Beiträge von Marie-Luise

    Wir hatten unseren Jungs anfangs auch mal Erbsenflocken gekauft und waren erstaunt, wie süchtig sie danach waren. Trotzdem habe ich von der kleinen Menge am Ende einen Teil weggeworfen, da ich lieber natürliches, gesunden Futter geben möchte.


    Sonnenblumenkerne sind in kleinen Mengen gesund und wichtig. Ein Teelöffel voll auf die Woche verteilt wäre für ein normal schweres Schweinchen gut.


    Getrocknetes Obst würde ich weglassen. Frisches Obst dagegen ab und an ein kleines Stück geben. Apfel ist zum Beispiel wegen des enthaltenen Pektins für die guten Darmbakterien nützlich, von Vitamine u.ä. mal abgesehen.


    Bekommen unsere Schweinchen dann gar keine Leckerli? Das ist eine Definitionsfrage. Wir Menschen wollen unseren Lieblingen etwas Leckeres zum Verwöhnen geben. Ich glaube aber, ein Schweinchen freut sich über ein Stück frisches Gemüse oder ein paar frische Löwenzahnblätter o.ä. auch, gerade, wenn wir es aus der Hand geben. So kann ein "Leckerli" Freude machen und doch richtig gesund sein.

    Das freut mich auch, zu hören, dass es Leonardo besser geht!! :)


    Vielleicht kannst Du ja, falls Du es nicht schon tust, die Wunde mit einer Salbe eincremen, die nicht nur die Heilung fördert, sondern das Gewebe auch weich und geschmeidig macht. Ich habe da bei Schweinchen keine Erfahrung. Zuletzt habe ich mit Bepanthen antiseptische Wundcreme bei einem Igel gute Erfahrung gemacht. Allerdings leckt ein Igel auch viel weniger als ein Schweinchen. Da muss man sicherlich aufpassen, dass nichts zum Ablecken übrigbleibt. Die Salbe, die ich erwähnt habe, ist im Gegensatz zu der normalen Bepathen-Salbe so dünnflüssig, dass man sie gut einreiben könnte.


    Aber vielleicht haben andere Halter ja für Schweinchen passendere Tipps oder Du verwendest ohnehin schon eine Salbe? :?:

    Was ich anfangs im Zimmer oder im Gartengehege genutzt hatte, war ein aufgefalteter Pappkarton, mit denen ich sie vorsichtig in eine Ecke drängen und dann am Weglaufen hindern konnte. Auf dem reduzierten Platz konnte ich sie dann besser greifen. Sie wiederholt durch das Zimmer oder das große Gehege zu verfolgen, wäre vor allem am Anfang gar nicht gut gewesen.


    Wichtig ist auch, dass man sie möglichst nicht von oben, sondern von vorne oder seitlich unten greift. Das ist leichter gesagt, als getan, löst aber weniger den Reflex aus "Jetzt packt mich der Greifvogel!".


    Genauso sollte man natürlich schnelle Bewegungen oder Geräusche versuchen zu vermeiden, die ihnen Angst machen. Letztgenanntes ist wohl sehr individuell. Während der Krach vom Staubsauger sie kalt lässt, hat einer zumindest Angst, wenn ein Schlüsselbund auch nur leicht klappert oder der künstliche Auslöser- oder Bestätigungston beim Handy zu hören ist. :huh:


    Noch etwas musste ich lernen: immer wenn ich in das Zimmer oder an bzw. in das Gehege komme, spreche ich schon bevor sie mich sehen können. Anfangs hatte ich sie auch damit erschreckt, selbst wenn ich ohne zu ihnen zu wollen, das Zimmer wortlos betrat. Es ist ja auch logisch: Schweinchen reden ja sehr viel und nähern sich einander auch oft oder manche immer nur mit "reden". Ich musste also nur lernen, es ihnen nachzumachen. Quicken kann ich noch nicht, aber darauf kommt es wohl nicht an. ;)

    Zwei Aspekte möchte ich noch als Ergänzung nennen:


    Ich zeige mit Geste und Worten an, dass ich die Schweinchen hochnehmen will. Bei mir sind es die geöffneten, nebeneinandergehaltenen Hände, die ich den Schweinchen zuerst zeige. Dazu sage ich ein Schlüsselwort wie "Wir gehen schlafen" o.ä. Unsere Tiere waren anfangs (mit 10 Monaten übernommen) extrem ängstlich und haben Wochen gebraucht, bis sie ohne Angst Futter aus der Hand genommen haben. Wir haben täglich viele Stücke Gemüse aus der Hand angeboten, was wichtig war für den Abbau der Angst, da Futter ja für Schweinchen das Ding schlechthin ist. Wenn wir Futter anbieten, gibt es auch immer den gleichen Locklaut oder ein Schlüsselwort dazu (wenn sie nicht ganz offensichtlich betteln und eh wissen, worum es geht ;-) ).


    Der Sinn von beidem liegt auf der Hand: Die Tiere sind viel zutraulicher, wenn sie mir vertrauen können und vorhersehen können, was ich vorhabe. Ich habe sie noch nie überrumpelt! Wenn ich Futter anbiete, nehme ich sie nie hoch, fasse sie noch nicht einmal an. So vorsichtig muss man nicht bei zutraulichen Tieren sein, aber bei unseren Jungs war das hilfreich.


    Der andere Aspekt ist: Da unsere Schweinchen bislang nicht alleine den Eigenbau verlassen können, für den Freilauf im Zimmer oder erst recht im Garten, muss ich sie täglich zweimal hochnehmen. Mittlerweile sind sie dabei meistens sehr entspannt. Ich halte sie dann auch kurz auf dem Arm und wenn ich sie heruntersetze, rennen sie nicht mehr los, sondern bleiben noch kurz halb auf der Hand stehen, beschnuppern mich o.ä. und gehen dann ruhig weg.


    Ich verbringe viele Stunden täglich im gleichen Zimmer wie die Schweinchen und beschäftige mich viel mit ihnen. Als Ergänzung ist das relativ häufige Anfassen aus meiner Sicht eine HIlfe für die Schweinchen, ihre Angst abzulegen. Ja, es bedeutet zunächst leider mehr Angst, aber es bringt - richtig gemacht - den Tieren für anfängliche kurze Angsterlebnisse ein langes entspannteres Leben und angstfreien Umgang mit den Menschen.


    An alle, die jetzt denken, ich wollte dazu aufrufen, mit Schweinchen um jeden Preis zu schmusen: Darum geht es nicht. Aber die Schweinchen müssen mit uns leben (und es kann ja auch schön sein für sie). Da ist es leichter und gewinnbringender für sie, wenn sie zahmer sind.


    Eine Bestätigung für die These, dass engerer Kontakt die Schweinchen zutraulicher und nicht verstört macht, ist was Löwenzahn und viele andere Halter berichten von kranken Tieren, die viel Pflege bekommen müssen. Dabei sind es dann ja oft unschöne Dinge, die man leider mit ihnen machen muss. Dennoch wirkt sich der engere Kontakt positiv auf ihr Verhältnis zu uns aus.

    Ich finde es gut, dass Du hier nachfragst und die Fehler offen beschreibst. Ich vermute viele von uns haben Schweinchen am Anfang so gehalten, wie wir es nie mehr tun würden. Es ist traurig, dass immer noch so falsch beraten wird.


    Wenn Ihr erweitert, würde ich mir stark überlegen, ob ich den Käfig überhaupt nutzen würde. Aus meiner Sicht macht das normalerweisekeinen Sinn. Vier Bretter als Rand und Teichfolie als Unterlage bei Streu oder Inkontinenz-Unterlagen bei Haltung auf Stoff ist als Bodengehege einfach und billig gemacht. Alternativ könntet Ihr mit Songmics-Regalteilen als Seitenwände etwas einfach und flexibel bauen. Falls es erhöht stehen soll, muss eben eine Platte darunter, aber da würde der Käfig ja auch nicht helfen.


    Was ich so gesehen und gehört habe, ist die Nachfrage nach Schweinchen - anscheinend dank Corona_Krise - sehr gestiegen. Es wird nicht ganz einfach sein, Weibchen von Notstationen und privaten Notfällen zu bekommen. Ihr müsstet unter Umständen bereit sein, etwas weiter zu fahren. Andererseits würde ich versuchen, den Kastraten, den Ihr abgeben wollte, möglichst bald zu vermitteln. Alleine zu sitzen ist für ihn (und den der bleiben soll) keine Hilfe auf dem Weg in ein frohes Leben in einer Schweinchengruppe. Natürlich dürften beide vor Ablauf der sechs Wochen nicht zu Weibchen, aber noch habt Ihr ja keinen Abnehmer bzw. noch kein Weibchen gefunden.

    Der arme Kerl! Für ein so bewegliches leicht gebautes Tier wie ein Meerschweinchen muss eine Halskrause besonders unangenehm sein - vom Juckreiz mal abgesehen.


    Wenn er mit der Socke keine Probleme hatte, aber mit dem Verband unerklärlicherweise schon, warum befestigst Du die Halskrause dann nicht wieder mit der Socke?

    Ich hatte nicht gemeint, dass MissUnruh die Dosierung einfach ändern sollte, sondern mal nachfragen, ob die vom TA verordnete Dosierung denn hinkommen kann. Ich bin da einfach misstrauisch, wenn ein Arzt wochenlang immer das gleiche Antibiotikum verschreibt und nicht mal ein Antibiogramm macht, wenn es offensichtlich zumindest bis vor kurzem, evtl. immer noch Probleme gibt.


    Dass jetzt kein Eiter für das Antibiogramm zu bekommen war, ist eine Sache. Zumindest bei der zweiten oder dritten Abzess-Entfernung wäre das aber ganz einfach gewesen und hätte aus meiner Sicht vom TA zumindest empfohlen werden sollen.

    Zum Antibiotikum: Wenn die Angaben hier richtig sind, wäre das mit 0,6 ml ja viel höher dosiert, als in dem Foto zu sehen. Ich würde an Deiner Stelle bei meiner Bekannten nachfragen, was sie da machen würde.


    Zum Päppeln: Ein Tier zu zwingen kann böse enden, wenn etwas in die Lunge kommt. Außerdem glaube ich auch nicht, dass ein geschwächtes Tier in jedem Falle zum Essen gezwungen werden sollte. Auch das Essen belastet ja das System und es ist nicht ohne Grund, dass Mensch und Tier, wenn sie krank sind, mitunter weniger oder vorübergehend gar nichts essen. Menschen können natürlich länger fasten als Schweinchen und ich spreche nicht dafür sie tagelang ohne Nahrung zu lassen. Sobald er wieder selbst fressen will, würde ich das Päppeln einstellen, ggf. mit einem leichten Übergang.


    Hinzukommt das die übliche Päppelnahrung meines Wissens (im Internet beim jeweiligen Produkt nachzulesen) stark zuckerhaltig ist. Zudem stimmt natürlich die Struktur und sonstige Zusammensetzung nicht mit natürlicher Nahrung überein. Ist es wirklich sinnvoll, bei gesunden Tieren gegen Trockenfutter und für natürliche Ernährung zu sein und ein krankes - also empfindlicheres Tier mit noch unnatürlicher Nahrung "vollzustopfen"?


    Ich habe gerade wieder einen Igel in Pflege, der ohne Aufbaunahrung gestorben wäre, weil er zuweit heruntergekommen war. Da er nur sterben oder mit der Nahrung wieder genesen konnte, habe ich sie ihm mit der Spritze gegeben. Einen Igel kann man zudem ohnehin nicht natürlich ernähren. Mittlerweile frisst er wieder gut ohne die Aufbaunahrung und hat ideal zugenommen. Ich bin also nicht pauschal gegen das Päppeln, sondern sehe als Notmaßnahme mit Risiken und Nebenwirkungen an. Im Grunde ist es das gleiche wie AB: sie können ein Segen sein und Leben retten, richten aber auch viel Schaden. Mit anderen Worten, es geht in beiden Fällen um eine Abwägung:

    • Ist es nötig?
    • Gibt es Alternativen?
    • Was genau gebe ich dann (es gibt auch Leute, die päppeln mit selbstgemachter Päppelnahrung, die dann weniger Zucker und mehr natürliches enthält)?

    Männchen markieren die Gegend indem sie den Po über den Boden ziehen und dabei die Perinealtasche aufstülpen. Darin befindet sich ja das "duftende" Sekret, mit dem sie markieren. Wenn Du es in diesem Zusammenhang - beim bzw. direkt vor dem über den Boden ziehen - siehst, ist das völlig normal.


    Natürlich macht es Sinn mal zu schauen, ob die Perinealtasche sauber ist. Da gibt es viele Anleitungen im Internet. Ich halte selbst nichts davon, vorsorglich regelmäßig zu reinigen, sondern nur bei Bedarf. Seit unsere Böckchen auf Handtüchern statt auf Streu leben, reinigen sie die Perinealtasche bisher ganz ausreichend durch das beschriebene Markieren. Als sie neu auf Stoff saßen, roch es beim Markieren kurzzeitig übel. Es hatte sich offensichtlich durch das Streu einiges angesammelt.


    Insbesondere bei älteren Böckchen kann Hilfe beim Sauberhalten nötig sein. Ein neues Tier würde ich aber nicht in den ersten Tagen nach der Vergesellschaftung damit stressen. Du kannst ja mal mit einem kurzen Blick schauen, ob es geschwollen, sprich gefüllt aussieht.