Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Ist das ein Ballenabszeß???

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    mir ist gestern bei meinen beiden Schweinchen etwas komisches an den Vorderpfoten aufgefallen.
    Ich bin mir aber nicht sicher, ob das normal so ist oder ob es vielleicht ein Ballenabszeß sein könnte?



    Alle beide haben diese Knubbel an den Pfötchen und sie laufen ganz normal. Kennt jemand sowas?


    Hoffe, ihr könnt mir helfen.


    Grüße,
    Josefine

  • Hallo Josefine,
    das Pfötchen ist ganz normal und deine Meerschweinchen können ja auch problemlos herumrennen. Bei den Vorderpfötchen entspricht der Knubbel unserer Handtellerkante und bei den Hinterpfötchen der Ferse.
    Hier zum Vergleichen:
    Meine Meeries lassen sich zum Krallenschneiden immer ganz problemlos hinlegen und wissen, dass sie hinterher ganz sicher ihre Belohnung dafür bekommen. Dadurch präsentieren sie uns ihre Füßchen bereitwillig für ein Foto.


    1. Das Vorderpfötchen und 2. das Hinterpfötchen:



    Also gib Entwarnung !


    Herzliche Grüße
    Cordula

  • DankeDankeDanke!!!


    Und super, dass du ein Foto von deinen reingestellt hast!
    Das sieht bei meinen wirklich ganz genau so aus. Mir ist das nur bisher noch nie aufgefallen und ich hatte keinen Vergleich, deswegen war ich so schockiert.
    Bin jetzt aber wieder beruhigt. Danke nochmal.


    Das mit dem Hinlegen (und auch schon Einfangen) ist bei meinen wirklich ein sehr grosses Problem. Sie haben panische Angst und strampeln wie wild, so dass ich sie kaum halten kann. Ich versuche sie auch mit allerhand Gemüse zu bestechen, aber vor lauter Panik rühren sie das überhaupt nicht an. Und auch hinterher sind sie noch eine ganze Weile extrem schreckhaft, verstecken sich und lassen die Leckerlies einfach liegen. Obwohl ihnen noch nie etwas schlimmes passiert ist. :?


    Sie haben sogar vor der Kamera Angst. Deswegen ist das Bild so schlecht, weil ich den Blitz ausgeschaltet habe. Sie fressen zwar aus der Hand, aber sobald ich mich dann beweg, rennen sie auch gleich weg. Keine Ahnung, was ich dagegen machen soll..

  • Hallo Josefine,


    alle Tiere müssen erst einmal Vertrauen zu dem sie betreuenden Menschen aufbauen und die Erfahrung erwerben, dass ihnen nichts, aber auch gar nichts Böses geschieht, wenn es angefasst oder aus dem Käfig genommen wird. Das ist Ergebnis der Ruhe und Gelassenheit, mit denen sie versorgt werden, der Zuverlässigkeit, mit der sie bekommen, was sie brauchen und der Zeit, die du ihnen lässt, bis sie von allein dieses Vertrauen zu dir fassen. Nichts lässt sich erzwingen oder beschleunigen. Sie allein bestimmen darüber selbst.


    Wenn sie sich nicht gern anfassen lassen und auch für notwendige Kontrollen ängstlich reagieren, dann solltest du sie dafür nicht durch den Käfig jagen. Du kannst ihnen ein kleines mit Heu gefülltes Schüsselchen in den Käfig stellen, in das sie springen können. Das nimmst du danach wieder aus dem Käfig, sodass sie es als ungefährlich kennenlernen.
    Wenn du sie dann einmal mitsamt dem Schüsselchen aus dem Käfig heausnimmst, ist das für sie viel leichter und stressfreier. Du kannst sie dabei erst einmal lieb streicheln und sie mit Schüsselchen wieder hineinsetzen. Das ist vorbereitend aufs Herausnehmen mit Schüssel aus dem Käfig und aus dem Behälter dann draußen. So verlieren sie auch die Handangst


    Ich hatte auch so ein kleines Rührmichnichtan-Schweinchen, die sich nicht greifen ließ. Sie ist übrigens jetzt diejenige, von der die Füßchenfotos stammen. Du siehst, das Bild hat sich sehr gewandelt.


    Ich wünsche dir die dazu notwendige Geduld. Deine Schweinchen werden dir das letztendlich mit Zutrauen lohnen.
    Herzliche Grüße
    Cordula

  • Hallo Cordula,


    das mit dem Schüsselchen finde ich eine sehr gute Idee. Das werde ich mal versuchen. Und das Ergebnis bei deinem Schweinchen läßt ja wirklich hoffen!


    Es hat sich insgesamt auch schon sehr gebessert, seit ich sie habe. Wenn ich mit Futter ankomme, wird mir das immer schon aus den Händen gerissen, bevor ich es überhaupt hinlegen kann. :D
    Und wenn sie noch mehr wollen, verfolgen sie mich durch das ganze Wohnzimmer und ich muss richtig aufpassen, dass ich nicht auf so ein wuseliges Schweinchen trete.


    Wenn´s um Futter geht, sind sie halt echte Helden. Nur beim Anfassen mutieren sie (noch) zu kleinen Angstschweinchen.


    Liebe Grüße,
    Josefine

  • Hallo Josefine,


    na, das lässt sich doch gut an....mit dem Überwinden der Angst für die Futterentgegennahme fängt es an. Wenn sie merken, dass deine Hände ihnen nur solche abolut ersehnte Nettigkeiten »antuen« und dass das Hantieren im Käfig für sie keinerlei Gefahr bedeutet, werden sie eines Tages vergessen, dass sie jemals »Angstschweinchen« gewesen sind.


    Übrigens rede ich auch viel mit ihnen, wenn ich sie besorge. So verbinden sie meine ruhige Stimme direkt mit dem Gefühl von Sicherheit.
    Das macht sich bezahlt, wenn man sie irgendwann auch mal zum Tierarzt bringen muss oder wenn irgendein unangenehmes Prozedere ansteht.

    Eines meiner Schweinchen hatte beispielsweise eine verstopfte Hautpore, die der Tierarzt angestochen und dann ausgedrückt hat. Ich konnte meinen Teddy auf den Rücken legen, brauchte ihn nicht mal festhalten. Seine Vorderfüßchen lagen nur lose auf meinem Daumen dabei. Der Tierarzt konnte den Mitesser am Bauch ausdrücken, ohne dass mein Schweinchen Anstalten gemacht hat, sich auf die Füße zu drehen. Mein tapferer Bursche hat im entscheidenden Moment nur mal kurz aufgequiekt und mir die Finger geleckt. Er lag aber nicht in Angsstarre, sondern hat den Kopf noch zu mir gedreht.
    Er weiß eben, dass immer alles nur zu seinem Nutzen ist und nicht, um ihn zu ärgern oder zu quälen. Verlässlichkeit ist es, was die Fellnasen brauchen; bei der Versorgung mit Futter, der Sauberkeit ihres Käfigs, beim freundlichen Umgang und sie »zahlen« das Empfangene zurück mit Anhänglichkeit und unerschütterlichem Vertrauen.


    Der Erfolg lässt bestimmt auch bei dir nicht auf sich warten - bedenke nur dabei: Jedes Tier hat dabei genau sein eigenes Tempo, ehe es deine Ungefährlichkeit registriert. Das musst du beachten. Man darf ihnen nie etwas aufzwingen, was sie nicht wollen.


    Dann kann das so aussehen:


    Ich darf in ihrer unmittelbaren Nähe hantieren und meine Süßen halten es nicht mal für nötig, ihre Augen aufzumachen. Im weichen, warmen und trockenen Meerschweinbettchen ist nur Siesta angesagt. Einzige erlaubte Störung ist Futterempfang.


    Herzliche Grüße
    Cordula

  • Oh, das ist ja echt goldig! :D Du hast supertolle Schweinchen!
    Hoffentlich schaffe ich das mit meinen auch. Wäre ja wirklich traumhaft.


    Reden tu ich mit ihnen auch sehr viel - vor allem, wenn ich alleine in der Wohnung bin oder mir sonst niemand zuhören will. :lol:


    Und ein Schälchen zum Herausheben habe ich auch schon gefunden. Noch sind sie zwar etwas mißtrauisch, aber das könnte glaube ich irgendwann klappen.


    Viele liebe Grüße,
    Josefine

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