Tja, so ist die Wahrnehmung verschieden. Ich esse immer noch Mohrenköpfe, ohne Hintergedanken oder mit einem Bild „schwarzer Mann“ im Kopf, sondern mit Kindheitserinnerungen bei meiner Oma. Und - es schmeckt mir jeweils sau gut.
So sehe ich es auch, Quano.
Mohrenkopf:
Man muss bedenken, dass in der Schweiz umgangssprachlich Menschen mit schwarzer Hautfarbe nie als Mohren bezeichnet wurden, sondern als "Neger" - und dieser Begriff ist zu Recht längst tabu. Nie, nie, nie hätte ich das Wort "Mohrenkopf" rassistisch interpretiert. Für mich ist ein Mohrenkopf auch etwas, das ich mit meiner Kindheit verbinde, weil ich die süssen Dinger immer sehr geliebt habe. Mittlerweilen heissen sie Schoko- oder Schaumküsse, ist für mich auch okay.
Zigeuner:
Hierfür hat sich längst der Begriff "Fahrende" eingebürgert, wobei sich die verschiedenen Gruppen der Fahrenden oft auch überhaupt nicht wohlgesonnen sind. Schweizer Fahrende (Jenische) lassen sich bisweilen über Sinti und Roma aus und machen diese für den schlechten Ruf der Fahrenden verantwortlich, also existiert auch innerhalb der Fahrenden-Gruppe eine Art Rassismus.
Allgemein:
Ich finde schon, dass wir manche Bezeichnungen überdenken sollten und was sie in anderen Menschen vielleicht auslösen.
Manchmal geht es mir aber zu weit.
Beispiel:
Offenbar ist die Bezeichnung "Behinderte" mittlerweile auch verpönt. Vor Jahren habe ich gelesen, dass in der Bahn die Plätze, die ehemals für "Behinderte" reserviert waren, weil sie sich in der Nähe der Türe befinden, umbenannt wurden in "Für mobilitätseingeschränkte Personen" ... Okay, vielleicht ist der Begriff neutraler, weil sich hier auch jemand angesprochen fühlen darf, der sich "nur" den Fuss gebrochen hat und dessen Einschränkung deshalb temporär ist.
Aber muss man sich deswegen so verbiegen und derartige Wortungetüme schaffen?