Meerschweinchen Futter / Ernährung

Nasses Gras?

Themen zur Meerschweinchen Ernährung bzw. Nahrung

  • Hallo,


    ich habe irgendwo (wo, weiß ich leider nicht mehr) gelesen, dass nasses Gras nicht verfüttert werden soll.


    Stimmt das? Ich kann mir das nicht vorstellen, da Meerschweinchen in der "freien Wildbahn" das schließlich auch nicht beeinflussen können...

  • Hallo Carsten,


    nachzulesen ist das u.a. bei http://www.fraumeier.org/ in der Abteilung "Speis und Trank".
    Dort wird auch eine Begründung geliefert, warum nasses Futter in der Innenhaltung gefährlich ist: die Meeris stürzen sich drauf und verschlingen alles, während Meeris in Außenhaltung sich in kleinen Portionen bedienen.


    Der Vergleich mit Wildmeerschweinchen hinkt an der einen oder anderen Stelle (obwohls sicherlich ein guter Ansatz ist, sich zu fragen, wie die wilden Verwandten leben):
    -Gewicht, Größe, Tragezeit, Alter unterscheiden sich, Wildmeerschweinchen sind z.B. auch dämmerungs- und nachtaktiv, was bei unseren Hausmeeris nicht mehr der Fall ist.
    Es haben auch Veränderungen an den Organen stattgefunden (siehe hier:
    http://www.meerschweinchenzuch…e/wildmeerschweinchen.htm), so dass nicht pauschal gesagt werden kann, was Wildmeeris bekommt, ist auch gut für Hausmeerschweinchen.

  • Zitat von foff

    Hallo
    Da man hier schon von Gras spricht:
    Kann man da einfach Gras aus dem Garten nehmen oder wie?


    Hallo,


    ich mach's jedenfalls - obwohl man das ungepflegte Ding bei uns im Hof höchsten Wiese nennen dürfte - was die Meerschweinchen natürlich mehr freut (lecker Löwenzahn...).

  • Hallo Foff,


    wenn es ungedüngt ist ja.


    @ Carsten
    Nasses Gras ist dann nicht schädlich, wenn es sofort verfüttert wird. Bleibt es jedoch liegen, fängt es an zu gären und kann dann zu schlimmen Magenverstimmungen und Koliken führen.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Zitat von Nadine

    ...@ Carsten
    Nasses Gras ist dann nicht schädlich, wenn es sofort verfüttert wird. Bleibt es jedoch liegen, fängt es an zu gären und kann dann zu schlimmen Magenverstimmungen und Koliken führen...
    Nadine


    Hmm, Frau Meier schreibt dazu was anderes:


    "...Dieses Futter sollte nicht nass sein, sondern richtig trocken. Wenn es kein trockenes Gras gibt, heute pflücken und bis morgen trocknen lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es dann schon ein wenig welk ist. Ich pflücke für meine Tiere prinzipiell das Grünfutter am Vortag, damit es über Nacht abtrocknen kann. Für Härtefälle haben wir im Garten ein kleines Maisfeld, die großen Blätter lassen sich leicht und schnell abtrocknen. Natürlich fressen die Tiere auch in der Freilandhaltung nasses Gras, bei den relativ kleinen Mengen, die sie draußen pro Mahlzeit aufnehmen, scheint das jedoch keinen Schaden anzurichten. Die Fütterung von feuchtem Futter und auch von Gurken und Tomaten und Ähnlichem sollte grundsätzlich in größeren Mengen vermieden werden. Feuchtes Futter ist selbsterhitzend und die Tiere können davon Fehlgärungen bekommen, besonders im Blinddarm, die sich in Koliken, Durchfall oder Blähsucht äußern... "
    http://www.fraumeier.org/fuetterung.htm


    Hat das, was bei Frau Meier geschrieben wird, vielleicht schon mal jemand erlebt?

  • Hallo Carsten,


    eben weil feuchtes Futter selbsterhitzend ist und damit Koliken auslösen kann, würde ich es nicht über Nacht liegen lassen.


    Und schließlich gibt es viele Meerschweinchen in Freilandhaltung, die sehr viel nasses Gras fressen. Solange es frisch ist, sehe ich darin kein Problem und hier hat es immer gut geklappt. Wobei ich das Gras auch etwas abschüttel, allein schon deswegen, damit der Käfig nicht so nass wird.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Wo sind die Biochemiker, wenn man sie braucht...?


    Das mit dem Liegenlassen und der Selbsterhitzung kann aber so nicht hinhauen - dann würde es ja bei jedem Bauern, der Heu macht, auf den Wiesen zu brennen anfangen. Das würde vermutlich auch passieren, wenn er das Gras nicht regelmäßig wenden würde (oder das nicht genügend getrocknete Heu einlagert, dann fängst möglicherweise im Innern des Silos (an den Stellen, wo durch das Gewicht keine Luft mehr hinkommt) an zu brennen).


    Die Selbsterhitzung und Gärung setzt imho ein, wenn nicht ausreichend Sauerstoff zugeführt wird (Beobachtung nach dem Rasenmähen: die oberen Schichten trocknen ab, aber im Haufen selber wirds ziemlich warm und es ist nach wie vor feucht). Das könnte also auch im Meerimagen der Fall sein, in dem sich vermutlich auch kein Sauerstoff befindet.


    Nun befindet sich aber im Gras selber auch genug Wasser, das durch einfaches Liegenlassen über Nacht sicher nicht verschwindet. Und inwieweit Wasser auf dem Gras dann noch so viel ausmacht?


    Dennoch: ich füttere weiterhin kein nasses Gras. Ich kenne aber andere Meerhalter, die das tun (sogar eine, die aus dem Kühlschrank füttert, ohne dass es den Meeris schadet).
    Vermutlich ist es hier wie mit den meisten anderen Sachen auch: Langsam heranfüttern und durch die Gewöhnung ists dann unkritisch.

  • Hallo,


    ich lasse frisch gepflücktes Gras, welches nach einem Regenguß nass ist, auch erst trocknen.Meine Meeris sind weder krank oder haben sonstiges.


    Grüße cindy

  • Also ich lasse das nasse Gras nicht auf einem Haufen liegen, sondern verteile es großflächig zum Trocknen.
    Meine Pauline hatte letztes Jahr ganz massive Blähungen und sie wäre beinahe daran gestorben. Ihr mußte in der Tierklinik sogar eine Magensonde gelegt werden um das ganze Gas aus ihr raus zu bekommen und danach war sie noch 16 Stunden in Lebensgefahr. Ich möchte so etwas nie mehr erleben und bin dann lieber zu vorsichtig.

  • Hallo,


    ich verstehe das so, dass das Gras, sobald es gepflückt ist und auf einem Haufen liegt anfängt zu gären (vorausgesetzt, es ist warm genug) und dadurch nach einiger Zeit unverträglich wird.


    Ich verfüttere auch regennasses, frisches Gras in kleineren Mengen; ich bin auch der Meinung, dass das besser ist als es erst liegenzulassen, denn dann beginnt entweder die Gärung oder es wird trocken.
    Grünfutter lagere ich kühl und verbrauche es schnell, oder ich mache Heu draus (ausgebreitet trocknen, täglich wenden) und verfüttere es nach frühestens 6 Wochen.


    LG
    Panda

  • Heu machen, das wollte ich auch schon mal, aber leider fehlt mir das der Platz, wir haben hinter dem Haus eine Wiese, die ist im Moment locker 50cm hoch.


    Zitat

    Ich kann mir das nicht vorstellen, da Meerschweinchen in der "freien Wildbahn" das schließlich auch nicht beeinflussen können...


    Das Gras steht und lebt ja auch noch und gehrt nicht vor sich hin, kleine Menge kannst du ruhig geben wenn die kleinen sie sofort verdrücken.

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