Hallo,
meinem 6 Jahre alten Böckchen geht es zur Zeit nicht so gut. Angefangen hat es damit, dass ich Verdauungsprobleme bei ihm bemerkte - er saß oft zusammengekauert in seinem Kuschelsack und hatte Schwierigkeiten damit, Kot abzusetzen. Wenn etwas rauskam, dann nur so eine matschige Masse. Auch habe ich festgestellt, dass er sehr langsam frisst und dabei schmatzend den Kiefer verzieht. Also hab ich ihn eingepackt und zum Tierarzt gebracht, bin aber mit der Untersuchung dort überhaupt nicht zufrieden gewesen.
Die Tierärztin hat ihm in den Mund geschaut und dabei bemerkt, dass seine Schneidezähne "nicht so schön aussehen". Tatsächlich sind sie schief aufeinander zu gewachsen. Sie hat ihm dann einen Maulspreizer eingesetzt, um seine Backenzähne anzuschauen, wogegen er sich verständlicherweise ziemlich gewehrt hat. Sie hat dort eine Spitze festgestellt und ist dann einfach so (!) mit einer Feile in sein Mäulchen gegangen. So, wie er sich gewehrt hat, dachte ich schon, dass das so auf keinen Fall richtig sein kann, aber Ich habe erst danach im Internet erfahren, dass man Meerschweinchen so tatsächlich nicht behandelt. Gegen den Matschkot hat sie mir Bene Bac Gel mitgegeben, aber keine Kotprobe genommen. Außerdem noch "vorsorglich" Antibiotika. Wogegen genau, weiß ich auch nicht. Das habe ich ihm auch nicht gegeben, weil ich Angst hatte, dass seine Verdauung komplett zum Erliegen kommt.
Nachdem ich zu Hause festgestellt habe, dass sein Fressen nicht wirklich besser wurde und sich aus seinem Matschkot nun fast eine Verstopfung und Blähungen entwickelt haben, bin ich mit ihm in eine Kleintierpraxis gefahren, die sich auch auf Zahnbehandlungen spezialisiert haben soll. Dort wurde eine Stufenbildung an den Backenzähnen diagnostiziert, womit auch die schiefen Schneidezähne zu erklären sind. Die schiefen Schneidezähne, welche die vorige Tierärztin scheinbar nicht sonderlich interessiert haben, wurden abgeschliffen und sind jetzt wieder gerade. Den Termin für die Behandlung der Backenzähne habe ich allerdings erst Donnerstag (!), obwohl ich sagte, dass er Verdauungsprobleme hat. Weil ich aber wahrheitsgemäß angegeben habe, dass er frisst und Appetit hat, wurde er nicht als Notfall eingestuft.
Die Behandlung soll in Narkose erfolgen. Ich soll ihn morgens hinbringen und nachmittags wieder abholen. Ist das so die richtige Vorgehensweise? Ich habe wahnsinnige Angst, dass er nicht wieder aufwacht, weil er 6 Jahre alt ist und auch etwas abgenommen hat. Ich habe auch vergessen zu fragen, was für eine Narkose (Injektion oder Inhalation) er bekommen soll, also rufe ich da morgen nochmal an, weil man mir sowieso die Kosten im Voraus mitteilen wollte.
Weil die Verdauungsprobleme irgendwie keinen interessieren und ich seine Bauchschmerzen nicht mehr mit ansehen konnte, haben ich ihm aus der Apotheke Sab Simplex geholt, welches sehr gut gegen die Blähungen hilft. Ergebnis: Seit heute läuft er viel mehr herum, frisst jede Menge Heu und kommt wieder freiwillig zu mir. Dadurch scheint sich auch sein Kot etwas zu normalisieren. Matschig ist er kaum noch, aber die Böhnchen sind etwas kleiner und dünner als sonst und es dauert etwas, bis was rauskommt.
Was mir noch aufgefallen ist: Das Fressen ist ebenfalls besser geworden. Können sich die Stufen durch den Abrieb beim Fressen von selbst auflösen? Zwischendurch verzieht er zwar noch den Mund, er hebt auch manchmal seine Vorderpfote so komisch hoch beim Kauen, aber er kann alles essen.
Ich weiß nicht so recht, was ich tun soll. Ich war in all der Zeit schon bei mehreren Tierärzten, aber keiner schien wirklich meerschweinchenerfahren zu sein. Eine riet sogar bei einer Kleinigkeit gleich zum Einschläfern! Kann mir jemand einen Rat geben oder seine Erfahrungen mit mir teilen? Ich bin mir bei dieser Zahngeschichte echt nicht sicher...