bis man etwas gefunden hat oder eben ein Problem damit ausschliessen kann.


    Narkosen jeglicher Art - also auch Sedierung - ist bei Meerschweinchen sehr anspruchsvoll. Daher bitte Nasentier‘s Tipp annehmen und nur zu einem HeimTierarzt, nicht Kleintierarzt damit gehen. Ich habe das Gefühl aus deiner Beschreibung heraus, dass euer bisheriger Tierarzt euch nicht weiterhelfen kann weil er vermutlich nicht über Meerschweinchenkompetenz verfügt.

    Ich habe andere Erfahrungen mit Haarlingen. Mir wurde von Tierärzten gesagt, dass Haarlinge ziemliche „Weicheier“ sind und sie abseits von ihrem Wirt nicht sehr lange zu leben haben.


    Als ich damals Haarlinge bei der Gruppe hatte (damals 5) habe ich das Mittel bei allen angewandt (es waren aber auch 3 betroffen) damit es nicht zu einer „Neubesiedelung“ kommt und Gehege und Häuser einmalig komplett ausgeräumt und ordentlich geschrubbt aber ohne spezielle Desinfektionsmittel usw. Das hat gereicht und sie kamen nie wieder. (Natürlich erfolgte noch die 2. Behandlung nach 10 Tagen wegen der nachgeschlüpften Eier, aber da habe ich keine spezielle erneute Komplettreinigung gemacht).


    Was ich damit sagen will, Hygiene und Reinlichkeit ist sicher angebracht, aber man muss nicht quasi alles ausräuchern, so schlimm sind die Dinger nicht.

    Manche schwören auf Rodicare Artrin, ich muss sagen ich habe da keinen grossen Unterschied gemerkt ob ich es gebe oder nicht. Wichtig ist sie mit Schmerzmitteln abzudecken falls sich ihr Befinden deswegen verschlechtert. Man muss nicht mal zwangsläufig Schmerzmittel durchgängig geben, mal sind Schmerzen stärker mal weniger, ich würde es beobachten wie sie sich verhält.

    Tierarztwechsel sind durchaus angebracht, wichtig ist eben, dass man alle bisher gegeben und vor allem noch aktuell zu gebende Medikamente aufschreibt. Dosierung, Name, wie lange schon. Wäre der andere Tierarzt ein Heimtierarzt? Habe es schon vorher erwähnt, nur weil ein TA gut ist mit Katzen und Hunden und somit gute Bewertungen hat will es nicht heissen, dass er Ahnung von Meerschweinchen hat. Das wäre wie wenn ein Grosstierarzt der sonst Pferde behandelt nun plötzlich dein Hausarzt (also für dich als Mensch) ist, zu dem würdest du ja auch nicht gehen oder? Und so verhält es sich auch bei Tierärzten.

    Das sind wohl beides leider unschöne Fälle.

    Zur Blase: ein Blasenstein wird im Normalfall auf Röntgenbildern erkannt, kann aber sich manchmal je nach Winkel hinter anderen knöchernen Strukturen wie dem Becken verstecken. Allerdings waren die Fälle bei mir immer eindeutig. Ein Blasenstein, v.a. Bei einem Männchen, wird so gut wie nie „ausheilen“, da bräuchte es eine doch sehr schwere Operation (bitte ausschliesslich bei einem anerkannten HEIMTIERspezialisten vornehmen lassen, Kleintierärzte sind für Hund/Katze). Es gibt ganz selten Fälle wo Steine von alleine abgehen aber ist mit sehr hohem Risiko verbunden (bleibt in Harnröhre stecken und verursacht Nierenrückstau).

    Eine reine Blasenentzündung selber verheilt nach konsequenter Antibiotikagabe normalerweise recht gut.

    Zum zweiten, ich weiss nicht was das sein könnte, aber für ein Jungtier ist es sehr untypisch was du beschreibst. Meine einzige Vermutung ging Richtung Ohrentzündung, da können Gleichgewichtsstörungen auftreten, aber auch da braucht es schnell einen guten und kompetenten Tierarzt!

    Nicht zwingend muss der Tierarzt sich damit auskennen nur weil er das vorzieht. Die minimalinvasive Kastration wird mit zwei kleinen Schnitten an jeder Flankenseite vorgenommen, was deutlich schonender gegenüber der Methode über den Bauchraum ist. Das liegt daran, dass die Eierstöcke und ggf. Zysten anatomisch bedingt direkt neben der Wirbelsäule am hinteren Rücken liegen. Natürlich gibt es auch Erfolgsgeschichten bei Kastrationen über den Bauch, trotzdem würde ich IMMER eine Flankenkastration vorziehen.