Meerschweinchen Vergesellschaftung

Ältere Dame zur zickigen Gruppe

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo ihr Lieben,


    wir haben aus einer Einzelhaltung ein schüchternes 4 Jahre altes Weibchen zu uns genommen. Sie ist schon seit über einem Jahr allein, weil ihr Partner verstorben ist. In dieser Gesellschaft war sie auch die Rangniedere. Sie hatte auch keinen Namen. Nun nennen wir sie Lilli.
    Unsere Gruppe besteht aus zwei 1/2 jährige Weibchen und einen 5 Jahre alten Kastrat. Hierher soll Lilli integriert werden.


    Problem: Die jungen Weibchen sind zu Lilli unwahrscheinlich zickig. Sie drängen sie in irgendeine Ecke und beißen auf sie ein. Wir haben ein großes Freilaufgehege und auch Nadines Tipps zur Vergesellschaftung gut studiert. Nun habe ich aber große Angst, das sie die ältere Dame zu sehr jagen oder ernstlich verletzen. Weil sie immer versuchen gerade ins Gesicht zu beißen, wo die Augen sind. Ich weiß ja, das man da nicht eingreifen sollte. Aber einfach Augen zu und durch - fällt sehr schwer. Sie tut mir da so sehr leid. Sie quickt so jämmerlich (wenn die anderen auch nur in ihre Nähe kommen) und kommt so lange wie die anderen da sind nicht aus ihrem Versteck raus.


    Ich möchte nicht das sie Schaden nimmt. Sie hat so süße Schlappohren und einen ängstlichen Blick. Was kann man da nur tun. So allein tut mir auch schrecklich leid.

  • Hallo.
    Gerade wenn du schreibst, das ältere Meeri sei sehr schüchtern, kann es sein daß das mit der VG nicht klappt - weil ihr die "Zicken" zu sehr zusetzen.
    Wenn sie sich schon gegenseitig beissen, d.h. ernsthaft versuchen sich zu verletzen, dann trenne sie bitte.
    Ich weiss, es werden gleich bestimmt noch einige User dich ermuntern es weiter zu probieren, aber wenn schon massiv gebissen wird, und eigentlich auch klar ist, dass das eine Schwein den beiden jüngeren nichts entgegenzusetzen hat - dann trenne sie. Da bringt auch stumpfes Weriterprobieren nichts. Wenn Du Pech hast, wird sie vllt mal am Auge erwischt, und dann gibt es wirklich ein Problem...
    Es lassen sich nicht alle Schweine miteinander vergesellschaften. Auch wenn anfängliche Antipathie irgendwann umschlägt in stillschweigendes tolerieren - für die Tiere bedeutet das nichts anderes, als dass sie sich in einer dauerhauft stressigen Gemeinschaft miteinander abgefungen haben.
    Die Schweine bringen von ihren Charakteren die denkbar ungünstigsten Merkmale mit um harmonisch miteinander klarzukommen.
    Ich würde Dir dringend zu einer anderen Gruppenkonstellation raten.

  • Ich hab hier auch eine Maus sitzen die zu anderen Schweinen super schüchtern ist. Aber ich habe das Glück ein ganz liebenswerten Kastraten zu haben, der rumgezicke nicht duldet.


    Was die kleine braucht ist auch ein charakterlich ruhiges schüchternes Schwein da sie sich nie irgendwo durch setzen wird. Es gibt nun mal Schweine die vom Charakter Unterschweine sind. ODer einen gentleman Kastraten


    Die ruhige Maus wird zwangsläufig leiden da sie sich immer wieder verhauen lässt.


    MfG
    Marbo

  • Ich denke ja, das sie so ruhig ist, weil sie so lange allein war und vor den anderen eher Angst hat, weil sie es nicht kennt. Für sie sind die unbekannt. Das würde sie sicher mit jeden anderen Meerlie so tun.
    Soll es heißen, das sie alleine bleiben soll? Das bringe ich nicht übers Herz. Wo soll ich denn ein anderes schüchternes ruhiges finden? Das weiß man doch vorher nie, welchen Charakter ein Schweini mitbringt. Um zwei getrennte Gruppen zu halten habe ich nicht wirklich den Platz dazu. Weggeben mag ich sie auch nicht. Wohin denn? Sie hat eh schon zu tun sich neu einzuleben?

  • Hi,
    zwei zickige junge Schweinemädels sind halt ziemlich heftig für ein älteres, schlecht sozialisiertes Weibchen. Ein nicht zu aufdringlicher Kastrat in ihrem Alter würde vermutlich besser passen, oder ein älteres, nicht dominantes Weibchen.
    Die Gefahr, die ich sehe anhand deiner Schilderungen, ist, daß die alte Dame gesundheitlich leidet. Und zwar nicht nur durch Bissverletzungen, sondern durch stressbedingte verminderte Körperabwehr. Sowas merkt man zB daran, wenn das Schweinchen abnimmt oder ständig mit Parasiten zu kämpfen hat. Spätestens dann muss man sich eine andere Lösung überlegen. Kann sie sich denn zurückziehen? Vielleicht lässt sich mit einer Umstrukturierung des Gehege noch etwas für die verbessern. Viele Unterstände, die aber nicht zur Falle werden dürfen (also mindestens zwei Eingänge bei Häusern, besser mehr) und Ebenen, wo sie mal ihre Ruhe haben kann.
    Behalte es jedenfalls im Auge und trenne sie nicht zu spät, manchmal geht es einfach nicht, das muß man auch wissen.

  • Sie ist allein. Wir haben sie dort wieder rausgenommen. Momentan überlegen wir noch wie es weitergehen soll. Vielleicht setzen wir doch ein junges zu ihr, das sie noch nicht so sehr verletzen kann - auf neutralen Boden. Dann ist das junge Tier neu und das ältere benimmt sich dann auch anders. Wenn die beiden sich dann aneinander gewöhnt haben und sich vertragen, können wir die Eingliederung in die andere Gruppe wieder wagen. Dann ist sie nicht allein und hat vielleicht gelernt sich zu wehren oder jedenfalls mit dieser Situation umzugehen. Wäre jetzt so unsere neueste Überlegung. :roll:

  • Wir haben es doch noch mal probiert. Ich habe hier viel gelesen, das man es abbrechen soll, wenn sich die Meerlies ernstlich verletzen. Das ist im großen Auslauf aber nicht geschehen. Natürlich haben die beiden Weibchen das Neue ständig verfolgt und sicher auch gezwackt. Sie hat aber absolut nichts dagegengesetzt, sich nur geduckt und schrecklich gequieckt. Bisswunden hat sie aber nirgens gehabt. So haben wir es einfach versucht. Augen zu und durch.
    Am nächsten Morgen war sie schon mit den anderen im selben Haus. Sie ist natürlich sehr ruhig und traut sich nichts zu. Sie weicht den anderen aus und zieht sich zurück. Ab und an wird sie noch von den Weibern mal gezwackt.
    Jetzt haben wir den Eindruck, das sie immer mutiger wird. Sie ignoriert die Weiber und macht schon mal ein paar Erkundungen im Stall für sich. Das kastrierte Böckchen hat sie nicht angegriffen, nur immer gekuckt. Er ist auch sehr friedliebend.
    Ich denke alles wird gut. Nun ist sie schon den 4. Tag in der Gruppe. Sie ist nicht verletzt und die Weiber scheinen sie zu dulden :?: Wir hoffen ja, das sie lernt sich durchzusetzen und sich auch mehr zuzutrauen. Körperlich gesehen, ist sie den anderen viel kleineren Schweinchen deulich überlegen. Sie ist sehr groß und viel schwerer.
    Sie war so lange allein. Jetzt muß sie lernen ihre Stellung in der Gruppe zu finden. Ein wirklich sanftes liebes Mädchen ist sie. Wir haben sie ins Herz geschlossen. Es soll ihr doch gut gehen.

  • Hallo Öhrchen,
    danke nochmals für die Hinweise. Wir werden sie natürlich im Auge behalten. Sie ist sehr kräftig gebaut und hat auch ein ordentliches Bäuchlein. Sicher hat sie auch kaum Auslauf gehabt, dort wo sie her war - stand halt nur in einem kleinen Käfig allein auf dem Flur und keine Zeit war mehr für sie vorhanden. Sie ist auch noch sehr inaktiv.
    Sicher wird sie auch in der Zeit bei uns abnehmen, weil sie ja auch jetzt mehr in Bewegung ist. Das behalten wir natürlich scharf im Auge. Fressen tut sie jedenfalls ganz ordentlich und jeden Tag kontrollieren wir auch das Fell nach Bisswunden oder sonstigen Auffälligkeiten. Sollte irgendetwas nicht stimmen, reagieren wir sofort und sie bekommt einen ruhigen Partner.