Hi Pardona,
klar braucht man ein wenig "Ausrüstung", aber die meisten von uns haben sicher im Bekannten- oder Familienkreis jemand, der Diabetes hat. Von dem einfach das Testgerät und pro Schweinchen einen Teststreifen und eine Lanzette (zum Pieksen) ausleihen, das Gerät kurz erklären lassen und fertig.
Ich hatte zunächst auch den Gedanken, dass ich unsere Wutzen doch nicht pieksen will, wenn sie es gar nicht dringend zur Diagnostik brauchen. Nach zwei Nächten drüber schlafen sehe ich es jetzt anders.
Die Referenzwerte, die bisher für Meerlis existieren und auch von den meisten TÄ herangezogen werden, stammen aus einer Mini-Studie mit ca. 30 Tieren, bei denen der Verdacht auf Diabetes bestand. Diese Tiere waren - wie damals üblich - hauptsächlich TroFu gefüttert.
Wenn aber heute immer noch diese Werte herangezogen werden, dann gibt es sicherlich dadurch sehr viele "falsche" Diabetes-Diagnosen, da heute glücklicherweise viel mehr Wutzen FriFu-gefüttert sind. Bei FriFu-Schweinchen liegen die Glucose-Werte in der Regel einfach höher.
Oft wird beklagt, dass so wenig im Bereich Meerlis geforscht wird. Das ist so und das ist traurig. Hier könnten wir selber etwas tun. Eine Fallstudie mit einigen Dutzend oder sogar Hundert Tieren wäre sehr viel aussagekräftiger, als das was bisher in Deutschland so kursiert. Englische Studien sind da schon weiter.
Wichtig ist dabei eben, dass zu den Werten auch genau gesagt wird, wie das Tier gehalten und gefüttert wird, ob es Vor-Erkrankungen gibt und ob die Blutabnahme (einmal pieksen) eine Stress-Situation für das Tier war oder nicht. Es gibt einige Berichte, in denen übereinstimmend gesagt wird, dass die meisten Wutzen diesen einen Piekser locker wegstecken.
Auch wäre es gut zu wissen, mit welchem Gerät der Blutzucker bestimmt wurde, und ob es ein Gerät ist, das auf Plasma- oder Vollblutbasis arbeitet. Der Wert von Plasmageräten ist immer 10-15 % höher als von normalen Vollblutmessgeräten.
Es ist ein Versuch, über die Forengrenzen hinweg eine Studie zu erstellen. Mit dem Ziel, in Zukunft klarer sagen zu können, wann ein Meerli Diabetes-verdächtig ist und wann nicht.
Wäre sehr schön, wenn sich auch in diesem Forum einige dazu aufraffen könnten, einen Teil zur "Meerli-Forschung" beizutragen, und damit unseren Wutzen hier und vielen anderen zukünftige Fehldiagnosen auf Grund falscher Referenzwerte zu ersparen.
Liebe Grüße und Danke. Micha