Hi,
am Samstag Abend ist Melicus für immer eingeschlafen.
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Der Meeressäuger war knapp 8 Jahre alt und bis zu letzt relativ Fit. Drei Tage vor ihrem Tod wurde aber klar das es zu bald zu Ende gehen wird, da sich umkippen und Fresspausen extrem häuften.
Vornweg, ich kann sicher noch vieles besser machen und dazulernen als Halter, jedoch wurden meinen 3 Merlis im Schnitt 8,5 Jahre (zwei 9 Jahre, eines 8 ) alt.
Was mich jetzt trotz des relativ hohen Alters stutzig macht ist die Möglichkeit einer durch Infektion ausgelösten kompletten Lähmung.
Melicus war schon immer etwas schwach auf den Hinterläufen, d.h sie konnte z.b schon ab dem 4.-5. Lebensjahr kein Männchen mehr machen.
Vor ca einem halben Jahr habe ich leichte Einschränkungen im Gehverhalten mit einem subtilem nachziehen der Hinterbeine festgestellt.
Das dehnen der hinteren Extremitäten nach einem herausgehen aus der Ruhepose wurde signifikant länger (dauerte bis zu 5 Sekunden), während die Beweglichkeit immer mehr abnah, ich schloss daher auf eine altersbedingte athritische Veränderung. Bei manuellen Dehnen von Streckung in Beugung konnte man einen wachsenden Widerstand feststellen, davon abgesehen mochte Melicus das natürlich überhaupt nicht.
Bis dahin alles im Rahmen der natürlichen Veränderungen im Alter. Vor ca. zwei Monaten musste ich dann mit stündlichem Umsetzten dafür sorgen das sie nicht immer auf dem gleichen Fleck im käfig blieb und auch die Hygiene des Hinterleibs musste ich übernehmen (2-3 Wascheinheiten pro Woche um Fell und Po von Fekalresten zu befreien).
Dann am Donnerstag letzter Woche, ich Arbeite am Pc und höre ein ganz spezifisches Plumpsgeräusch, auf das ich seit Biertiers ableben (letzten April im hohen Greißenalter von über 9 Jahen gestorben) konditioniert war, wenn ein Merli umfällt und dann nicht mehr aus eigene Kraft aufstehen kann und hilflos mit den Pfoten in der Luft herumrudert. Ab dem Zeitpunkt war wie gesagt klar, das es nicht mehr lange Leben wird. TA hätte sie weder von der Lahmheit noch vom Alter befreien können, und Gott spielen mit Einschläfern ist nicht mein Ding, daher Besuch obsolet. Beim Fressen konnte man eine stetig voranschreitende Absenkung des Kopfes bebachten was zu immer häufigeren Fresspausen führte. Ab Freitag war dann kein eigene Stehen/Sitzen mehr möglich, Melicus lag auf der Seite und reagierte auf jedes Anfassen mit Schmerzen. Habe sie dann vorsichtig in ein weisches Handtuch (da auch langsam eine Hypothermia festzustellen war) gewickelt und sie versucht zu Füttern. Die ersten Bissen so beherzt und kraftvoll wie immer, aber nach ca 5 mal Kauen bewegte sich der Kiefer einfach nicht weiter. Zu diesem Zeitpunkt war dann auch die Mobilität der vorderen Extremität weitestgehend eingeschränkt. Logischwerweiße war es keine schöne Nacht zum Samstag, an dem der Drang zu fressen völlig aufgehoben war und Melicus apathisch in ihrem Handtuch lag und hörbar immer weiter die Atemfrequenz verringerte. Habe sie dann auf den Schoß genommen und hintern den Ohren gekrault, was sie immer am liebsten hatte und immer noch mit einem versuchten Glucksen belohnte. Den rest kennt ihr.
Im nachhinnein stellt sich mir nun die Frage ob es sich, schaut man auf die Klinik der letzten 3 Tagen, um eine schnell fortschreitenden Lähmung, durch Infektion versucht, gehandelt haben könnte? Ich weiß von anderen Haltern, das eine Lahmheit im Alter nichts ungewöhnliches ist, aber der Krankheitsverlauf der letzten Phase verwundert mich doch ziemlich. Die Frage ist, kann man soetwas Präventiv vermeiden, und gibt es überhaupt eine Möglichkeit sowas zu behandeln, wenn sich das Tier bereits im Greißenalter befindet?
Danke fürs Lesen und Antworten.