Beiträge von Schweinlein

    Es gibt eine sehr große Bandbreite an Meerschweinchen-Charakteren, und außerdem treten Aggressionen bei jungen Böcken phasenweise auf, da ist es schwer möglich, bestimmte Verhaltensweisen darauf zurückzuführen, ob das jeweilige Meerschwein nun kastriert ist, oder nicht.


    Wenn z.B. zwei junge Böcke in der Rappelphase kastriert werden, und daraufhin innerhalb der nächsten Wochen deutlich friedlicher werden, muss das keine Folge der Kastration sein, da die Rappelphase auch ohne Kastration hätte abklingen können.


    Auch können Streitigkeiten nachlassen, wenn die Rangfolge eben geklärt ist.


    Fest steht, dass es sowohl unter Kastraten als auch unter Böcken lammfromme Tiere und Machos gibt.


    Mir scheint eher auf Gerüchten zu beruhen, dass eine Kastration immer sinnvoll wäre. Jedenfalls gibt es keinen Beleg dafür, dass eine Kastration das Verhalten ändern würde. Einige Halter glauben, das so beobachten zu können, während andere genau das
    Gegenteil beobachten.
    Um das wirklich herauszufinden, müsste man eine große Anzahl von Böcken unter genau festgelegten Bedingungen halten, und eine hälfte kastreiren, die andere nicht.

    Ich würde generell gar keine Tiere züchten, da realistisch nicht zu erwarten ist, dass jeder damit gut umgeht (Weil es, ganz nebenbei, ohnhin zuviele überschüssige Haustiere gibt, verträgt sich Zucht ohnehin nicht mit Tierschutz). Wäre ganz schön naiv, davon auszugehen, dass jeder, der nett wirkt, und mir verspricht, damit gut umzugehen, das auch ein Schweinchenleben lang tun wird.


    Sich aus der Verantwortung zu ziehen, weil man es "gut gemeint" hat, ist egoistisch.



    Natürlich ist derjenige, der seine Schweinchen ohne Genetikkenntnisse vermehrt, dadurch nicht weniger schuld.


    Aber weil es eine simple TATSACHE ist, dass viele Menschen aus Versehen oder absichtlich Tiere vermehren (und sei es nur, weil ein TA behauptet hat, zwei Wochen Kastrafrist würden ausreichen...) würde ich keine Tiere mit Letalgenen ünter die Leute bringen. Genauso, wie ich Kindern keine Verantwortung überlassen kann, der sie nicht gewachsen sind, muss ich auch immer davon ausgehen, was andere erwachsene Menschen wahrscheinlich tun, und nicht davon, was sie tun sollten.

    Zitat von pigs&pugs


    Auch die Schimmel und Dalmatiner sind wunderschöne Tiere und die einzige Regel, die man einhalten muss, ist niemals zwei Schimmel/Dalmatiner zu verpaaren. Schimmelträger gibt es ja nicht, wie ich gelernt habe, also kann man da schon mal keine unangenehme Überraschung erleben, dass das Gen unentdeckt weiter gegeben wird.



    Leider gibt es das eben doch, wie ich bereits oben beschrieben habe. Ganz weiße oder auch Tiere mit Weißscheckung können Schimmel sein, ohne dass man ihnen das ansieht. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Einfarbiges, an dem wirklich kein weißes Haar entdeckt wurde, in der Verpaarung mit einem Schimmel ein Lethal White hervorgebracht hat.


    Sicher verhindert werden kann eine Schimmel x Schimmel -Verpaarung nur durch Zucht mit sorgfältig geführten Stammbäumen.
    Da Menschen aber nunmal Menschen sind, und es überall auch Betrüger und Dumme gibt, kann es immer passieren, dass Meerschweine unbekannter Herkunft, oder welche mit gefälschter oder einfach aus Versehen fehlerhaften Stammbäumen eingekreuzt werden.



    Außerdem finde ich, dass jeder, der Tiere vermehrt (auch wenn er ein ordenbehängter Züchter irgendeines Vereines ist), auch dafür verantwortlich ist, was mit den von ihm produzierten Tieren geschieht.


    Wer also Tiere abgibt, die dann missgebildete Nachkommen erzeugen können, ist letztendlich Schuld an dem Leid dieser Babies.

    Die Problematik der Zucht der Farbschläge Schimmel und Dalmatiner ist ja unter Schweinchenfans allgemein bekannt: Wenn zwei Tiere mit diesen Genen miteinander verpaart werden (also SchimmelxSchimmel, DalmatinerxDalamatiner, oder SchimmelxDalmatiner), ist ein Teil der Jungtiere schwer behindert.


    Diesen Lethal Whites steht in der Regel ein kurzes, qualvolles Leben bevor. Durch ein missgebildetes Gebiss ist ihnen oft die Nahrungsaufnahme nicht möglich, dazu sind sie oft taub und blind.


    Verschärft wird das Problem dadurch, dass man vielen Meerschweinchen das Schimmelgen nicht ansieht, nämlich allen, die weiß sind oder einen Weißanteil haben.




    Mich irritiert nur etwas, dass keiner die Zucht dieser Farbschläge generell in Frage zu stellen scheint.
    Da schimpfen Züchter auf Halter, die aus Unwissenheit eine Schimmelverpaarung zulassen ohne die eigenen Schuld anzuerkennen, die sich durch das Verbreiten dieser Gene auf sich geladen haben.


    Denn es ist eine unveränderliche Tatsache, dass vermehrungsfreudige Tiere wie Meerschweinchen sich immer mal wieder auch in Laienhänden vermehren werden.
    Egal wie sehr irgendwelche Vereinszüchter für sich beanspruchen, dass ja keiner außer ihnen Meerschweinen vermehren sollte--das hat keinen Einfluss darauf, was andere Menschen tatsächlich tun.


    Dazu ist auch längst nicht jeder, der sich Züchter nennt, tatsächlich kompetent!!! Es existieren viele Ammenmärchen über Vererbung, nicht wenige sind mit den Grundlagen der Mendelschen Regeln überfordert, und so mancher Züchter kreuzt auch mal ein Tier unbekannter Herkunft (Zoohandel) ein, wenn er ein ganz tolles sieht.


    Es ist mir absolut unverständlich, wiese Züchterverbände Skinny Pigs ächten, aber Schimmel und Dalmatiner akzeptieren. Denn Skinny Pigs sind, sofern sie in einer warmen Wohnung gehalten werden, gesunde Meerschweinchen die ein ganz normales Leben führen können, und auch ihre Nachkommen sind bei beliebiger Verpaarung keinem Risiko ausgesetzt.



    Meine Meinung ist daher: Die Zucht von Schimmeln und Dalamatinern sollte als tierschutzwidrig eingstuft werden.
    Leider wird es wohl nie dazu kommen...ein ähnliches Gen ist auch unter verschiedenen Hunderassen sehr verbreitet.
    Ich würde mir wünschen, dass wenigstens die allgemeine Akzeptanz einer solchen Qualzucht unter Meerschweinchenfreunden sinken würde, und die Zucht eingeschränkt würde, wenn die Züchter nicht mehr so viele Abnehmer für diese Tiere fänden.

    :roll:


    Sag mal, was legst du mir da in den Mund? Willst du mich nicht verstehen?


    Ein Hund, der in einer kleinen Wohnung lebt, braucht braucht nicht mehr Auslauf als ein Hund in einer großen Wohnung, und ein Hund in einem großen Haus kommt auch nicht mit weniger Auslauf aus.



    Wenn ein Hund nur zum Pinkeln rauskommt, ist das in der Tat ein Problem, wird aber keineswegs besser, wenn er in einer großen Wohnung lebt.

    Nein, ich habe die Sendung nicht gesehen, ich schaue gar kein Fernsehen.


    Ist auch nicht nötig, um dazu zu sagen, dass die Größe der Wohnung nicht relevant ist! :roll:

    Zitat von Lissyi

    Es ist völlig egal,wie groß die Wohnung ist. Desweiteren ist es egal,da ein Hund im freien Beschäftigt werden muss,und nicht in der Wohnung. Die Wohnung ist zum Schlafen und Fressen da. Hauptsache der Hund hat eine Rückzugsmöglichkeit in der Wohnung.



    Volle Zustimmung! Ein großer Hund wird in einem Haus mit Garten auch völlig unausgelastet sein und Verhaltensstörungen entwickeln,wenn keiner mit ihm lange Spaziergänge unternimmt, während er in einer Ein-Zimmer-Wohnung ein glückliches Leben führen kann, wenn er genug Auslauf und Beschäftigung bekommt.

    Zitat von meerlifrauchen

    Ich bin hier in Berlin was die Aufnahme und Vermittlung von ältere verwitwite Meerschweine angeht sehr bekannt. Die Anfrage ob ich ein Bockverträglichen älten Bock da hab, ist weitaus höher als wie es welche zur Vermittlung gibt.


    Das finde ich interessant. :) Ich habe bisher immer nur gelesen, dass ältere Böcke keiner haben wolle.


    Es wird ja in den ganzen Foren auch immer argumentiert, dass Böcke selbst in friedlichen Bockgruppen unbedingt kastriert werden sollten, weil sie sonst praktisch unvermittelbar seien, wenn irgendwann nur noch einer übrig ist und der Halter selbst kein neues mehr dazu holen will.

    Zitat von meerlifrauchen


    Das machst du jetzt an zwei Einzelfälle aus? Ich hab selber zweimal insgesamt drei frühkastraten zu unkastrierte Böcke vermittelt, natürlich kann es sein das es später Probleme gibt. Ich hab den neuen Halter gebeten sich umgehend zu melden falls es probleme geben sollte. Die Vermittlung ist jetzt einmal 2 Jahre her und die ander 1,5 Jahre. Die meisten Böcke kommen entweder aus der Einzelhaltung oder hatten schon mit Weibchen Kontakt.



    Ich verstehe jetzt nicht so recht, was du mir damit sagen willst. Du bestätigst doch nur, dass es Probleme geben kann (aber nicht muss), wenn man ein Baby dazusetzt. Egal ob es kastriert ist oder nicht, weil ein Baby die Rappelphasen eben noch vor sich hat, und nicht abzusehen ist, wie sich sein Charakter entwickeln wird.


    Meine Aussage war nur, dass es weniger riskant ist, einen friedlichen erwachsenen Bock (egal ob kastriert oder nicht) dazu zu setzen.
    Es gibt immer mal wieder Böcke in derselben Situation, die mit einem weiteren Bock zusammengelebt haben, der nun verstorben ist. Die sind nicht schwer zu bekommen, deshalb wäre meine Empfehlung gewesen, nach so einem zu suchen.

    Zitat von rosalia

    Hallo,


    laut Tierarzt, Züchtern und etlichen Notstationen sollte das Böckchen nicht älter als 6 Wochen sein und kastriert. Das ist im Moment halt nicht so einfach.Leider.


    Welche Notstationen waren das denn??? Sind das etwa welche, die absichtlich die Vermittlung von Böcken verhindern wollen?


    Das ist nämlich ein Trugschluss. Natürlich passiert erst mal gar nichts, wenn man ein Baby zu einem erwachsenen Bock setzt. Das heißt aber nicht, dass das so bleibt, wenn der kleine erwachsen wird!
    Wenn sich dagegen zwei erwachsene Böcke erstmal angefreundet haben, bleibt das in der Regel auch so.


    Ich habe zwei solcher übriggebliebenen Böcke (einer sechseinhalb, einer dreieinhalb, beiden war jeweils der Kumpel verstorben) miteinander vergesellschaftet, ohne Probleme. Es gab keine einzige Rauferei, und die beiden haben sogar schnell begonnen, sich immer zu zweit in ein Häuschen zu legen.


    Vorher hatte ich dem sechseinhalbjährigen ein Babyböckchen dazugesetzt, das aber nach einigen Wochen Chefallüren entwickelte und den Senior deutlich stresste.

    Ich würde zu einem neuen Partner (ob Bock oder Kastrat, das ist egal) raten, der nicht mehr so jung ist.
    Bei einem jungen Böckchen oder Kastraten kann man nie wissen, ob er sich in einer Rappelphase nicht völlig verändert, und beginnt den Senior zu mobben.
    Manchmal geht sowas ein paar Monate gut, und dann gibt es plötzlich massiven Stress.


    Bei einem erwachsenen (über anderthalb Jahre, gerne auch älter) steht der Charakter ziemlich fest, und wenn die Vergesellschaftung erstmal erfolgreich war, sind auch keine bösen Überraschungen mehr zu erwarten.

    Also ich habe auch in deutschen Foren schon Fotos gesehen, wo Meerschweinchen Weihnachtsmannmützchen aufgesetzt bekamen und zwischen Dekosachen drapiert wurden :wink:


    Es ist natürlich bedenklich, Tiere wie Anziehpuppen zu behandeln, aber wer gelegentlich ein lustiges Foto von seinen Schweinchen macht, ist noch längst kein Tierquäler.


    Ich musste bei einigen der Kostüme schon sehr lachen! :lol: