Beiträge von juffi

    Hallo Magdalena,


    hat der Tierschutz nicht gewusst, dass du schon ein Böckchen mit Mädels hast? Ich fürchte, die haben dir ein Kuckucksei ins Nest gelegt.


    Du hast recht mit deinen Bedenken. Auch meiner Meinung nach ist bei einem 4-jährigen das Risiko bei einer Kastration enorm hoch und somit nicht empfehlenswert.


    Mit deinem vorhandenen Rudel kannst du ihn nicht vergesellschaften, weil du ja bereits ein Böckchen hast (die beiden würden sich umbringen) und das neue Böckchen halt schon etwas alt ist für eine Kastration. Somit hast du keine Wahlmöglichkeiten. Du bräuchtest für ihn zusätzlich eine reine Böckchengruppe. Vemutlich in einem anderen Zimmer, aber damit habe ich keine eigene Erfahrung.


    Hast du denn schon längere Zeit Meerschweinchen? Traust du dir ein Böckchenrudel bereits zu?


    Du kannst mit einer entsprechenden Überschrift eine zusätzliche Frage zu diesem Thema stellen, damit du speziell hierzu Rückmeldungen bekommst. Hier im Forum gibt es erfahrene Böckchenhalter.

    Ich bin auch erst sehr kurz hier, hab aber schon Diskussionen zu diesem Thema mitbekommen. Die kannst du auch selbst aufrufen.


    Viel Erfolg und LG!

    Ein toller Kerl, dein Ferrari FF. Und nicht so ganz klein, oder sieht das nur so aus? Ein bisschen Standfestigkeit braucht man natürlich bei einem so großen Harem, sonst wird man untergebuttert.


    Wie machst du das mit den 130 km einfache Strecke, wenn eines der Tiere akut krank und dadurch geschwächt ist? Gibt es Tricks für den Transport? Ich trau mich dann kaum, die 12 km bis zum nächsten einigermaßen guten TA zu fahren. Geschweige denn die über 40 km zur Tierklinik. Meine Kleinen sind danach fix und foxi und manchmal entspricht diese Fahrt fast schon einem Todesurteil.

    Nachtrag:


    E. cuniculi ist bei Meerschweinchen eine ziemlich seltene Krankheit. Damit meine ich: obwohl viele Tiere mit dem Erreger infiziert sind, erkranken nur wenige akut daran. Vergleichbar mit Herpes Zoster beim Menschen: Fast jeder trägt seit seiner Kindheit das Herpes Virus in sich, aber kaum jemand bekommt einen Zoster. Und auch nur wenige den harmlosen Lippenherpes.

    Deswegen sehen viele TÄ die Symptome nur als unabhängige Einzelsymptome an und nicht als Gesamtbild einer einzigen Krankheit.

    Deine TÄ soll notfalls in ihren schlauen Büchern nachlesen.


    Wichtig: Das Antibiotikum (sowohl das, das die TÄ spritzt als auch das, das Halie anschließend täglich einnimmt, sollte unbedingt gehirngängig sein (z.B. Enroflaxin oder Marboflaxin). Die laut meinem TA inzwischen gängigen AB bei E. cuniculi (Terramycin und Baytril) sind jedoch nicht gehirngängig. Es gibt bei den TÄ unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema, aber da die Erreger sich im Gehirn angesiedelt haben, sollten sie eigentlich auch genau dort bekämpft werden. Zumindest ist man damit auf der sicheren Seite.


    Direkt gegen die Parasiten : Panacur


    Als Kortikoid: z.B. Dexamethason.


    Zusätzlich zum Schutz der Nerven: Vit. B-Komplex pro injectione. Ist ursprünglich für Injektionen gedacht, kann jedoch auch oral eingenommen werden.

    Das gibt es bei vielen TÄ als Ampullen oder sie füllen es aus einer großen Flasche ab (was handlicher und wesentlich billiger ist, eigentlich dann nur Pfennigbeträge). Falls deine TÄ das nicht vorrätig hat, kannst du es von einem anderen TA in deiner Umgebung bekommen. TA fragen wegen der genauen Dosierung + Einnahmedauer (laut Dr. Ewringmann/Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu: 1x täglich 5 ml/kg Schwein).

    Vitamin-B-Komplex-Präparate für Menschen sind üblicherweise in Tabletten- oder Kapselform und sehr schwer für so kleine Tiere dosierbar. Eine deutlich zu hohe Dosis kann gefährlich sein.


    LG

    Liebe Holy,

    ich bin froh, dass du deinen Thread umbenannt hast, sonst wäre ich nicht darauf gestoßen. Und ich hatte sofort ein ganz schlimmes Deja vue:


    Augenzittern, Kopfschiefhaltung, im Kreis rennen, ständige Blähungen und wenig Nahrungsaufnahme - das sind alles typische Symptome von E. cuniculi. Aber ebenfalls Koordinationsstörungen, Umkippen (v.a. beim sich Putzen) oder häufiges nach oben sehen („Sternengucker-Haltung“). Ist dein Schweinchen seit den OPs ganz besonders zutraulich geworden? Das wäre ein weiteres typisches Symptom. Selten treten bei einem Schweinchen jedoch alle Symptome gleichzeitig auf. Bei meinem Amon waren mit der Zeit alle diese Symptome vorhanden.


    Eigentlich ist E. cuniculi eine Kaninchen-Krankheit (cuni = Kaninchen), aber ganz viele Meerschweinchen tragen leider (aufgrund der häufig gemeinsamen Haltung von Meerschweinchen und Kaninchen) den Erreger symptomlos in sich, scheiden ihn ab und zu aus und stecken dadurch andere Tiere im Rudel ebenfalls an. Üblicherweise sind die Tiere nur Träger der Erreger (aber damit eben auch Überträger), erkranken jedoch meistens nicht akut daran. Deshalb merkt man als Halter oder Züchter von Meerschweinchen deshalb in der Regel auch überhaupt nichts davon. Die Erreger breiten sich jedoch unbemerkt auf weitere Tiere aus.


    Wenn ein infiziertes Meerschweinchen aber massiven Streß hat (wie bei Halie durch die Zahn-OP, dann gleich darauf Augen-OP, danach auch noch die Abszess-OP – das ist schon Streß pur), dann kann die Krankheit akut ausbrechen und zeigt dann z.B. oben genannte Symptome. Manchmal sind es auch nur ein oder zwei dieser Symptome. In diesem Fall ist E. cuniculi allerdings extrem schwer zu diagnostizieren, weil jedes einzelne der Symptome auch viele andere Ursachen haben kann.


    Bei deiner Halie treten aber ganz viele der typischen Symptome gleichzeitig auf. Deshalb gehe ich von E. cuniculi aus.


    Ich will dir jetzt keine Angst einjagen, aber rede bitte unbedingt möglichst schnell mit deiner TÄ darüber. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser die Heilungschancen.


    Panacur + Antibiotikum + Kortison + Viamin B ist die Standard-Behandlung bei E. cuniculi. Du hast genau diese Medikamente irgendwo erwähnt, und auch dass deine TÄ Halie gegen E. cuniculi behandelt hat. Ich hab den ganzen Thread durchgelesen, aber nicht mehr alles richtig im Kopf.


    Im Prinzip wurde dein Schweinchen also schon im Herbst gegen E. cuniculi behandelt ???


    Bekam Halie damals diese Medikamente vom TA gespritzt und anschließend wenigstens 4 Wochen lang zu Hause weiter? Oder nur einmalig bzw. eine Woche lang? Dann wäre es allerdings nur eine vorbeugende Behandlung gewesen und nur wenig wirksam. Man ganzes Rudel wurde vorsorglich mitbehandelt, aber nur kurzzeitig, da sie nur mögliche Träger der Erreger sind ohne akut erkrankt zu sein. Offensichtlich ist Halie inzwischen aber akut erkrankt.


    Hat es nach Beginn der Behandlung (nach zuerst weiteren 2-4 Tagen Verschlimmerung) eine rasante Verbesserung gegeben? Und falls ja: Gab es später erneut massiven Streß mit anschließendem Wiederauftreten der Symptome? Ich glaube, irgendwo zwischendrin schreibst du, nach einer OP (oder: ERST nach einer OP?) wären die Symptome wieder aufgetreten.


    Dann muss Halie jetzt ganz dringend erneut behandelt werden, aber dieses Mal das ganze Programm und über mindestens 4 Wochen am Stück. Grundsätzlich ist E. cuniculi behandelbar. Wenn ein Schweinchen diese Krankheit einmal in seinem Leben akut gehabt hat, muss man es von da an gut beobachten und beim kleinsten Anzeichen (meistens: Augenzittern, im Kreis laufen oder umfallen) sofort nochmals die gesamte Behandlung durchziehen.


    Immer wieder vorsorglich zu behandeln (ohne erneutes Auftreten der Symptome) ist dagegen nicht gut, weil die Erreger dadurch gegen die Medikamente resistent werden können. Falls dann irgendwann die Krankheit durch massiven Streß nochmals akut auftritt, wirkt die Therapie möglicherweise nicht mehr.


    Wenn es tatsächlich E. cuniculi ist, dann hat die arme Halie inzwischen einen Hirnschaden, vergleichbar mit einer leichten Demenz. Für das Schweinchen selbst ist dies nicht wirklich schlimm. Sie braucht sich ja nicht zu merken, was sie gestern gemacht, gefressen oder gesagt hat (hoffe ich wenigstens). Sie wird trotzdem viel Lebensfreude haben, weil sie über ihre Einschränkungen nicht nachdenken kann sondern einfach leben, schlafen, fressen und herumrennen will. Die jetzt vorhandenen Symptome verschwinden durch die Behandlung größtenteils oder treten durch leichten, kurzzeitigen Streß ab und zu mal ganz kurzzeitig auf, sollten dann aber nach wenigen Tagen von selbst wieder weggehen. Sonst: Wieder ab zum TA.


    Du sollst sie auch auf keinen Fall einzeln setzen, denn die anderen sind inzwischen sowieso längst angesteckt (werden im Normalfall aber nicht akut erkranken). Halie braucht die ständige Anwesenheit ihrer Schweinchenfreunde jetzt ganz besonders. Die helfen ihr, diese Krankheit für den Rest ihres Lebens gut durchzustehen, und wirken auf sie stressmindernd. Die anderen gewöhnen sich schnell daran, dass Halie halt ein bisschen „komisch“ ist.


    Sie wird aber ihr Leben lang viel Ruhe in ihrer Umgebung benötigen. Lärm, plötzliches Hochheben und auch jede Art von Veränderung bedeuten künftig Streß für sie und damit einen möglichen Rückfall. Also von nun an: Halie und auch den Rest des Rudels immer gut beobachten auf mögliche Symptome hin. Und dann sofort zum TA.


    Für dich dagegen hat Halies Krankheit sogar eine sehr angenehme Besonderheit: Halie wird nämlich (im Normalfall) wegen dieses Hirnschadens ganz besonders anhänglich und zutraulich sein. Sie spürt, dass sie Hilfe braucht und dass du das einzige Rudelmitglied bist, das ihr diese Hilfe geben kann. Und sie wird dir für jegliche Hilfe sehr dankbar sein.

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    Mein erklärtes Lieblingsschweinchen Amon ist vor vier Monaten leider an E. cuniculi gestorben, gerade mal 14 Monate alt. Er durfte nur genau 6 Monate lang mein Leben teilen. Es waren sechs sehr anstrengende und gleichzeitig sechs ganz wunderbare Monate für mich.


    Ich habe ihn von einer sogenannten „Züchterin“ bekommen (genau genommen: Massenzüchterin mit sehr schlechter Haltung), bei der ständig mehrere Kaninchen zwischen den Zuchtschweinchen rumrannten. Direkt bei der Übergabe hat er einen schweren Schock erlitten: Er wurde ohne Vorwarnung am Genick gepackt („Raubvogelgriff“) und aus dem Gehege herausgezerrt. Ich habe ihn sofort an mich genommen und versucht zu beruhigen. Er schrie geschätzt 10 Minuten lang an einem Stück wie am Spieß. So schlimmes Schreien habe ich noch nie zuvor gehört. Das war der erste massive Streß für ihn.


    Nach Ankunft bei mir war er tagelang total verstört, fing sich dann aber wieder. Er fraß aber von Tag zu Tag immer weniger unterschiedliche Sachen. Zwei verschiedene TÄ konnten nicht herausfinden, was mit ihm los ist. Alles wurde als Folgen des erlittenen Schocks erklärt. Körperlich war ja alles bei ihm (noch) in Ordnung.


    Die eigentlichen Symptome der Krankheit traten erst nach mehreren Monaten auf, als in direkter Nähe zu meinem Haus lauter Baulärm begann, damals noch nicht täglich. Der Baulärm war der zweite massive Streß für ihn. Erst zu diesem Zeitpunkt konnte E. cuniculi diagnostiziert werden.


    Nach Behandlungsbeginn gab es nach wenigen Tagen weiterer Verschlimmerung eine sehr deutliche Besserung der Krankheit. Eine Woche später wurde die Krankheit erneut schlimmer, weil der Baulärm immer unerträglicher wurde und inzwischen fast täglich. Diesen Zusammenhang habe ich leider erst verstanden, als alles schon zu spät war. Amon ist dann in kurzer Zeit extrem abgemagert und wurde immer schwächer. Ich habe alle Schweinchen je nachdem, wo der Hauptlärm gerade war, in Käfige in andere Zimmer umgesetzt, aber zum Schluss war Baulärm auf drei Seiten vom Haus gleichzeitig. Da gab es keinen ruhigen Ort mehr im Haus. Amon ist zum Schluss fast durchgedreht, so dass ich ihn notfallmäßig einschläfern lassen musste.


    Vermutlich hat er mein ganzes Rudel ebenfalls angesteckt. Akut erkrankt ist außer ihm selbst bis jetzt zum Glück keines der anderen Schweinchen. Ich beobachte sie seitdem ständig auf entsprechende Symptome hin. Und möglicherweise hatte das eine oder andere von ihnen den Erreger aus einer anderen Quelle sowieso schon intus. Wie schon gesagt, genau genommen sind die Erreger nicht nur bei Kaninchen, sondern auch bei Meerschweinchen sehr verbreitet. Aus diesem Grund werde ich auch weiterhin Meerschweinchen halten und auch neue ins Rudel nehmen.


    Wir alle (also seine drei Mädels und ich) trauern immer noch um ihn. Für mich war er ein ganz besonderes Schweinchen. Das tollste, das ich je hatte in inzwischen 15 Jahren als Schweinchenmama. Und das einzige, das nach vorne zu mir kam, dort freiwillig auf meine Hände kletterte und sich gerne und freiwillig herausnehmen ließ. Er liebte es, sich an meine Brust zu kuscheln mit dem Kopf zu mir hin, und zu mir hochzusehen. O.k., das war alles in Wirklichkeit nur Teil seiner Krankheit, aber es war trotzdem superschön für mich. Ich fange gerade an zu heulen, weil ich an meinen geliebten "Sternengucker" Amon denke und daran, dass er nicht mehr bei uns ist.


    Die Symptome bei deiner Halie ziehen sich ja schon längere Zeit relativ unverändert hin. Ich halte dies für ein gutes Zeichen.

    Bei ihr ist der massive Streß ja abgeschlossen und liegt schon eine ganze Weile zurück. Dadurch stehen ihre Chancen sehr viel besser als für meinen Amon, bei dem der Streß ständig noch weiter zunahm!!!


    Sie muss nur dringend nochmals behandelt werden. Je früher desto besser. Erzähle deiner TÄ einfach alle bei Halie vorhandenen Symptome in einem einzigen Satz, dann müsste es bei ihr eigentlich sofort Klick machen. Hole dir notfalls Rat von einem zweiten TA.


    Und halte mich bitte auf dem Laufenden. Für mich ist es ein ganz besonderes Anliegen, dass es wenigstens Halie <3<3<3 bald wieder gut geht!

    Was mir gerade noch einfiel:


    Wenn längere Zeit überwiegend gepäppelt wird, können einige der Zähne mangels ausreichender Abnutzung übermäßig stark wachsen. Dadurch frisst das Schweinchen nur noch wenige Sachen, die es richtig abbeißen oder kauen muss (zuerst nur noch die weicheren Sachen, später geht es auch damit nichts mehr). Auch so etwas führt zu Verdauungsproblemen, die dann immer schlimmer werden bis hin zu Durchfall und eventuell zusätzlich auch zu Blähungen.


    Sprich mal deinen TA auf diesen Punkt an, wenn du am Donnerstag mit dem Schweinchen dort bist. Vielleicht ist ja dies das momentane Problem.

    Gut dass der TA gleich von Anfang an Infusionen und Vitamine gegeben hat. :)


    Frißt Struppi noch (oder inzwischen wieder?) auch andere Sachen als Päppelbrei? Nur die von dir genannten Kräuter oder auch was nahrhafteres?

    Falls nur Päppelbrei + eine kleine Menge Kräuter: Nimmt sie ungefähr die auf der Packung angegebene Menge an Brei pro Tag zu sich?

    Also sie frisst ohne ende. Leider hab ich immer mehr das gefühl, dass für jedes hart erkämpfte gramm mehr auf der waage zwei gramm wieder runter kommen :/

    Vermutlich ist das leider normal. Bei vorwiegend oder ausschließlicher Fütterung mit Päppelbrei haben meine Schweinchen auch nie an Gewicht zugelegt. Fast alle weigerten sich, überhaupt eine ausreichende Menge an Brei zu sich zu nehmen. Durch das Päppeln konnten sie nur einigermaßen die Zeit überbrücken, bis sie wieder eigenständig ihr normales Futter fressen konnten.


    Von Kräutern bitte nicht zu viel auf einmal verfüttern. Fast alle Kräuter sind eigentlich Heikräuter. Ob diese den Schweinis auch in größerer Menge gut tun, läßt sich schwer sagen. Das gilt auch für Kräuter, die appetitanregend wirken und in diesem Fall hilfreich sind. Petersilie ist eigentlich nur in kleiner Menge zu genießen (es sei denn, Struppi ist ganz wild darauf, dann kann sie vorübergehend mehr davon essen – Hauptsache sie frisst überhaupt irgend was an Grünzeug).


    Möglicherweise kennst du diese beiden Seiten über Kokzidose bereits, sie sind jedenfalls sehr informativ:

    https://www.meerschweinchen-ra…de/krankheiten/kokzidose/ (= hier von diesem Portal)

    https://www.kaninchenwiese.de/…kokzidien-beim-kaninchen/ (gilt sinngemäß wohl auch für Meerschweinchen, ist ergänzend zu obiger Seite sehr interessant)


    Demnach werden Kokzidien zwar über Frischfutter übertragen, aber eher über „Wiese“ als über Grünzeug aus dem Supermarkt oder vom Türken. Über Kräuter wohl eher gar nicht. ;)


    Grüße an Mum und an Struppi!

    Ein hochpotentes Böckchen also ;). Das war nur Notwehr von Ferrari FF und kein böser Wille. Als gestandener Mann würde ich mich auch nicht von jeder x-beliebigen Frau ausgerechnet im Bereich meiner heiligsten Teile massieren lassen. Sie hatte Glück, dass er sie nicht einfach angepinkel hat.

    Schade, dass du keine Kamera zur Hand hattest und die Gesichter von Tante TÄ und Patient aufnehmen konntest.


    Und du hast ein Riesen-Glück, dass du eine Meerschweinchen-Spezialistin in der Nähe hast! Ich hab ein ziemlich gutes Buch von ihr. Seitdem kann ich manchmal den TÄ ein bisschen auf die Sprünge helfen. Hier mitten in der Pampa wissen die meisten nicht, was der Unterschied zwischen Pferd und Kleinnager ist, und dass ein akut krankes Schweinchen grundsätzlich ein Notfall ist und nicht tagelang auf einen Termin warten kann oder wochenlang auf eine OP. Bis dahin hat sich die Angelegenheit meist schon zu Ungunsten des Schweinchens von selbst erledigt.

    Gemeint sind Matschköttel, die zwar nicht breiig sind wie bei Durchfall, aber schon von einmal drüberlaufen flachgedrückt sind und dann mit dem Fleece verkleben. Also bei Verdauungsstörungen etc.. Bei meiner ältesten sind es vermutlich psychische Probleme (Trauer?). Sie ist total therapieresistent, so dass ich nur die Symptome behandeln kann, nicht aber die Ursache.

    Matschköttel hinterlassen auch hübsche Fußabdrücke ringsherum. Deshalb habe ich inzwischen ganz dunklen Fleece ausgelegt anstatt des hübschen hellgrauen Fleece aus der Anfangszeit. Meine schwarze "Oma" ist dadurch abends fast völlig unsichtbar.


    18 Köttel sind schon eine ordentliche Ladung. Ich frag mich manchmal, wo die denn so viele fertige Köttel auf einmal lagern können, zusätzlich zu den geschätzt 50-100 g Frischfutter, die ja auch die meiste Zeit gerade im Bauch verarbeitet werden.

    Dann läuft halt die ganze Mannschaft durch die weichen Köttel, verteilt sie gleichmäßig über die gesamte Fläche und tritt sie dann schön in den Fleece rein.


    Ich hab nur drei, und die gehen überwiegend auf ihre Lieblingsplätze zur Eiablage. Meine älteste macht dann noch Pipi auf ihre eh schon sehr weichen Köttel und brütet das ganze dann stundenlang aus. Anschließend ist es schon ziemlicher Matsch. Der Po dann leider auch. Dann wechselt sie den Platz und ich kann neu eindecken.


    Bisher habe ich den Eindruck, dass die ganz gerne auf dem festen Fleece-Untergrund rumrennen. Die allgemeine Reinlichkeit hat aber etwas nachgelassen. Sie machen jetzt sehr viele Köttel + Pipi auch auf die Hängematten, während sie früher vorwiegend in die Einstreu gemacht haben. Oder in Wirklichkeit ins Heu (siehe Heukiste von Paulasfreunde)? Außer der jüngsten, die grundsätzlich die Stoffröhren als Toilette benutzt hat. Früher habe ich geschimpft, wenn sie auf die Matten gemacht haben, und dann hielten sie sich auch daran. Jetzt ist eben alles aus Fleece, also wird auch alles gleich behandelt.


    Eines stimmt aber definitiv: Auch meine Kleinen machen keine Schnellstarts mehr auf dem Fleece. In der Einstreu floh dann alles hoch, das hat offensichtlich mehr Spaß gemacht also hat man es gleich wiederholt. Kann aber auch sein, dass wir das nur nicht mehr so wahrnehmen mit den Schnellstarts, weil eben nichts mehr sichtbar durch die Luft fliegt. Manchmal hört es sich schon nach Schnellstarts an. Ich werde mal ein bißchen beobachten.


    Dass sie sich anfangs auf Fleece eher nicht so wohl wie in Einstreu gefühlt haben, war bei mir glaub auch der Fall. Das kann auch mit dem Geruch nach "neu" oder nach "Chemie" zusammenhängen, der (trotz vorherigem Waschen) solange bleibt, bis er vom Pipi-Geruch überdeckt wird (der ebenfalls trotz Waschen bleibt). Wenn ich eine neue Stoffröhre oder einen Kuschelsack reingelegt habe, wurde der meistens ebenfalls nur zögerlich oder manche Sachen überhaupt nicht angenommen. Hat ein Schwein erst mal drin geschlafen und ordentlich was reingemacht, war er plötzlich auch für alle anderen bewohnbar. Bei manchen Sachen hat es mehrere Wochen(und noch länger) gedauert, bis sie angenommen wurden. Wir Menschen können wahrscheinlich einfach nicht gut genug riechen, um das im Einzelfall nachvollziehen zu können.

    Hallo zusammen,


    Speedy hat eben, als ich eig. gerade ein Video machen wollte, komische Zuckungen - Krämpfe bekommen.


    Vielleicht kann ja jemand etwas erkennen :(

    Die Aufnahme ist sehr schlecht und Speedy kaum zu erkennen.


    Falls die Zuckungen nur wenige Sekunden angedauert haben, kann es sein, dass erFutter stoßweise hochgewürgt hat, das in den "falschen Kanal" gekommen ist. Manchen passiert so was ab und zu, anderen nie.

    Das wäre dann aber nichts schlimmes gewesen. Man fühlt sich nur so hilflos beim Zusehen, weil man halt nicht helfen kann (und auch nicht braucht).

    Pipipad. Wollte ich sagen. iPad wäre mir zu teuer, hilft auch nicht denke ich.

    Lass das iPad doch einfach mal läuten. Dann kannst du zusehen, wie hinten vor Schreck gleich noch eine Extra-Ladung Bohnen rauskommt. Wenn dadurch zusätzlich noch eine kleine Überschwemmung ausgelöst wird, kannst du auch gleich überprüfen, ob das iPad tatsächlich wasserdicht ist. :evil:

    Hoffentlich haben meine Mädels jetzt nicht zugehört und rufen den Tierschutz an!


    Stimmt, man kann den Zustand der Bohnen sehr gut beurteilen und auch dem jeweiligen Schweinchen direkt zuordnen. Gut für die eigene frühzeitige Einschätzung und auch für den TA. Das geht in Einstreu nur mit sehr viel Glück.

    Man kann dann auch feststellen, dass ein und dieselben Schweinchen manchmal zu völlig unterschiedlichen Tageszeiten fast ihre ganze Tagesmenge an Kötteln innerhalb nur einer Stunde fallen lassen. Meistens die ganze Mannschaft gleichzeitig bei irgend einem Verdauungsschläfchen.


    Nachteil ist, dass Matschköttel auf Fleece eine wahnsinnige Sauerei verursachen und man die betoffenen Pads (also meistens alle) dann am besten täglich wäscht. Hab vor kurzem überlegt, meine alte Dame aus diesem Grund in eine Ecke zu verbannen und dort Einstreu einzufüllen wegen einer solchen Sache. Sie fand es aber cooler, wenn ich mir den Streß mit der Wascherei mache...


    Die Idee einer Heukiste mit Dach drauf ist klasse. Muss ich auch ausprobieren.

    Weist du vll noch, ob der Kot nach 3-3-3 bei deinem Schweinchen auch noch immer so streng gerochen hat?

    Ich hab nämlich gelesen, dass genau das ein Anzeichen für die Kokzidien ist...und wenn der Kot immer noch so stinkt, dann sind die ja immer noch da?

    Ich kenne mich mit Kokzidien nicht aus, aber meiner Erinnerung nach stinkt Durchfall fast immer. Unabhängig von der Ursache und egal ob bei Tier oder bei Mensch.

    Kopf hoch ! ;)

    Ich hoffe für euch beide, dass der TA die Kokzidien bereits erfolgreich behandelt hat und alles weitere nur noch eine Frage der aufgenommenen Futtermenge und der Zeit ist. Und auch, dass der immer noch vorhandene Durchfall von den Medikamenten kommt und mit der Zeit von selbst verschwindet.

    Blinddarmköttel (frisch und noch glänzend) von anderen Schweinchen wirken besser als Omniflora. Kannst du welche für sie klauen von anderen Schweinchen? Manche kranken Schweinchen versuchen selbst, Köttel direkt an der Quelle zu klauen, anderen muss man halt helfen dabei.


    Woher nimmt deine Struppi so viel Flüssigkeit, um so lange Durchfall zu haben??? Trinkt sie sehr viel? Falls sie nicht von sich aus wirklich seeehr viel trinkt (= zusätzlich zu Gurke und Co.), braucht sie dringend zusätzliche Flüssigkeit. Hat der TA ihr eine Infusion gespritzt, evtl. an mehreren Tagen?

    Ansonsten: zwischendurch beim Päppeln immer wieder Wasser mit einer Spritze ins Mäulchen rein = mindestens so viel wie sie ständig durch den Durchfall verliert. Das dürfen ruhig auch 30-50 ml (und mehr, falls sie das zuläßt) verteilt auf den Tag sein. Vor allem am ersten Tag knallst du so viel Wasser in sie rein wie nur irgendwie möglich. Vielleicht macht sie dadurch noch mehr Durchfall, das ist aber völlig wurscht. Die Nieren müssen ständig durchgespült werden, sonst hat sie bald noch schlimmere Probleme. Falls du mit 1 ml-Spritzen päppelst, nimmst du für das Wasser lieber größere Spritzen mit 5 oder 10 ml, das geht leichter.

    Falls sie plötzlich schlapp aussieht und nur noch rumhängt, dann geh bitte möglichst bald zum TA für eine Infusion.


    Bis jetzt frisst sie ja anscheinend sehr viel, das klingt zum Glück nicht nach schlapp sein. Aber durch den Durchfall verliert sie nicht nur viel Flüssigkeit sondern auch die ganzen Nährstoffe. Da kann sie nicht zunehmen – muss sie aber unbedingt. Auch die Blähungen scheinen zumindest nicht sehr stark zu sein, glaube ich. Meine Schweinchen haben immer sehr ungern gefressen, wenn sie schlimme Blähungen hatten. Futter im Bauch löst bei Blähungen Schmerzen aus, dann schmeckt das beste Futter nicht. Trotzdem lieber weiterhin SabSimplex geben – schaden kann das nicht.


    Es gibt ein Pulver gegen Durchfall, ganz speziell für Tiere. Eventuell hat es ein Tierarzt in deiner Nähe vorrätig (vielleicht sogar eher ein TA für Kühe/Pferde als einer für Kleintiere). Ansonsten bekommst du es hier https://www.tiershop.de/Hunde/…search&searchparam=dystic aber die sind leider nicht allzu schnell im Liefern. Deshalb hab ich so was immer zu Hause.


    Das Zeug heißt „Dysticum“ und wirkt so ähnlich wie Kohletabletten bei Menschen. Das ist also ausdrücklich KEINE Behandlung gegen die Ursache des Durchfalls (!!!) und kann auch keine Behandlung ersetzen, aber das Mädel sitzt dann wenigstens nicht in seiner eigenen Sch**** rum und verteilt diese im ganzen Gehege.

    Außerdem verliert deine Struppi dadurch nicht mehr so viel Flüssigkeit und nicht die ganzen gerade erst aufgenommenen Nährstoffe.


    1 Beutelchen Dysticum hat 5 g Inhalt. Den gesamten Inhalt in sehr kleines, verschließbares Gefäß geben, dann mit Diätwaage oder kleinem Löffel die Menge abwiegen bzw. schätzen, wie viel du jeweils geben willst. Wenn du schätzen musst, dann lieber ein bißchen zu viel als zu wenig.


    Das Pulver verrührst du am besten mit einer kleine Menge dünnem Päppelbrei. Ich bereite jeweils die Menge für 2 Tage (= gesamt 4 Portionen) zu und stelle den Rest in den Kühlschrank (mit Schraubdeckel oder Frischhaltefolie drauf). Das hält sich problemlos frisch. Kurz bevor du es dem Schweinchen gibst, aus dem Kühlschrank rausholen (oder in warmes Wasserbad stellen), sonst ist der Brei zu kalt.


    Für 1 kg Schwein brauchst du 1 g Pulver pro Tag, verteilt auf 2 Portionen täglich. Bei deinem Minischwein nimmst du also die Hälfte dieser Menge = gesamt 1/2 g pro Tag. Da Verluste entstehen (durch Anhaftungen an Löffel, Gefäß, Spritze etc.), nimmst du besser etwas mehr.


    Vielleicht nimmst du für eine 2-Tages-Ration (= 2x 2 Portionen) 10 ml Päppelbrei mit 1-1,5 g Dysticum. Dann hast du 4 Portionen zu je 2,5 ml. Es gibt immer eine kleine Restmenge, die man mit der Spritze nicht mehr aufnehmen kann.


    Das Zeug ist nicht schädlich, du kannst also auch etwas mehr geben. Wenn der Durchfall nur ein bißchen nachläßt, dann die Dosis erhöhen. Wenn die Köttel dadurch plötzlich ganz hart sind, war es allerdings zu viel – dann reduzierst du auf die halbe Menge. Vielleicht ist der Durchfall dann auch schon vorbei.


    Meine Kleinen lieben diese Mischung. Sogar die gesunden wollen daran naschen (Futterneid lässt grüßen).


    In Wasser lässt sich das schwarze Pulver leider fast nicht auflösen (es ist so fein wie Mikrostaub und vermischt sich nicht mit Wasser), sondern macht dann nur viel Sauerei beim Zubereiten und auch beim Einflößen. Flecken lassen sich aber rückstandslos in der Waschmaschine wieder rauswaschen.


    Es gibt ein gutes Vitamin-B-Präparat für Tiere: „Vitamin-B-Komplex pro injectione“. Da sind alle B-Vitamine auf einmal drin.

    Das ist eigentlich zum Spritzen in den Körper gedacht, kann jedoch ausdrücklich auch oral verabreicht werden (also mit der Spritze ins Mäulchen gegeben werden).

    Das bekommt man leider nicht in Apotheken, aber bei manchen Tierärzten (in Ampullen = teuer, oder sie füllen aus einer großen Flasche ein bißchen was ab). In meiner Gegend haben 2 TÄ dies vorrätig, jeder gibt aber eine extrem unterschiedliche Dosierung an. Frag also den TA, von dem du es bekommst, denn vielleicht ist die Dosierung abhängig davon, ob aus Ampulle oder Flasche. Die höhere Dosierung (5 ml pro Tag) habe ich auch in einem guten Buch genannt gesehen.

    Die entsprechenden Vit.-B-Präparate für Menschen lassen sich für kleine Tiere nicht zuverlässig dosieren und sind fast alle nur als Tabletten oder Kapseln erhältlich.


    Das ganze ist jetzt gewaltig viel Arbeit für dich: Medikamente von TA + Mittel gg. Blähungen + Päppeln + ganz viel Wasser + evtl. Dysticum + Vitamin B alles auf einmal zu geben.

    Ich kenne leider aus eigener Erfahrung wie es ist, tagelang (bei mir waren es wochenlang) 20 Stunden am Tag für ein einziges der Tiere da zu sein. Ich drücke euch beiden die Daumen, dass es Struppi bald wieder gut geht. :love::love::love:

    https://www.ebay.de/sch/Matrat…rnethandelroesing&_sop=15

    https://www.ebay.de/str/schlaf…t=969478419&_sop=15&rt=nc


    Molton-Matratzenauflagen und Inkontinenzunterlagen habe ich sowohl bei den Discountern Al** + Li** als auch im Internet gekauft (siehe oben). Sicherlich führen es noch viele weitere Anbieter. In den Geschäften hier vor Ort gibt es beides nicht mehr.


    Die Preise bei den Discountern waren deutlich günstiger als im Internet (z.B. Inkounterlagen 70x90 cm nur 5,99 € anstatt ca. 7,90 - 9,90 €. Sowohl Inkounterlagen als auch Molton-Matratzenauflagen gibt es dort aber nur als Saisonware (zuletzt gesehen: im Januar – davor: etwa August/September?).


    Bei eb** dagegen schwanken die Preise sehr stark, je nach Verfügbarkeit der Artikel. Manchmal gibt es dort nur einen einzigen Anbieter und meistens ist es 1B-Ware (unverpackt oder mit kleinen Webfehlern oder minimaler Verschmutzung, jedoch einwandfreie Qualität und oft von denselben Herstellern, die auch die Discounter beliefern). Dafür gibt es eine wesentlich größere Auswahl an unterschiedlichen Größen, so dass man dann eventuell zum jeweiligen Gehege passend Teile bekommen kann. Manchmal stehen aber zeitweise nur wenige Größen zur Auswahl. Jedes Mal, wenn ich nachgekauft habe, war es wieder anders. Offensichtlich handelt es sich dabei um Restbestände der Hersteller, was auch die schwankenden Preise erklären würde.


    Inkounterlagen sind bei eb** dann besonders günstig, wenn sie außen herum nicht gekettelt sind (wer möchte, kann dies selbst mit der Nähmaschine machen). Es gibt dann auch Mehrfachpackungen.


    Verfügbarkeit und Preise/Preisschwankungen anderer Internetanbieter kann ich nicht beurteilen. Bei Ama*** habe ich Angebote über 4 oder 5 Inkontinenzunterlagen gesehen mit Preisvorteil gegenüber Einzelkauf. Man muss wohl im Einzelfall vergleichen, bei wem und in welcher Stückzahl man gerade am günstigsten wegkommt.


    Bei den Inkounterlagen bevorzuge ich die mit grüner oder blauer Unterseite. So kann ich nicht versehentlich die wasserdichte Seite nach oben legen. Meine Unterlagen mit weißer Unterseite sind außerdem nach mehrmaligem Waschen (bei nur 40 °C und trotz vorausgegangenem 2-maligem Vorwaschen bei 90 °C !) noch weiter eingegangen und somit jetzt ein bisschen kleiner als geplant, während die Unterlagen mit farbigen Unterseite ihre Größe anschließend beibehalten haben. Ich verwende alle Matten jetzt knapp ½ Jahr lang.


    Bei den Molton-Auflagen im Internet sollte angegeben sein, dass sie 450 g/m² wiegen und sehr saugfähig sind. Wenn dies so angegeben war, sowie auch mit den Auflagen von Al** und Li**, habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht.


    Untere Schicht meiner Eindeckung: Die Inkontinenzunterlagen lege ich als unterste Lage aus (Gruß an Wassn, der dies auch so macht!), darüber eine Lage dickes Molton, dann Polarfleece oder dicke Fleecedecke (doppelt genommen). Darauf eine zweite Schicht, bestehend aus mehreren Pipi-Pads (2 Lagen dickes Molton + 1 Lage dickes Fleece, alles miteinander vernäht) über die gesamte Fläche. Die Pads wechsle ich inzwischen aus, sobald ihr Molton anfängt, feucht zu werden (die meisten Pads also jeden Tag), und lasse sie trocknen. Die Fleece-Oberseite der Pads bleibt auf diese Weise trocken und die Schweinchen auch.

    Die Pads sind dadurch am nächsten Tag schon wieder verwendbar und die gesamte untere Schicht bleibt lange fast völlig trocken. Es riecht so auch weniger als wenn ich mit dem Wechseln abwarte, bis sich auch das Fleece feucht anfühlt. Heute habe ich erst nach knapp 2 Wochen die komplette Eindeckung der gesamten Anlage ausgetauscht (sorry, es ging mir in den vergangenen Tagen nicht so gut). Die Inkounterlagen waren trotzdem noch trocken, das Fleece der unteren Schicht fühlte sich ebenfalls trocken an, nur die Lage aus Molton war an einigen Stellen feucht. Erst heute hatte es angefangen, leicht zu müffeln. Mit Einstreu dagegen wäre schon seit Tagen sehr intensiver Geruch aufgetreten.


    Ich finde nach fast ½ Jahr Fleecehaltung aber nach wie vor, dass dies deutlich mehr Arbeit macht als die Haltung auf Einstreu. Der tägliche Aufwand ist ziemlich groß, und man kann auch nicht mogeln und einfach eine Handvoll Einstreu über eine nasse Stelle werfen, wenn man mal keine Zeit hat. Auch die viele Wascherei und vor allem das Herumliegen von benutzten Pads (feucht + mit Heu und Köttelresten dran) nervt.

    Die Schweinchen dagegen haben meiner Meinung nach große Vorteile. Vor allem die kranken, die alten und auch die ganz jungen, weil das Rumrennen erleichtert ist und sie keinen Staub dabei in die Nase bekommen. Nur um ihretwegen mache ich damit weiter und löffle täglich Riesenmengen Köttel weg.


    Da ich immer noch am rumprobieren bin, wie man die ganze Arbeit auf Dauer etwas reduzieren kann ohne dass die Quieker deswegen nass sitzen müssen, brauche ich inzwischen sehr viel mehr Pipi-Pads als ursprünglich eingeplant. Also weiterhin viel Näherei. Und vielleicht noch ein paar Anregungen ???

    Fertige Matratzenauflagen aus Molton sind als Saugschicht gut geeignet. Sie sind üblicherweise ziemlich dick (450 g/m²) und saugen nach mehrmaligem Waschen gut. Aber unbedingt darauf achten, dass auf der Verpackung bzw. im Angebot tatsächliche eine entsprechende Angabe steht.


    Die Discounter bieten so etwas mindestens 2x pro Jahr an (Frühherbst + Jahresanfang??) und es gibt diese dicken Molton-Auflagen auch im Internet (eb**, ama*** u.a.). In normalen Geschäften bekommt man sie (zumindest in meiner Region) inzwischen leider nicht mehr.

    Es gibt fertige Molton-Auflagen in unterschiedlichen Größen von 70x140 cm bis 200x200 cm zu kaufen (alle schrumpfen noch etwas bei den ersten Wäschen). Sie haben den Vorteil, dass sie ringsherum fest eingefasst sind, also nicht ausfransen, sich nicht verziehen und durch diese Einfassung glatter liegen als die mit der Nähmaschine selbst gekettelten Teile.


    Molton als Meterware aus dem Stoffladen kenne ich nur mit 190 oder 350 g/m² (à dann evtl. doppelt nehmen). Sicherlich gibt es bei Meterware aber auch noch andere Qualitäten. Wichtig ist zu wissen, dass es eben auch das 450 g/m²-Molton gibt.


    Meine Pipi-Pads aus zwei Lagen 450 g/m²-Molton mit einer Lage dickem Polarfleece darüber trocknen in der Wohnung genauso schnell wie ein dickes Handtuch (ca. 2 Tage), wenn man die Pads mit der Molton-Seite nach oben aufhängt.


    Auf keinen Fall das 3-lagige Molton nehmen, bei dem zwischen zwei hauchdünne Lagen Molton eine dünne, wasserundurchlässige Schicht eingenäht ist. Das ist trotz der 3 Lagen insgesamt sehr dünn und nicht saugfähig sondern stattdessen wasserabweisend. Es soll nur ein Durchnässen (z.B. auf die Matratze) verhindern. Dieses Material ist zurzeit überwiegend in den Geschäften zu bekommen, wenn man dort nach einer fertigen Molton-Matratzenauflage sucht. Es saugt deutlich weniger als eine Inkontinenzauflage, die nach unten ebenfalls wasserdicht ist, aber oben eine dicke, saugfähige Schicht hat. Auch die Inko-Auflagen gibt es offensichtlich nur noch bei den Discountern und in Internet.


    Sowohl für Käfig- bzw. Gehegeeindeckung als auch für Pipi-Pads gilt: Auf das pipiaufsaugende Molton drauf kommt als oberste Schicht möglichst dickes Fleece (wie bereits von anderen in diesem Rahmen beschrieben). Das Fleece lässt das Pipi einfach nach unten durch, bleibt selbst aber so gut wie trocken. Erst wenn das Molton vollgesaugt ist, nässt es dann (von unten her!) auch das Fleece nass. Beim Molton wie auch beim Fleece: je dicker das Material, desto länger hält es trocken. Und beides saugt besser, nachdem es mehrmals gewaschen wurde.


    Zum Thema „Polarfleece“: Dieser Begriff ist nicht geschützt. In den Läden wird oft dünnes, hartes Fleece als angebliches Polarfleece angeboten. Das ist sehr billig und saugt sich schnell voll. Am besten: Die Materialdicke im Laden von Hand prüfen und mit anderem Fleece vergleichen, oder im Internet zuerst ein Stoffmuster zuschicken lassen zum prüfen. Die eigenen Angaben der Verkäufer sind häufig falsch – die wollen halt viel verkaufen. Das von mir verwendete Fleece (ich habe überwiegend fertige Decken gekauft und passend zugeschnitten) war nicht als Polarfleece deklariert, ist aber definitiv dick, kuschelig, glatt und läßt die Feuchtigkeit nach unten durch. Das ebenfalls verwendete, richtige Polarfleece ist fester, hat aber ansonsten keine besseren Eigenschaften.

    Früher habe ich Pads und Hängematten aus gröberem, nicht so glattem Fleece genäht. Diese sind nach einer Woche voll mit Schweinchenhaaren (eines meiner Tiere „fusselt“ sehr stark), die nicht einmal mit einer Tierhaarbürste abgehen. Diese Menge an Haaren bekomme ich dann auch schlecht aus der Waschmaschine raus, so dass sie noch überall an den gewaschenen Sachen hängen und erst beim Aufhängen teilweise abfallen. Bei gutem Fleece dagegen sind die Haare schon durch einfaches Ausschütteln fast komplett weg und die Waschmaschine erledigt den Rest.


    Bambus-Fleece und GuineaDad kannte ich bisher überhaupt nicht. Sollte ich auch mal ausprobieren, wenn ich eine neue Eindeckung brauche und gerade Geld übrig habe. Da interessieren auch mich Eure Erfahrungsberichte.