Hallo ihr Lieben!
Erstmal an Velvet: Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Ich wünsch dir alles Gute, ich freu mich wahnsinnig für dich.
Geburtsbericht: Achtung lang!
Sonntagfrüh hat sich ein Teil des Schleimpfropfes gelöst, da dachte ich noch: Ah, okay es wird dann irgendwann in den nächsten Tagen mal losgehen. Tagsüber war dann auch nichts Besonderes. Dann gegen 17:30 Uhr, wir saßen gemütlich auf der Couch, merke ich wie es auf einmal etwas feuchter wird, war wirklich nur minimal. Hab mir nichts weiter bei gedacht. 10 min später etwas mehr, da merkte ich aber, dass es läuft, aber eher so wie guter Zervixschleim. Dann bin ich schnell auf´s Klo um zu gucken, dachte erst, dass der Schleimpropf sich weiter löst. Joah da war dann schon ´ne gute Pfütze im Schlüppi.
Mein Freund dann die Hebi angerufen, ich soll noch was essen und um 20:00Uhr treffen wir uns im Geburtshaus.
Im Geburtshaus wurde dann CTG geschrieben (das 1. Und einzige, was ich hatte in der Schwangerschaft) auch da waren noch keine Wehen zu sehen. Nur eben das minimale Ziehen, was ich ab und zu mal verspürte. Sie hat dann noch Akupunktur gemacht, um die Wehen anzuregen Meine Hebamme meinte dann, dass wir wieder nach Hause können oder sie quartiert uns im GH ein. Wir sind dann nach Hause mit Wehentee, Öl und Pülverchen um die Wehen anzuregen. Ich sollte dann noch Temperatur messen zu Hause, wegen Infektionsgefahr. Wir sollten uns dann spätestens um 5 Uhr wieder melden, wenn was ist auch früher. Gegen 21:30 Uhr waren wir dann zu hause. Hab dann fleißig den Tee getrunken, Bauch massiert usw. Gegen 23:00 wandelte sich das Ziehen in etwas stärkere Wehen, etwa alle 15 min., das ging dann ´ne ganze Weile so. Musste auch nicht wirklich was veratmen. Um 4 Uhr hab ich dann veratmen müssen. Hab meinen Freund 4:30 Uhr geweckt. Wehenabstand immer noch 10-15 min., musste aber dann schon vertönen. Mein Freund dann um 5 Uhr die Hebamme angerufen, da hatte ich nur noch alle 5 min. Wehen und der Pressdrang ging dann auch los. Sie meinte dann, wir treffen uns um 6 Uhr im Geburtsteil des GHs. Ich bin dann irgendwie mit Hilfe meines Freundes ins Auto gekommen, ich dachte ja ich schaff das nicht mehr. Im Auto war ich wieder bei ca. 10 min. Abstand. Da dachte ich immer noch nicht, dass der kleine Mann sich so schnell auf den Weg macht. Ich hätte gedacht, ich wehe im GH noch so ein paar Stunden vor mich hin. Im GH angekommen, hab ich der Hebamme gleich gesagt, dass ich Pressdrang hab (da war für sie wahrscheinlich schon alles klar) sie hat nach dem Muttermund getastet, der war komplett auf und meinte, es dauert nicht mehr lange die 2. Hebamme ist informiert, die Wanne braucht etwa 10 min. Ich bin dann irgendwie mit Hilfe der Hebamme in die Wanne, das war total angenehm. Dann lag ich da und sie meinte, ich soll ruhig mitpressen, wenn ich das Gefühl hab, mitpressen zu müssen. Das ging dann eine Weile so, ich merkte, wie sich das Köpfchen immer weiter vorschob. Hatte aber keine Ahnung wie weit ich noch musste. Meine Hebamme meinte nur immer wieder, dass nicht mehr viel sei. So ging es dann unter Anfeuerung meine Hebamme weiter. Ich hab noch realisiert, wie es draußen heller wurde. Dann war der kleine Mann irgendwann da. Ich konnte das alles gar nicht richtig realisieren. Als ich dann hörte wie sie sagte 7:35 Uhr, dachte ich: Oh das ging dann aber doch fix. Ich dachte wir haben länger gebraucht.
Nach dem ersten Kuscheln mit Baby, bin ich dann mit Hilfe der Hebamme aus der Wanne und ins Bett. Dort wurde mir das Mäuschen gebracht und der erste Anlegeversuch gestartet. Dann nochmal ein Positionswechsel, um die Nachgeburt zu entbinden. Die Geburtsverletzungen wurden dann noch versorgt.
Wir waren dann insgesamt bis 14 Uhr im GH. Haben da Frühstück und Mittag bekommen. Ich war noch duschen. Ansonsten hab ich nur im Bett gelegen, Baby gestillt, etwas geschlafen. Es war eine tolle Atmosphäre. Wir hatten alle Zeit der Welt zu entscheiden, wann wir nach Hause wollen. Also wer im GH entbinden will, ich kann das nur empfehlen.
Mir geht es körperlich gut. Die Verletzungen heilen gut und die Gebärmutter hat sich schon sehr gut zurückgebildet. Die Verletzungen ziehen und spannen noch, aber das ist alles okay.
Seelisch geht es mir nicht so gut .Ich kann das alles noch gar nicht realisieren. Habe Angst das Mäuschen nicht genug zu lieben, da ist nicht diese überschäumende Mutterliebe, und ihm nicht gerecht werden zu werden. Ich zweifle sehr stark an mir selbst. Es ging mit der Geburt einfach zu schnell. Ich hatte ja bis zum Schluss noch mit der Uni zu tun und 2 Wochen nach der letzten Prüfung ging die Geburt ja schon los. Ich hatte einfach nicht die Zeit, mich auf die Schwangerschaft und das Baby einzulassen. Da hab ich jetzt noch sehr mit zu kämpfen. Ich hab da auch schon mit meiner Hebamme drüber gesprochen. Sie meint es ist wichtig darüber zu reden und es geht ganz vielen so, dass sie erstmal ankommen müssen. Sie hat dann auch gemeint, dass mir die 6 Wochen vorher fehlen und ich wahrscheinlich auch gerne über Termin gegangen wäre. Da hat sie auch Recht. Ich hätte gerne noch die letzte Schwangerschaftswoche mitgenommen. Der Kleine wusste schon, warum er da raus wollte, aber das heißt ja nicht, dass auch die Mama dazu bereit ist. Sie hat mir dann noch was dagelassen, wenn ich auf einmal so ein ungutes Gefühl habe und ein Präparat gegen nervöse Unruhe usw.
Ich weiß ja dass es vielen so geht, aber das nochmal von jemandem zu hören der täglich mit Schwangeren und jungen Eltern zu tun hat, ist doch nochmal was anderes.
So sorry für´s ausjammern, aber das musste ich einfach mal loswerden.
LG