Wir hatten vor fast genau einem Jahr so ziemlich dasselbe mit dem Schweinchen, dass du auf meinem Profilbild sehen kannst.
Abends ging es Pepe noch gut, alles war normal. Am nächsten Morgen hoppelte sie wie ein Hase, aber war noch halbwegs aktiv. Schon 2 Stunden später wollte sie nichts mehr essen und das laufen wurde schlechter und schlechter.
Es war ein Samstag-Nachmittag und so mussten wir zum Notdienst, der nicht wirklich kompetent war. Pepe hatte Fieber und nach Betteln meinerseits wurde dann ein Temperatursenker gespritzt sowie Schmerzmittel für Zuhause. Auf meinem Schoß hat sie gezittert vom Fieber.
Fressen ging dann nicht mehr, aber wir haben sie gepäppelt, d.h. mit Brei zwangsernährt, was auch notwendig war. Sonst wäre sie sehr wahrscheinlich an dem Wochenende gestorben.
Montag diagnostizierte unser Tierarzt dann wieder Fieber, mittlerweile auf über 40 und es sah alles andere als gut aus, fressen wollte sie noch immer niht, robbte sich aber ans Wasser und zum Heu, wenigstens 1-2 Halme. Weiterhin päppeln. Mein Tierarzt sagte, es handelt sich um eine Viruserankung und dass wir das aussitzen müssen, er gab uns immunstärkende Mittel und Schmerzmittel. Zu dem Zeitpunkt war ich schon am überlegen, sie gehen zu lassen, es sah wirklich schlimm aus. Aber ich vertraute meinem Tierarzt..Nach 4 Tagen (Pepe fing vorher wieder an selbständig zu essen und das Gewicht zu halten) lief sie wieder und war gesund. Was ich weiß ist, dass sie es bei einem anderen Tierarzt, der weniger geschult auf Schweinchen wäre, bestimmt gestorben wäre.
Übrigens hatten diesen Virus auch 3 andere meiner Schweine, die hatten auch Fieber, aber waren nicht gelähmt... ich denke, Pepe hat es mehr erwischt.
Muss nicht dasselbe bei euch gewesen sein, aber du siehst, der Verlauf war ähnlich. Sowas kann wirklich schnell gehen...Es tut mir sehr leid um den lieben Henry... Es ist unglaublich wichtig, einen kompetenten Tierarzt an seiner Seite zu haben (Meerschweinchen werden im Studium nicht wirklich gelehrt) , es wundert mich, dass euch nicht nahegelgt wurde, zu päppeln oder euch Brei mitgegeben wurde, evtl. Schmerzmittel. Bei Schweinchen setzt mit Inappetenz ein Teufelskreis ein, der dann meist die Chance auf Heilung vermindert. Und die Diagnose "neurologisch" ist seltsam, wenn sie ein Antibiotikum geben, würde man ja auch eher von einem bakteriellen Infekt ausgehen... sieht für mich so aus, als hat man einfach drauf los diagnostiziert. Und wenn es eine komplette Lähme wäre, ist es auffällig, dass Urinabsatz und Kotabsatz noch intakt waren. (bei der (gerne zu schnell diagnostizierten Meerschweinchenlähme) kommt es im Verlauf zur vollständigen Lähmung, muss aber nicht von Anfang an so sein).
Aber ich habe auch nicht die besten Erfahrungen mit Kliniken gemacht... das ist dann doppelt doof, wenn man als Notfall hinmuss..
Auf dieser Liste kannst du mal checken, ob du einen meeri-erfahrenen Tierarzt in deiner Nähe hast, da teilen andere Halter ihre Erfahrungen:
https://crazypigs.de/tierarzt/
Tut mir leid, dass ich das alles so ausgeführt habe und das Handeln seitens der Ärzte in Frage stelle, aber du wolltest ja hören, wer schonmal ähnliches gehabt hat und was es sein könnte. So oder so.. mach dir keine Vorwürfe, du hast alles im besten Willen versucht! Und vielleicht war es sowieso aussichtslos... mein Beileid!