Beiträge von Schatten

    Hallo,


    tut mir leid wegen deinem Ayou. Ich denke es ist völlig normal, dass man denkt: Hätte ich früher was gemacht dann wäre mein Liebling noch da.
    Das geht mir mit jedem Tierchen so und es wird wohl auch bei jedem Tierchen so weitergehen. Aber du kannst nicht alles wissen. Setze das Wissen was du jetzt hast bei deinen anderen Schweinchen ein. Du hast das nicht absichtlich gemacht und deinen Ayou geliebt. Wenn du das nächste Mal feststellst, dass eins deiner Tierchen Gewicht verliert geht sofort zum TA. Mehr kannst du nicht tun.


    Liebe Grüße
    schatten

    Hallo, ich nun wieder.


    Ich hatte eifgentlich ein erstaunlich ruhiges Meerschwein-Jahr. Einmal TA wegen einem gezerten Beinchen und meine Fluse die am Anfang des Jahres eingeschläfert werden musste. Ich saß nun da mit zwei neuen Meerschweinchen die sich auch super eingefunden haben und denk mir so: Hoffentlich ist das mit den Dauer Tierarztbesuchen jetzt erstmmal ne Weile vorbei. Wie jung und naiv ich doch war. :roll:


    Lotte schnarcht seit ca. einem Monat. RICHTIG LAUT. Ich schlafe im selben Zimmer wie meine Tiere (WG) und bin davon wach geworden, weil ich a) das Geräusch nicht kannte und b) sie in ihrem Häuschen gesessen hat und das noch als akkustischer Verstärker gedient hat.
    Ich hab mir erstmal nichts gedacht und noch Witze über das schnarchende Meerschwein gemacht (zu meiner Verteidigung: Ich kannte Schnarchen von meinem Stinktier und die war abgesehen von der Athrose gesund wie ein Pferd)
    Heute wurde sie dann selber mit einem ganz seltsamen glucksenden Geräusch wach und das Schnarchen ging weiter obwohl sie wach war. Ich hab sie mir dann gepackt und binzum TA der dann erstmal auch wegen dem schnarchenden Schweinchen gegrinst hat und mich dann nach einer kurzen Untersuchung wieder weg schicken wollte ( meine TA hat eine neue Ärztin mit angestellt, das wusste ich dann aber noch nicht). Ich hab nochmal meine Besorgniss wegen dem Schnarchgeräuschen trotz des Wachens gemacht ( die mittlerweile natürlich weg waren, was sonst auch) und sie hat dann meine normale TA noch einmal draufgucken lassen. DIE hat dann ein Röntgenbild machen lassen, weil sie sagte das Herz schlägt komisch und dort fand sich dann ein vergrößertes Herz ohne Wassereinlagerungen oder anderen Sachen. Lotte war abgesehen von dem Schnarchen komplett unauffällig.


    Also merke: Wenn Meerschweinchen schnarchen kann es das Herz sein.


    Frage nun an die Profis. Gibt es irgendwas was ich füttern kann um das Herzchen zusätzclich zu den Medikamenten etwas zu entlasten?
    Wie sind eure Erfahrungen? Wie schnell kann sich das verschlechtern, oder kann das auch wieder besser werden?
    Ich hab von HErzen nämlich so ziemlich 0 Ahnung.


    LG
    Schatten

    Zitat von Katzenkuh

    Da der Kerl laut den Besitzern hätte eingeschläfert werden sollen, da sie keine Zeit mehr für ihn haben. Als meine Tierärztin dann meinte, dass die nicht einfach so Tiere einschläfert, sondern dass sie nach jemanden schauen wird der ihn aufnimmt, wollten die vorherigen Besitzer das nicht. :?:


    Solche Leute werde ich wohl nie verstehen... aber naja, da kann man nichts machen, außer schnell reagieren, wenn man sowas mitbekommt.
    Zur Not kannst du vielleicht auch nach Notstationen oder in denTierheimen bei dir in der Umgebung nachschauen ob es da ältere Weibchen gibt. Ist ja oft genug so das der Partner stirbt und die Haltung dann aufgegeben werden soll.


    Liebe Grüße
    schatten.

    Zitat von Chalu

    Oder du nimmst noch ein Weibchen auf. Du hast ja geschrieben der Platz reicht für 4. 2 Jungs und 2 Mädels könnte evtl. klappen.


    Ich hatte die Situation noch nie, trotzdem habe ich hier gehört, dass 2 und 2 Haltung im gleichen Gehege nicht funktioniert. Sondern dass die Tiere durch eine wand getrennt werden müssen, weil die Böckchen sonst versuchen das andere Weibchen in ihren Harem zu übernehmen.
    Gerade mit einem Herzkranken Tier würde ich durch das Gehege eine Wand ziehen, damit die Gruppen sich nicht sehen und rüber kommen können. Dann dürfte das klappen.

    Hallo,


    ich denke das hängt auch von dem Temerament deiner Truppe ab. Ich hab damals auch eine Serniorin ( ca. 6-7 Jahre) in meine damalige Truppe aufgenommen und das lief seehr gesittet ab. Auch bei jeder Neuvergesellschaftung war da kaum Stress. Der kam dann eher durch die jüngeren Tiere die dazugestoßen und wegen der neuen Umgebung nervös waren, die "Alten" waren ganz enspannt und haben den Neuzugang, stilecht nem Grashalm kauend, ignoriert. Das wirkte immer so als würden die sich denken: "Ach Gottchen, was macht der den für nen Stress? Naja, die jungen Leute heutzutage." :lol:


    Wenn deine Truppe ruhig und umgänglich ist, würde ich es wagen.


    Liebe Grüße
    Schatten

    Schöne Frau,


    "Die ist hübsch, die nehmen wir". Das waren das Erste was mein Vater gesagt hat als er dich gesehen hat. Dann hat er sich vorgebeugt und nach dir gegeriffen. Du bist völlig erschrocken davon gestoben und hast dich versteckt während die Verkäuferin und ich beide lauthals "NEIN!!!" geschrieen haben. Dann ging es zu allererst zum Tierarzt, weil wir Sorge hatten, dass du vielleicht eine Krankheit hast. Die Tierärztin und die Helferin waren auch ganz begeistert von dir. "Nein wie 'süüüß'." Und ja, sie hatten alle Recht. Du warst ein bildschönes Schweinchen. Eine kleine rot-schwarze Rosettendame mit einem winzigen runden Köpfchen und riesigen Kulleraugen. Auch meine Stiefmutter war begeistert von dir und die war eine harte Nuss findet sie doch dass Meerschweinchen aussehen wie Ratten ohne Schwänze. Nein, von dir war sie begeistert. Das Räuberchen war es nicht und es hat ordentlich zwischen euch gekracht am Anfang. Ich kann mich dran erinnern dass das Häuschen gewackelt hat als ihr zwei da drin gesessen habt. Ich habe dann umgebaut und ihr hattet mehr Platz, konntet euch aus dem Weg gehen und es wurde besser. Durch den täglichen Auslauf hast du dann deinen Namen bekommen. Immer, wenn du unter meinem Schrank gesessen hast bist du mit lauter Flusen in den Haaren wieder herausgekommen. Eine kleine Fluse also.


    Nach meinem Auszug bekamt ihr dann euer erstes Gehege und es ging besser mit dir und Räuber. Noch besser wurde es als ich eine zweite Heuraufe dazugestellt habe. Trotzdem so grün wart ihr euch nicht. Nach einem zweiten Umzug und einem neuen Gehege kam dann endlich Joschi dazu und es kehrte Frieden ein. Aber auch ein Problem mit dem ich gerade jetzt zu kämpfen habe, wenn ich dir einen würdigen Nachruf schreiben will. Du warst immer irgendwie außen vor in der Truppe. Du warst das stille Persönchen um Hintergrund und die Anderen haben sich irgendwie immer vorgedrängelt mit Krankheiten oder spektakulären Aktionen. Abgesehen von deiner Serie von Bindehautentzündungen als du gerade ein halbes Jahr bei mir warst hattest du keine wirklichen Krankheiten. Du hast einmal eine Phase gehabt in der du ein bisschen gejammert hast um mich reinzulegen und dann ganz schnell versucht hast abzuhauen. Das hat auch wunderbar funktioniert, bis du das mal beim Krallenschneiden gemacht hast und ich zu tief in die Kralle geschnitten habe. War ein ganz schöner Schreck für uns beide, oder?


    Ein wirklich fröhliches Meerschweinchen warst du nie. Zumindest habe ich dich so nicht empfunden. Du warst immer ein bisschen grummelig und schnell pickiert, aber du warst auch anhänglich. Du bist diejenige gewesen die später an der Glasscheibe gesessen hat, wenn ich morgens aufgewacht bin. Du hast dir den Nacken und das Köpfchen kraulen lassen bis du die Nase voll hattest, dann hast du energisch das Köpfchen in die Luft geworfen und die Hand weggedrückt. Du wusstest genau was du wolltest und was du nicht wolltest.
    Als Fofo zu uns gekommen ist war er sofort in dich verliebt. Christina war ganz überrascht als er immer wieder hinter dir her gelaufen ist und gegurrt hat und... du weißt schon... . Ich persönlich glaube ja, dass du ein bisschen überfordert warst mit so viel Liebe die plötzlich über dich gekommen ist. Du hast den kleinen Kerl weggebissen und warst auch sonst sehr bemüht Abstand zwischen euch zu kriegen. Am Ende war er aber hartnäckiger und ich muss sagen das hat mir sehr gefallen. Das du jetzt nicht mehr so außerhalb von der Truppe gestanden hast. Als deine alten Weggefährten im letzten Jahr eine nach der Anderen über die Regenbogenbrücke getrippelt sind warst du die unangefochtene Königin im Gehege. Du hast das Fräulein Fluff willkomen geheißen und bist sehr liebevoll mit ihr umgegangen, hast sie sogar geputzt und dich um sie gekümmert nachdem das Stinktier gegangen war.
    Du bist eine alte Frau gewesen, schon lange bevor du wirklich alt warst. Im Herbst wärst du 8 Jahre geworden und du warst ein bisschen grummelig und hattest ein paar Zipperlein. Deine Artrose war bekannt und du hast Medizin bekommen, abgesehen von deiner Verletzung vor ein paar Monaten war das aber auch ziemlich unspektakulär. Dein Ende hingegen war unschön. Ich hätte dir ein anderes gewünscht.
    Das du wohl bald nicht mehr bei uns sein würdest war mir bewusst. Du hast sehr tief geschlafen, so tief das es teilweise eine Weile gedauert hat bis du wach warst und ich habe ein ums andere Mal geglaubt das du schon eingeschlummert seist. Heute fingst du dann an dich im Heu zu verstecken und kleine Löcher zu graben. Ich habe mal gelesen, dass das ein Zeichen ist das ihr merkt, dass es zu Ende geht. Ich hatte also ein bisschen mentale Vorbereitung.
    Heute Abend habe ich dann einen Blick in das Gehege geworfen und dabei Fofo aufgeschreckt. Beim Weglaufen ist er in dich gelaufen und da habe ich gesehen dass du Probleme beim Aufstehen hattest. Ich hab versucht mit Metacam zu helfen, ich hab versucht dir etwas zu Fressen zu geben, aber du warst schon zu schwach um zu schlucken. Damit du bei deinen Lieben sterben konntest habe ich dich in das Gehege gelegt und ein bisschen frisches Heu um dich plaziert. Aber dann haben die Krämpfe eingesetzt und es war schnell klar, dass du nicht einfach einschlafen würdest. Ich hoffe dass das Metacam was ich dir heute Mittag wegen deiner Hüfte gegeben habe dir ein bisschen Schmerz weggenommen hat. Die Fahrt zu dem Tierarzt kam uns beiden wie eine halbe Ewigkeit vor. Dir, weil du immer wieder Krämpfe hattest, mir weil ich dich festgehalten habe damit du dich während der Krämpfe nicht verletzt. Bis die Spritze gewirkt hat hat es dann wieder ewig gedauert. Du hast immer wieder gekrampft und ich hoffe wirklich dass du davon nichts mehr mitbekommen hast, dass du schmerzfrei gehen konntest.


    Schöne Frau, du warst das stille Schweinchen, der Teil der Gruppe der zwar unauffällig blieb aber doch unverzichtbar war. Du warst nicht schüchtern, wenn du etwas wolltst hast du das sehr deutlich gemacht. Als ich dich ins Gehege gelegt habe damit die anderen zwei Abschied nehmen können hat Fofo dich geputzt. Er war sehr gründlich und sehr vorsichtig. Jetzt liegt er in seinem Nest, hat sich ganz platt gemacht und ist ganz still. Das Plüsch ist auch traurig. Kein Gehüpfe mehr, sie liegt ganz platt auf dem Wasserbett.
    Die nächsten Tage werden schwer für uns drei. Zu verstehen, dass du nicht mehr da sein wirst. Dass du nicht mehr auf den Hinterbeinchen an der Plexiglasscheibe stehst um Futter bettelst oder aus einer versteckten Ecke gelaufen kommst wenn es Heu gibt. Dein Grummeln wird uns fehlen, dein Dickkopf mit dem du immer um jedes Angebot es dir bequemer zu machen herumgelaufen hast. 'Warmes Wasserbett? Püh. Rotlich? Nö, das ist mir zu doof.'
    Ich hoffe am Ende konnte ich dir doch helfen und dass du dich auf der Regenbogenwiese mit Räuber besser vertägst und dir das Gras schmecken lässt.
    Wir vermissen dich Fluse.
    Gute Nacht und schlaf gut, mein kleiner Schatz.
    Jetzt ist alles gut.

    Sie war vorwitzig, freundlich und unendlich neugierig. Sie wär jedem ans Herz gewachsen. Und sie war das sprühende Leben, das macht es ja so schwer. Das und der leere Bauch den ich beim Rausnehmen ertastet habe. Heute Morgen war der noch nicht leer, aber auch nicht wirklich voll, so wie ein Meerschweinbauch sich anfühlt, wenn sie zwei Stündchen geschlafen haben halt. Und vorhin war er leer. Ich weiß nicht, hätte es etwas geändert, wenn ich ihr trotzdem noch eine Schüssel mit CC hingestellt hätte? War das Geschrei heute morgen vielleicht Hunger und nicht das übliche Betteln? Ich kann es im Moment nicht sagen und das macht mich gerade echt fertig. Drei Meerschweine in einem Jahr gestorben, zwei wegen Krankheit eingeschläfert und die Kleine jetzt so unerwartet. Das ist doch echt zum heulen...

    Schönes Fräulein,
    eigentlich sollten Sie ein langes Leben bei mir haben. Sicher ich wusste das mit dem Inzest und habe mich drauf eingestellt das Ihre Haltung mich einiges an Euros kosten wird, aber das es so schnell gehen würde...
    Sie sollten für mein liebes Räubernäschen bei mir einziehen und ich gestehe, eigentlich hatte ich michin ein anderes Schweinchen verguckt. Das war allerdings schon vergeben und so waren Sie dann der Plan B. Ich habe es nicht bereut. Mein Vater meinte noch: "Das ist aber ein hässliches Schwein." Aber mal ehrlich unter uns zwei Pastorentöchtern: Der hat doch keine Ahnung. Sie waren wunderhübsch. Ein richtiges Fräulein. Und so fluffig. Fräulein Fluff, das passte wie die Faust aufs Auge. Am Anfang fand ich Sie haben ein bisschen gemüffelt aber daran hatte ich mich schnell gewöhnt. Noch schneller als ich mich an den Geruch haben Sie sich aber an ein anderes Schweinchen gewöhnt. Sie haben dem Stinktier seine letzten Monate sehr angenehm gemacht. Sie haben gekuschelt und sich von ihr behüten lassen. Dann musste ihre Freundin wegen ihrer schweren Arthose gehen und Sie waren völlig aufgelöst. Das Plüsch war Ihnen nicht ganz geheuer, habe ich recht? So etwas kleines mit noch mehr Fluff und Plüsch als bei Ihnen selbst, dass fanden Sie am Anfang gar nicht so nett. Und am Ende haben Sie sich doch mit ihr angefreundet. Sie waren zwar nicht mehr das kleine Grinseschweinchen was sie noch unter dem Stinktier waren, aber trotzdem waren Sie da und haben die kleine Plüschkugel jedes Mal, wenn es zum TÜV raus ging wieder beruhigt. Sie haben ihr am Ohr geknabbert und an ihrem Kinn geputzt. Sie waren laut und aufgeweckt und haben mit dem Plüsch zusammen das Wärmflaschenwasserbett für die Fluse als Trampolin benutzt. Sie haben für ihr Leben gern in der Hängematte ein Nickerchen gehalten und noch lieber haben Sie laut nach Futter gebrüllt. Sie haben sich auf die Hinterpfoten gestellt und über die Scheibe geguckt damit sie auch ja etwas abbekommen.
    Nach einem halben Jahr fiel mir auf wie klein Sie geblieben sind und wie wenig Sie gewogen haben. 420 Gramm in ihren Bestzeiten. Das Plüsch hat Sie mittlerweile an Größe überholt und das Tierchen ist erst ein halbes Jahr alt. Ansonsten schienen Sie gesund. Bis vor knapp zwei Monaten der Terz mit den Zähnen anfing. Sie sind als eines von 10 Tieren in Ihre Notstation gekommen. Die ältesten Tiere aus Ihrer Truppe waren Anfang 2013 geboren und die Haltung den Menschen über den Kopf gewachsen. Es war also klar das sie mindestens 2. Generation Inzest waren. Winziges Schweinchen und Zahnprobleme, ok, ich hatte verstanden. Und vom Frischfutter egal in welcher Menge haben Sie Durchfall bekommen der sich jedes Mal schnell wieder gelegt hat. Aber ich habe trotzdem geglaubt das Sie noch lange bei mir bleiben und durch das Gehege hüpfen. Diesen Dienstag war ich zum Zähne kontrollieren beim Tierarzt und alles war ok. Sie mussten wieder die Zähne geraspelt bekommen und das hat ihnen nicht geschmeckt. Sie haben ein bisschen gequieckt aber sonst waren Sie sehr tapfer. Und danach sind Sie zur Heuraufe gelaufen und haben sich ein paar Halme gezogen. Sie haben nach Futter gebettelt und auf dem Kuschelsack gethront. Heute morgen wurde ich mit wildem Geschrei begrüßt, Sie sind auf meine Hand gesprungen und ein Stück weit meinen Arm hochgeklettert und dann wieder ins Gehege zu den Anderen gesprungen. Ich hab Sie zur Heuraufe rennen sehen und als ich heute um 15 Uhr von der Arbeit wiederkam haben Sie tot im Gehege gelegen.
    Sie sind etwas älter als ein Jahr geworden und ich sitze hier und heule schon seit Stunden und überlege was ich hätte anders machen können. Hätte ich noch genauer hinschauen sollen? Hätte ich noch weiter zufüttern sollen? Wir waren am Dienstag beim Tierarzt und alles war in Ordnung. Sie haben gefressen, heute morgen war ihr Bäuchlein noch voll, als ich wiederkam nicht mehr. Was ist da passiert? Ich weiß es nicht und das nagt fürchterlich an mir.
    1 Jahr... viel zu kurz für eine bezauberne Schweinedame wie Sie. Sie hätten ein langes Schweineleben führen sollen, stattdessen springen Sie jetzt schon über die Regenbogenwiese und treffen Ihre alte Freundin das Stinktier wieder. Grüßen Sie sie von mir. Fluffi, schönes Fräulein Fluff, Sie fehlen hier ganz entsetztlich.

    Madämchen,


    das du bleibst war eigentlich gar nicht geplant. Du und deine Mutter konnten von eurer Halterin nicht mehr betreut werden, deswegen hat sie ein neues Zuhause für euch gesucht. Da sie selbst aber wegen ihrer Ausbildung im Hotelfach keine Zeit hatte das zu machen und Sorge hatte, das die Katzen euch holen hat sie euch in unserer WG abgegeben. Ich sollte euch beim Auszug mitnehmen und dann vermitteln.


    Euer Käfig sah ziemlich übel aus. Er war mit Draht eingesponnen damit die Katzen euch nicht erreicht haben und ihr ward ziemlich scheu. Du solltest ca. fünf Jahre alt sein, deine Mutter ein Jahr älter. Ihr habt euch angefühlt wie kleine Fässchen und besonders du bist durch schlechte Laune aufgefallen. Du hast geschimpft und gebissen. Außerdem habt ihr abwechselnd Wache gehalten wenn die Andere geschlafen hat.
    Zwar hatte sich recht schnell jemand gefunden der euch gerne übernommen hätte, aber die Sorge das einer von euch Beiden am Ende „überbleiben“ würde war dann doch zu groß als ich erfuhr, dass das andere Schweinchen schon seit 2 Monaten alleine saß, weil nach dem passenden Meerschwein gesucht wurde.


    Weil ihr euch mit meinen Schweinchen nicht recht verstanden habt, wenn diese euren Auslauf erkundet haben durftet ihr in einem anderen Teil des Zimmers frei laufen. Krallen schneiden und TÜV waren zwar immer noch eine Qual, aber durch euren Charme habt ihr beide uns um den Finger gewickelt und ihr durftet bleiben.


    Deine ersten Lebensjahre hast du in einem Kinderzimmer zugebracht in dem du als Spielzeug benutzt wurdest. Dann verloren die Kinder das Interesse an euch und ihr wurdet in ein neues Zuhause gebracht. Allerdings war das wohl eher vom Regen in die Traufe stolpern, denn dein Käfig stand zwischen den Musikboxen einer Party WG und was ihr da alles mitmachen musstet will und kann ich mir gar nicht vorstellen. Als die Party WG sich in einer Nacht und Nebel Aktion auflöste wurde es dann etwas ruhiger für dich, allerdings hatte eure Halterin einen ziemlich schlechten Tierarzt, weswegen eure Wasserflaschen nie gesäubert wurden ( „Hunde trinken doch auch Moorwasser, das ist gesund für die.“) und mit euch gespielt wurde („Die sind wie Kaninchen, die brauchen den Kontakt zum Menschen.“).
    Entsprechend schlecht zu sprechen warst du auf Hände und alles andere was dir zu nahe kam. Ich hatte die ersten Monate wirklich Angst in den Käfig zu greifen oder dich mit der Hand zu füttern nachdem ich gesehen habe wie du dich in einer Nagelschere verbissen hast. Ich glaube du warst zu diesem Zeitpunkt ein sehr wütendes kleines Schweinchen. Und, Gott, seit ihr mir auf die Nerven gegangen. Ihr habt bei der aller kleinsten Bewegung geschrien. Als ihr in den Eigenbau im Nebenzimmer gezogen seit habe ich euch durch die Wand und zwei geschlossene Türen schreien gehört.
    Nach und nach habt ihr Beide gelernt, dass ihr nicht alle Nase lang raus gehoben werdet. Das ihr Meerschweinchen sein durftet und keine Spielzeuge oder Party Sensation.
    1 ½ Jahre nachdem ihr bei uns eingezogen seit hat sich deine Mutter, Flusspferdchen, hingelegt und ist eingeschlafen. Ich weiß noch, dass du ganz still in der Heuraufe gelegen und das Köpfchen hängen gelassen hast. Wir sind wirklich davon ausgegangen, dass du vor Trauer eingehen wirst und damit du nicht alleine bist haben wir dich zu meiner Gruppe gesetzt.
    Ich denke gerne an die vier Tage zurück die du in der Heuraufe gelegen hast. Deine neue Gruppe hat abwechselnd an deiner Seite Wache gehalten und auf dich aufgepasst. An Tag Fünf bist du dann aus der Raufe rausgehüpft und hast dich ohne großen Wirbel mit der Truppe angefreundet. Joschi war dir ein bisschen suspekt, aber du kanntest ja auch keine Böckchen. Räuber ist schnell deine beste Freundin geworden und du hast endlich gelernt, dass du keine Angst mehr haben musst. Du bist zu der lieben, verfressenen und ein bisschen tüddeligen Omi geworden, die wir alle so zu lieben gelernt haben.


    Am Anfang hast du noch Wache gehalten, aber als du immer öfter auf deinem Posten eingenickt bist war eigentlich klar, dass du das eher aus Gewohnheit gemacht hast, als aus echter Sorge. Ich erinnere mich da an das eine Mal als du so tief eingeschlafen warst, dass du dein Gleichgewicht nicht mehr halten konntest und mit dem Hintern umgekippt bist. Als dein Hintern den Trinknapf getroffen hast bist du von dem „Aufprall“ wach geworden und hast die ganz ertappt umgesehen.


    Als Joschi letztes Jahr gestorben ist hast du auch getrauert und mehr Zeit als sonst mit dem Räuberchen verbracht. Als ich sie Anfang diesen Jahres einschlafen lassen musste, weil sie sich von dem Hexenschluss nicht mehr erholt und das Fressen eingestellt hatte warst du tot traurig und hast dich eine Woche nicht mehr anfassen lassen. Ich durfte dein Köpfchen nicht mehr kraulen und du warst auch sonst ungemein schreckhaft. Trotzdem hast du das kleine Fräulein Fluff warmherzig empfangen. Sie durfte sich an dich kuscheln und du hast sogar deine Gurken und Paprika mit ihr geteilt ohne sie wegzubeißen.


    Aber du warst bei weitem nicht zu allen so nett. Tierärzte schienen deine bevorzugte Jagtbeute gewesen zu sein.
    Als es den Winter vor ein paar Jahren so schlimm geschneit hat, dass wir nicht zu unserem normalen Tierarzt konnten bin ich mit dir zu einem gegangen der in der Nähe war. Der arme Mann sollte deinen Grützbeutel wegmachen, weil dieser aufgegangen war und ich Sorge hatte, das er sich entzündet. Meine Warnung, dass der Name Stinktier nicht nur auf die Farbe sondern auch auf das Temperament passen würde, hat er nicht so ernst genommen. Ende vom Lied? Du musstest von zwei Tierarzthelferinnen festgehalten werden damit er den Grützbeutel entfernen konnte. Und anschließend bist du vor Wut aus der Transportkiste gesprungen und hast versucht ihn in die Hand zu beißen. An dem Tag war ich überzeugt, dass wir für dich eher einen Exorzisten als einen Tierarzt brauchen.
    Als Nächstes wurde dir ein gewaltiger Harnstein herausgeschnitten. Bei dieser OP hast du dich sogar unter Narkose noch gewehrt und leise geschimpft und dann hattest du erst mal eine lange Zeit Ruhe. Früher hattest du einen wunderschönen federnden Gang, der im Laufe des letzten Jahres immer mehr zurück ging und nach dem Tod von dem Räuberchen schlagartig verschwunden war. Die Artrose ließ sich nicht leugnen und so bekamst du an den Tagen an denen sie dir Schmerzen bereitet hat Metacam. Gegen eine leichte Pilzinfektion wurde vorgegangen und ich habe nach Möglichkeiten gesucht dein Immunsystem zu stärken. Das Bee Propolis hat dir nicht geschmeckt und es war jedes Mal ein Kampf es in dich rein zu kriegen. Bei der Tierärztin hattest du dich in der Zeit beliebt gemacht indem du versucht hast in ihr Stethoskop zu beißen und das Otoskop einfach nicht wieder freigeben wolltest. Eine Minute hat sie gebraucht um dich dazu zu bewegen nicht mehr darauf zu beißen. Deine Sturheit und deine Kämpfernatur hat sie beeindruckt. Auch dass du dich auf meinen Unterarm gestützt hast, dich auf die Hinterbeine gestellt und sie endlos lange ausgeschimpft hast. Aber zugegeben. Es muss verdammt frustrierend sein, wenn da Riesen kommen, einen hochheben und einfach irgendwelche Instrumente in alle möglichen Körperöffnungen stecken. Und dann noch angelacht zu werden, wenn man sich dagegen wehrt und schimpft... das ist nun wirklich der Gipfel der Unverschämtheit.
    Irgendwann ging dein Gewicht runter und du wurdest ruhiger. Vergesslich warst du ja schon lange, aber diesmal war ich sicher das du dich bald hinlegen und einschlafen würdest. Ich habe die Bee Propolis Kur abgesetzt, aber statt zu sterben hast du plötzlich wieder an Gewicht zugelegt und weiter gelebt. Scheinbar hat dir das Heu nicht mehr geschmeckt und du wolltest die teurere feine Sorte. Die hast du dann ja auch gekriegt.
    Im letzten Monat wurde deine Artrose massiv. Deine Hinterbeinchen standen beinahe horizontal vom Körper ab und ich habe mich fürchterlich erschrocken. Du hast Schmerzmittel bekommen und dich dann so benommen als sei gar nichts. Die Tierärztin hat wieder nur den Kopf geschüttelt. Du hast auf dem Behandlungstisch die Gurke aus der Hand der Tierärztin genommen und da gefressen, du hast geköttelt und warst auch sonst ein furchtbar aufgewecktes Schweinchen. Wir hätten dich beide nicht mit ruhigem Gewissen einschlafen lassen können, trotz deines grenzwertigen Zustandes. 2x am Tag Metacam, 1x Traumel und Zeel und wenn es schlimmer wird sofort kommen. Letzte Woche waren wir noch wegen einer Bindehautentzündung da und die Amazonenkönigin in dir war gnädig gestimmt. Vielleicht lag es aber auch nur daran dass du in Begleitung von deiner neuen Freundin da warst. Nur als die Tierärztin die Kleine angesehen hat und ich sie zu diesem Zweck aus der Transportbox gehoben habe, das hat dir nicht gefallen und du hast Theater gemacht, bis du auch hochgehoben wurdest und mit der Kleinen auf Augenhöhe warst. Diesen Bodyguard Dienst hast du dir mit ihrer Gurke bezahlen lassen.
    Am Dienstag dann das Unglaubliche, du hast in der Heuraufe gesessen. Ich weiß nicht wie du das geschafft hast da rein zu klettern, aber du hast es geschafft und ganz stolz darin gethront und gefressen. Ich hab ein paar Fotos davon gemacht und sie unserer Tierärztin geschickt. Die Sache hätte sie mir nie geglaubt ohne Beweisfotos. Ich hätte das ja selbst nicht geglaubt, wenn ich nicht dabei gewesen wäre.
    Du hast viel geschlafen die letzten Tage und ich habe immer noch gehofft, dass du einfach an deiner Lieblingsstelle einschläfst und nicht wieder aufwachst. Vielleicht war das ja gemein von mir, aber du warst zwischen 10 und 11 Jahre alt, ein echter Methusalem, deswegen habe ich auch seit mindestens zwei Jahren jeden Morgen damit gerechnet, dass du im Gehege liegst und dich nicht mehr bewegst. Ich habe dir jeden Tag den du hattest von ganzem Herzen gegönnt. Ich hab aufgepasst das dir Fofo nicht deine Portion Frischfutter klaut, ich habe ihn verscheucht, wenn er meinte dich an deiner Lieblingsheuraufe rumschubsen zu müssen. Und ich ahbe dir Medikamente gegeben damit du keine Schmerzen mehr hast. Aber als du am Freitag Abend umgefallen bist und nicht mehr von alleine aufstehen konntest wusste ich, dass ich jetzt nichts mehr für dich machen konnte. Am Samstag morgen hast du ein bisschen Apfel bekommen und auf dem Weg zur Tierarztpraxis hast du noch ein Viertel Paprika, eine halbe Tomate und zwei dicke Scheiben Gurke verdrückt bevor du dich wieder über das Heu her gemacht hast.


    Ich hoffe da wo du jetzt bist kannst du wieder so schön beschwingt mit diesem federnden Gang laufen und dich ohne Hilfe kratzen. Du brauchst keine Schmerzmittel mehr und triffst viele vermisste Gesichter wieder. Grüß mir Räuber, Joschi und Flusspferdchen und die ganzen anderen die du zwar nicht kennengelernt hast, aber die mit Sicherheit auch dort sind. Jetzt kannst du wieder die unbezwingbare Amazonenkönigin sein die schon immer warst. Herzlich, stark und mutig. Der Kuschelsack und das Handtuch auf denen du eingeschlafen bist sind im Augenblick beliebte Pilgerstätten. Du wirst hier unglaublich vermisst. Wie du schimpfend an der Plexiglasfront lang gelaufen bist oder mich unbewegt dadurch angestarrt hast. Wie du deine Leckerchen hast fallen lassen, sie vergessen und dich gefreut hast, wenn man sie dir wiedergegeben hat und wie du früher immer in den Heuraufen gethront hast. Das alles und viel viel mehr wird in Erinnerung bleiben und trotzdem fehlen. Du hast diesen wahnsinnigen Wandel durchgemacht von einem wütenden kleinen Schweinchen mit einem Hass auf Hände zu dieser süßen tüddeligen Omi die sich auch gern mal hinter den Ohren hat kraulen lassen.
    Du fehlst.


    Gute Nacht und Schlaf gut, kleines Mädämschen.


    Bei einer leichten Verstopfung hilft eine ganz kleine Menge Olivenöl. Meine alte Dame war neulich auch ein wenig Verstopft nachdem wir ihre Blähungen behandelt haben. Letzten Sommer mussten wir meinen Joschi wegen einem Darmverschluss einschlafen lassen, deswegen war ich ein bisschen allermiert deswegen. Habe in eine 1 ml Spritze mit ca. 0,02ml Olivenöl gegeben und ne knappe Stunde später saß sie auf nem Berg Köttel und wirkte doch schon deutlich entspannter. Geschmeckt hat es ihr aber nicht. Also muss man da mit ein wenig Gegenwehr rechnen, wenn man das gibt.

    Zitat

    Pupsen können Meeris übrigens nicht.


    Nicht? Ich hab hier ein Schweinchen sitzen dessen Weg im Gehege man dann und wann anhand der Pubsgeräusche verfolgen kann. Ich hab schon immer geguckt ob sie Blähungen hat, aber bis jetzt immer Fehlanzeige. Nur dann und wann mal ein "Pöd-pöd-pöd" das wars. Bei Blähungen gibts natürlich Sab Simplex und nen TA Besuch.