Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Zahnschlamperei... the fight goes on!

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Ody,


    ich verfolge eure Leidensgeschichte nun schon die ganze Zeit und ich kann dir sagen, ich verstehe das so gut! Ich hatte auch so einen Fall im August und wohl auch nciht die richtigen Tierärzte und war da auch noch viel unerfahrener als jetzt mit dem Resultat, dass es Bolek nicht geschafft hat.


    Aber Pax hatte jetzt eine (hoffentlich) professionelle Behandlung hinter sich, da sollte es doch wieder bergauf gehen! Das dauert nun natürllich noch, bis das wieder klappt mit dem Fressen. Zumindest möchte er wenigstens schon mal gerne abbeißen - der Wille zum Fressen ist also noch da. Frag in der Klinik nochmal nach wegen des Kiefers. Einer meiner Ex-TA hatte meinem Bolek das Kiefer ausgerenkt und es auch nicht bemerkt. So wollte mein Kleiner auch fressen, konnte aber nicht.


    Bis das alles jetzt bei Pax verheilt ist und er keine Schmerzen mehr hat wird das allerdings noch etwas dauern... Bis dahin musst du durchhalten, auch wenn's echt heftig ist für die Nerven...


    Ich wünsche dir und Pax viel Kraft und Glück, dass doch noch alles wieder gut wird!


    Lass mal hören, wie es sich bei euch so weiter entwickelt!


    LG
    Simone

  • Hallo Ody,


    ich will dich nicht entmutigen - im Gegenteil - es lohnt sich immer, zu kämpfen und alles für das Tier zu tun. Ich habe ganze 10 Wochen lang um mein Schweinchen gekämpft, bin von einem TA zum anderen gelaufen, mein ganzer Tagesablauf war nach Bino (links im Bild) ausgerichtet. Ich hab sogar einen Auftrag verloren, weil ich auf Grund der ewig langen Fütterungsdauer 2x zu spät gekommen bin.
    Letztendlich musste ich Bino doch noch von seinem Leid erlösen. Aber bereut habe ich nichts von aller Mühe. Ich hätte mir die größten Vorwürfe gemacht, wenn ich nicht alles versucht hätte. (Allerdings hatten wir auch das Pech, dass keiner der TÄ die Ursache feststellen konnte, warum Bino nicht mehr gefressen hat.)


    Ich hoffe sehr, dass es für deinen Pax anders kommt, dass er mit besserer TÄ-Hilfe bald wieder fressen kann und gesund wird !!!


    Und dir wünsche ich Nerven wie Drahtseile !


    Gertrud

  • Hallo Forum,


    noch Gestern Nachmittag bin ich mit ihm erneut in die Tierklinik gefahren, um den Kleinen nochmals checken zu lassen.
    Dort hatte ich auch die Möglichkeit mit dem behandelten Arzt zu sprechen. Das Gespräch war ernüchternd.
    Er zeigte mir die Röntgenbilder des Kiefers und auf dem einen Bild war sehr gut zu erkennen, dass die Kieferknochen zu gut 1/4 von Eiter und Bakterien "zerfressen" wurde.
    Und genau diese zerstörten Kieferbereiche bereiten unseren Pax nach Ansicht des TAs die Schmerzen, die zu seiner Freßunlust führen.
    Zwar hat er die Hoffnung, dass diese noch von den Bahndlungsschmerzen rührt, aber aufgrund der massiven Futterverweigerung ist eher nicht davon auszugehen.
    Dann zeigte er mir ein weiteres Röntgenbild. Auf dem Bild waren die zu langen Zähne eindeutig erkennbar. Ich dachte, die Zähne, die wir im Reagenzglas mitbekamen, hat man ihm gezogen, aber nein, das waren Zahnsplitter die vom Kürzen übrigblieben. Teilweise bis zu 4mm lang. Und genau diesen zu langen Zähne haben bei ihm die Kieferentzündungen verusacht.
    Nun ja und dann kam der "traurige Teil" an der Geschichte. Fakt ist, die zerstörten Kiefernbereiche können nicht mehr zuwachsen und es werden dauerhaft Bakterien zwischen Kiefer und Zähne hausen. Er sagte man kann es mit Antibiotika lindern, aber nach der Kur wird es wohl wieder so werden und von einer dauerhaften Antibiotika Verabreichung rät er dringend ab. Allerdings gibt es "Patienten" die ein ähnliches Kiefernbild aufweisen, die ohne weiter Behandlung munter und fröhlich fressen und damit klar kommen.


    Sein Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise war. Zwei Tage weiter Zwangsernähren mit speziellen Nagerbrei, alle drei Stunden ca. 10ml davon. Nach den zwei Tagen unterhalten wir uns nochmals. Sollte er zu Fressen beginnen, dann werden wir wohl weiter machen, aber sollte er nicht fressen wollen müssen wir uns wohl Gedanken machen, ob es nicht sinnvoller ist, ihn von seinen Leiden zu erlösen, da die Freßunlust dann mit Sicherheit Nichts mehr mit Behandlungsschmerzen gemein hat. Die Chancen bezifferte er auf 50:50.


    Da meine Frau und ich aufgrund von Dienstreise und Coaching nicht die Möglichkeit haben ihn alle drei Stunden zu füttern, gab ich ihn unter die Obhut der Tierklinik. Heute um 16:00 Uhr haben wir die erste Tel. Konferenz und dann werden wir wohl erfahren in welche Richtung es sich entwickeln wird. Dann drückt dem Kleinen mal die Daumen.


    Übrigens der TA war entsetzt/geschockt über die Erstdiagnose der "Tierärztin" Kaumuskelschwäche :roll: . Hätte man ihn rechtzeitig und vor allem korrekt versorgt, wäre das überhaupt kein Problem gewesen. Und meiner einer hat ihn auf anraten noch dazu gezwungen die Kiefer einzusetzen :cry: Echt bitter!


    Gruß Ody

  • Hallo Ody,


    owei, das hört sich alles sehr traurig an... Wie oft ist es bei den kleinen Schweinchen so, dass sie erst falsch behandelt werden und wenn sie dann endlich, nach einer langen Odyssee, in den richtigen Händen sind, ist es oft zu spät. Dein Pax ist hier leider kein Einzelfall... Trotzdem tut es immer wieder weh das zu hören bzw. zu lesen.


    Was sagt der Arzt denn bei eurer Telefonkonferenz? Wie macht sich euer Kleiner?


    Ich drücke euch und Pax noch immer ganz feste die Daumen, damit es ihm nicht wie Bino oder Bolek ergeht!


    LG
    Simone

  • Hi Forum,


    the fight goes on!
    Seit Sa. haben wir den Kleinen wieder zu Hause und man glaubt es kaum er frisst wieder selbstständig. Kein Salatblatt ist mehr vor ihm sicher, ABER feste Nahrung, wie Gurke, Karotte oder Apfel kann er (noch?) nicht zerkleinern. Ergo müssen wir den Hämpfling mit seinen nur noch 691g alle drei Stunden zufüttern, was er aber nicht so prickelnd findet. Jedoch verweigert er sich nicht mehr soooo massiv wie zuvor.


    So sitzt er mal wieder in meinem Office und wartet auf die nächste Ladung die ich ihm verabreichen werde.


    Also, es ist eine eindeutige Besserung auszumachen, aber ohne uns hätte er (noch?) keine Überelebenschance. Wir hoffen dass sich das wieder gibt!


    Ich halte euch auf den Laufenden!


    Gruß


    Ody

  • Haltet durch! Ich kann mir vorstellen, wie anstregend die Zeit für euch gerade ist, aber ich finde es spitze, dass es Menschen gibt, die bereit sind, so viel für ihr Tier zu tun oder auch bereit sind, es zu erlösen, wenn es nur noch leidet. Ich wünsche euch, dass sich euer Schweinchen schnell erholt.
    VIEL VIEL GLÜCK!!!


    Lys

  • Hab mir gerade alle Beiträge durchgelesen und habe echt mitgefiebert.
    Ich kenn das,wenn man um ein Meeri kämpft und hunderte von Euro investiert und dann gibt es doch kein gutes Ende!!


    Ich hoffe,dass es bei euch anders ist und vor allen dingen bleibt !!


    VIEL GLÜCK ,
    ich bin gespannt,wies weitergeht !!

  • Hallo ody,


    das klingt ja wirklich gut!
    Dass Pax noch nicht alles fressen kann nach dieser Tortur ist ja irgendwie auch klar, das wird nach und nach wieder - hoffe ich doch. Aber wenn's wieder aufwärts geht, hängt man ja auch gerne noch ein paar 'Geduldsstunden' an - stimmts?


    Liebe Grüße


    Gertrud

  • Hiho Gemeinde,


    tja der Kleine nimmt immer weiter ab und wir können ihn mit unserer Zwangsernährung einfach nicht bei Gewicht halten. Das Problem, er frißt zu wenig und die Spritze verweigert er, so dass wir zu wenig in ihn reinbekommen.
    Er hat Probleme mit "hartem" Futter, wie Gurkenschale oder Apfel oder Karotte.
    Salat und das "Weiche" von den Gurken kann er jedoch fressen, aber entschieden zu wenig, mittlerweile hat er nur noch 660g.


    Meine Frage an euch, was kann ich als "weiches" kalorienreiches Futter anbieten, worauf er sich am besten wie ein Süchtiger stürzt?


    Die andere Frage lautet: Mittlerweile sind zwei Wochen seit der Behandlung vergangen und er hinterlässt zwar einen Zustand entsprechenden fidelen Eindruck, dennoch an seiner Futteraufnahme ist nur sehr wenig Besserung feststellbar. Macht es noch Sinn weiterzumachen, oder sollte man ihn nicht erlösen? Fakt ist eins, ohne unsere Zwangsfütterung hätte er nicht den Hauch einer Chance.


    Fragende Grüße


    Ody

  • Hallo,


    das Problem hatten wir auch. Wir haben unserem dann Trockenfutter mit dem Pürierstab zerkleinert und ihm das dann gegeben ( Spritze bzw. selbst fressen lassen). Ansonsten mische ihm ein wenig Kindergläschen mit unter, was dann auch besser schmeckt.
    Zum Gewicht: Lass dich durch das niedrige Gewicht nicht abschrecken! Unser hat nach den ganzen Strapazen zu seiner schlechtesten Zeit 580 g gewogen und zu Spitzenzeiten 690 g. Er war auch ansonsten sehr munter und war auch sonst nicht benachteiligt, außer mit dem fressen. Waren wöchentlich beim TA ihn untersuchen lassen, was aber jedesmal positiv bewertet wurde.
    Unser Kampf mit den Zähnen hat ein halbes Jahr gedauert, was bis heute gut gehen können, wenn ihn nicht eine Erkältung mit seinem schwachen Immunsystem erwischt hätte.


    Ich drück dir aber fest die Daumen, dass ihr es schafft.


    Gruß


    Simone


  • Hiho Simone,


    Trockenfutter kommt nicht in Frage, das hat er bis Dato nämlich noch nicht gesehen, geschweige denn gefuttert und in der jetzigen Problemphase möchte ich nicht damit anfangen.
    Kindergläschen, gibt´s da was spezielles Kalorienreiches, oder einfach "Karottenbrei" etc. in die Spritze und los geht´s?


    Ansonsten gibt es irgendwelches Obst, Gemüse dass zu empfehlen wäre?


    Grüssels Ody

  • Hallo,


    mit Trockenfutter erzielst du aber eine bessere Gewichtszunahme. Unsere bekommen auch keins, jedoch war es eins mit einem hohen Gehalt an Rohfasern. Gläschen haben wir Karottenbrei und Apfel Haferflocken gefüttert, teilweise pur, teils mit CC oder Trockenfutter.


    Gruß


    Simone

  • Hallo Ody,


    auch wenn sonst von Trockenfutter immer abgeraten wird - in diesem Fall würde auch ich es dem Schweinchen anbieten, wenn es ihm schmeckt und es davon zunimmt. Es muss ja keins mit übermäßigem Getreideanteil oder Zucker sein. Auch Haferflocken fressen Schweinchen gern und schaden (untergewichtigen) nicht.


    Gertrud