Ich besitze zwei tricolor Rosettenmeerschweinchen, die etwas über ein halbes Jahr alt sind. Der eine ist recht zutraulich, der andere jedoch flippt fast aus wenn man ihn rausnimmt, fängt an zu springen und will sich partou nicht streicheln oder überhaupt berühren lassen!
Ich weiß nicht was ich noch versuchen soll, Leckerbissen aus der Hand nimmt er, aber sobald er nicht mehr im Käfig ist bzw es ums anfassen geht dreht er durch.
Kann mir da jemand etwas zu sagen?
Danke.
Meerschweinchen Verhalten
Schweinchen lässt sich nicht anfassen!
Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten
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Hallo Vielen Dank für die Info. Aber hätte dann mein anderes Schweinchen nicht auch Parasiten?? Oder sind die dann evt. im Tier drin?! Kann mir das nicht so ganz vorstellen... Finde diese HP echt klasse, konnte schon viele Informationen der Seite entnehmen als ich nicht mehr weiterwusste (z.B. als die Nachts auf einmal anfingen zu singen-leider funktioniert der Trick mit der Lampe/ Licht anmachen nicht, sie singen trotzdem weiter). Nora.
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Hallo nibuese,
ich habe drei Schweinchen und alle drei hatten, als ich sie bekam - in Bezug aufs Streicheln bzw. Anfassen - völlig andere Gewohnheiten.
Das Weibchen ließ sich mit deutlichem Wohlbefinden streicheln, ließ sich aber nicht greifen. Da sprang sie die reinsten Bogenlampen.
Wenn ich sie herausnehmen wollte, ließ ich sie deshalb in ein Schüsselchen hopsen und nahm sie mit Schüssel, das war für sie kein solcher Stress.
Das eine Männchen ließ sich ohne Weiteres greifen, stieg sogar auf die Hand, mochte aber keinerlei Streichelei. Das ander Männchen war das Unkomplizierteste. Es gab zu erkennen, wann es Streicheleinheiten brauchte und hatte Vertrauen zu den Händen, die es aus dem Käfig nahmen. »Da passiert nichts Schlimmes und ich komme auch wieder zu meinen Geschwistern zurück.«Ich habe den Eigenarten jedes Tieres mit Ruhe und Geduld Rechnung getragen, ihnen nie etwas aufgezwungen, was sie nicht mochten.
Dadurch haben sie sich - wahrscheinlich auch durch Abgucken beim anderen - in ihren Verhaltensweisen sehr angeglichen.Clarissa hat kein Problem mehr damit, wenn ich sie zum Körpercheck oder zum Freilaufgang greifen muss - ich muss ihr nur ihr gewohntes »Komm Clarissa !« sagen, dann weiß sie Bescheid. Teddy holt sich seine Streicheleinheiten, indem er unter meine Hände kriecht und er tuckert behaglich. Er beendet das Prozedere selbst, weiß mit Sicherheit, dass ich dies akzeptiere und dann ist er so zufrieden, dass er übermütige Bocksprünge vollführt. Ja, und mein Hoppel liegt flach, die Beinchen, den ganzen Körper so weit wie möglich ausgestreckt beim Streicheln, erst wenn er aufsteht, hat er genug. Für keines meiner Tiere ist die Hand ein Angst machender Fremdkörper. Sie beseitigt den Schmutz, streut das begehrte frische Streu und teilt Futter aus und je nach begleitendem Wortlaut weiß Schweinchen, ob es sitzen bleiben kann, entgegen läuft, aufs Hausdach springt, um den Streuaustausch zu beschleunigen, damit das Futter anrollen kann.
Die Tiere brauchen verlässliche Regelmäßigkeiten, die sie kennen, dann fühlen sie sich wohl. ...und sie reagieren auf Worte mit ständig gleichem Tonfall. Das sind Rituale, wie sie auch ganz kleine Kinder verstehen, damit sie sich geborgen fühlen können.Man kann nicht jede anfängliche Handscheu gleich als generelle Scheu des Tieres deuten und ich rate zu viel Geduld und zur guten Beobachtung, dann findest du auch für jedes Tier das richtige Maß.
[Parasiten hat meine Bogenlampen-springende Clarissa bei ihrem Sich-in-Sicherheit-bringen auch nicht gehabt.]
Herzliche Grüße
Cordula -
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Hallo Cordula. Vielen dank für den langen Text. Ich werde mal es dann erst einmal noch mal mit der Zutraulichkeit versuchen, weil mein weißer - Bounty - macht sich auch immer total lang wenn ich ihn kraule. Vielleicht liegt es wirklich am charakter von Twix, ich will ja nicht hoffe das er Parasiten hat!! Ansonsten sollte ich evt. wirklich noch einmal den tierarzt aufsuchen, nur zur sicherheit!!!
Nora. -
Hallo nibuese,
an deiner Stelle würde ich das mit den Parasiten auch vom TA abklären lassen und wenn er dies als Ursache ausschließt, dann vertrau einfach auf die Zeit.
Es gibt unter den Meeries zutrauliche und misstrauische Tierchen, so wie auch wir Menschen total verschiedene Typen sind. Lass ihm jede Zeit der Welt und es wird ganz sicher registrieren, welche Erfahrungen sein Artgenosse mit dir und deinen Händen macht und in Kombination mit seinen eigenen wird sich das erwünschte Vertrauen aufbauen. Der eine braucht eben längere, der andere kürzere Zeit dazu. Viel Erfolg und genügend Geduld. Wenn du deine Tiere liebst, wirst du sie haben.Liebe Grüße
Cordula -
Cordula: Super text, besser kann man es kaum umschreiben wie in deinem vorletzten Posting.
Bei uns ist es noch ganz anders, unsere Gruppe lebt draußen im Garten, zwar immer in Sicht, aber doch sehr selbständig, so das sie zwar keine Angst vor den bekannten Menschen haben, auch aus der Hand fressen, aber freiwillig in oder auf die Hand werden sie mit recht großer Sicherheit nicht kommen. Bei Schweinen im Haus, ist es natürlich anders, die haben viel mehr Kontakt zu Menschen.
Gruß,
Nasdero -
Zitat von "Nasdero
Bei Schweinen im Haus, ist es natürlich anders, die haben viel mehr Kontakt zu Menschen.
Und trotzdem kommen sie nicht unbedingt immer freiwillig auf die Hand. Meine drei fressen mir alle aus der Hand und versuchen im Freilauf auch teilweise oft an meinen Beinen hochzuklettern, wenn ich ihr Essen vorbereite, aber dass ich sie hochnehmen kann, geht gar nicht. Sie quietschen und zappeln immer so, als würde ich sie umbringen Vor allem Maxi kann das gut, sodass ich sie schon einmal fast hätte fallen lassen, weil sie vom Arm auf meine Schulter, in den Nacken wollte und mir fast aus der Hand gerutscht ist
Dass sie zutraulich geworden sind, hat auch recht lange und unterschiedlich gedauert. Nixe (die Chefin) hat recht schnell ihr Futter aus meiner Hand genommen, aber bei Hörnchen (die Schüchterne) hat es ewig gedauert. Zuerst ist sie gar nicht gekommen und dann hat sie versucht, sich so weit zu strecken, dass sie von der einen Käfigseite aus an das Futter auf der anderen Seite kam. Mittlerweile holt sie sich wie die anderen auch kleinste Stücke aus meiner Hand.
Streicheln kann ich sie aber immer noch nicht. Nixe ab und an an der Seite über den Vorderlauf oder auch mal am Kopf - aber das auch oft nur, wenn sie gerade mit Fressen beschäftigt ist. Ansonsten moppern sie und rennen weg.
Aber das ist für mich okay. Sie sind eben keine Kuscheltiere. -
Wenn ein Schweinchen das Hochnehmen nicht mag (und das sind recht viele...) ist es hilfreich, sie gar nicht mehr mit den Händen rauszufangen. Denn sonst sind sie immer auf der Hut vor der "bösen" Hand.
Der Tipp von Cordula mit dem Schüsselchen ist super, denn die Schweinchen scheuen oft ja gar nicht den Menschenkontakt an sich, sondern nur das "Gefangenwerden".
Bei meinen letzten Pflege-Böckchen war eins dabei, das war zahm und unerschrocken - aber beim Hochnehmen wurde es zum Kampfschwein :shock:
Zurück ins Gehege ließ er sich aber sogar freiwillig heben.LG
Panda -
Hey,
Die Geschichten kommen mir bekannt vor! Mein Schwein bettelt mich an und macht an mir Männchen usw. doch weh ich Greif von oben in den Käfig und will den rausnehmen! Dann hab ich auch ein Kampf Schwein! Somit habe ich viel Geduld aufgewiesen und mich jeden Tag zu ihm begeben und habe meine Hand hinein gehalten und gesagt komm mal her!
Ich wollte ihn nur anlocken und ihn dann zu Greifen ... und was macht er! Klettert auf meinen Arm bleibt da stehen und wartet! so kann ich die andere Hand nehmen diese auf seinen rücken legen um ihn zu stabilisieren und schwupps gehts wie ein Fahrstuhl hoch und ich kann ihn bequem raus nehmen und auf den Boden tun oder streicheln!
Schwieriger gehts mit dem wieder einfangen, aber ein Stück Gurke tat bis dato immer Wunder!
Mit Geduld und Spucke fängt man jedes kleine Meerschweinchen :wink:
aber ich denke auch das man das nicht mit jedem Schweinchen machen kann die sind halt auch alle verschieden, der eine lässt sich anfassen der andere nicht! Wie bei uns Menschen auch!gruss Yvie
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Heh
Vielen Dank für die vielen Antworten, dann bin ich ja schon mal beruhigt, das ich das Problem mit dem rausnehem nicht nur alleine habe. Es schien mir in den ganzen Texten nämlich immer so als ob da kein anderer ein Problem mit gehabt hätte und jetzt bin ich doch beruhigt!!!
Na dann werde ich einfach ein bissl mit den Schweinchen weiter dran arbeiten, vielleicht mag mein Schwarzer es wirklich einfach nicht wenn man ihn rausnimmt und streichelt...
Dann muss ich mich da mehr an Bounty halten, der macht sich dann immer ganz lang.
Vielen vielen Dank.
NoraPS: Falls da noch wem was zu einfällt bitte schreiben
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Hallo Nora,
ich denke eher, dass die Probleme die Regel sind und in dem Instinkten der Tiere begründet liegen. Der natürliche Feind der Meerschweinchen ist irgendein Greifvogel (hab vergessen, welcher). Unsere Hände, die von oben kommen, ahmen den Angriff des Vogels nach. Und da Meerschweinchen Fluchtiere sind, flüchten sie - oder wenn man sie hat, wehren sie sich auf dem Arm.
Den Transport vom Käfig in den Auslauf (da der Käfig noch auf einem Tisch steht) haben wir so gelöst, dass ich ein Stoffzelt mit Boden, was es für Kaninchen in Außenhaltung im Zooladen gab), gekauft habe. Das halte ich vor den geöffneten Käfig. Die Schweinchen hüpfen einer nach dem anderen dort rein und werden auf den Boden gesetzt. Dann kommt das nächste. Abends zur Schlafenszeit geht es den anderen Weg herum. Mittlerweile sind sie es schon so gewöhnt, dass sie, sobald ich das große Licht anmache und "Schlafenszeit" rufe, in einer Schlange vor dem Zelt stehen und darauf warten, hochgehoben zu werden. Das sieht witzig aus und geht richtig gut.
Für den Gesundheitscheck müssen sie allerdings einmal pro Woche doch noch mal eingefangen werden. Geht nicht andersLG
Nici -
Hallo nici
So ein Zelt habe ich auch, und das mit dem rausnehmen habe ich auch bereits so versucht, dachte nur, das sich die schweinchen evt auch anders ans rausnehmen gewöhnen.
Bei mir steht der Käfig direkt auf dem Boden und durch eine Brücke haben sie die möglichkeit jeder Zeit in den Auslauf (gehege) zu gelangen. Nur zum sauber machen und auch nur so zum streicheln sollte ich mir das mit dem häuschen oder zelt vielleicht einfach angewöhnen, das sie sich auch daran gewöhnen (an die regelmäßigkeit von alleine in das zelt zu gehen wie bei dir).
Vielen dank für den tipp, gute idee.
Nora.