Gott sei Dank, die Situation hat sich entspannt, ich erzähle gleich warum.
Aber zuerst mal Danke für Eure Antworten. Denn hier war der Notdienst nun doch nicht nötig (Panik ist nicht immer der beste Ratgeber....), aber ich wusste nicht, dass es tatsächlich überall einen tierärztlichen Notdienst gibt und habe mir daher jetzt die Nr. gleich ins Handy eingespeichert. Hoffentlich brauch ich die nie....
Jedenfalls: es ist kaum zu glauben, aber unser Schweinchen ist wieder putzmunter, oder zumindest fast.....
Und das kam so:
Als ich meine Tochter (11J.) vorsichtig darauf vorbereitet habe, dass wir zum Notdienst fahren müssen und dass es sein kann, dass das Schweinchen trotzdem sterben muss, da flossen erst ein paar Tränchen.
Dann dachte sie nach.
Und dann fiel ihr ein, dass wir fast das Gleiche vor 2 Jahren schon mal erlebt hatten. Wir hatten unsere drei Schweinchen grade erst bekommen und eins davon bekam gleich eine böse Pilzerkrankung im Gesicht. Wir sind natürlich gleich zum Tierarzt, wie man das halt so macht. Und der Tierarzt riet uns das Tier in einen Einzelkäfig zu setzen und alle zwei Stunden mit irgenwas einzucremen......
Das haben wir genau einmal gemacht, denn das Schweinchen war sowas von panisch plötzlich alleine in diesem Käfig, es hat (genau wie der andere heute morgen) sich nur ins Häuschen zurückgezogen, nichts mehr gefressen und auf nichts mehr reagiert.
Dann haben wir uns gesagt "pfeif auf den Tierarzt, das kann nicht richtig sein" und haben unserem Gefühl vertraut, dass diese Krankheit schlicht eine Stress-Reaktion auf den Umzug war. Ich bin Heilpraktikerin, verstehe somit auch ein bisschen davon.
Daher haben die Behandlung eingestellt und die Schweinchen zusammen ins Freigehege gesetzt, so oft und so lange es ging. Das Zusammensein, die frische Luft und die Sonne haben den Rest gemacht. Schon nach 1 Tag ging der Pilz zurück, nach einer Woche war er weg.
Daran haben wir uns also erinnert und um rauszufinden, ob das vielleicht das Gleiche sein könnte, haben wir zunächst mal nen Spaziergang gemacht und wenigstens ein paar Blättchen Löwenzahn gesucht (gibt ja leider noch kaum welchen), und unserem "Patienten" vors Häuschen gelegt. Ne halbe Stunde später haben wir geguckt und siehe da: die Blättchen waren weg.
Noch ne Stunde später wars von der Temperatur her endlcih möglich, den Käfig wieder aus dem Keller hochzutragen und nicht direkt neben, aber zumindest in die Nähe des anderen Käfigs zu stellen. Für alle nochmal ein paar Blättchen Löwenzahn ausgegeben und dann vom Küchenfenster aus beobachtet.
Es hat noch ca. 5 Minuten gedauert, dann lief unser "sterbenskrankes" Schweinchen schon wieder halbwegs munter durch den Käfig.
*erleichterungsichbreitmacht*
Ich glaube ich bin einfach in Panik geraten, weil er erstens kürzlich diesen bösen Kampf hatte, die Wunde hätte sich ja infiziert haben könnte.
Und zweitens war vorgestern nacht sein Käfig noch draußen (unsere Schweinchenkäfige stehen ganzjährig draußen, haben aber ne Heizung im Käfig). Dieser Not-Käfig hat ja aber keine Heizung und es war viel kälter als ich dachte. Daher hatte ich befürchtet, er hätte sich erkältet, ne Lungenentzündung geholt oder sonstwas.
Aber offenbar hat ihm das alles überhaupt nichts ausgemacht. Nur das alleine sein, das macht die Kleinen wohl echt fertig.......
Was lerne ich daraus?
1) es ist gut die Nr. vom tierärztlichen Notdienst zur Hand zu haben
2) Tierarzt ist nicht immer die beste Lösung, die eigene Intuition ist auch wichtig
3) erst jetzt kapiere ich wirklich, wie wichig für die Schweinchen die "Kollegen" sind. Selbst wenn es nur durchs Käfiggitter und selbst wenn es eigentlich ein verfeindetes Schweinchen ist. Alles ist besser als ganz alleine zu sein.
Aber wie gesagt, trotzdem vielen Dank für Eure Antwort, es hätte auch anders sein können. Hätte er den Löwenzahn nicht nach spätestens 30 Min. gefressen, wäre ich auch zum Notdienst gefahren.
Aber so ist mir das viel lieber...
Grüße
snoopy