Ich habe Flash mit ca. 6 Wochen aufgenommen. Davor wurde er alleine in einem Käfig gehalten und wurde als Hamster für die Kinder angeschafft. Nachdem er für einen Hamster doch irgendwann zu groß wurde, sollte er weg. Mittlerweile ist er in der 10ten Woche bei uns, also ca. 16 Wochen alt. In den 10 Wochen habe ich ihn eigentlich als sehr pflegeleichtes und fröhliches Kerlchen kennen gelernt. Mit dem ältesten Böckchen gab es nie Probleme. Er hat ihm auch gerne das "Nicht-Auge" (hat leider nur noch ein Auge) geleckt. Und auch mit Yoshi gab es Phasen, in denen die beiden Best-friends waren und zusammen unter einem Tuch lagen. In 95 % der Streitigkeiten ist Flash auch geflüchtet. Die Aggression ging - soweit ich das als Mensch beurteilen kann - nicht von ihm aus.
Beiträge von ATR_Blacks
-
-
Dann ist es nun entschieden. Die drei werden getrennt. Wahrscheinlich wird der kleine Flash nun einen neuen Kumpel bekommen, der ihn erziehen kann. Zwar wären 2 Weibchen für den Kleinen sicherlich die bessere Option, aber es gibt nun mal viel mehr Böckchen, die ein zuhause suchen als Weibchen. Daher möchte ich gerne einem Böckchen aus schlechter Haltung ein schönes Zuhause bieten.
Was den Platz bzw. das Anbauen angeht: Ich baue den Tierchen natürlich alles, was sie brauchen!
-
Hallo zusammen,
hier mal ein Update:
Ich habe am Samstag früh direkt den Tipp mit dem Sichtschutz ausprobiert. Das hat leider überhaupt nicht funktioniert. Yoshi hat den kleinen Flash auch durch den Sichtschutz hindurch weitergejagt, das hat ihn überhaupt nicht interessiert. Ich denke aber ohnehin nicht, dass das eine gute Lösung sein kann. Er soll ja nur den Effekt haben, den Angriff schneller abzubrechen, verhindert aber nicht, dass der Angriff startet. Damit bleibt das grundsätzliche Problem ja bestehen. Und wenn sich die Streithähne dann vermehrt auf den unterschiedlichen Seiten aufhalten, kann ich auch direkt eine Wand einziehen...
Nun gab es heute Nachmittag eine weitere Eskalation. Der kleine hat den Ältesten beschnuppert. Daraufhin hat Yoshi den kleine Flash wieder gejadt, hat aber nicht so schnell abgelassen. Die beiden haben 2-3 Runden gedreht, bis Flash plötzlich nicht mehr weggelaufen ist, sondern gegengehalten hat. Zähne klappern, Haare hochstellen, Hintern zum Feind. Dann ging alles sehr schnell. Yoshi war vom Gegenhalten des Kleinen überrumpelt und war auf einmal defensiv. Der Kleine ist hinterhergegangen und in einer Ecke des Geheges haben sie sich ineinander verbissen. Es gab ein Knäuel und ich musste dazwischen gehen und die beiden trennen. Doch selbst als ich einen Kochlöffel dazwischen geschoben habe, ließen sich die beiden nur schwer trennen und wollte direkt wieder aufeinander los. Ich musste beide schon sehr sehr grob mit dem Löffel wegstoßen bis endlich Ruhe war. Ende vom Lied: Beide haben 2 blutige Wunden.
Die beiden waren natürlich voll fertig und haben sich erst einmal an unterschiedlichen Ecken schlafen gelegt. 2 Stunden sind sie aufgewacht und haben sich schon von Weitem wieder angeklappert. Bei Yoshi konnte man richtig beobachten, wie er nur darauf gewartet hat, dass der Kleine wieder näher kommt. Als sich sich dann irgendwann doch wieder sehr nahe waren, ging das Jagen wieder los. Ich habe die beiden getrennt, also ein provisorische Wand eingezogen.
Jetzt gerade ein letzter Versuch: In der Mitte habe ich einen großen Berg Heu und Gemüse aufgestellt, dann die provisorische Wand herausgenommen. Der kleine Flash hat sich an das Gemüse gemacht und wollte essen. Yoshi hat das Essen ignoriert und wollte direkt auf die andere Seite auf den Kleinen los. Jetzt ist die Wand wieder drin. Ich denke also, dass ich die beiden dauerhaft trennen muss.
Es sind noch 2 Fragen aus meinem vorherigen Post offen, die scheinbar untergegangen sind. Daher hier die Wiederholung:
"Dominant würde ich den Kleinen eigentlich nicht bezeichnen. Ich denke schon, dass er sich grundsätzlich unterwerfen würde, aber es gibt eine Grenze, ab der es ihm scheinbar auch reicht. Würdest du denn sagen, dass nach den blutigen Attacken keine Hoffnung mehr besteht?
Und noch eine vielleicht blöde Frage: Kann man die Chance beziffern, dass ein viertes Böckchen die Lage entspannt? Ich sehe mich nämlich schon ein 4tes Gehege bauen und 2 Böckchen-Gruppen zu halten..."
-
Oje, scheinbar habe ich für Verwirrung gesorgt, die ich erst einmal auflösen möchte:
Ich habe 3 Gruppen. 2 Gruppen bestehen aus einem Kastraten und 2 Weibchen. Ich habe also "nur" 4 Weibchen. In der dritten Gruppe - der Böckchengruppe - sind alle kastriert. Nur beim Ältesten scheint die Kastration schwierig gewesen zu sein. Die Tierärztin sprach davon, dass es sehr vernarbt gewesen war und sie nur zu 95 % sicher sei, dass die Kastration gelungen sei.
Zudem sehe ich es kritisch, wenn schon richtig Blut geflossen ist. Wie stark das war, weißt natürlich nur Du. Aber nach Deiner Schilderung ist der Kleine auch dominant und wenn er größer wird, kann es vermutlich erst recht kranchen.
Dominant würde ich den Kleinen eigentlich nicht bezeichnen. Ich denke schon, dass er sich grundsätzlich unterwerfen würde, aber es gibt eine Grenze, ab der es ihm scheinbar auch reicht. Würdest du denn sagen, dass nach den blutigen Attacken keine Hoffnung mehr besteht?
Und noch eine vielleicht blöde Frage: Kann man die Chance beziffern, dass ein viertes Böckchen die Lage entspannt? Ich sehe mich nämlich schon ein 4tes Gehege bauen und 2 Böckchen-Gruppen zu halten...
Wichtig ist dagegen, dass das Gehege nicht offen und übersichtlich wie ein Saal ist, sondern dass es Sichtbarrieren, offene Unterstände und Rennstrecken gibt. Beispielfoto:
Foto: Sichtbarriere aus einem Streifenvorhang bei streitenden Jungs/Kastraten.
Diese wurde auf meine Empfehlung hin angebracht. Seither gibt es keinen Streit mehr.
Gabi
Kannst du mir den Effekt der Sichtbarriere genauer erklären? Wenn der "Aggressor" den Kleinen nicht sieht, geht er auch nicht auf ihn los? Würde es dann nicht dazu führen, dass sich die "Feinde" jeweils auf einer Seite der Barriere aufhalten und ich damit praktisch zwei getrennte Gehege habe? Und würde das den Kleinen nicht mehr ausschließen? Ich neugierig und verwirrt.
-
Dein Problem ist die Anzahl DREI. Oft verbünden sich 2 Jungs und mobben den dritten, so bei Dir geschehen.
Ich halte seit 12 Jahren nur Jungsgruppen und rate Dir dringend auf 4 oder mehr aufzustocken.
Weibchen im selben Zimmer sind kein Problem, solange es keinen Körperkontakt gibt.
LG
Von dem Problem mit 3 Böckchen habe ich auch schon gelesen, aber die Situation 2vs1 ist bei mir definitiv nicht der Fall. Der Älteste versteht sich wunderbar mit den anderen beiden, da sehe ich keine Unterschiede oder Bevorzugung. Der kleine Flash wird also nicht von den anderen beiden gemobbt, sondern nur von einem Böckchen. Falls die Zahl 3 doch das Problem sein sollte: Würde es bei 4 Tieren nicht vielleicht die Situation geben, dass sich zwei 2er-Gruppen einstellen?
Huhu und willkommen.
ich bin selbst zwar kein Experte bei Bockgruppen, aber ich habe ein paar Dinge gelernt seit ich hier mitlese. Bei Bockgruppen ist der Platz das A & O. Je mehr, desto besser. Mindestens 1m²/Bock wird empfohlen und somit fehlt dir shcon ein bisschen was. Sind diese 2,5m² ebenerdig oder auf Etagen verteilt?
Wenn ich ganz genau nachmesse, komme ich auch so gut wie an die 3 m² ran
Diese 3 m² sind in einer Ebene. Zusätzlich gibt es ein Törchen, das normalerweise den ganzen Tag offen steht. Die Jungs können dann rausgehen und sich im Zimmer ( ca. 15 m²) frei bewegen. Das macht der kleine auch immer wieder ganz gerne. Der Älteste geht ab und zu spazieren, der mittlere gar nicht.
-
Hallo zusammen,
ich habe seit ca. 2 Monaten eine Böckchen-Gruppe und bin in dieser Konstellation noch sehr unerfahren. Daher würde ich euch gerne um eure Einschätzung bitten. Hier die Situation:
Angefangen hat es mit 2 Böckchen (ca. 1 und 4 Jahre alt; evtl. Vater und Sohn), die sich vermutlich schon vorher kannten. Der jüngere Bock war viel aktiver, der ältere Bock war viel träger und vom jüngeren oft „genervt“. Dann ist ein drittes Böckchen im Alter von 6 Wochen in die Gruppe gekommen. Der kleine heißt „Flash“. Zwischen Flash und dem Opa-Böckchen ist alles super. Flash und der jüngere Bock mit Namen „Yoshi“ sind ein wenig problematischer.
Am ersten Tag waren natürlich alle aufgeregt, aber es kam außer ein bisschen Gejage zu keinen brenzligen Situationen. Am zweiten Tag hat Yoshi dem kleinen Flash ein Loch in die Brust gebissen. Flash war danach 2 Wochen lang sehr vorsichtig, ist Yoshi aus dem Weg gegangen und auch Yoshi hat nichts mehr gemacht. In Woche 3 oder 4 wurde es wieder lauter, mit Jagen und Zähneklappern. Das Zähneklappern kommt von beiden; auch der kleine Flash stellt die Haare auf, klappert und schiebt seinen Hintern Richtung Gegner. Seine Taktik sind schnelle, sprungartige Attacken. Es kam in einem Häuschen zur Eskalation und Flash hatte ein Loch im Ohr. Viel Blut, aber danach erst einmal wieder Ruhe.
Seitdem wird Flash immer wieder gejagt. Mal sehr halbherzig, mal wieder ein wenig aggressiver. Er selbst war bis gestern dabei immer passiv, ist sofort geflüchtet und hat nicht gegen gehalten. Gestern hat er dann wieder gegen gehalten. Es gab einen kurzen Schlagabtausch ohne Wunden. Jetzt ist er wieder passiv und flüchtet sofort. Er kann sich in der Regel frei bewegen, kann mit den anderen beiden essen und immer wieder beschnuppern sich die beiden Streithähne auch friedlich. Dann aber schießt Yoshi aus dem Nichts los und jagt den Kleinen. So viel zum Stand der Dinge.
Nun weiß ich mittlerweile, dass es in Böckchen-Gruppen gröber zur Sache geht. Allerdings gefällt es mir trotzdem nicht, dass alle paar Wochen ein Schweinchen eine größere Wunde hat. Bei der Wunde am Ohr haben nur 2 cm gefehlt und Flash wäre auf einem Auge blind gewesen. Daher mache ich mir natürlich Gedanken:
Kann die Konstellation irgendwann friedlich (also ohne nennenswerte Verletzungen) werden?
Was passiert, wenn Flash ausgewachsen ist und sich stärker wehren kann?
Ist Yoshi eifersüchtig und will den älteren Bock nicht teilen?
Würde ein viertes Böckchen Abhilfe schaffen?
Die Böckchen sind alle kastriert, beim ältesten Bock hat die Tierärztin nur von 95 % Erfolg gesprochen. Die Gruppe hat ein Gehege von 2,5 m² und kann sich normalerweise auch frei im Zimmer bewegen. Da Flash dies oft genutzt hat, um Yoshi aus dem Weg zu gehen, ist das Gehege aktuell geschlossen. Im gleichen Zimmer sind 6 weitere Schweinchen, davon 4 Weibchen. Nicht optimal, aber ich achte penibel darauf, dass es keinen Kontakt gibt.
Letztendlich mach ich mir nur Gedanken um den kleinen Flash und will nicht, dass er in permanenter Angst leben muss oder irgendwann sehr schwer verletzt wird. Daher bin ich euch für alle Gedanken dankbar!
-
Zeit für ein Update:
Die Nacht war ruhiger und auch heute Vormittag war es bis gerade eben ruhig, ABER: So wie ich das sehe, liegt das daran, dass die Böckchen sich in zwei getrennte Reviere aufgeteilt haben. Pablo hat sich in die 1. Etage geflüchtet, wo das dominante Böckchen bisher nicht hinterher gekommen ist. Als sich Pablo aber gerade eben einmal herunter getraut hat, ging das Spiel von vorne los. Das Jagen des dominanten Böckchens ist nach wir vor unverändert.
Ich mache mir nun meine Gedanken: Wenn die beiden Böckchen von sich aus getrennte Reviere einnehmen und sich damit gegenseitig meiden, dann werden sie nie wirklich zusammen finden können. Sobald ein Böckchen mal doch in das Revier des anderen kommt, geht der Kampf wieder los. Oder sehe ich das falsch?
-
Danke für deine aufbauenden Worte. Ehrlich gesagt, bricht es mir das Herz, den B-Buden (er heißt Pablo) so gestresst zu sehen. Es kostet viel Anstrengung, nicht einzugreifen und das Ganze zu beobachten.
Die Mädels waren gestern, als es mit dem Gejage losging, sehr verstört und haben sich zurückgezogen. Sie schienen mir aber nicht auf ein Böckchen fixiert zu sein, sondern haben sich unabhängig von den Böckchen aufgeteilt. Tatsächlich sind 2 Mädels (auch Schwestern...) auch ein kleines Problem. Die habe ich die letzten 2 Jahre ebenfalls immer getrennt und gestern wieder zusammen geführt. Da war das Ganze aber deutlich harmloser. Eine hat die andere ein paar mal kurz gejagt, dann hat sich die Unterlegene aber einfach immer ferngehalten. Aktuell ist seit ein paar Stunden Stille, was so aussieht: Das Gehege ist in 2 Etagen aufgeteilt, die mit einer Treppe verbunden sind. Auf der unteren Etage (4 m²) befindet sich das A-Männchen und 3 Weibchen. Auf der oberen Etage (2 m²) sind die beiden Unterlegenen. Da meine Schweinchen Mittags eh immer sehr ruhig sind, bleiben die beiden Gruppen, wo sie sind. Gestern hat der Dominante Bock aber auch auf der oberen Etage nach Streit gesucht, was heute bestimmt nochmal passieren wird.
-
Vielen Dank schon einmal für deine Antwort!
Als Brüder sind sie gleich alt und auch sehr ähnlich schwer (beim letzten Wiegen beide ca. 1050 g). Vom Charakter her sind sie aber sehr unterschiedlich. A, der Jagende, ist generell viel dominanter, auch zu den Weibchen. Diese hackt er auch gerne weg und balzt oftmals sehr hartnäckig. Der Gejagte, B, ist grundsätzlich ein sehr entspannter Typ. Zwar auch lebendig, aber deutlich unaufdringlicher zu den Weibchen und zeigt nur selten Aggressionsverhalten. Für mich sieht es auch so aus, als ob er sich mit der untergeordneten Position abfinden kann. Von ihm aus kommt nichts mehr. Nur A geht immer wieder auf die Jadg.
Die Trennung ist definitiv im Hinterkopf, aber es ist war halt die Hoffnung da, dass die Gruppe zu sechst funktionieren kann.
-
Hallo zusammen,
ich möchte euch gerne um eure Einschätzung und Ratschläge bitten. Hier die Situation:
Vor ca. 2,5 Jahren habe ich 2 Weibchen bekommen - beide waren trächtig. Eine hat 2 Brüder geworfen, die sich mit der Zeit "mäßig" verstanden haben. Ich habe die beiden Brüder dann vor ca. 2 Jahren getrennt und in zwei unterschiedlichen Gruppen mit je 2 Weibchen gehalten. Nun bin ich umgezogen und habe für die 6 Schweinchen ein neues Gehege mit gut 6 m² Platz. Das habe ich gestern Abend zum Anlass genommen, alle 6 Schweinchen wieder zusammen zu halten. Eine erfahrene, befreundete Halterin hat mich dabei bestärkt - neutraler Boden und so.
Als die Brüder sich zum ersten mal gesehen haben, haben sich bei beiden die Haare aufgestellt und sie haben mit den Zähnen geklappert. Sie haben sich umtänzelt und sind gegenseitig in sicherem Abstand geblieben. Irgendwann hat Böckchen A die Initiative ergriffen und ist auf Böckchen B losgegangen. B ist geflüchtet, A ist hinterher gelaufen bis B sich in eine sichere Ecke flüchten konnte. Diese Jagd ging nun die ganze Nacht lang immer wieder so. A geht auf die Suche und B flüchtet; sie rennen durch das ganze Gehege bis B sich in eine sichere Ecke flüchtet.
Ich habe B gerade herausgenommen und auf Verletzungen untersucht. Sichtbare und fühlbare Verletzungen gibt es glücklicherweise nicht. Im Gehege liegen zwar ein paar Fellbüschel, aber Blut ist keins geflossen. Das Stresslevel für beide ist aber sicherlich groß.
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr diese Situation einschätzen könntet. Auch alle Tipps nehme ich dankend entgegen.
Viele Grüße am Morgen!