Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Zahnuntersuchung ohne Narkose?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo alle zusammen,
    ich habe gerade ein großes Problem mit einem meiner Meerschweinchen, daher wende ich mich an Euch.
    Mein Problem mit meinem Meerschweinchen Pauline ist wie folgt:
    Seit ca. einem halben Jahr habe ich dieses Meerschweinchen "adoptiert" (ich hatte bereits zwei andere), welches mir nun Kummer bereitet. Ich traf die Vorbesitzerin des Meerschweinchens im Wartezimmer der Tierarztpraxis hier in Frankfurt (Main), sie sagte, sie könne bzw. wolle sich nicht mehr um ihr Meerschweinchen kümmern, also nahm ich es auf.
    Zunächst machte Pauline einen ganz normalen Eindruck, obwohl sie schon älter zu sein scheint (die Vorbesitzerin wusste auch nicht genau das Alter, da auch sie Pauline aus 3. Hand hatte). Ende April, vor meinem Urlaub, bemerkte ich, dass Pauline plötzlich anfing, mit einem Hinterbein zu lahmen.
    Ich ging mit ihr zur Tierärztin, die keine genaue Ursache für die Lähmung feststellen konnte, auf Vitaminmangel tippte und Pauline eine Aufbauspritze gab. Sie wies allerdings darauf hin, da sie Pauline ja noch von der Vorbesitzerin kannte, dass Pauline schon immer Probleme mit Milben und auch Probleme mit einer Zahnfehlstellung gehabt habe, und ihre Zähne ca. alle 2 Monate unter Narkose kontrolliert und ggf. abgeschliffen werden müssen. Dies war mir neu, da die Vorbesitzerin es mir verschwiegen hatte (wohl in der Angst, ich würde Pauline dann nicht haben wollen).

    Die Tierärztin meinte, ich solle nach dem Urlaub mal kommen, wenn es Pauline wieder etwas besser geht, und diese Untersuchung machen lassen.
    Während des Urlaubs wurde Paulines Lähmung noch schlimmer und betraf nun beide Hinterbeine. Meine Mutter, die während meines Urlaubs auf die Schweinchen aufpasste, ging erneut zur Tierärztin und Pauline bekam erneut eine Spritze. Dort sagte die Tierärztin schon, dass Pauline mittlerweile sehr mager scheint.
    Ich hatte sie während des halben Jahres, das sie nun bei mir ist, jede Woche regelmässig gewogen, und ihr Gewicht betrug konstant 1000g.

    Als ich letzte Woche aus dem Urlaub zurück kam, wog Pauline allerdings nur noch 900g, obwohl sie gut zu essen scheint und auch sonst einen munteren Eindruck macht. Ich gab ihr Complexamin, und ihre Lähmung ist auch schon zurück gegangen, sie kann zwar noch nicht optimal laufen, jedoch setzt sie ihre Beine wieder unter den Körper und versucht, aufzutreten, statt - wie vorher - die Hinterbeine nur hinter sich herzuziehen.
    Da sie so abgenommen hatte, füttere ich sie nun 2 mal täglich auch mit Critical Care und Babybrei, den sie mag.
    Allerdings hat sie nun über's Wochenende erneut abgenommen und wiegt nur noch 870g. Dies erscheint mir alles komisch, weil ich sie wirklich essen (und auch schlucken!) sehe, sie spuckt das Futter also nicht aus, hat auch eine normale Verdauung und wirkt nicht krank oder apathisch.

    Soll ich nun die Zahnuntersuchung so bald wie möglich vornehmen lassen, da man davon ausgehen kann, dass das Zahnproblem die Ursache für ihre Gewichtsabnahme ist? Gibt es hier im Umkreis Frankfurt Tierärzte, die sich auf Nager spezialisiert haben und diese Untersuchung auch ohne Narkose durchführen? (Ich habe im britischen Handbuch des Cavy Trust davon gelesen, dass es, besonders bei geschwächten Tieren, viel besser sei, diese Untersuchung ohne Narkose machen zu lassen, weil das Risiko für das Tier geringer sei, und dass es eigentlich absolut unnötig wäre, dafür jedes Mal eine Narkose zu machen - wenn man die richtige "wrapping technique" beachtet)?
    Ich habe Angst, Pauline unter Narkose setzen zu lassen, weil sie momentan so mager ist; wenn aber ihre Gewichtsabnahme ggf. mit dem Zahnproblem zusammen hängt, kann ich ja nicht noch länger warten (falls sie dann noch mehr abnehmen würde). Komisch finde ich nur, dass sie ein halbes Jahr lang offenbar keine Probleme hatte bzw. ein konstantes Gewicht hatte, und dies nun alles so rapide geht.

    Viele Grüße, Rachel

  • Hallo Rachel,


    hier im Umkreis machen alle Tierärzte die Zahnuntersuchung ohne Narkose. Ich würde einfach mal die Tierärzte der Umgebung anrufen und nachfragen.


    Wenn sie wirklich frisst, dürfte das Abnehmen nicht an den Zähnen liegen. Wie sieht denn der Kot aus? Ich würde eine Kotprobe nehmen und diese untersuchen lassen.
    Je nach Alter nehmen Meerschweinchen ebenfalls ab. Meist aber nicht so rapide.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Hallo Rachel!
    Da bin ich voll Nadines Meinung. Wenn sie Brei bekommt, dann frisst sie ja.
    Ein geschwächtes Tier sollte nicht narkotisiert werden, da das stressig ist.
    Im Alter bekommt man ja auch die oder jenes. Ich wünsch dir viel Glück!!

  • Danke, Ihr beiden, für die schnelle Antwort.


    Der Kot sieht ganz normal aus, Form und Konsistenz (und sie macht auch viel, das heisst, sie MUSS ja gegessen haben). Daher bin ich ja so ratlos, warum sie weiter abnimmt, und das eben in so kurzer Zeit.
    Und eben wegen der Gewichtsabnahme habe ich ja so Bedenken wegen der Narkose. Meine Tierärztin, mit der ich bisher so zufrieden war, meinte ja, es liegt definitiv an den Zähnen, und sie macht die Untersuchung NUR mit Narkose. Aber ich werde mich mal weiter umhören nach Alternativen!


    Komisch nur, wenn sie wirklich Probleme mit den Zähnen haben sollte, dass sie ja wirklich ein halbes Jahr konstantes Gewicht von 1000 g hatte und erst jetzt so rapide abnahm. Oder kann es auch am Stress liegen, weil ich im Urlaub war, meine Mutter dann hier war und sie in der Zeit irgendwie einen anderen Tagesrythmus hatte?
    Ich hatte auch den Eindruck, dass die Beinlähmung wirklich auf eine Vitaminmangelerscheinung hinwies, denn das ist ja schon besser geworden, seit sie die Aufbauspritzen bekam. Abgenommen hat sie allerdings erst so stark nach der ersten Spritze, also während meines Urlaubs.


    Naja, ich halte Euch mal auf dem Laufenden, was das mit Pauline noch gibt. Sie frisst momentan ihr Heu, Petersilie und Gurke, und scheint auf den ersten Blick erst mal ganz normal - wäre sie nicht so dünn geworden.


    LG Rachel

  • Ich habe ja auch so eine "Zahnfee" unter meinen Schweinchen und das betreffende Böckchen ist dazu auch noch eher mager (gewesen). Bei einer Untersuchung hatte sich dann herausgestellt, dass die Vorderzähne zwar in Ordnung waren, sich aber an den Backenzähnen schon einiges an Zahnspitzen gebildet hatte, die dringend entfernt werden mussten.


    Ich hatte auch riesige Angst wegen der Narkose und habe auch gefragt, ob das denn nicht ohne geht, aber der TA meinte (und bei dem bin ich bisher immer sehr kompetent beraten worden), dass eine Korrektur der Backenzähne ohne Sedierung absolut nicht sinnvoll sei, da das Tier ja während der OP in Panik geraten könnte, nicht stillhalten würde (Gefahr von Verletzungen) und er deswegen die Gefahr eines tödlichen Schocks/ Kreislaufversagens aufgrund der Angst als viel größer einstufen würde als eine vernünftige Inhalationsnarkose.


    DAs hat mir eingeleuchtet, mein Schweinchen, das damals 500 Gramm wog, hat alles SUPER überstanden, Narkose war kein Problem und hat seitdem fast 200 Gramm zugenommen!

  • Wie lange ist das jetzt her, Michaela? Muss die Untersuchung bei Deinem Schwein noch mal wiederholt werden? Denn bei manchen, wie angeblich auch bei meinem, ist das wohl so, dass die immer wieder schief nachwachsen.
    Wie teuer war dieser Eingriff? Wie lange hat die OP gedauert?
    Konnte der TA die Untersuchung und das Abschleifen der Zähne in einer Sitzung machen? (d.h. hat er erst unter Narkose gesehen, was da los war?).


    Danke!


    Rachel

  • Das ist jetzt fast 8 Wochen her. Ich war jetzt einmal zur Nachkontrolle und da war alles super, also bisher keine neue OP notwendig. Ich muss aber trotzdem regelmäßig hingehen und nachschauen lassen.


    Die grobe Untersuchung der Backenzähne geht auch ohne Narkose.


    OP hat 38 Euro gekostet.

  • Also, inzwischen hat sich folgendes ergeben:
    Nachdem ich ja keinen Tierarzt gefunden habe, der das mit den Zähnen ohne Narkose macht, und da Paulinchen nicht zunahm (obwohl ich sie regelmäßig zugefüttert hatte und sie ja auch ansonsten weiterhin gut zu fressen schien), riefen wir am Freitag bei der Tierärztin an, um zu fragen, ob wir noch kommen können. Die Sprechstundenhilfe sagte, in den Mund schauen könnte die Tierärztin auch ohne Narkose (das war uns neu; bisher hatte es immer gehießen, dass man die Backenzähne nur unter Vollnarkose sieht) und wir sollten Nachmittags vorbei kommen. Wir also mit Pauline am Freitag noch dahin, und die Tierärztin meinte, der Gewichtsverlust sei nur zu erklären durch die Zahnfehlstellung, und dass sie das (doch!) auch nur unter Narkose nachgucken könnte. Wir hatten zum Beweis, dass Pauline aber kauen kann, einen Büschel Petersilie mitgenommen, was Pauline auch demonstrativ in der Praxis verschlang. Außerdem hatten wir ja inzwischen auch einen Hinweis, dass die Gewichtsabnahme auch durch eine Schilddrüsenerkrankung hervorgerufen sein könnte, so fragten wir, ob man den Blut abnehmen könne, um das zu kontrollieren. Aber das macht die Tierärztin leider nicht, weil das bei einem Schweinchen so schwierig sei. Wir mussten also erst mal für den nächsten Tag einen Termin ausmachen, dass Pauline unter Narkose geröntgt wird und die Zähne nachgeschaut und ggf. abgeschliffen werden. Waren am Freitag also eigentlich umsonst da (naja, umsonst nicht, denn gekostet hat es trotzdem genug).


    Am Samstag war sie dann von 8:45 bis 11:15 Uhr in der Praxis. Es stellte sich heraus, dass die Zähne zwar ein kleines bisschen nachgewachsen waren, was die Tierärztin auch abgeschliffen hat, aber nicht so doll wie befürchtet (früher mussten die Zähne, bei der Vorbesitzerin, die ihr kein Grünzeug und kein Heu gegeben hatte, wohl alle 2 Monate nachgeschliffen werden, jetzt durch die Futterumstellung ist das wohl besser geworden). Also an den Zähnen kann die starke Gewichtsabnahme eigentlich nicht gelegen haben.
    Das Röntgenbild hat ergeben, dass Pauline starke Arthrose hat; nicht nur in den Beinen, sondern auch schon in der gesamten Wirbelsäule (sie ist ja auch schon älter, aber wie alt, das wissen wir nicht genau, wusste die Vorbesitzerin auch nicht). Dies kann zu einer Lähmung der Beine geführt haben. Warum das dann aber über Nacht kam, ist mir schleierhaft; vielleicht hat sie sich zusätzlich auch noch verrenkt, und deshalb ist es dann zeitweise so schlimm geworden. Jedenfalls meinte sie, das mit der Arthrose geht nicht wieder weg, man könne da auch nichts gegen machen, und ich muss Pauline auf Dauer nun jeden Tag Schmerzmittel geben.
    Wegen des geringen Gewichts soll ich sie weiter zufüttern. Vielleicht nimmt sie ja doch bald zu.
    Naja, vielleicht lag es auch wirklich alles an dem Stress, was da zusammen kam: Die Milben, die sie hatte, dann offenbar Schmerzen im Bein, ich im Urlaub, sie öfter zum Tierarzt, vielleicht hat sie ja wegen des Stresses abgenommen. Ich weiss ja, wenn die älter werden, werden sie auch mager und gebrechlich, aber auch das kommt ja dann eigentlich nicht so rapide.


    Füttern lässt sie sich ja nach wie vor ganz gut, und gestern vor der Untersuchung war sie auch ganz cool (cooler jedenfalls als ich, denn mir ging es extrem schlecht, während sie "unter'm Messer" lag!) - sie ist einfach eine coole Sau! :-)


    Lg Rachel

  • Du kannst versuchen ob sie wieder etwas zunimmt wenn du Haferflocken zufütterst!


    Mehr weiß ich zu deiner Geschichte leider nicht!


    Ich drück Pauline jedenfalls ganz fest die Daumen!

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