Frau X,
Hiermit bitte ich Sie um eine Stellungnahme zum Tod meines erst dreijährigen Meerschweinchens Jumper.
Am Mittwoch 18.06.14 kamen wir mit unserem Meerschweinchen zu Ihnen. Er hat normal gefressen, gespielt, mit seinen Freunden kommuniziert. Seit einigen Tagen konnten wir aber eine schwerer Atmung und ein Zucken beim Atmen feststellen.
Während der Untersuchung, bei der Sie und Ihre junge Arzthelferin meines Erachtens nach sehr grob und hektisch waren, ist unser Jumper verstorben. Sie meinten, es sei einfach der Stress gewesen.
Jumper war der Anführer unserer kleinen Meerschweinchengruppe, war immer mutig, neugierig und am wenigsten ängstlich von allen. Auch mit unseren anderen Meerschweinchen, die deutlich stressanfälliger und ängstlicher sind, waren wir schon bei Tierärzten. Sie haben aber die Arztbesuche immer gut überstanden, trotz der großen Aufregung und des Stresses.
Meines Erachtens (ich bin kein Tierarzt, arbeite aber in der humanen Medizin, habe Biologie studiert und habe sehr viel Erfahrung mit Tieren!) haben sowohl Sie, vor allem aber auch Ihre Arzthelferin, mein Meerschweinchen das ohnehin an Atemnot litt, viel zu fest gehalten. Ihre Arzthelferin hat sehr fest um seinen Brustkorb zugegriffen, Sie haben ihn zusätzlich umher gezerrt und somit wahrscheinlich einen Erstickungstod herbei geführt (Jumpers Zunge trat bei seinem Tod heraus). Von Beginn der Untersuchung an wirkten Sie hektisch und gestresst, Sie haben sich keine Zeit genommen vorsichtig das Tier zu untersuchen, obwohl wir Sie ausdrücklich darauf hin gewiesen haben, dass wir unsere Meerschweinchen nur selten hochheben und es kein Festhalten durch Menschen gewohnt ist. Beim Fiebermessen hat Jumper vor Schmerz und Angst geschrien, ein Geräusch, dass ich von Ihm noch nie gehört habe! Wissen Sie noch was Sie gesagt haben? Wortwörtlich? Ich kann es nicht vergessen: „ Halt jetzt ruhig, sonst werde ich sauer!“ 30 Sekunden später lag er tot auf Ihrem Untersuchungstisch.
Ich bereue zu tiefst mit Jumper zum Tierarzt gefahren zu sein, ganz speziell zu Ihnen.
Mir ist bewusst, dass man es als Tierarzt nicht leicht hat, nicht unfehlbar ist und Sie haben mit Sicherheit mein Meerschweinchen nicht mutwillig getötet. Dennoch bin ich mir sicher, dass Sie seinen Tod verursacht haben.
Ich habe mich bewusst für Ihre Arztpraxis entschieden, da im Internet gute Kritiken stehen. Sind diese tatsächlich echt? Natürlich denke ich darüber nach eine schlechte Kritik zu schreiben und auch weitere, vielleicht rechtliche, Schritte einzuleiten. Doch das Alles macht meinen Jumper nicht wieder lebendig!
Deswegen schreibe ich Ihnen, und hoffe, dass Sie und Ihre Angestellten in Zukunft sich mehr Zeit und Ruhe für Ihre Untersuchungen nehmen. Dass Sie zuhören was die Tierbesitzer Ihnen sagen, und wenn jemand sagt, sein Tier könne schlecht atmen, dass Sie es dann nicht so fest halten!
Ich dagegen muss mit der Gewissheit leben, einen großen Fehler gemacht zu haben und nicht eingegriffen zu haben, als Jumper vor Schmerz geschrien hat!
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Diesen Brief habe ich heute eingeworfen. Warum ich euch hier eine Kopie davon schreibe? Damit ihr nicht den selben Fehler macht wie ich. Damit ihr euch traut beim Tierarzt was zu sagen wenn euch etwas seltsam vorkommt. 
