Beiträge von SusanneC

    Ja, manche Gruppen sind echt extrem, da müsste man eigentlich schon eine eigene Wiese haben - denn ganz ehrlich, den Grasbedarf für die eigene Gruppe jeden Tag auf Wiesen von Landwirten stehlen, das ist einfach nicht in Ordnung. Die brauchen das Gras ja auch für ihre Kühe, daher ist das auf einer Stufe mit Leuten, die auf fremden Äckern Spargel oder Kartoffeln klauen, fremde Kirschbäume abernten etc. Das ist schlicht und ergreifend Diebstahl. Dadurch, dass Gras aber zur einzig gesunden Nahrung erhoben wird, kann es nicht klappen und ich glaube keine Sekunde, dass die alle die Genehmigung der Landwirte haben.


    Es gibt einfach nicht so viel herrenloses Gras, was man wirklich nehmen könnte, wenn Straßenränder mit Abgasen verseucht sind und Parks von Hunden zu stark genutzt.

    Eine Kotprobe wäre wirklich recht problemlos zu machen, und dauert auch nicht lange. Es kommt auch auf das persönliche Risiko ein - wenn du sagst, ok, wenn du dir jetzt Kokzidien ins Haus holst wirst du schon fertig mit, dann ist das was anderes als würde dich das sehr belasten oder als wäre es jetzt eine größere Gruppe mit geschwächten Senioren oder Babys, die sowas weniger leicht wegstecken.

    Von Peta würde ich niemanden rein lassen, ganz sicher nicht! Was die betreiben ist kein Tierschutz, sondern Marketing, während Tiere, die in ihre Obhut gegeben werden, eingeschläfert werden, "um sie vor einem Leben in Gefangenschaft zu bewahren". Und nein, auch Pelztiere oder Hühner aus Legebatterien einfach aussetzen ist keine gute Idee, die sind nicht in der Lage, zu überleben. Das ist das Gegenteil von Tierschutz, und irgendwelche Medienwirksamen Aktionen, die es verbieten wollen, in Animal Crossing zu angeln, machen die Sache des Tierschutzes auch nicht beliebter.

    Die Nekrose durch Fett ist nicht unbedingt ein Fehler des Arztes, sondern bei recht kräftigen Tieren sind die Fettkörper an den Hoden sehr ausgeprägt und nur sehr schwer rückstandslos zu entfernen. Und beim Nahtmaterial gibt es halt nicht die Top-Option die alle Tiere problemlos vertragen.


    Wenn ihr eine OP wünscht, die einem menschlichen Standard nahe kommt, mit einem Arzt für Anästhesie, einem der nur operiert und weiteren ausgebildeten OP-Pflegekräften, in einem wirklich rundum sterilen OP statt einem eher halbwegs sterilen Behandlungszimmer, dann müsstet ihr das halt auch zahlen. So ist die Kastration in den meisten Fällen etwas, was ein einziger Tierarzt/Tierärztin durchführt, mit einer Kraft die Medis etc. herrichtet. Nur so ist das zu diesen Preisen zu schaffen, und reich wird damit sicher keiner.


    Letzten Endes geben sich die Tiermediziner alle nur erdenkliche Mühe, aber halt im Rahmen ihrer Möglichkeiten und im Rahmen dessen, was die Gebührenordnung ermöglicht.

    Mara, das ist ganz einfaches Lernen, aber noch kein Beweis für ein Bewusstsein. Klar können Tiere lernen, dass die Heidelbeeren im Kühlschrank sind und Frauchen eine rüberwachsen lässt, wenn sie betteln. Aber das heißt eben nur, dass sie Lernen, wie sie etwas zu fressen erreichen können. Jede Honigbiene kann komplexere Dinge lernen, um lohnende Blütenwiesen zu finden.


    Das ist die Krux mit vielen Experimenten zu Bewusstsein etc: zahme Tiere, die an Menschen und menschliche Logik von Belohnung gewohnt sind, verhalten sich da anders als scheue Wildtiere.

    Die Hunde-Diskussion kenne ich auch, auch die geht an der Realität vorbei. Jetzt sind Hunde ein Sonderfall, weil im Hunderudel normalerweise nur das Alphapaar Nachwuchs bekommt, es für Hunde also normal ist, dass viele sich niemals fortpflanzen, sondern einfach nur die Alphas bei der Aufzucht verwandter Welpen unterstützen, fertig. Aber auch hier zeigt sich in der Lebensrealität der meisten Hundehalter, dass es von mehreren Faktoren abhängt, ob Kastration sein muss oder nicht:

    - Charakter des eigenen Hundes

    - Erfahrung des Halters

    - Wohnort

    - Neigung zu hormonellen Problemen wie Scheinmutterschaft, Liebeskrankheit o.ä.

    - Risiko von Gebärmutterentzündung und Gesäugeleistenkrebs ist rassespezifisch im Vergleich zum Risiko von Inkontinenz abzuwägen

    Das kann man also gar nicht auf einen Faktor runterbrechen, wohne ich mit einem Rüden der dazu neigt bei jeder läufigen Hündin in der Gegend zwei Wochen nichts zu fressen, dann kann er in einer Nachbarschaft mit vielen Hündinnen nicht unkastriert bleiben. Und wenn mein Haus während der Läufigkeit meiner Hündin von Rüden belagert wird, deren Besitzer sich einen Dreck drum scheren, dass ich kaum aus der Haustür rauskomme, ohne die Köter mit einem Besen abzuwehren, dann würde ich mir das auch gründlich überlegen, ob ich das Theater mehrmals im Jahr mitmachen will. Und spätestens bei der ersten Gebärmuttervereiterung muss das Ding eh raus. Dann vielleicht doch lieber bei einer jungen Hündin eine geplante OP bei gutem Gesundheitszustand, bei der möglichst viel erhalten wird, damit sie nicht inkontinent wird.


    Aber wie gesagt: Hunde sind da aufgrund der Rudelstruktur ein Sonderfall, schon ein Rückschluss auf Katzen ist einfach falsch und auf Meerschweinchen noch unpassender, weil die sich eben vermehren, sobald es der Ernährungszustand zulässt, und die Natur einen vorzeitigen Tod der Muttertiere durchaus einrechnet.


    Ich finde auch die Diskussion um überzählige Böcke müßig, solange es auch reichlich Weibchen gibt, die ein Zuhause suchen, auch im Tierschutz. Niemand ist gezwungen, sich aus moralischen gründen eine Bockgruppe zuzulegen, wenn er lieber einen Harem möchte, es gibt weiß Gott genug Weibchen. Da sind eher die Züchter angesprochen, die ihre Wurfplanung an der Nachfrage nach Weibchen orientieren und nicht daran, ob sie noch 8 Jungböcke rumsitzen haben, die keiner will. Und da sind wir noch gar nicht im Bereich der Vermehrer, Kinderzimmerwürfe und Zooläden. Wenn so viele andere die Probleme mit den Böcken verursachen, ist es trotzdem nicht unsere Aufgabe, ihnen da aus der Patsche zu helfen, auch wenn wir eigentlich keine Bockgruppe wollten.

    Das liegt sicher auch mit an den Nachwirkungen der Narkose, manche sind halt noch einige Tage wackelig auf den Beinen. Und eigentlich ist es ja durchaus gewünscht, dass die Dominanz abnimmt. 1,5 Jahre ist halt auch ein doofes Alter für die Kastration, weil da schon mehr Fettgewebe vorhanden ist, in dem die Narkosemittel länger gespeichert werden und deswegen dieses wackelig sein verlängert wird. Und auch die Komplikationshäufigkeit steigt mit dem Alter, auch die Abszesse treffen fast nie Frühkastras.


    Trotzdem war es in der Bockgruppe halt dennoch alternativlos.

    Kastration ist für die überwältigende Mehrheit der männlichen Meerschweinchen die einzige Lösung, ihr gesamtes Leben artgerecht und harmonisch mit passenden Artgenossen verbringen zu können. Daher ist die Kastration die vorhandenen Risiken einfach wert. Unkastriert lassen ist einfach keine Option.

    Es wäre auch wirklich eng für 4 Schweinchen geworden, plus deutlich erhöhte Geruchsentwicklung /(einfach weil die Streu öfter nass wäre und kaum trocknen kann, bevor der nächste drauf puschert, mindestens doppelt so oft reinigen). Dein Gehege ist ja eh schon am Mindestmaß.

    Hallo bei Ratten wurde ein episodisches Gedächtnis im Rahmen eine Laborexperiments nachgewiesen. Ratten sind jedoch auch extrem pfiffige Tiere.


    Ich glaube jedoch dass viele Halter die Meerschweinchen zu sehr vermenschlichen und keine Grenze zu Menschen ziehen (können). Damit wird man den Tieren nicht gerecht.

    Ratten leben ja auch ganz anders als Meerschweinchen. Komplexe Sippen, außerdem als Wildtiere im ständigen Überlebenskampf. Meerschweinchen sind seit Jahrtausenden domestiziert, das tut der Intelligenz nicht gerade gut, weil Intelligenz als Haustier einfach nicht notwendig ist, es gibt in jedem Fall genug Futter und wozu sollte man da viel Denken? Das grenzt die Entwicklung der Intelligenz eher auf die Bereiche ein, wo es sinnvoll ist: Artgenossen und Menschen erkennen, fressbares von unverträglichem zu unterscheiden, nützliche Verhaltensabläufe merken. Das war es aber, man muss sich keine Laufwege merken, nicht wissen wo Katzen rumlungern könnten, nicht kreativ sein um ausreichend Nahrung zu finden.


    Merkt man auch an Hunden, dass die kognitiv teilweise recht einfach gestrickt sind. Die Jagdlichen Rassen haben noch was auf dem Kasten, aber die die schon seit 200 Jahren nur als Hund zum liebhaben existieren haben schon in der kurzen Zeit Gehirnschmalz eingebüßt, weil eben die simplen Hunde besonders lieb und pflegeleicht waren.

    Ich will echt wissen, was manche denken, wie die Erinnerung von Meerschweinchen funktioniert. Es sind keine Menschen, daher fehlt ihnen das episodische Gedächtnis. Also die Abfolge von Frauchen hat mich in die Box gepackt-Autofahrt - Tierarzttisch war kalt - komische Spritze - danach wackelig auf den Beinen.

    Das funktioniert mit dem Gehirn eines Meerschweinchens einfach nicht, da gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft.

    Und was wäre die Alternative? Unkastrierte Bockgruppen, die immer kniffelig sind und jederzeit auseinanderbrechen können? Massive Probleme, für den letzten Überlebenden ein passendes Partnertier im passenden Alter zu finden?


    Es gibt keine dauerhaft artgerechte Haltung für unkastrierte Böcke, weil irgendwann immer der Punkt kommt, an dem man sich wirklich schwer tut, neue Gesellschaft zu finden. Bockgruppentaugliche Böcke jeden Alters gibt es einfach kaum zu finden.