Auch Dir ganz herzlichen Dank für die schnelle Antwort, speziell zu Weihnachten.
Der Tierarzt hat uns in den Jahren immer gut unterstützt. Er ist sonntags extra für uns in die Praxis gekommen, hat uns eigentlich bisher immer helfen können. Er ist aber kein ausgewiesener Meerschweinchenexperte. In seiner Praxis würde ich die OP sowieso nicht vornehmen lassen, da er kein Gerät zu Inhalationsnarkose hat.
Für das letzte Gespräch zum Blasenstein hat er sich mehr als eine halbe Stunde Zeit gelassen. Er hat uns weder zur Operation geraten, noch davon abgeraten. Er hat uns aber erklärt, dass so eine OP ca. 1 1/2 h dauern würde, da aufgrund der geringen Größe von Meerschweinchen operative Eingriffe generell schwieriger seien als z.B. bei einem Hund. Intraoperativ könnte es sich zeigen, dass die Blasenwand schon sehr angegriffen ist, dann würde es mit der Heilung schlecht. Es könnte aber auch gut gehen, und das Tier könnte komplett genesen. Letztlich hat er gesagt, dass wir entscheiden müssen. Und diese Entscheidung fällt mir unendlich schwer.
Zu alternativen Behandungsformen hat er nicht geraten, er sagte sogar explizit, dass man den Stein nicht auflösen könne. Mir erschien das einleuchtend, da man dafür den pH-Wert so sehr ins Saure verschieben müsste, dass das Tier dabei sterben würde.
Je mehr die Zeit verstreicht, desto mehr glaube ich aber, dass eine Bauch-OP nicht in Frage kommt. Es ist ja nicht nur die lange Narkose, sondern die postoperative Zeit, in der das Tierchen tage- bis wochenlang mit Schmerzen zu kämpfen haben wird. Schon jetzt zeigt sich auch, dass das Antibiotikum gegen die Blasenentzündung auf den Darm wirkt (trotz BeneBac), das wäre in der Zeit nach der OP bestimmt auch so. Ich denke, unser Tierchen würde sehr leiden, und der Ausgang ist ungewiss.
Was ich am liebsten tun würde, wenn es die Möglichkeit gäbe, wäre den Stein durch Ultraschall zertrümmern zu lassen. Das muss prinzipiell technisch gehen. Ich weiß nur nicht, welche Kliniken/Praxen in Frage kommen, ob das Verfahren überhaupt für Meerschweinchen eingesetzt wird. Der "Markt" ist ja wohl klein, ich habe schon häufiger von anderen Leuten gehört, dass sie für ein Schweinchen nicht mal zum Tierazt gehen würden.
Ich wäre an der Liste mit Praxen und Ärzten daher sehr interessiert, auch um noch eine andere Meinung einzuholen.
Alternativ werde ich mich informieren über die genannten Medikamente. Ich selbst glaube aufgrund meiner naturwissenschaftliche Ausbildung nicht an die Wirkung homöpathisch stark verdünnter Medikamente, ein pflanzliches Mittel (in nicht extrem verdünnter Form) kann aber natürlich dennoch hilfreich sein.
Ich wünsche Dir jedenfalls auch noch schöne Weihnachten.