Bei Meerschweinchen kommt Leukose schon recht oft vor. Man muss eben bedenken, dass unsere Meerschweinchen auf einer vergleichsweise kleinen Stammpopulation beruhen, die die Spanier vor 400 Jahren oder so aus Südamerika mitgebracht haben. Wirklich viele "neue" Cuys sind da gar nicht mehr dazu gekommen, sondern der ganze Genpool beruht auf ein paar Dutzend Tieren. (Besser als bei Goldhamstern, die gehen auf einen einzigen Stamm zurück) Entsprechend ähnlich sind sich die Meerschweinchen eben, und damit flammen immer wieder genetisch bedingte Krankheiten auf.
Die Züchter tragen auch einen Teil der Schuld, weil die entstehenden Rassen erst reicht untereinander gekreuzt und vermehrt wurden, um Fellqualitäten und Farben noch besser herauszuarbeiten. Nicht nur richtige Linienzucht, sondern ganz allgemein gerne im Verwandtenkreis oder im Austausch mit 2 oder 3 anderen Zuchten. Bei vielen Stammbäumen liest man immer wieder dieselben Zuchtnamen, statt fremdes Blut aus einem anderen Bundesland zu suchen, tauscht man eben mit Bekannten die in der Nähe wohnen oder verwendet eigenen Nachwuchs. Leukose tritt ja normal auch erst im mittleren Alter auf, da haben Zuchttiere schon längst mehrere Würfe produziert. Ob da nun jeder Züchter sofort alle Käufer abtelefoniert, damit alle Nachkommen dieser Tiere aus der Zucht genommen werden, auch die Enkel und Urenkel? Ich habe da so meine Zweifel.
Leukose ist also nicht selten und schon alleine daran auffällig, dass alle tastbaren Lymphknoten dick sind, ohne dass es andere Krankheitsanzeichen gibt. Ein Sarkom würde ja nur einen Lymphknoten befallen, und Infektionen mit geschwollenen Lymphknoten würden weitere Symptome zeigen.