Beiträge von Urfnip

    Hallo zusammen


    Wie einige von euch mitgekriegt haben, musste ich diese Woche Abschied von meiner kleinen Bönli nehmen und bin derzeit noch dabei, das psychisch und physisch zu verarbeiten.


    Die 4 verbleibenden Meerschweinchen sind munter soweit und bis auf etwas Suchen die ersten Tage habe ich keine grossen Verhaltensänderungen bemerkt. Ausnahme ist hier mein Prinzesschen Xanani. Seit ein paar Tagen wirkt sie etwas schreckhafter (vor allem, wenn sie gerade "alleine" ist, also ausser Sichtweite von den anderen - bei 8m2 auf 4 Schweinchen passiert das schnell mal) und keiner von uns Menschen sich direkt mit ihr beschäftigt. Was mich nachdenklich stimmt ist, dass sie immer wieder kurze Zwitschereinlagen einlegt, das dauert dann meistens 1-2 Minuten und dann ist wieder gut, in der Zeit kann aber nichts sie ablenken. In den 2 Jahren zuvor habe ich noch nie ein Meerschweinchen Zwitschern hören und empfinde das irgendwie als beunruhigend. Dazu muss ich erwähnen, dass sowohl Möndli als auch Xanani beide jeweils einmal gezwitschert haben, als Bönli noch da war, allerdings zu diesem Zeitpunkt in einer schlechten Phase.


    Kann aus eurer Erfahrung so etwas vorkommen? Ich habe hierzu mehrere Thesen:


    - Sie ist selber einmal knapp dem Tod entronnen und war auch schon in stationärer Pflege für ein paar Tage. Vielleicht verknüpft sie dieses "Verschwinden" von Bönli mit dieser schlimmen Erfahrung?

    - Sie ist jetzt neu die Rangniedrigste (keine These, sondern Tatsache), was sie als ursprüngliches Alphaweibchen nun stark verunsichert.

    - Bönli war vielleicht doch wichtiger für sie als ich dachte (ich hatte nie den Eindruck, dass die beiden sich besonders mögen, aber wer weiss)

    - sehr unwahrscheinlich und glaube ich selber nicht: Sie spürt eine gewisse Trauer, die von uns Menschen ausgeht, was sie wiederum beunruhigt


    Aus Verhaltenspsychologischer Sicht ist das ja eigentlich extrem interessant, da die restlichen Haltungsbedingungen sich nicht verändert haben.

    Was meint ihr dazu? Wirklich viel machen kann ich derzeit ja ohnehin nicht, denke ich, ausser sie gut im Auge zu behalten und es ihr so wohlig wie möglich zu machen.

    Das hört sich doch wirklich super an und ist wirklich keine Selbstverständlichkeit! Bei den meisten dauert es wesentlich länger bis zu dem von dir beschriebenen Zustand :) Dass die Schweine unterschiedlich zutraulich sind ist auch normal. Bei mir habe ich ein Schweinchen, was sich hinwälzt und streicheln lässt wie eine Katze (im Gehege wohlgemerkt, wo sie jederzeit gehen kann) und eines, wovon ich immer noch ziemlich oft nur noch ein davonflitzendes Hinterteil sehe, obwohl sie beide exakt gleich alt sind und gleich lang hier sind. Charaktersache eben.

    :) ich finde es sehr süss wie bemüht du bist und sicher ist es am Anfang vielen so ergangen wie dir gerade. Bei mir hat es etwa 2 Wochen gedauert bis sie sich aus ihren Häusern getraut haben wenn ich im selben Raum war, und auch da hat eine Bewegung gereicht und es war nur noch eine Staubwolke da. Meerschweinchen sind, bei aller Liebe, die grössten Schissbuchsen unter den Haustieren. Es lohnt sich aber ihr Vertrauen zu gewinnen :) einfach weiterhin Futter anbieten, sich zwischendurch hinsetzen und leise mit ihnen reden, aber auch genug Zeit geben wo sie einfach nur unter sich sind.

    Ah schau mal, noch ein Schweizer. Habe das Gehege auch von Kleintiertraum und ja, die kosten gut was aber die Qualität ist unschlagbar. Ich kann mich den anderen anschliessen, der Platz ist für 2 in Ordnung und mit Auslauf sowieso.

    da komme ich wieder auf die Geschichte zurück...jedes meerschweinchen bekommt zur Geburt von Petrus eine kiste voller seifenblasen geschenkt. Und wenn sie es gut haben zerplatzen nach und nach die seifenblasen. Wenn sie nun von uns gehen ist Petrus erfreut wenn er den Neuankömmling in Empfang nimmt die Kiste öffnet und die letzte Seifenblase zerplatzt. Den es gibt auch Kisten die sind noch randvoll weil die schweinchen schlecht behandelt wurden und nie liebe erfahren haben außer jetzt bei ihm. So in etwa geht die Geschichte und in bönlis kiste ist bestimmt keine Seifenblase mehr. 🍀

    Das ist eine sehr liebe Vorstellung, Danke.


    Worum ich wirklich sehr dankbar bin und was mir viel Trost spendet ist, dass ich noch sehr viel Nähe und Zeit geniessen durfte mit ihr die letzten Wochen, die auch nicht zu qualvoll wirkten. Sie hat sehr gut mitgemacht meistens bei der Pflege und da sie sich gerne hat Streicheln lassen lagen da auch viele Kuscheleinheiten drin. Auch im Gehege hatte sie noch ein paar schöne Momente mit den anderen und hat die erstarkende Frühlingssonne noch spüren dürfen. Sie hat sich noch ein paar mal genüsslich in der Sonne geräkelt und zusammen mit ihnen Heu gefuttert. Ich denke das ist ein sehr versöhnlicher Gedanke <3


    Ich verstehe deine Sorge, aber bitte vertraue uns. Was du noch machen könntest ist Heu auch direkt vor den Hütten zu verteilen und das Frischfutter, sodass sie sich gar nicht viel rausbewegen müssen, und ich würde sie tatsächlich einfach in Ruhe lassen die ersten Stunden.

    Danke, sehr lieb von dir :) Und auch von allen anderen.


    Ich habe noch etwas meine Mühe das zu akzeptieren. Ich glaube, es hätte auch ganz anders laufen können wäre von Anfang an richtig diagnostiziert worden (ich hätte auch darauf beharren müssen) und das belastet mich nun etwas. Aber es ändert nichts mehr und ich ehre ihr Andenken nun auf meine Art und Weise.

    Kommt definitiv auf das Schweinchen drauf an. Rein aus der Beobachtung heraus war es bei meinen so, dass sie entspannter waren wenn statt einem zweiten Artgenossen eine Kuschelhöhle oder sowas drin war. Ideal wäre natürlich eine Transportkiste wo beides möglich ist, allerdings quetschen sich meine dann plötzlich zu zweit in einen Kuschelsack rein (obwohl 2 da sind) und jammern und kabbeln sich. Gerade mein Kastrat dreht komplett durch und zertrampelt seine Weibchen dann fast.


    Bei längeren Aufenthalten oder Reisen müsste man sicher schauen, aber für den üblichen Tierarztbesuch braucht es meiner Meinung nach nicht immer ein Zweitschweinchen.

    Wenn es irgendwo in deiner Nähe einen türkischen Supermarkt gibt, dort haben sie oft sehr viel sehr frisches Gemüse zu guten Preisen. V.a. meine Kräuter beziehe ich dort. Petersilie ist hier beispielsweise 1 Franken pro 100g, in den normalen Läden zahle ich das 10fache! (2.20 für 20g), aber auch Dill, Pfefferminze und Koriander ist billiger dort.


    Berichte doch mit ein paar Bildern wie es euch ergeht 😀

    Meine liebe kleine Bönli


    Von unserer 5er Truppe warst du das einzige Meerschweinchen, was ich selber ausgesucht habe. Ich fand dein Profilbild auf der Seite der Züchterin so keck, so frech und du sahst so unglaublich klein und niedlich aus. Bei uns zuhause angekommen und beim ersten TüV wogst du gerade mal 380g und hast in meine Handfläche gepasst (und ich habe wirklich sehr kleine Hände).



    Bei uns angekommen bist du zwar immer die Kleinste geblieben, aber bei weitem nicht die Leichteste, denn du hattest einen überdurchschnittlich grossen Appetit und warst auch nicht wählerisch. Dein kleines süsses Köpfchen hast du aber immer behalten, dafür aber einen sehr stattlichen Bart bekommen, den du ab und zu, wenn dir danach war, sogar hast kraulen lassen. Zum Thema kraulen, obwohl deine Cousine ein absolutes Streichelschwein geworden ist, so warst du doch das erste Meerschweinchen bei uns, was sich freiwillig im Gehege hat streicheln lassen.



    Und auch eine ganz wichtige Eigenschaft von dir war, dass du die absolute Kuschel- und Hängemattenkönigin warst. Du warst die erste, die begriffen hat, wie Hängematten funktionieren und konntest da stundenlang drinnen oder drunter herumlümmeln.





    Von dieser Zeit stammt meiner Meinung nach auch die beste Aufnahme von dir, die habe ich bereits vor langer Zeit ausdrucken lassen. Du hängst über unserem Esstisch, gemeinsam mit den anderen.



    Was du auch sehr gut konntest, war das "Abfischen". Wenn dann doch mal keine Hängematte frei war und du wirklich nie-niemals auf Streit aus warst, hast du es dir halt eben einfach so gemütlich gemacht. Alternativ nannten wir das auch die "Meerjungfrau".



    Aber das Allerwichtigste an dir war, du warst unglaublich unkompliziert und liebenswert. Nie hast du Streit mit den anderen gesucht, immer warst du sehr gemütlich und gut gelaunt unterwegs. Der unterste Rang in der Hierarchie hat dir nie was ausgemacht. Du hast mir in den vergangenen 2 Jahren nie Aerger in Form von Tierarztkosten verursacht, ganz im Gegensatz zu deinen anderen Mitbewohnern, und so dachte ich, dass du bestimmt ein sehr altes und glückliches Leben führen würdest.



    Umso mehr haben dann bei mir die Alarmglocken geschrillt, als du Ende Januar plötzlich einen Tag am Stück dich kaum aus dem Häuschen bewegt hast (nicht aussergewöhnlich) und nicht auf der steten Suche nach übrig gelassenen Futterresten warst (aussergewöhnlich). Eine Abfolge von unglücklichen Verkettungen hat dann schliesslich dazu geführt, dass zu spät die wirkliche Ursache für deine Fressunlust gefunden war, wobei du sogar in deinen schlimmsten Stunden nie ganz deinen Appetit verloren hast. Darauf war bis ganz zum Schluss Verlass.


    Es tut mir unglaublich weh, dich gehen zu lassen nach den letzten 1,5 Monaten, in denen du stundenlang geduldig auf meinem Schoss gesessen hast und brav deine Medikamente genommen hast. Immer wieder gab es Rückschläge, immer wieder hast du dich wieder hochgekämpft, nie hast du dir deine Schmerzen anmerken lassen und du hast trotz der enormen Schmerzen, die du gehabt haben musst, nur Dankbarkeit gezeigt. Ich spreche auch im Namen der behandelnden Tierärzte und Tierpraxisassistentinnen, die dich während dieser Zeit alle in ihr Herz geschlossen haben mit deiner niedlichen, gut gelaunten und tapferen Art. Du bist zwar gegangen, als ich nicht anwesend war, dafür war eine der lieben Assistentinnen bei dir, als dein Herzchen aufgehört hat zu schlagen. Ich hoffe, du weisst trotzdem, wie sehr ich dich liebe und dass ich nur das Beste für dich wollte.


    Du bist leider viel zu früh gegangen mit deinen knapp 2,5 Jahren. Ich hoffe trotzdem, dass ich dir für diese Zeit ein gutes Heim bieten konnte und werde immer an dich denken, meine Kleine. Mach's gut.


    Geboren am 24.09.2018, von uns gegangen am 10.03.2021, ca. 11:50 Uhr.



    Bönli ist nach langer Krankheitsphase mit diversen Baustellen ein paar Tage nach einer Operation am 10.03.2021 kurz vor Mittag von uns gegangen. Ich habe sie in der Zeit und in den vielen Stunden, in denen sie auf meinem Schoss sass und ich sie gepflegt habe, ganz tief in mein Herz geschlossen. Sie ist unfassbar zutraulich und neugierig geworden in ihren letzten Wochen. Stets hat sie aus ihren Kuschelsachen oder aus ihrer Hängematte heraus geguckt, was ich so mache und nach Erbsenflocken gebettelt. Ihr kleines Herz war für den letzten Schritt, der ihre Genesung hätte bringen sollen aber einfach schon zu sehr geschwächt von all den Strapazen. Vielleicht hätte sie noch ein paar Wochen ohne die Operation überlebt, aber gesund wäre sie leider nicht mehr geworden. Bönli, du warst bis zuletzt eine unglaubliche Kämpferin und ich hoffe, dir geht es jetzt besser wo auch immer du bist und schwimmst in einem Meer aus Karotten, Kohl und Erbsenflocken, wie du es geliebt hast.


    Naja besonders hoffnungsvoll klang es nicht. Ich hatte das Gefühl sie würde sie tendenziell lieber heute schon erlösen und das Warten wäre mehr im Sinne von "Wunder könnten ja geschehen". Ich werde vermutlich versuchen vor Ort zu sein wenn es soweit ist und sie noch im Arm halten wenn ich darf, um Abschied zu nehmen. Danke euch trotzdem für eure Unterstützung und noch ist es ja nicht soweit, aber gedanklich bin ich bereits im Verarbeitungsprozess...

    Leider schlechte Nachrichten. Bei Empfindlichkeit bitte den nächsten Absatz überspringen, da dieser, wenn bildlich vorgestellt, etwas eklige Details enthält.


    Ihr Zustand hat sich von gestern auf heute nochmal verschlechtert, bei der stationären Behandlung müssen sie sie regelmässig in eine Sauerstoffbox setzen und durch die offene Fistel - wovon man gehofft hat, dass die Schleimhaut sich schneller regeneriert und das Loch schliesst - gelangt Päppelbrei in die Nasenhöhle, wo es dann wieder abgeatmet/abgeschleimt wird.


    Jedenfalls kann sie nicht normal gepäppelt werden sondern wird mit "Salatspaghettis" (dünnen Salatstreifen) gefüttert, die sie scheinbar einigermassen frisst. Da das zu wenig Nährwert hat erhält sie noch Glucoseinfusionen und andere Infusionen, aber es sieht schlecht aus. Die behandelnde Tierärztin hat gesagt, dass sie ihr Zeit geben würde bis Morgen früh, wenn es sich aber nicht zumindest stabilisiert oder gebessert hat müsse man über eine Erlösung nachdenken. Ich habe dem zugestimmt in diesem Moment, aber im Nachhinein weiss ich nicht ob es sich noch lohnt sie nochmal 24h zu "quälen"... Das ist so furchtbar schwierig, denn die Salatspaghettis frisst sie ja anscheinend noch, hat sich also noch nicht komplett aufgegeben. Aber sie hat praktisch keine Reserven mehr, hätte sie noch ihre 300g mehr von Beginn an würde sie so eine "Diät" eher noch überstehen... ;( Aber werde mich wohl mit dem Gedanken abfinden müssen, dass der Kampf verloren ist.