Beiträge von Nerzchen

    Zitat von Pamela

    Simon ist vorgestern Abend gegangen.
    Morgens war er noch wie immer, mittags hat meine Mutter gefüttert da war er auch noch so nur hat er etwas weniger als normal gefressen.
    Also ich um fünf heim kam war er sehr schwach, er hat noch ganz wenig gefressen und dann hatte er keine Kraft mehr.
    Um sieben ist er dann friedlich im EB eingeschlafen. Hab ihm noch ein Nest aus selbst gemachten Heu gemacht und war bis zum Schluß bei ihm.
    Tut ziemlich weh, hab ihn doch 3 Monate gepäppelt, da wächst einem das Tier noch mehr ans Herz als vorher. Simon war schon immer mein Lieblingsschwein, er war ein absoluter Schatz.



    Hallo!
    Das hier fand ich eben:


    http://www.patho.vetmed.uni-mu…selstoerung/06_hyalin.pdf


    Das war vor ein paar Monaten sicher noch nicht da!


    Laaangsam scheint das Problem bei den Universitäten Interesse zu bekommen und die Frage, warum sich der Muskel zersetzt und wie man das ggf. aufheben, also behandeln könnte, klingt dezent an in diesem PDF.

    Macht Simon nicht lebendiger, aber er ist ja sowieso nicht tot. Erst wer vergessen ist ist tot.

    Hallo Pamela!



    Ich sah eben erst und ehr zufällig Deine Antwort und wähnte meinen Beitrag/ Bericht schon im Papierkorb, weil ich ihn nicht fand. Anlass heute hier zu sein war ehr Zufall, weil ich online nach Ovarialzysten bei Meerie Mädels suchte und von einer Bekannten da instruiert wurde, was ich homöopathisch geben solle, aber nicht weiß, wie sie selbst zu der Zusammenstellung kam.


    Danke für deine ausführliche Antwort. Ich lese im Detail immer mehr Ähnlichkeiten, u.a. zum Beispiel die Aussenhaltung und die "challenge" sie rein zu holen. Das war bei mir am 24.12.2013 so.


    Nerzchens Mutter wurde noch draußen geboren, bei -17 Grad! Aber freilich mit einem Strahler, als die Wusler da waren.


    Auch sehe ich in jedem 2. Halbsatz, dass Du Dich genauso weggeschmissen hast, wie ich es selbst kenne und ich kann Dir sagen, wie ich es unterm Strich für mich halte: immer wieder, v.a. nun bei Nero, dem Vater von Nerzchen. Sonntags per Notfall schnell in die Tierklinik, Besprechung, er bleibt da und tut etwas, was er noch nie tat, er leckt mir die Hand ab bevor ich ihn zurück in seine Box gab und ihn der Sprechstundenhilfe zurückließ. Ich rede ihm zu, gebe ihm noch Wasser, streichle das Fell und wie könnte man ein Meerschweinchen nicht abschmusen wollen und bei GOTT, das soll mir keiner sagen, dass sie die Geste zwar nicht schätzen, aber verstehen, zumal er mir selbst die Hand abküßte. Heute geht es mir genauso wie Dir und ich darf mich den Emotionen nur vorsichtig nähern und wenn es sehr weh tut (warum tut es weh?) erkläre ich es mir so, dass ich wütend darüber bin nicht mehr getan haben zu können und frag(t)e mich dann haarklein, ob ich etwas übersehen habe und wo der "Fehler" in der Sichtweise war?


    --> Habe ich zu zögerlich reagiert, zu langsam? Der Mann neigt dazu ein riesen Fass aufzumachen: "ich bin schuld!". Das habe ich gut drauf, v.a. wenn ich sehe, dass ich der Freund von Meerschweinchen "bin" und nicht Meerschweinchen "habe".


    Nerzchen hat sich, wie Simon langsam verabschiedet. Nero rabiat, aber nicht minder liebevoll und wenn ich ihn eben vor mir sehe und Tränen hervorkriechen spüre, sehe ich ein dankbares Tier, dem ich es an fast nichts fehlen lies. Ein toller Typ, der gemütlich, sittsam mit gravitätischer Haltung es neben seinen 2 Söhnen mit einem Weib im Stall aushielt, nein, er tat so, als ober aushalten musste und in Wirklichkeit war der so schlau Kompetenzen zu delegieren: Nerzchen ist das Wachböckchen, Herzchen der Vorkoster und er hatte die liebe Not -leider, oh, was bedaure ich ihn dafür- das Weibchen lieb haben zu müssen, was freilich auch eine wichtige Arbeit ist in einer Zimmerherde, wo man mir, dem Herrchen wirklich alles sagen musste. Als Nerzchen starb, war Nero 3 Tage verschwunden. Er zog sich zurück und damals war es wohl, dass der Abszess sich langsam zu bilden begann. Ich weiß heute noch nicht, ob und wie man das erkennen kann, aber unsere Haus-TÄ sagt kategorisch "nein".


    Meerschweinchen produzieren leider, sagt sie, sehr viel Eiter: keine Chance auf ein Erkennen und ein heilen, zumal hinter dem Auge. Tasten konnte man das Ganze schon, wenn man es weiß: Oberlid und Unterlid waren sehr sehr geschwollen! Die gute Grundsituation, ein starkes Tier also, gut ernährt und in der Herde friedlich gesettet, trugen a.) dazu bei, dass er den Abszess so lange ausgehalten hat und b.) dass er die Schmerzen mit Schlaf kompensieren konnte.


    Er fraß bis ganz zuletzt und liegt aber nun im Wald in einer Runde Stiefmütterchen und Topinambur: sie, letztere, gehen gut an und blühen schön gelb und sind sehr sehr vermehrungsfreudig, so sie Wildsauen nicht ausgraben. Bei den "Särgen" hätten sie aber ein Problem: Sie sind mit Hasendraht umwickelt. Der macht das Leben schwer und ärgert auch den Fuchs.



    Was bleibt ist die Frage: hast Du, Freund wirklich gewusst, was Du mir wert warst und das meine ich, wenn ich frage: wusste der kleine Kerl da, das Fellhäufchen mit dem aalglatten, lackschwarzen Fell, dass er willkommen war - und ich muss heute mit einem Lächeln sagen "ja". Ich habe alles gegeben, was ich hatte und auch wenn ich heute mehr weiß, als vor 5 Jahren, das ich geben könnte, so gab ich damals mindestens das: einen Käfig mit Ruhe, seinen Gewohnheiten entsprechend habe ich ihn gelassen und NICHT, wie mir empfohlen wurde, als frisch-kastrierten von dem in der Niederkunft befindlichen Weibchen separiert (das muss man sich vorstellen, was für Irre sind das?) und habe ihn mit Heu zugeschmissen und in Ruhe gelassen und leise zu ihm gesprochen, weil der so ängstlich um seinen Nachwuchs besorgt gewesen ist und ihm die Leckerein haufenweise nicht "zugeworfen", sondern hingelegt.



    Doch, das bleibt, wenn ein Tier tot ist und ich "im letzten Moment" vielleicht versagt haben könnte aber dann doch, dass ich zwar nicht erkannt habe, was ihm fehlt, aber als er noch gelebt hat, da war ich ihm in Verantwortung ein liebendes Gegenüber und habe ihn nicht vermenschlicht sondern Tier in seiner sozialen Umgebung sein lassen. Aber irgendwie muss die Kommunikation mit mir ja stattfinden und so lernte ich Verhaltensdialog mit Meerschweinchen.



    Könnte man das auch von Dir und Simon sagen??


    (Nicht umsonst forschen Prof. Dr. N. Sachser und sein Team in der Sozialforschung an Meerschweinchen und nicht an Wühlmäusen.)



    Ich lese, wie Du alles in Bewegung gesetzt hast und sogar die "Sippe", Deine Verwandten und Freunde meine ich, gebrieft hasst, dass sie ihn füttern. Hat das geklapt? So ein Meerschweinchen kommuniziert nämlich immer, auch mit Deinen Hilfsfütterern und eines weiß ich heute sicher: wir werden in solchen Augenblicken zum Ersatzschwein für den Kranken, weil er eben so oft auf der Hand ist und weil wir uns da klein machen müssen und nicht mit dem Kopf alleine füttern, sondern mit dem Herzen. Das Tier gewöhnt sich sehr an den Menschen als Ersatz und wenn der dann spontan wieder weg ist, ist die Herde nicht sofort ein adäquater Ersatz und Heimat. Der Übergang darf nicht zu scharf sein. Lieber mal alleine in einem Tuch sitzen lassen für eine Stunde.



    Da ich früher (vor 20 Jahren) ein großer Verfechter der Homöopathie (kurz "Hp")war, sollte ich mich auskennen und ich stelle fest, ich war nie dahinter gestanden und habe die Hp. nur weiter empfohlen, bin aber immer innerlich auf Distanz geblieben. Nun geht es Nerzchens (Herr N.) Mutter elend und sein Vater starb also vor einer Woche. Am Montag vor einer Woche rief mich die Ärztin aus der Klinik gg. 4 Uhr nachmittags an und meinte, ich möge bitte so entscheiden, dass sie ihn nicht mehr aufwachen läß; der Abszess hinter dem Auge, den sie operativ zu entferen gedachte, war riesengroß und hatte den Schädelknochen (die Abgrenzung zum Gehirn hin) bereits stark angegriffen. Ich konnte es nicht entscheiden, denn "ja" sagen und einschläfern geht schnell, obwohl mir innerlichst klar war, dass es nur so gehen wird.


    Aber ich habe Nerzchen gepflegt und warum nicht auch Nero? Wenn 30% Chance bestanden hätten, hätte ich mein Leben umgestellt und wäre bei ihm geblieben. Tiere sind meines Erachtens der Modellfall für das Menschliche. Ich hätte ihn gepflegt, das amputierte Auge bzw. die Höhle gespült, Breichen gefüttert und so weiter, aber der Knochen muss nur noch eine Ansammlung von Löchern gewesen sein und die Chance, dass er das Spülen der Wundhöle oder auch nur den Druck der Tamponade in der leeren Augenhöhle überlebt wäre irgendwo unterhalb von 5% gewesen. So gab seine "Hausärztin" der Klinikärztin Bescheid. Es war eine Entscheidung für ihn.


    Das tut sehr weh, denn er war ein tapferes Tier und ich dachte, er schnattert also so, weil es seiner Frau schlecht geht und sie soviel Wasser im Unterhautgewebe einlagert und Fell verliert und
    es ihr eben dreckig ging und in Wirklichkeit bildete sich eine massive Abszessgeschwulst hinter dem Auge. Zeitlicher Vorlauf: ca. 4 Wochen.


    Keine Chance, wie bei Simon und Nerzchen, nur imm Gesamten ein übersichtlicherer Krankheitsverlauf.


    So kommen wir auch wieder erneut zusammen in der Erkenntnis der Wut (oder was auch immer Du da zu sagst), dass Menschen die Tiere gandenlos vermehren und inzüchtig verpaaren.


    Aber mal im Ernst Pamela, das, was die Tiere da so grausam erfahren und "wir", also z.B. Du und ich es ihnen gut gehen lassen, so gut wir können, das hat doch Charakter und es ist wieder eine Schablone: Menschen, die arglos quälen, ohne Verstand und geldigierig und nur am persönlichen seelischen Wohlbefinden interessiert ("Maaaamaaaaa, ich will ein Meerschweinchen, die sind soooo süß!! Dass da!") und Menschen, die kompromisslos Leben hegen und bewahren.


    Es mag nicht perfekt gelingen nach menschlicher Auffassung und es mag uns sagen, dass wir unfähig sind, aber es sagt auch, dass das Tier mit Sicherheit bemerkt hat, wie sehr es beachtet und umsorgt wurde.


    Der Rest ist Scham, dass der Mensch schon zu Seinesgleichen ekelerregend ist und wie könnte er da zu so arglosen Geschöpfen sich besser verhalten, wenn die Massenware Tier bei vielen Menschen nur als Hauptgericht verstanden wird?


    Ich zumindet mache mich für mein Plädoyer für das Tier regelmäsig lächerlich, auch wenn ich schon einschränkend nur noch sage: Leute, lasst sie doch wenigstens gut leben und züchtet nicht nur nachwachsenden Rohstoff!


    Ich schreib noch ein wenig fett rein Deinen Text.



    Schöner Stall! Ich suche instinktiv Apfelstücke. Meine lieben Apfel! Keine Äpfel in Oberösterreich??


    Hallo Pamela,


    ich sehe erst jetzt, nachdem mein Tier nach 5 Monaten Pflege gestorben ist, dein Posting hier.


    Ich habe Herrn N. ca. 5 Monate gepflegt. Breichen in 1000 Varianten und immer gemeint, ich müsste das leisten und nie gedacht, wohl aber täglich wahrgenommen, dass er selbst auch leben will, was sich in seinem Verhalten ausdrückte, obwohl er immer dünner wurde. Er wollte fressen und fraß schließlich fast 3 1/2 Monate dann nur noch teilweise gierig seine Breichen aus der Spritze. Dein Bericht gleicht meinem, wie ein Ei dem Anderen.


    Herr N war auf dem Weg nach oben, trotz gewisser äußerer Umstände, die mich zwar hätten wach machen können, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, dass es sich von alleine regulieren und ein Tier gesund werden könnte und so war ich lange Zeit nur eine Art Fress-Versorger: "nun komm doch, nimm das halt". Dass er Schmerzen haben könnte (zu lange Backenzähe), war mir zu Beginn noch nicht klar.


    Daher ein kurze Wort zur Medikamentierung: da gibt es Standartmedikamente und sie werden oft gegeben und es gibt aber keine Standartantwort, welches Tier was verträgt. Herr N. verträgt z.B Baytril recht gut, sein Freund Timmi gar nicht: er bekam nach 4 Wochen Baytril und ohne Erfolg später Chloromycetin Palmitat und wurde gesund.


    Bei Letalfaktoren durch Inzucht kann es im Feinstoffwechsel immer zu Extremen kommen, wenn medikamentiert wird, daher ist meine Schiene, wie beim Menschen, voher den Organismus (durch gute Ernährung) zu stärken, damit er im Notfall Kraft hat. Herr N. hatte sichtbar einen Vorteil davon, dass er in 3 1/2 Jahren Leben das beste Futter in Form von Biogemüse bekam und nicht an altem Brot herumkiefen musste. Das Gemüse war im Übrigen IMMER umsonst. 1b/2b-Ware!!


    6 Wochen führte ich auch (s)ein Patientenblatt: ich kann lückenlos nachsehen, was er wann und wieviel, wovon gefressen hat. Er bekam die feinsten Breichen (wechselweise RodiCare, HerbiCare, CriticalCare mit Möhre und selbst-getrockneten Kräutern) und er war faktisch danach immer pappsatt: ich blieb auch solange da, dass das klar war. Oft saß ich täglich 5-8x und gesamt bis zu 10 Stunden da und gab ihm langsam in kleinen Portionen sein Fressen. Dass er SDÜ haben könnte, kam erst rel. spät ans Licht, weil er 1x am Abend, am anderen Ende des Telefones die TÄ'in, 15ml Wasser in 2 Minuten getrunken hat. Das sind 15 x je ein 1ml (abgesägte) 1ml-Spritzen, die ich sonst fürs Fressen nehmen musste, da sie sich schön aufziehen und gleichmäsig abdrücken lassen. 15ml Wasser bei einem ansonsten nassen Futterbrei? Da wurde ich wach.


    Ich habe mit den Kliniken, Unikliniken, Dr. Ewringman (Praxis in Berlin) und vielen Andern relefoniert, geschrieben und habe im Konsens des Wissens, das ich mir erworben habe an Dich eine Frage: lebt Simon noch und wenn nicht, ist er ein Schwein aus Inzucht gewesen?


    Alles deutet auf ein multiples (Organ)Versagen hin, sodass man Ende nicht mehr nachkommt.


    Auch Herr N. nahm trotz massenhafter Ernährung nur ab.


    - Von 987gr im Oktober 2015
    - auf 832gr Mitte Oktober 2015, dann mit Erbsenflocken (er fraß scheinbar noch gerne selbst und ich war nicht aufmerksam, wie oft er das tut) ging es wieder 100gr. aufwärts und ich dachte: ...gewonnen! Aber nein!


    Zwischen Weihnachten und Neujahr: Gewichtsverlust in einer Woche 250gr. Er war immer der Kleinste und nun so ein Einbruch. Alles stehen und liegen lassen war eh kein Problem und nun ging es ans päppeln. Aber selbst mit den 250gr. weniger war er fröhlich - ein seltsames Tier!


    Die Lebensfreude kam zurück, er wollte ja fressen und es gibt gut 100 kleine Videos, wie er sich mühsam regt und versucht ein Blatt zu zerlegen. Es ging nicht. Gras hingegen bzw. schlankes Gemüse ging: aha! Also alles ins Stiftle geschnitten und das ging eine kleine Weile recht schön, dann jedoch nur noch Päppelbrei (als dicke Kugel) und dann nur noch die Spritze.


    Mitte Januar 2016 schien auch hier erstmal klar zu sein, was die Ursache des Übels gewesen ist: die Zahnbrücke, die aber, wie wir heute wissen, bei ihm in 10 Tagen am Oberkiefer voll (!) zugewachsen ist. Seit Januar 2016, mangels effektivem Kauen wurde:


    - 5x Zahnbrücke entfernt plus
    - 1 OP in Narkose, wo die 4 letzten Backenzähne, die sehr sehr nahe an einer Hauptschlagader liegen, runtergekürzt wurden.
    Alles war bedingt erfolgreich. 2 Tage vor der OP wog Herr N. nur noch 620 Gramm.
    - Zur OP (2 Tage später) wog er 570gr. und er hat alles dennoch sehr gut überstanden, sofort wieder gefressen und es war klar, dass die Zähne, auch die überlangen letzten Backenzähne, ganz hinten am Gelenk, das Problem sind.


    Aber es ist nur die Sekundärproblematik, die entsteht, wenn ein Tier nicht fressen kann und sich die Zähne nicht "schmirgeln" und nicht "natürlich" kurz gehalten werden.


    Zähne kürzen war und ist sinnvoll, aber es war nie das ursächliche Problem, nur eine Folge davon.


    Auch er hat, wie Simon, trotz sehr sehr intensiver Pflege, das Fressen betreffend und auch sonst (1-2x/Woche zum TA!, nachts bis 2:00h fressen geben) nicht zugenommen. Es war ein Erfolg, wenn er das Gewicht halten konnte.

    Zähne waren also immer dabei, aber nie das eigentliche Problem. Für SDÜ-Überprüfung, wie bei Simon, hatte Herr N. zuwenig Blut!


    Die Idee, dass er lange nicht gekaut hatte, daher zu lange Zähne hat und im Weiteren keinen Kiefermuskel (das war in der Tat so, der Unterkiefer war nur noch Haut und Kieferknochen und war ganz spitz im Gesicht), der ihm Kraft zum Kauen gab, war als Diagnose standfest, aber das "Warum" nicht.


    Warum baut sich der Muskel nicht wieder auf, wenn er schön mümmelt und kaut und er kaut ja seinen Brei, in den ich zielstrebig feinst gehäckseltes Heu dazu gab, das er mümmeln und nicht nur runterschlucken muss und er ... tat das. Wie ein Weltmeister. Fazit: die Muskulatur war stark genug granulierten Brei zu kauen, aber zu schwach um ein Blatt hoch zu heben und es zu halten und dann zu kauen. Dazu waren Muskeln zu degeneriert. Aber warum?


    Da die "hyalinschollige Degeneration der Kaumuskulatur" nur pathologisch, also am toten Tier bekannt ist, kann man eine Diagnose am lebenden Tier nur mit einer beobachtenden Auschlussdiagnose machen. Über die "hyalinschollige Degeneration der Kaumuskulatur" gibt es kaum wissenschaftliches Material, denn (Zitat) mit Meerschweinchen ist in der Wissenschaft kein Geld verdient!


    Im Ergebnis hatte mein Freund Herr N. noch ein schönes Leben und mir viel gegeben, womit ich nicht rechnen konnte. Er hat mindestens mit jedem Blick das zurückgegeben, dass er gemerkt hat, dass ich gern für ihn sorge und das sehr deutlich. Der hat sich nicht einmal hängen lassen in 5 Monaten und als er mal, eine Woche vor seinem Tod irgendwas hatte und auf dem Tisch seltsame Kreise lief und ich verwirrt zusah und er dann urplötzlich umfiel, stand er sofort wieder auf. Ich dachte, das wars, aber es war "nur" die Atmung: er hatte etwas in der Lunge, atmete aber normal und erst Tage später kam das raus, als er röchelte und das Röntgenbild Klarheit gab: aber auch hier war er stur und wollte leben.


    Wieder zum TA, 3 Spritzen und am nächsten Tag noch 2 und bereits am ersten Tag ging es ihm wieder sehr gut! Er atmete ruhig, er war verschmust, wollte die Wärme der Hand und da ich das schon kenne, weiß ich, was passiert: Der Darm setzt aus, der Stuhl kommt nun dünne hinten so wieder raus, wie vorne der Brei rein (Darmpassage normalerweise: 5 Tage und nicht 5 Minuten!) und dann passiert es so, dass das Tier keine Kraft mehr hat, es wird trotz Zugabe von viel Fressen meist katatonisch, weil es nichts mehr verstofwechselt. Es kühlt ab und will geschwächt nun nur noch schlafen. Und so war es: er bekam Durchfall und ich steuerte gegen: mit Benebac und es ging ihm innerhalb von 2 Stunden besser. Das ging 4 Tage so und dann hat er den Kampf dennoch gewonnen... Muig Herrrchen, musst mich nicht mehr füttern. So friedlich, wie der da lag, war er geliebt worden, aber ich war nicht etwa erleichtert, absolut nicht. Ich hätte ihm noch weiterleben gegönnt, auch wenn loslassen dazu gehört.


    Herr N. hatte nicht mit meinem Willen gerechnet: eisern bekam er immer sein Fressen, egal, ob er schlafen wollte oder nicht. Mein Mantram war: Du verhungerst nicht vor meinen Augen, friß Du Lump! Ich will dass Du lebst und gerne selbst am Leben bist: friß jetzt!


    Und er hat verstanden, dass ich der Stärkere im Willen bin und mich empört angesehen, als wolle er sagen: ich will nicht und du zwingst mich: Ein hartes "Ja" in einem Lächeln! So verbrachten wir viele Stunden und Tage und er bleib am Leben und ich fragte mich, was er hat. Heute ist alles klar!


    Die Frage, die in dem Zsshng von Anfang an im Raum stand:


    --> Hatte er Herzrytmusstörungen und sondert sich beim Fressen ab, weil er so abgenommen hatte (ab Okt 2015) oder nahm er ab, weil er Herzrytmusstörungen und sich am Fressplatz nicht durchsetzen konnte, daher weniger fressen konnte, daher die Zähne lang wurden, daher die Zahnplatte schnell wächst, daher die zu langen 4 letzten Eckzähne (Kiefer schließt nicht mehr richtig oder bricht ganz), daher keine Betätigung der passenden unteren Kausmukulatur, daher Degeneration dieser Kaumuskuatur, daher kein selbstständiges Fressen mehr und falsche Fressen (er will ja leben) mit der hinteren Muskulatur, wobei die Ohren dabei auf und nieder gingen, wie bei einem Jungvogel, der flattert .........usw.



    Ich muss mich nun aber kurz fassen, denn die Details kann ich auch so, ohne sie weiter aufzählend zu schildern zusammenfassen: alle Diagnose, das oben Geschilderte, Deine Berichte, die deckungsgleich sind und meine weiteren Beobachtungen deuten auf einen Erbschaden hin mit multifunktionalem Organversagen.


    Seine Schwester war die erste, die geboren wurde und ein sehr robustes Tier, wie es schien. Sie starb im Alter von 1 Jahr an Darmkrebs. Beide Tiere waren ein Erstlingsversehen eines Laien, mir selbst, da ich Tiere ja erst gar nicht wollte und sie aus dem Keller gerettet hatte, wo ein Mann seine Freundin rausgeschmissen und die Tiere dorthin gestellt hatte. Sie, das Weibchen, war hochträchtig und ist noch bei mir. Sie stand mit 'ner Zwiebel im Keller, ohne Wasser und ohne einen Halm Heu mit Peter, ihrem Männchen!


    Das 2.-Beste, das mir je passiert, nach meinen Sohn.


    Herr N ist nicht, wie ich mir immer einredete, 1 Generation Inzucht, er war die Zweite!. Laut Arzt ein Problem, laut Züchtern, Vollprofis: gar kein Problem! Ich neige zur Praxismeinung und damit dem Züchter bzw. der Züchterin: ab der 160. Generation sprich man von Inzucht!


    Wenn das stimmt (unterstellt), dann ist mit der Beziehung zwischen all dem, was ich schilderte, dem physikalischen Defekt (der Zähne) den Dein Simon aber offensichtlich nicht hatte und dem Ergebnis, dass beide mit absolut identischer Ätiologie bzw. Beschreibung des Verhaltens (er will, kann aber nicht), also nichts mehr selbstständig gefressem haben, ein erheblicher Forschungsbedarf.


    Alleine, dass mein Herr N. so abgenommen hatte und sichtbar fressen wollte, kann alleine keine Relation zwischen SDÜ und keinem Hunger darstellen. Er will ja und tut ja, nur nicht von alleine aber in der Hand und aus der Spritze immer!



    Es hat nie einer gemerkt, dass ihm was fehlt. Sein Spitzname war immer schon: Gonzales, denn er sah aus wie eine große Maus und war das schnellste Meerschweinchen nördlich des Magreb... ganz bestimmt!! Selbst mit fast halber Gewichtklasse war er schnell wie ein Wiesel und hatte nach dem Fressen 39,6 Temperatur, was im Grunde eine Leistung ist: Du verstehst? Wenn ein Tier das Fressen noch verstoffwechselt, dann geht es ihm schon mal ganz gut. Wenn aus nahrung Wärme wird, läuft erstmal in der Weise alles richtig, auch wenn er alleine nie soviel pro Portion gegessen hätte, wie ich ihm gab: in Besttagen pro Portion zwischen 40 und 50 ml Brei / Portion und das bis zu 8x am Tag. Korrekt wäre das Ganze 80x am Tag und kleinere Portionen. So leben die Schweins normalerweise und daran scheitert dann vermutlich die Päppelnahrung auch über so lange Zeiträume: dass sie den Kreislauf belastet.



    Hier beim ausruhen zwischen den Päppelspritzen auf der Anrichte in der Tüte:


    https://dl.dropboxusercontent.…leine%20meine%20Kopie.jpg


    https://dl.dropboxusercontent.…%20N%20K%20E-%20Kopie.jpg


    Und hier was zum Sozialverhalten: man kann nie genug wissen.


    https://dl.dropboxusercontent.…SER%20SPEKTRUM%202010.pdf