Beiträge von SusanneC

    Ein gewisses Risiko geht man immer ein. Vor allem weil ja das Tier aus fremder Haltung, wenn es augenscheinlich gesund wirkt, auch nicht unbedingt gleich so viele Parasiten ausscheidet, dass man was merken würde - auch in der Kotprobe. Die wenigen Kokzidien, die ausgeschieden werden, können aber schon reichen, ein geschwächtes Tier sehr gefährlich anzustecken.


    Chlamydien würde man ohne Symptome gar nicht bemerken und auch nicht abstreichen lassen. Wirklich machen kann man also nur die Sammelkotprobe und eine eingehende Untersuchung mit genauem anschauen der Haut, der Zähne, das Genital- und Analbereichs.

    Ich fürchte, Großgruppen mit mehreren Kastraten brauchen einfach extrem viel Platz. Ich kenne zwei solche Haltungen, die sich dann quasi intern aufgeteilt haben - die eine Gruppe in der Ecke hinten links, die andere, die den alten Eigenbau praktisch nicht verlässt, die dritte Gruppe in einer anderen Ecke. Wenig Kontakt untereinander und letzten Endes haben sich die Tiere selbst den Platz begrenzt in diesen Haltungen - der Raum hat dann vielleicht schon 25m² plus nochmal mehr durch Eigenbauten mit Etagen etc., aber die einzelnen Untergruppen bewohnen da eben zu 8 Schweinchen nur 3m² permanent mit großen Zonen "neutraler Freifläche" dazwischen. Sie scheinen es dann eher "kuschelig" in den besser strukturierten Ecken zu bevorzugen, nicht so gerne oben offen und entsprechend auch schwerer zu beobachten.


    Braucht natürlich dann auch häufigere Reinigungsintervalle, weil sie die bewohnten Ecken echt heftig vollpieseln, und die Beobachtung ist schon speziell. Bei einer der Halterinnen war dann auch mal eine ansteckende Augenentzündung umgegangen, also alle 35 Stück mehrmals am Tag fangen und mit Augentropfen versorgen, da gehst du dann aber echt am Stock. Einfach weil es wirklich zeitlich dann schwierig wird, selbst wenn du pro Nase nur 2 Minuten brauchst, und die lassen sich dann echt nicht mehr bereitwillig einfangen, wenn das dauernd so geht. Bei 5 oder 10 Schweinchen ist das ja schon anstengend, aber bei 35 ist das echt ein Problem.


    Und ich will gar nicht wissen, was das für Spaß wäre mit was richtig schlimmem wie Kokzidien oder so, die 25m² will ich nämlich auch nicht jeden Tag mit Dampfreiniger machen.


    Mir hat es ehrlich gesagt schon gereicht, für eine der Halterinnen mal einige Tage die Urlaubsbetreuung zu machen. Sind halt schon extrem viele Tiere, von denen halt dann auch ein paar alt und kränklich sind, und somit eines Schmerzmittel bekam für die Arthrose, eine andere mit Zahnproblemen das Futter in schmalen Streifen extra brauchte, eines durfte keine Paprika weil es davon Durchfall bekam und ein anderes mochte Paprika so gerne, dass es nicht ohne ging, also eines fangen und 10 Minuten warten, bis der Rest der Bande die Paprika vernichtet hatte... ich hatte da einen Ellenlangen Zettel was alles zu beachten wäre, und dabei war keines akut krank sondern weitgehend "normale Bedingungen" und ich bin ja weiß Gott kein unerfahrener Neuling. Wäre mir für jeden Tag dann doch zu viel Action, und man sitzt halt auch alle Nase lang beim Tierarzt.

    Ich hatte meistens eine Großgruppe um die 20 Stück und teilweise weitere Kleingruppen mit frischen Notfällen oder Böcken. Es hat sich bewährt die Großgruppe als Haremsgruppe mit dominantem Kastraten zu haben, mehrere Böcke hat nie so gut geklappt. Es war immer sehr harmonisch eben durch einen guten Kastraten, der die Damen gut im griff hatte. Bei Todesfällen oder Neuankömmlingen war meistens nur 1-2 Tage Unruhe, dann war es alles wieder gut.


    Das ist einfach im Schlepptau der Nottiere so gekommen, es waren einfach viele, die bei uns hängen geblieben sind, wo sich kein Interessent fand, und wenn dann der Rest der Notgruppe vermittelt war, wollte man nicht unbedingt zwei extra sitzen haben, sondern hat sie dann irgendwann doch in die Großgruppe gesetzt. Ein paar hat man dann später noch vermittelt, aber viele auch behalten. Bis wir dann wir die Haltung insgesamt deutlich verkleinern mussten. Heute haben wir nur vier Stück, und wenn sie Gruppe langsam ausstirbt, werden keine neuen mehr kommen.

    Hallo!


    Ich würde wohl ca 20 Stück empfehlen, da ist der Überblick noch gut machbar und auch der wöchentliche Check ist in einer Stunde zu schaffen. Hatte ich selbst auch lange genug, das ist gar kein Problem. 30 Stück sind dagegen nur noch in mehreren Gruppen zu empfehlen, weil Einzelgruppen den Überblick erleichtern. Dann weiß man die Gruppe links sind 10 Stück und kann durchzählen, aber bei den ganz normalen Gewusel durcheinander sind Einzeltiere schwerer auszumachen.


    Sinnvoll: das ganze so strukturieren, dass man Bereiche abtrennen kann, auf 40m² ein Schweinchen einfangen ist quasi unmöglich, oder gleich die Tiere dran gewöhnen, dass es das Abendessen in einem abtrennbaren Bereich gibt. Und da einfach jeden Abend auch zu machen, damit man mal alle auf einem Fleck hat und durchzählen kann. Sollte eines fehlen, weiß man dann gleich, dass man suchen muss. Und das besser ohne den Rest der Bande zwischen den Füßen.


    Hat man Hilfe und etwa Tierpfleger angestellt, sind sicher auch größere Gruppen machbar, die sich dann aber wahrscheinlich von alleine in Kleingruppen selbst organisieren.

    Das sieh ja ganz harmonisch aus! Drücke die Daumen, dass es so bleibt. Hübsch sind sie ja!


    In Sachen Streu: Ja, bitte was drüber streuen und nächstes Mal gleich Kleintierstreu.

    Meerschweinchen haben ein dichtes Fell. Wie sollen sie da überhaupt in nennenswerter Menge D3 herstellen? Nur über die Ohren?


    Ich glaube, das ist zur Zeit einfach nur ein Hype, der dazu führt, dass schon Menschen Vitamin D in absoluter Überdosis zu sich nehmen. Den Meerschweinchen scheint ja nichts zu fehlen, auch wenn sie jahrelang nicht draußen sind.

    Hallo!


    Einfach rein mit ihm und gerne die unruhigere Anfangsphase mit viel Futter ablenken, das macht es einfacher. Dann wird gefressen, dann ein Verdauungsschläfchen, bis sie wach sind gibt es wieder Futter und das nächste Nickerchen. Da kommen sie dann gar nicht so sehr zum streiten.


    Dennoch kann es gut sein, dass die Mädels etwas rumzicken, bis er dazu gekommen ist, beide zu "beglücken". Die mögen das nicht zu jedem Zeitpunkt im Zyklus, aber er will sie mit der Duftdrüse hinter seinem Penis als neue Partnerinnen markieren. Also mit Urin anspritzen, treten oder auch mal ein kleiner Kratzer können vorkommen, sollte sich aber nach spätestens 2 Wochen legen.

    Rede mir dem Tierarzt. Du hast Dich informiert und von Experten und erfahrenen Haltern gehört, dass Zysten nicht immer tastbar sind, aber auch die kleineren hormonell aktiv sein können. Du kannst mit dem Tierarzt da auf Augenhöhe sprechen, denn wahrscheinlich hatte er selbst noch keine Meerschweinchen und so wirklich viel kommen die im Studium auch nicht dran. Und nebenbei bezahlst du den Spaß ja auch.

    Meerschweinchen können mit vollem Mund um Futter betteln. Könnte ja sein, dass Herrchen Gurke dabei hat, wo Frau bloß doofe Karotten serviert hatte.


    Und Futter, dass schon eine Weile liegt, ist einfach weniger interessant als "frisches". So sind sie halt. Übrigens würde ich schon annehmen, dass Sie im Gehege auch einiges an gras mümmeln nur halt nicht gierig eine große Menge, sondern nach und nach.

    Bei stark hormonell aktiven Zysten kann ein Weibchen auch zunehmend wie ein Bock riechen und deswegen Aggressionen auf sich ziehen.


    Man kann ja auch einfach mal eine Hormonspritze probieren und sehen wie es sich danach entwickelt. Schließlich ist ein Hormonstatus ein teurer Spaß, der bei Meerschweinchen normalerweise nicht gemacht werden kann, so viel Blut kriegt man da gar nicht raus.


    Manchmal wird es schon nach 1-3 Spritzen dauerhaft besser, manchmal kommen Zysten immer wieder und man muss eine dauerhaftere Lösung suchen, und Eierstöcke und Gebärmutter operativ entfernen lassen.

    Hallo!


    Ich sehe da auch drei Mädels, so ein Glück!


    Meerschweinchen kommen halt beim Studium der Tiermedizin kaum vor. Irgendwo zwischen Knochenbrüchen beim Pferd, Luftsackmilben bei Nutzgeflügel und Geburtshilfe bei Rindern muss halt irgendwas rausfallen. Man muss sich nur überlegen, wie viele verschiedene Fachärzte es bei Humanmedizinern gibt, und der Tierarzt soll alles können und zwar für jede Tierart - das ist schon Irrsinn.


    Viele Tierärzte sehen aber oft genug Meerschweinchen in der Praxis und lernen quasi von erfahrenen Kollegen das wichtigste. Leider ist halt oft der Wissensstand der von vor 40 Jahren, manchmal kommt entsprechend uralter Quark (etwa Baden bei Milbenbefall, da gibt es viel schonendere Methoden). Fortbildungen zu Kleintieren sind halt auch nicht verpflichtend.


    Und du scheinst zuerst bei einem Tierarzt gelandet zu sein, für den Kaninchen und Meerschweinchen dasselbe Tier sind. Bei Kaninchen kann man nämlich das Geschlecht wirklich nicht so bald erkennen - das sind aber auch total hilflose Nesthocker, die wochenlang noch gar nicht das Nest verlassen. Da sind Meerschweinchen natürlich gar kein Vergleich.


    Gut, dass Du jetzt einen besseren Tierarzt hast.

    Es gibt keine Allergien gg. irgendwelche Haare. Das Problem klebt an den Haaren. Der Begriff "Tierhaarallergie" ist missverstäbdlich und blödsinnig!

    Hautschuppen können schon Allergien auslösen, wobei natürlich die meisten Schuppen von der darunterliegenden Haut kommen, nicht von den Haaren selbst. Bei behaarten Tieren sammeln sich eben Schuppen im Fell - oder sie putzen sich so viel wie Katzen, dann sind es halt keine Hautschuppen mehr, sondern der noch stärker allergene Speichel.


    Wie alle Allergien können die Ausprägungen eben sehr unterschiedlich sein. Wenn man ein Meerschwenchen einfängt und das einem dann den Arm zerkratzt, dürften sehr viele Menschen ein paar Pusteln am Arm bekommen. Auf 3 Meter Abstand nach einer halben Stunde nur im selben Raum Husten und Atemnot ist deutlich seltener der Fall, kommt aber auch vor.


    Ich stimme aber dabei zu, dass viele angebliche Allergien bei einer Abgabe der Tiere eher ein "keinen Bock mehr" als Hintergrund haben als echte gesundheitliche Probleme.

    Ohne grundlegende Sicherheit gibt es keine artgerechte Haltung. Und auch 35m² ungesichert sind immer noch sehr viel schlechter als 5m² die dafür durchdacht gesichert sind.


    Ich glaube auch nicht, dass Außenhaltung zwangsläufig besser wäre, dafür ist das europäische Klima einfach zu feucht.