Beiträge von Marie-Luise

    Ein Paar mal hab ich auch gesehen das Fuzzel, unser Kastrat, sich schützend vor das Jungtier stellt und gegen Lumi den Kopf hoch wirft (ist das schlichten?).

    Er droht Lumi und gebietet damit Einhalt. Gut, dass er wenigstens erwachsen ist! Dann kann er sich hoffentlich durchsetzen. Die beiden Mädels mit 7 und 8 Monaten sind ja auch noch Jugendliche, die noch ihre Position testen und vielleicht weniger gelassen auf das Baby reagieren, als es ein erwachsenes "weibliches" Weibchen tun würde.


    Ich schreibe das mit "weibliches" ergänzt, weil mitunter Weibchen sich recht männlich verhalten. Das kann zum Beispiel daher rühren, dass sein Muttertier während der Trächtigkeit unter Stress stand. Natürlich kann es auch entstehen, wenn Weibchen ohne Männchen leben und einer eben dessen Rolle übernehmen muss.

    Ich hatte auch schon gehört, dass Vitamin C bei verfärbten Zähnen half. Das muss aber natürlich nicht bei Deinen Tier zutreffen.


    In jedem Falle würde ich falls es überhaupt künstliche Vitamine o.ä. sein müssen, nicht auch noch die anderen Zutaten wie z.B. bei Herbi Care dem Verdauungssystem und indirekt auch den Zähnen zumuten. Bei Herbi Care sind die Bestandteile:


    Alpengrasmehl, Haferflockenmehl, Weizenquellmehl, Lupinenmehl, Apfeltrester, Hefe


    Das ist kein natürliches Futter (selbst Alpengrasmehl ist unnatürlich, weil die Struktur nicht stimmt und das Kauen ausbleibt) und hat auch nichts mit dem möglichen Vitamin- oder Mineralstoffmangel zu tun. Dafür sind ja weitere Stoffe künstlich zugesetzt:


    Vitamin A (3a672a) 20.000 IE, Vitamin D3 (E671) 800 IE, Vitamin E (als all rac-α-,Tocopherylacetat) 400 mg, Vitamin C (als L+ Ascorbinsäurereinsubstanz) 10.000 mg, Vitamin K1 5 mg, Kupfer (E4 als Kupfersulfat, Pentahydrat) 5 mg, Selen (E8 als Natriumselenit) 0,5 mg


    Ich würde daher den Tierarzt fragen, ob er einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel für wahscheinlich hält und ob Du testweise etwas und wenn ja was zuführen sollst. Meine Devise ist immer möglichst natürlich; Künstliches nur wenn und soweit es nicht anders geht.

    Zu dem Buch möchte ich noch ergänzen, dass in diesen Studien, wie so oft natürlich nicht alles geklärt wird. Die Übertragbarkeit auf unsere Schweinchen hat sicherlich auch Grenzen, da wir ja nicht die Zeit zurückdrehen und sie anders aufwachsen lassen können. Auch habe ich immer moralische Bedenken bei Studien an Tieren. Aber da sie nun einmal gemacht wurden, wollte ich etwas darauf lernen.


    Übrigens waren alle Böckchen unkastriert. Das gehörte zum Versuchsaufbau dazu. Ich finde es nur um so erstaunlicher, dass die Tiere so friedlich untereinander waren.

    Hetja Gibt es bei Deinen Jungs eine klare Hierachie?


    Ich finde es erstaunlich, dass alle an die Weibchen dürfen. Ich habe gerade das oft erwähnte Buch von Norbert Sachser "Sozialphysiologische Untersuchungen an Hausmeerschweinchen" gelesen. In den dortigen Gruppen waren es immer so, dass es eine klare Hierarchie bei den Böcken gab und nur das Alphatier sich mit den Weibchen der Gruppe paaren durfte. Das galt auch dann, wenn z.B. 12 Böckchen und 12 Weibchen in einem Gehege lebten. Dann bildeten sich Untergruppen, die eine feste Zusammensetzung hatten. Darin durfte sich dann auch nur das Alphatier der Untergruppe mit den Weibchen der Untergruppe paaren.


    Achtung: Dies ist keine Ermunterung, ein solches Verhältnis von Männchen und Weibchen zu halten! Das würde vermutlich in den meisten Fällen böse ausgehen. Ich erwähne es trotzdem, weil es ganz erstaunlich ist, was möglich ist, wenn die Tiere in einem geeigneten Sozialverband aufwachsen.


    Wenn es bei Deinen Jungs anders läuft und auch friedlich ist, können natürlich alle sich ausleben. Das wird ihnen sehr recht sein. ;-)

    Dann hat sie mit einer beleuchteten Lupe das Fell inspiziert und Milben diagnostiziert. Also wären das keine Grabmilben.

    Da Du das Spot-On ohnehin noch nicht geben darfst und es sicherlich gerade für Deine Drei eine unerfreulich gesundheitliche Belastung wäre, würde ich zunächst folgendes probieren:


    Etwas natives Kokosöl (desodoriertes soll nicht funktionieren) in der Hand schmelzen lassen und jedem Schwein in das Fell reiben. Ich kenne vertrauenswürdige Berichte, dass dadurch die Haarlinge vom Schwein flüchten. Dann muss man sie natürlich in der Umgehend sofort beseitigen.


    Dafür gibt es als harmlosestes Mittel https://inuvet.com/de/produkte/inuzid-spray/. Dessen Wirkstoff ist natürliches Pyrethrum in Sesamöl. Pyrethrum gilt bei sachgemäßer Anwendung als unschädlich für Warmblüter. Trotzdem würde ich zunächst versuchen, nur die Umgebung, in der die Schweinchen wohnen zu besprühen und die Schweinchen davor herauszunehmen und erst wieder nach einer halben Stunde zurückzusetzen. Pyrethrum zerfällt unter der Einwirkung von Tageslicht schnell und verliert dann sein Wirkung. Das ist auch einer der Gründe, warum ich es zunächst mit Inuzid versuchen würde und nicht mit dem von anderen auch empfohlenen Insecticide 2000. Letztgenanntes enthalt auch ein Pyrethroid. Dieses wirkt stärker und länger und für einen ersten Versuch würde ich das harmloseste nehmen und lieber nach ein paar Tagen nochmals anwenden. Leider kann man Inuzid nur beim Tierarzt kaufen. Aber da müssen ja nicht die Schweinchen mitkommen.

    Das Öl verklebt die Haut und kann im Zweifel das ganze noch schlimmer machen. Sollte der Juckreiz bei Milben so extrem sein das die Tiere sichtbar leiden, dann bitte mit dem TA absprechen ob man Fenistil Tropfen geben kann/darf und in welcher Dosis.

    Ich verwende selbst regelmäßig Kokosöl und kenne andere, die das auch tun (als Menschen und bei Bedarf bei Schweinchen). Hast Du einen Beleg dafür, dass es die Haut verklebt?


    Das von Dir vorgeschlagene Fenistil hat als Wirkstoff Hydrocortison (auch Cortisol genannt). Dies ist ein Stresshormon, das sicherlich nicht harmlos ist und nur bei Entzündungen angewandt wird. Da wäre ich gerade bei so jungen Tieren vorsichtig. s. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Cortisol


    Um Entzündungen geht es hier meines Wissens aber nicht. MissUnruh Gibt es denn überhaupt Stellen, an denen die Haut schon wund ist?


    Ich würde gerade bei den jungen Tieren und dem was Leonardo hinter sich hat, erst klären, was sie denn überhaupt haben bzw. zumindest was sie nicht haben (s. mein voriger Beitrag).

    Nach dem was Du geschrieben hast, könnte es ja sein, dass das trächtige Weibchen bisher mit einem Böckchen und einem anderen Weibchen zusammengelebt hat. Dann könnte sie auch einfach trauern, weil sie jetzt alleine ist und ihre Partner verloren hat. Normalerweise liegt nämlich selbst ein hochträchtiges Tier nicht nur herum. Falls es nicht Trauer ist, hätte ich Bedenken, dass sie ein anderes Problem hat. Oder läuft sie durchaus auch ab und an normal herum?


    Wenn sie hochträchtig ist, würde ich vermutlich jetzt auch keine Vergesellschaftung mit Deinen Weibchen riskieren. Da Du sie ohne Kastrat hälst, könnte es ja sein, dass mindestens eine recht dominant ist.


    Ich weiß, dass Du gerade andere Sorgen hast, aber für Deine Weibchen (einschließlich der Neuen) wäre es seelisch und körperlich deutlich gesünder, einen erwachsenen Kastraten dabei zu haben.


    Wenn Deine Freundin jetzt noch einen Bock und ein Weibchen hat, wird dieses vermutlich auch trächtig sein. Offen gesagt, finde ich es unverantwortlich von ihr, ein hochträchtiges Tier abzugeben und nicht einmal etwas darüber zu sagen. Ich persönlich würde mich um die zwei verbliebenen Tiere auch noch kümmern. Ich fantasiere (kann also auch falsch sein) mal weiter: Wenn sie das Weibchen abgegeben hat, weil sie, wie Du schriebst, Hasen will, dann könnte es ja sein, dass sie jetzt zu den zwei verbliebenen Schweinchen ein oder mehrere Kaninchen setzt. Das kann gerade noch bei einem evtl. trächtigen Meerschweinchen böse ausgehen.


    Verstehst Du meine Überlegungen und wollen wir darüber weiter schreiben oder liege ich da ganz falsch bzw. ist das nicht Dein Thema?

    aber die TÄ hat eine frische Kot- und Haarprobe genommen, wenn ich das Ergebnis da bekomme, frage ich sie

    Eine frische Kotprobe nutzt nicht viel. Darmparasiten bzw. deren Eier gehen nicht ständig ab. Kotproben macht man daher durch Sammeln über 3 Tage. (So kenne ich es von Igeln, habe es aber auch schon von Schweinchen gehört.) Eine frische einzelne Probe könnte vermutlich höchstens etwas über Hefen o.ä. aussagen. Aber warum wurde das getestet, wenn die Tiere Juckreiz haben?


    Eine Haarprobe (wirklich einzelne Haare?) bringt auch nicht viel. Normalerweise macht man einen sogenannten Tesaabklatsch und schaut sich diesen gleich unter dem Mikroskop an. Wenn man dann und beim Gründlichen Absuchen des Tieres nichts sieht, gibt es auch nichts oberflächlich. Grabmilben dagegen kann man mit Haaren oder Tesaabklatsch keinesfalls finden, da sie in der Haut leben. Die könnte man nur in einem sogenannten Hautgeschabsel finden. Das Problem ist, eine Stelle zu finden, an der eine Grabmilbe sitzt (die sieht man ja nicht). An offensichtlich betroffenen Stellen wird daher am Rand bis aufs Blut etwas herausgeschabt und mit Glück ist dann eine Milbe dabei. Dann hat man Klarheit. Findet man keine Milben, können sie natürlich trotzdem da sein.


    Das Ergebnis einer Haarprobe wird also keinesfalls auf Grabmilben lauten können.


    Ich kenne es daher so: Wenn man oberflächlich alles ausschließen kann (Pilz, Haarlinge, Flöhe usw.) und das Tier sich massiv kratzt oder beißt, sind es vermutlicht Grabmilben und die behandelt man dann mit einem Spot-On.


    Gegen den Juckreiz kann Kokosöl helfen: Etwas in der Hand schmelzen lassen und in das Fell reiben. Das Fell sieht danach für ein paar Tage nicht mehr so schön aus, aber es soll natürlich nicht auch dick aufgetragen werden. Es gibt auch Leute, die das für nutzlos halten. Ich habe auch schon etwas Olivenöl auf die offensichtlich wund gekratzten Stellen gemacht. Das hat ca. einen halben Tag den Juckreiz gelindert. Das ist natürlich kein Bekämpfen des Problems, brachte aber bei uns eine Linderung.


    Ich würde selbst noch einmal mit einer beleuchteten Lupe auf die Suche nach oberflächlichen Viechern, deren Eiern oder pilzähnlichen Veränderungen gehen. Wenn Du da etwas findest, ist das in jedem Fall unschädlicher zu behandeln als mit einem Spot-On.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mädels Grabmilben mitbrachten und diese von Montag bis Donnerstag auch auf Leonardo gegangen sind und diesen Juckreiz sofort auslösten. Aber das ist nur eine Vermutung. Ich tippe daher eher auf etwas Oberflächliches.

    Das ist wirklich schön zu lesen, dass sie ihn als er schwach war, so unterstützt haben. Ich glaube, das zeichnet eine harmonische Gruppe aus, dass die Schwäche eines Mitgliedes nicht ausgenutzt wird, sondern die anderem ihm helfen. Super!


    Ich hoffe, ich bin nicht zu hartnäckig, aber ich fände es noch sehr wichtig zu wissen, wie alt die drei verbliebenen Kastraten waren. Falls sie z.B. 2 oder 3 Jahre alt waren, würde mir das für meine Zuwachsplanungen viel mehr Sorge machen, als wenn sie erst 1 Jahr oder jünger waren als Würsti starb.

    Wir haben das Kerbl Freilaufgehege mit Ausbruchssperre

    Die Ausbruchssperre ist doch wahrscheinlich nur für Kaninchen sinnvoll (falls sie da reicht). Ein Meerschweinchen gräbt doch nicht unter dem Gitter durch?


    Ich hätte auch Angst, dass sie mit ihren zarten, nackten Füßchen sich auf dem Gitter bei Rennen wehtun. Ist das kein Problem?

    Zu den Milben wäre es ganz wichtig zu wissen:

    • Welche Milben sollen es sein (Haarbalgmilben - die leben äußerlich und sind sichtbar) oder Grabmilben?
    • Falls es Grabmilben sind: Wie wurde das festgestellt?
    • Hat Leonardo auch nach der kurzen Zeit Juckreiz?


    Wenn es keine Grabmilben sind, braucht man kein so starkes und damit auch für die Schweinchen schädliches Mittel. Zum Juckreiz werde ich versuchen zu schreiben, sobald ich mehr weiß durch Deine Antworten.

    Ich freue mich vor allem riesig für Leonardo!


    Durch die Sache mit dem Erzieherschwein würde ich mir nicht die Freude an den Dreien verderben lassen. Genieße es, so wie es Leonardo wahrscheinlich auch schon tut.


    Das Wichtigste, ist aus meiner Sicht, dass kleine Schweinchen nicht alleine, ohne erwachsenes Tier leben und dass nicht einer alleine mit einem älteren Tier aufwächst. Das ist hier gegeben. Da die kleinen Mädchen sind, ist die Gefahr geringer, dass sie sich nicht vertragen später, als wenn es Jungs wären. Natürlich wäre es ideal, wenn das erwachsene Tier in einer großen guten Gruppe aufgewachsen wäre. Aber immerhin hat Leonardo es geschafft, sich bis zum Ende gut mit seinem Bruder zu vertragen. Also so ganz unfähig kann er nicht sein in sozialen Dingen. ;-)

    Bist Du Dir schon sicher, was Du mit dem Außengehege erreichen willst?


    Wenn sie die Möglichkeit zum grasen bekommen sollen, müsste es bei drei Tieren mindestens 15-20 qm groß werden oder eben versetzbar sein und dann immer umgesetzt werden, wenn es abgefressen ist.


    Wenn Du es statisch aber z.B. nur 4 qm groß machst, musst Du Dir überlegen, was Du als Untergrund nehmen willst. Bepflanzung / Gras haben da keine Chance.


    Wenn sie nur tagsüber in der warmen Jahreszeit draußen sein sollen, brauchst Du Dir weniger Gedanken über das Haus zu machen. Dann tun es einfache Sachen.


    Ich würde zuerst diese Fragen entscheiden und dann in die Planung und Umsetzung gehen.