Ich bin total gefrustet, wenn ich bei Ebay Kleinanzeigen reinschaue und sehe, wie viele Meerschweinchen und Kaninchen da in Umlauf sind... Wo kommen die alle her? Meint jeder, der ein Tier hat, er müsste es auch weitervermehren? Und wo landen die, wenn sie nicht verkauft werden? Die ganzen Jungtiere... Das macht mich echt fertig. Die Tierheime und Notstationen sind voll und kriegen keine Tiere vermittelt, weil jeder denkt, er müsste sich ein Baby kaufen. Es gibt ja dank so "tierlieber" Kinderzimmervermehrer und Hobbyzüchter genug davon. Und wenn die dann krank sind, braucht man ja die 5 Euro nicht in den Tierarzt zu investieren, sondern kauft sich halt an der nächsten Ecke ein neues niedliches Tier.
Ich finde die Einstellung von solchen "Tierfreunden" mehr als frustrierend.
Beiträge von Turboschweinchen
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Hat dein Bock denn Herz- oder andere gesundheitliche Problem? Lass ihn vorher abhören, dann hast du Sicherheit.
Abszesse, entzündete OP- Wunde: gibt es, liegt aber zu 99 % an dir selbst (außer der TA benutzt unsteriles OP- Besteck, was aber KEIN TA tut!). Wichtig, wie oben geschrieben: sauberes Handtuch in der Transportbox, evtl. gibst du der Prraxis noch eins, wo sie ihn dann draufsetzten sollen, sauberes Handtuch 1 - 2 Tage zu Hause als Unterlage, Heu dann halt mal aus ner Raufe. Auf keinen Fall die Wunde anfassen/ rumdrücken. Meerschweinchen haben eine sehr gute Wundheilung.
Sollte sich das doch entzünden: nicht schlimm! In Ruhe zum TA (das ist kein Notfall!) und spülen lassen! Ein AB zu spritzen ist meistens nicht nötig!
Berichte mal, wie du dich entschieden hast und wie es - falls du ihn kastrieren lässt - gelaufen ist! -
Hallo, wir "kennen" uns ja schon von deiner Frage zu dem Kastraten Zippy
Ich bin selber TFA und habe sowohl in der Praxis als auch bei meinen Notschweinchen schon jede Menge Kastrationen mitgemacht, ich könnte gar nicht sagen, wieviele insgesamt... So um die 150, 200.
In den ganzen Jahren ist ein einziges Tier gestorben, ein junges Böckchen. Es war aber vorher schon in einem schlechten Allgemein- und vor allem Futterzustand. Lässt man aber ein gesundes Tier kastrieren, geht das Risiko gegen null!
Wir haben immer mit Injektionsnarkose operiert, lieber etwas niedriger dosiert und dann die Hoden lokal unterspritzt. Wichtig ist vor allem: Wärme und Infusion (haben immer so 10- 20 ml + Vitamine gespritzt - angewärmt!)
Du meinst die TÄ Dr. Ewringmann? Die ist sehr gut und arbeitet mit Inhalationsnarkose. Ich hatte selbst das weibl. Kaninchen meiner Schwester dort kastrieren lassen - es lief alles super. Das Team ist toll und man fühlt sich dort echt gut betreut.
Es gibt aber auch eine Reihe anderer TÄ in Berlin, die Ahnung von Meerschweinchen/ Kaninchen haben.
Gehst du noch zur Schule? Dann nutze jetzt die Ferien dazu, dann hast du keinen Zeitdruck, kannst jeden Termin dazu wahrnehmen, hast Zeit, um deinen Bock zu verhätscheln und zu beobachten!Du selbst kannst ganz viel für dein Schwein tun, vor und nach der OP:
1. such dir einen TA, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst.
2. lass dir alles genau erklären: Vorbereitung der OP, welche Narkose und warum, wer operiert, werden die Tiere während und nach der OP gewärmt? Gibt es einen extra OP- Raum, spezielle OP- Zeiten oder wird das "fix neben der Sprechstunde" gemacht? Bekommen sie Infusion? Gibt es einen separaten, ruhigen Aufwachraum?
Geben sie Schmerzmittel (eigentlich nicht nötig, aber gut), Antibiotika (lieber nicht, unnötig und man gibt schnell mal eines, das für Schweine nicht gut ist)
Schreib dir die Fragen auf einen Zettel und nimm den mit in die Praxis, dann bist du vorbereitet.
3. einige Zeit vor der OP solltest du deinem Schwein viel mehr Vitamine gönnen, Studien belegen, dass eine erhöhte VitC- Gabe die Wundheilung deutlich verbessert. Und viel Flüssigkeit!
4. Schweine dürfen nie nüchtern kastriert werden, auch auf dem Weg zur Praxis und dort sollte dein Tier immer Heu und sein frisches Lieblingsgemüse dabei haben, damit es auch wirklich frisst.
5. ganz wichtig ist, dass das Schwein in der Praxis komplett aufwacht. Lass es dir nicht bloß mitgeben, wenn es um 17 Uhr kastriert wurde, weil sie um 18 Uhr zu machen. Dann lass es lieber in der Praxis übernachten (noch Frischfutter da?!), das ist immer besser, als dem frisch operierten Tier gleich eine kreislaufbelastende Reise zuzumuten!
6. auf der Heimfahrt: das Tier warm halten! Es ist jetzt schon echt kalt, lieber ein Snuggle unter die Transportbox schieben! Wieder an frisches Futter denken!
7. das Tier in Ruhe lassen: kein Fernseher, nicht zigmal abends Licht anschalten und Haus hochnehmen, um zu gucken, ob es noch lebt.
(Wenn es wieder richtig aus der Narkose raus ist, passiert eh nix mehr, außer man lässt es auskühlen und aushungern! Diese Tipps dienen dazu, dass es deinem Bock besser bei/ nach der OP geht!)
8. Frischfutter, Vitamine, Flüssigkeit (gerne auch mal lauwarmer Fencheltee/ Salbeitee)
9. wieder das Schwein in Ruhe lassen. Du brauchst deinen Kastraten nicht dreimal am Tag hochnehmen, um zu gucken, ob die Wunde dick ist/ eitert. Das passiert auch nur sehr selten und liegt an schmutziger Haltung (am besten lässt du ihn den ersten Tag auf einem sauberen Handtuch sitzen und nimmst vorher die alte Streu aus dem Gehege). Die Wunde nicht anfassen/ dran rumdrücken! Wenn das Schwein dran rum nagt, ist das nicht schlimm. Die wird zwar mit 1 - 2 Stichen verschlossen, ist aber ziemlich schnell verklebt, so dass da nichts "aufgeht".
10. Nerv deinen TA! Frage viel, lass dir alles genau erklären. Wenn was komisch ist, ruf an oder fahr direkt wieder hin und lass nachgucken. Nerv lieber 10 mal unnötig, besser, als dass doch was ist.
Niemand wird dich für doof oder lästig halten, sondern es toll finden, wie du dich um dein Tier sorgst und dir gerne helfen.Kastration ist immer gut!
Ich habe nie gedacht, ach, hätte ich den mal lieber nicht kastrieren lassen. Mein Vinnie war ca. ein Jahr lang Gesellschaft für einen alten Bock. Ich habe ihn frühkastrieren lassen, sie haben sich immer gut verstanden. Jetzt, nachdem der Bock gestorben ist, hat Vinnie 4 dicke Weiber bekommen- und er ist ein neues Schwein! Er ist so lustig geworden, flitzt ganz viel rum, kümmert sich um alle Mädchen, muss ihnen das Futter klauen... Und er ist so zahm und lieb, lässt sich streicheln wie eine Katze.
Ich habe meinen Tierbesitzern (vor allem die Hundebesitzer hatten da immer Sorgen) immer erklärt, dass nicht die Hormone den Charakter machen, sondern Genetik, Erfahrung, Behandlung. Zu viel Hormone können ganz viel negativ beeinflussen, aber nie positiv.
Frag mal 1000 Pferdebesitzer, ob sie für oder gegen Kastration von Hengsten sind, da wird keiner ! sagen, ich hab aber Angst, dass er hinterher nicht mehr derselbe ist...
So, ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen deine Angst vor der Kastration nehmen.
Vergiss nicht: du kannst ganz viel für deinen Bock tun!