Beiträge von Hasenfuss

    Wenn du den Bock wieder zurück bringst und Zug um Zug dein Geld zurück erhälst, haben sie ein Nullgeschäft gemacht, schlechte Werbung und zumindest ein wenig Umstände. Es ist sicherlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber vielleicht verleidet es dem Geschäft so mit der Zeit ihre Einstellung.


    Wie das Recht in der Schweiz ist, weiß ich nicht, aber sollte es dir möglich sein, dass sie finanziell für deinen Mehraufwand und evtl TA-Kosten aufkommen müssen wegen Trächtigkeit, ist das sicherlich ein größerer Tropfen. Weil das nunmal das Gegenteil des wirtschaftlichen Aspekts eines Geschäfts ist.


    Die Babys würde ich allerdings niemals dem Zooladen überlassen.

    Für die Fiktion:


    In Außenhaltung sollten mindestens 4 Tiere leben. Es wird gesagt, dass sie so eine Schutzhütte durch die gemeinsame Körperwärme zumindest so warm halten können, dass diese nachts über 0 Grad gehalten wird. Für frische Frühlings- oder Herbstnächte könnte das auch teilweise auch schon nötig sein.
    Natürlich könnte auch eine Wärmequelle eingebaut werden.


    Damit keine Raubtiere eindringen können, muss ein Dauergehege einbruchssicher erbaut werden. Entweder muss der Erdboden ausgehoben und mit feuerverzinktem Volieredraht ausgelegt, oder durch festen Bodenbelag, zB Gehwegplatten, ein Durchdringen mittels Graben eines Raubtieres verhindert werden. Auch die Gehegegitter sollten Volierendraht sein, da dieser stärker und wetterbeständiger ist als typischer Hasendraht, welcher schnell rostet und somit durchdringbar ist. Angeblich sollen Marder & Co so sehr am Gitter nagen, dass dieses eine gewisse Stärke zum Widerstand benötigt. Auch darf der Gitterabstand nicht so groß sein, das ein handelsübliches Hühnerei hindurch passt, da sich Marder hindurchzwängen könnten.
    Sollte er es hinein schaffen und die Meerschweinchen töten, ist er nicht so nett dieses vollständig zu verspeisen. Diesen Anblick kann man den Kindern und auch Betreuern ersparen, indem man ordentlich mit geeignetem Material baut. Leider ist das nicht sehr kostengünstig.


    Das Gehege sollte idealerweise mindestens 1qm pro Tier groß sein bei Außenhaltung. Wie schon gesagt, mindestens 4 Tiere. Wobei mehr Tiere auch mehr Sozialverhalten zeigen und weniger streitanfällig sind, da sich die Interaktionen verteilen.


    Für einen Kindergarten empfiehlt sich sicherlich die Haremshaltung. 1 kastrierter Bock mit x Weibchen. Reine Bockgruppen benötigen zum einen mehr Platz um sich auch aus dem Weg gehen zu können, zum anderen kann es leider immer mal vorkommen, dass sie sich so zerstreiten, dass eine dauerhafte Trennung nötig wird. Was tut der KiGa dann? Unkastrierte Böcke lassen sich ungleich schwerer vermitteln. Zumal nach meiner Erfahrung sämtliche Eltern der Umgebung ihre Meerschweinchen gerne bei mir abgegeben hätten, weil ihr Kinder kein Interesse mehr hatten. Umgekehrt aber nicht :lol:


    Reine Weibchenhaltungen sollen gynäkologisch krankheitsanfälliger sein.


    Ein Kastrat hat bei seinen Damen für gewöhnlich immer noch Liebesdienste zu leisten. Er wird also zu diesem Zweck auf den Damen aufreiten, aber auch, um einen Rang in der Herdenhierachie zu verdeutlichen. Aussehen tut es gleich.



    In Ratgebern und Internetseiten wird die wöchentliche Wiegung empfohlen, da Meerschweinchen bei Krankheit schnell Gewicht verlieren. Am Verhalten an sich kann man es häufig nicht erkennen. Nun ist es in Außenhaltung ungleich schwerer, die Tiere dafür einzufangen. Freiwillig kommen die nicht. Das ist definitiv nichts, was den Kindern überantwortet werden kann. Auch nicht den älteren. Beim gelegentlichen Krallenschneiden können sie wiederum bestimmt helfen, wenn auch nicht eigenverantwortlich, sondern nur begleitend und unter Anleitung eines Erwachsenen.


    Dabei kann eine Art TÜV durchgeführt werden. Besonders beim Bock die Genitalien überprüfen. Die haben eine Art Tasche, in der der Penis im Normalzustand ruht. Einige Böckchen haben es nicht so mit der Hygiene und so sammelt sich dort Dreck, der vorsichtig entfernt werden muss. Allgemein kann beim TÜV neben der Gewichts- und Krallenkontrolle besonders auf die Zähne, die Augen, das Fell (Parasieten) geachtet werden. Manchmal brechen die Zähne ab, so dass das Schwein nicht mehr abbeißen kann. Unbemerkt verhungert es dann. Das ist leicht zu vermeiden, indem dem betroffenen Schwein kleingeschnittene Gemüsestücke gegeben werden. Entweder gestiftelt oder geschält. Das ist aufwendig, aber nötig, wenn man nicht den Tod in Kauf nehmen möchte. Die Zähne eines Meerschweinchens wachsen lebenslang nach, es wird also eine absehbare Zeit sein. Nur benötigt es engmaschige Hilfe, da der Meerschweinchendarm nur sehr wenig Peristaltik besitzt und ohne Futternachschub zum Erliegen kommt. Ein grausamer Tod wegen einer Banalität.


    Gefüttert werden kann vieles Gemüse, Obst, Gräser, Büsche und Bäume/Äste. Im Netz und in neueren Büchern (zB von Christine Wilde aka dieBrain) steht eine große Auflistung.
    Getreide wird eher abgeraten, da es zu Nieren- und Blasensteinen führen kann.
    Deshalb sind auch die üblichen Fertigfuttermischungen abzulehnen, in denen meistens sehr viel Getreide enthalten ist.


    Leider kennt sich nicht jeder Tierarzt wirklich gut mit Meerschweinchen aus, ohne es auch zu sagen. Einen guten TA finden - das gleicht der Suche nach dem heiligen Grahl. Zähne sind ein wichtiges Thema beim Schweinchen, ein TA der die Zähne abknipst beweist schon Lücken im Fachwissen. Auch fällt es erstaunlich wenig TAs auf, wenn ein Meeri eine Blasenentzündung hat. Dabei können dies sogar normale Halter durch einen Urinteststreifen feststellen. Nur die Medikamente bekommt man so natürlich nicht.
    Auch das ist wieder ein erheblicher Aufwand für die verantwortliche Person, was im KiGa-Alltag mit häufiger Unterbesetzung ein organisatorisches NoGo sein dürfte.


    Auch kann man im Netz immer wieder von Schwangeren lesen, die Angst haben, von Meeris mit Toxoplasmose angesteckt zu werden. Was Unfug ist. Katzen und Vögel (?) ja, aber nicht Meeris. Nur hält sich das Gerücht hartnäckig. Wie geht ein KiGa damit um, wenn es Vorwürfe von Elternseite gibt, oder Abstandsanordnungen für einzelne Kinder?
    Zumal Meerschweinchen zwar keine Toxo. übertragen können, aber in wenigen Fällen für eine bakterielle Hirnhautentzündung verantwortlich sind.



    So. Nun habe ich mein Pulver verschossen. Noch jemand? :lol:

    Zitat von Day Dream

    Hallo, bin ich die einzige dem der User irgendwie komisch vorkommt?
    Die Schreibeweiße etc.... :roll:


    Zoras Schreibweise ist die eines nichtpubertären, interessierten und gebildeten Mitmenschens, der zum Glück nicht auf den vorwurfsvollen und unterschwellig aggressiven Ton eingeht. Das finde ich sogar sehr nett.




    DieRoteZora


    Hier im Forum wirst du keine neutrale Meinung oder Antwort erhalten. Die Menschen hier sehen ihre Meerschweinchen als ihre Kinder an. Das fängt beim Aussuchen der Namen an und geht über für Außenstehende unverständliche Pflegemaßnahmen, bis zu hochemotionalen Nachrufen hin. Aufopferungsvoll wird sich um jedes kleinste Wehwehchen gekümmert. Das wird auch von allen anderen verlangt, was zur Folge hat, dass mittlerweile einige User ihre Haltung aufgegeben haben, weil sie am selbstauferlegten Anspruch ausgebrannt sind.


    Und es herrscht beinahe einhelliges Unverständnis allen gegenüber, die nicht zu selbem Maße bereit sind.


    Lange Rede, kurzer Sinn :lol: hier ist nicht der richtige Ort für deine Frage.


    Fini hat viele richtige und wichtige Gedanken aufgeschrieben, nach meinem Empfinden. Ich finde deine Idee sogar richtig klasse. Aber auch ich habe Bauchschmerzen bei dem Gedanken, wie krankheitsanfällig Meerschweinchen sind. Und wie damit umgegangen werden sollte oder könnte in einer KiTa. Wie es finanziell geregelt wird, auch wenn die Tiere bei der Erzieherin leben oder was geschieht, wenn sie in der Wintersaison Urlaub macht usw


    Lektüre kann ich leider nicht wirklich benennen. Von Morgenegg kenne ich nur das Kaninchenbuch und das ist schon etwas veraltet. Wobei es viele tolle Ideen geben kann. Sonst gibt es im Netz noch dieBrain, die bis vor ca 1 Jahr ständig jedem Neuling als Infoquelle um die Ohren gehauen wurde. Sie hat auch Bücher rausgebracht, aber seit einiger Zeit höre ich auch ab und an kritische Stimmen zu ihr. Snifle, meerschweinchenban.de oder Fr. Müller sind auch immer wieder genannte Quellen.


    Wobei das auch forenabhängig ist. Es ist gar nicht so lange her, da war zB Kohl in der Fütterung noch verpönt und jeder, der sich unwissendlich verriet, wurde als Tierquäler hingestellt. Heute stehen viele Kohlsorten auf dem täglichen Speiseplan.
    Es scheint mir gerade eine Art Zeit des Umbruchs in der Kleintierhaltung zu geben. So dass eben viel Literatur nicht mehr aktuell ist bzw die Autoren selbst in neueren Werken nicht immer auf neueste Informationen, die im Netz schon ihre Runde drehen, zurückgreifen.



    Wenn du es mit deinem ehrgeizigen Projekt langfristig bewerkstelligen könntest, dass zB Kinder sich aus der Zoohandlung nicht mehr gegengeschlechtliche Meeris als einheitlich aufschwatzen lassen und hinterher ungewollten Nachwuchs zu Hause haben, wäre schon einiges gewonnen.


    Ob das tatsächlich alles so wirklich möglich ist..... puh.... keine Ahnung. Es bedeutet für die Angestellten ein großes Maß an Verantwortung und auch Mehrarbeit. Finanziell auch alles sehr ungewiss, oder?


    Aus dem KiGa meiner Tochter kenne ich Süßwasserfische. Das lief gut, weil die eine Betreuerin der Gruppe Aquarianerin war. Sie hatte die Idee und hat auch die Verantwortung getragen. Da Fische sich auch durch Algen ernähren, die in jedem Aquaruim sowieso mitwachsen, gab es übers WE keine Probleme. Die 3wöchige Schließzeit... das weiß ich nicht mehr.
    Jetzt arbeitet sie nicht mehr dort und was nun mit dem Aquarium ist, weiß ich auch nicht.

    Jetzt ganz aktuell ist es eh egal, denn wenn ich dich richtig verstanden habe, warst du krank.


    Wenn du vor einigen Tagen Brechdurchfall hattest, ist der Drops schon gelutscht. Entweder sind deine Schweinchen schon angesteckt worden, oder eben nicht.


    Solange du das Gehege nicht mit dem Klo verwechselt hast, deine Hygiene nicht mangelhaft ist und du nicht zB mit einem kontaminierten Handtuch im Gehege sauber gemacht hast, ist die Gefahr recht gering. Zoonosen sind Krankheiten, die von Tier auf Mensch und umgekehrt übertragen werden können.


    Nun bin ich nicht allwissend, kann nur sagen, dass ich das weder von normaler Magen-Darm-Grippe, noch von Noro bisher gehört/gelesen habe. Schlangen können Salmonellen übertragen, mehr kenne ich nicht.


    Nach durchstandener Krankheit ist das Sorgen aber Energieverschwendung. Sollten deine Schweinchen Durchfall bekommen Bitte nicht lang warten und schnell zum TA. Mehr kannst du jetzt nicht mehr machen.

    Wir haben Gehwegplatten im Gehege liegen. Ich habe Sandkistensand geholt und mit Ziegelsteinen etwa 0.5 qm damit abgeteilt um darin den Sand zu verteilen. Ich hatte hier im Forum unterschiedliche Meinungen zu Sand im Gehege gelesen und wollte das ausprobieren. Sie laufen drüber, aber lieber halten sie sich auf der Pinienrinde auf. Allerdings habe ich die überall da, wo sie sich unterstellen können. Die Schutzhütte steht auf kurzen Stelzen, so dass sie sich darunter aufhalten können und die Rampe zur Hütte ist sehr lang und breit, so dass sie da auch viel bedeckte Fläche haben. Darunter ist die Rinde. Der Sand ist nicht überdacht.


    Es kann also daran liegen, dass sie die Rinde besser annehmen.



    Den Sand harken wir einfach ab, ganz leicht geht das. Die Rinde kann den Winter über drin bleiben, also ruhig 2 Monate. Geht auch abzuharken wegen der Böhnchen. Die Lage im Gehege macht es aber umständlicher.


    Diesmal haben wir die mittelkörnige Pinienrinde genommen, weil ich gelesen habe, dass die Meeris damit weniger Ballenprobleme hätten und es sich nach kurzer Zeit besser zusammenlegt durch die gröbere Struktur. Aber ehrlich gesagt hatten sie das Jahr davor mit der feineren Rinde auch keine Probleme bei uns.
    Bei anderen hatte ich von Ballenabszessen gelesen, wir hatten damit noch keine Auffälligkeiten.

    Selbst meine alte Sunny (6) geht in die Schutzhütte, wenn ihr zu kalt ist. Ist ihr aber selten. Die anderen sind mindestens 2.5 J. jünger als sie, und so schläft sie mehr und ist nicht auf so viel Interaktion aus wie die anderen, aber erfroren ist sie noch nicht :wink:
    Sie hat ihre Plätze, die sie gerne annimmt und sich auch nicht streitig machen lässt. Und sie schreit schnell rum, wenn ihr das junge Gemüse zu ungestüm wird. Unser Kastrat King Keks kann die anderen schicken und manchmal auch verdrängen, bei Sunny beißt er auf Granit :lol:


    Wir haben wieder Pinienrinde auf dem Boden verteilt und diesmal sogar eine Art Sandkiste aufgebaut, so dass sie nicht auf blankem Beton sitzen müssen. Und das nehmen sie gerne an! Unser Gehege ist gänzlich überdacht und an 3,5 Seiten geschützt gegen Regen.


    Das ist jetzt der 3te Winter und wir haben keines durch die Kälte verloren.