Beiträge von Marie-Luise

    Vor natürlichen Sachen wie Blattläusen, kleinen Raupen o.ä. braucht man im Interesse der Schweinchen sicherlich keine Angst zu haben. Schädlich sind die Insektizide, Kunstdünger u.ä.; die können krank machen. Aber da hilft eben das Waschen kaum bis gar nicht.

    Ich gebe sehr wenig Salat, wenn er nicht aus unserem eigenen Garten kommt, da Salat oft stark mit Dünger belastet ist. Waschen tue ich nur die äußersten Blätter, die unsere Schweinchen ohnehin meistens nicht essen. Die überlassen sie dann eher uns. ;-)


    Karotten und und Gurken kaufe ich nur in Bio-Qualität, anderes Gemüse möglichst auch aber nicht konsequent. Das halte ich für viel wichtiger als das Abwaschen, was nur groben, äußerlichen Schmutz entfernt.


    Zudem gebe ich jetzt mehrfach täglich frisches Grünzeug ("Wiese"). Das ist dann natürlich ungewaschen. Das fressen sie sehr gerne, es hat, wenn nicht gerade an belasteten Stellen gesammelt, Bio-Qualität und ist die natürlichste Nahrung (ggf. zusammen mit gutem Heu). Entsprechend bekommen sie weniger Gemüse.

    Ich hätte auch Bedenken, was dahinter steckt, dass sie sich jetzt nicht mehr mit Weibchen verträgt. Wer sagt denn, dass sie sich auf Dauer mit einem Kastraten weiterhin vertragen wird? Ich habe auch schon von Weibchen gelesen, die wegen hormoneller Probleme auch gegenüber dem Kastraten aggressiv wurden. Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht nachprüfen.


    Ich würde daher, falls Du es nicht schon getan hast, versuchen herauszufinden, ob sie in der gleichen Gruppe und ohne Anlass von außen, wie angegriffen werden von einem anderen Schweinchen, Beißerei o.ä. unverträglich geworden ist. Dann würde ich noch auf die Möglichkeit von hormonellen Problemen ansprechen. Wenn die Antworten da nicht ganz befriedigend sind, würde ich sie nicht nehmen.


    Leonardo ist vier Jahre, hat vor relativ kurzer Zeit sein Partnertier verloren, war seither "alleine" und hat übel gelitten seit der Kastration. Da würde ich ihm ein möglichst schönes weiteres Leben versuchen zu bereiten.


    Da kommt mir gerade noch ein Gedanke: Du hast ihn ja, trotz Deiner anfänglichen Bedenken kastrieren lassen, damit er danach mit Weibchen leben kann. Falls Du ihm mehrere Weibchen versprochen haben solltest, würde ich mich daran halten. Das ist vielleicht für manche nicht verständlich, da er ja Worte in dieser Weise nicht verstehen kann, aber ich würde versuchen, auch einem Tier gegenüber ein Versprechen einzuhalten, noch dazu in einer Sache, die so wichtig für ihn ist.

    Wie schon schriebst, könntest Du oben die Etage vergrößern. Wenn Du statt 1,65 x 1,1 2,80 x 1,1 m machen würdest, hättest Du über 1 qm hinzugewonnen und auch oben eine schöne Laufstrecke. Falls es mal oben Stress geben sollte, könnten sie dann auch dort eher losrennen, als bei 1,65 m.


    Die Erweiterung wäre sicherlich auch etwas was Deinem Projekt mehr Chance auf Erfolg geben würde. Bei 1 Kastraten mit 10 Weibchen wäre der Bedarf wahrscheinlich weniger groß, weil weniger Potenzial für Spannungen vorhanden sein dürfte.


    Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Daumenregel "Mindestmaß 0,5 qm pro Weibchen und 1 qm pro Männchen" nicht beliebig nach oben und unten gerechnet werden darf. Bei 2 Weibchen (so fraglich das ohnehin wäre) wäre ein Gehege von 1qm zu klein und bei vielen Tieren reduziert sich der Mindestplatzbedarf. Die Tiere müssen ja den Platz haben, um sich ausreichend bewegen und Abwechslung haben zu können sowie sich ausweichen zu können. Alles ist bei gleicher Quadratmeterzahl pro Kopf in einem großen Gehege mit vielen Tieren eher möglich als in einem kleinen mit wenigen Tieren.

    Ich sehe keinen Unterschied zwischen einem Gehege von 3,9 qm und dem was Du hast, da der Auslauf ja immer verfügbar ist. Der Platz würde also gut reichen.


    Aber Du hast völlig recht mit den Kosten und dem Aufwand. Da sollte man sich nicht übernehmen. Lieber mit 3 Tieren glücklich sein, als mit 4 Tieren unter Druck zu stehen. Du hast ja auch noch Zeit für die Entscheidung und bei Unsicherheit oder Bedenken würde ich mich gegen ein viertes entscheiden.

    Ich hoffe, wir überfluten Dich nicht mit den Überlegungen, aber ich habe auch noch eine Möglichkeit: Sie könnten Grabmilben haben. Diese sieht man leider nicht, außer dem Schaden, der durch ihre Aktivitäten und das Beißen oder Kratzen als Reaktion darauf entsteht. Man kann sie nur durch ein sogenanntes "Hautgeschabsel" unter dem Mikroskop finden. Das Problem ist, dass der Tierarzt tief kratzen muss und Glück haben muss, dann auch eine Grabmilbe zu erwischen. Wenn man eine Grabmilbe findet, ist es klar, wenn man keine findet, bleibt die Unsicherheit. Daher würde ich einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt zutrauen, es ohne Geschabsel zu entscheiden. Gegen Grabmilben kann ein Spot-On eingesetzt werden. Das ist natürlich Gift, aber Grabmilben gehen nicht von allein weg und sind ganz übel auf Dauer.


    Wenn man oberflächlich keine Haarlinge, Milben oder Eier sieht und der Tierarzt Pilz ausschließen kann, tippe ich auf Grabmilben. Das ist natürlich eine fragliche "Ferndiagnose", aber einen Biss halte ich für unwahrscheinlich, wenn Dir schon lännger häufiges Kratzen auffiel. Entscheiden muss ein guter Tierarzt, aber Du kannst helfen, ihn zu finden und den richtigen Einfluss zu nehmen, wenn Du vorab hier Informationen sammelst - was Du ja tust.


    Hat sie denn noch andere Stellen, die angegriffen aussehen?

    OD (Osteodystrophie) kommt leider mittlerweile auch bei Meerschweinchen ohne Satin-Glanz vor. Da das Satin-Gen (hier habe ich die Beschreibung nachträglich präzisiert) rezessiv vererbt wird, kann leider potentiell jedes Tier das Satin-Gen und damit u.U. auch (hier auch angepasste Beschreibung) diese Krankheit in sich tragen. Ursprünglich trat sie bei Satin-Schweinchen auf und heißt deswegen auch mitunter "Satin-Krankheit".


    Wie schon geschrieben wurde, müsste das der Tierarzt auf dem Röntgenbild sehen können. Voraussetzung ist natürlich, dass er sich überhaupt mit dem Thema auskennt. Das hört sich für mich fraglich an, wenn er ohne eine vernünftige Diagnose einfach Cortisonspritzen gibt und Du auf das (sehr sinnvolle) Röntgen bestehen musstest.


    Hast Du die Röntgenaufnahmen bekommen oder kannst Du sie Dir geben lassen? Dann könntest Du sie hier einstellen und / oder einem anderen Tierarzt zeigen.


    Frisst sie denn normal?

    Wenn Du soviel Platz bietest, was ich klasse finde, dann würde ich über einen Kastraten als viertes Tier nachdenken. Nach einhelligen Berichten anderer Halter, fühlen sich die Weibchen dann wohler, weil nicht zumindest eine unnatürlichweise die Rolle des Männchens übernehmen muss. Außerdem ist bei Haltung von Weibchen ohne Kastrat die Gefahr von Eierstockzysten viel größer, da der Eisprung nur erfolgt, wenn der Deckakt (auch durch einen Kastraten) stattfindet. Und letztlich gibt es natürlich einen Überschuss an Männchen, da viele 1 Männchen mit mehreren Weibchen zusammen halten, aber mindestens genauso viele Männchen wie Weibchen geboren werden ...


    Ein erwachsener Kastrat (mindestens 1,5 Jahre), der auch wirklich als Beschützer der Gruppe von den Weibchen angesehen werden kann, könnte sicherlich eine Bereicherung für Deine Tiere und für Dich beim Beobachten sein.


    Ich will Dich nicht bedrängen, nur diese Anregungen schreiben, weil Du ja vielleicht diese Informationen noch gar nicht hattest und darum auch nicht abwägen konntest.

    Hetja Das ist sehr interessant, danke für Deine Beschreibung!


    Ich frage nach, weil ich gerne aus unseren zwei Männchen eine größere Gruppe machen würde. Dazu wurde mir kürzlich von zwei erfahrenen unabhängigen Haltern zur Ergänzung durch Weibchen geraten. Wahrscheinlich werde ich dazu noch ein eigenes Thema eröffnen; ich will hier nicht den Rahmen Deines Themas sprengen. Zunächst habe ich aber an Dich noch einige Fragen:


    Die ersten Kastraten, vier wenn ich richtig gelesen habe, kamen als gut sozialisierte Tiere mit mindestens einem Erwachsenem dabei zu Dir oder waren es Jungtiere und es lief außer bei einem trotzdem gut?


    Du hast ja im Verhältnis zu den Jungs wenige Mädels. Sind die Jungs trotzdem friedlich und jeder darf an die Weibchen oder dominiert einer sehr stark?


    Ich bin sehr gespannt auf Deine Antworten und danke für Deine Zeit!

    Schön, dass sie schon im gleichen Häuschen lagen!!


    Ich hatte wie carlina auch gedacht: Mutter und eine Tochter wäre da mein Traum. Wieviel Platz haben die Schweinchen denn bei Dir?


    Aber natürlich ist das allein Deine Entscheidung, wieiviele Tiere Du möchtest und zu Dritt können sie sicherlich auch glücklich werden.

    Ich nehme ja an, sie hat sich mit den anderen beiden gut vertragen? Falls sie trächtig wäre und richtig Stress bei der Vergesellschaftung entstehen würde, wäre da natürlich nicht gut.

    Wenn Du sie neu bekommen hast, sie dann mit Deinen beiden anderen zusammensaß, würde ich sie jetzt nicht alleine einsperren. Das ist wieder neuer Stress und Kummer. Wenn sie nicht krank aussieht, würde ich ihr das nicht antun. Und auch ein krankes Tier sollte möglichst auch nicht alleine sitzen. Natürlich gibt es Ausnahmen, wo das nötig ist, aber hier wüsste ich nicht warum. Das kann ich natürlich nur nach den wenigen Informationen, die wir haben, schreiben.

    Meerschweinchen atmen immer schnell, aber falls es Dir als schneller als normal auffällt und sie sich nicht viel bewegt, könnte sie auch eine Aufgasung haben. Daran kann ein Schweinchen innerhalb kurzer Zeit sterben.


    Wie liegt sie denn herum? Hat sie das Fell gesträubt? Knirscht sie mit den Zähnen?


    Hast Du weitere Meerschweinchen und Erfahrung zum vergleichen?

    Ich habe gerade Deine Vorstellung der Schweinchen hier gelesen. Wenn ich es richtig verstehe, hast Du in der großen Gruppe 3 Kastraten und 5 Weibchen. Wenn ja würde mich da Deine Einschätzung zu den Voraussetzungen für ein Gelingen und ob Du schön öfter gemischte Gruppen hattest sehr interessieren!