Meerschweinchen Vergesellschaftung

Frage zum Verhalten

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Morgen ist die Zusammenführung meiner beiden Quiecker eine Woche lang.
    Die Lage ist schon etwas entspannter und nicht mehr so schrecklich laut, aber als absoluter Wutze-Neuling kann ich das Verhalten meiner Beiden nicht deuten und brauche euren Ratschlag.


    Zur Situation:
    Emma hockt so gut wie den ganzen Tag in der Höhle und geht Paul somit aus dem Weg. Sie kommt nur raus wenn sie trinkt, oder wenn es Futter gibt.
    Dann fängt sie in Pauls Nähe an zu brummen und zu quiecken, aber fressen können sie gemeinsam aus einem Napf.



    Hier seht hier, dass Paul sich gaaanz lang macht, weil er sofort abhaut, wenn Emma genervt ist.



    Wenn Emma dann mal draussen ist und Paul ausnahmsweise nicht vor ihr weg läuft, rennt er brommseln hinter ihr her und sie läuft weg. Er wackelt dann mit seinem Hintern und bedrängt sie und sie wird dabei natürlich immer lauter und lauter.


    Mit den Zähnen wird aber nur noch ganz selten geknirscht.


    Am Anfang war es so, dass Emma immer zu Paul hin ist und an ihm geschnüffelt hat. Völlig friedlich und manchmal hat sie sich auch in seine Nähe gelegt.
    Das ist jetzt total vorbei. Jeder geht seinen Weg und Emma versteckt sich nun mal den ganzen Tag, so dass es überhaupt keinen Kontakt zu Paul geben kann, der ja eigendlich dann nur hinter ihr her wackelt, was ja auch nervig ist.


    Meine Frage nun. Würdet ihr die Höhle erstmal dicht machen, damit Emma sich mit der Situation auseinander setzen muss? Es ist ja nicht so, dass nicht ausreichend andere Möglichkeiten da sind zum verstecken.


    Ich bin da sehr unschlüssig. Morgen läuft auch der Probevertrag mit dem TH aus und dann kann ich keinen der Beiden mehr "umtauschen" wenn es nicht klappen sollte mit ihnen. Nicht das ich das will.


    Ich weiss nicht, ob es Kandidaten gibt, die sich einfach nicht verstehen, aber irgendwie habe ich auch nicht das Gefühl, dass es bei den Beiden völlig in die Hose geht.
    Ich kenn mich halt einfach nur nicht aus und weiss nicht wie lange sowas dauern kann, aber vieleicht würde es schneller gehen, wenn Emma nicht immer nur in der Höhle sitzen würde.


    Andererseits der Stress für sie, wenn Paul sie nicht in Ruhe lässt.


    So langsam würde ich das Gehege auch mal komplett sauber machen wollen. Bisher habe ich mich nur an die Pipiecken getraut, weil ich sie nicht stören wollte und Pauls Krallen müssen dringenst mal geschnitten werden.
    An die Ebene haben sie sich noch nicht getraut, sonst würde ich sie für die Dauer einfach da hinsetzen.


    Was würdet ihr tun?
    Emma lassen, oder Versteck dicht machen, bis sie sich näher gekommen sind.


    Liebe Grüsse von Jessi

  • Hallo Jessi,


    ich bin ja auch recht neu in der modernen Meerihaltung, und wir haben hier nun zwei Böcke, was ja ebenfalls noch wieder etwas anders ist, als Kastrat + Weibchen, aber ich würde Dir, nach allem, was ich mir über Meeriverhalten so angelesen habe, raten, dass Du die beiden einfach machen lässt.


    Es hört sich ja insgesamt doch recht friedlich an bei Deinen beiden, und ich denke mir einfach, dass Deine Emma schon ganz von alleine irgendwann nicht mehr nur mit Rückzug in die Höhle zufrieden ist, und Paul dann schon klar macht, dass er zwar näher kommen darf, aber gefälligst nicht zu bedrängen hat.
    Wir hatten eine ähnliche Situation hier auch - Rupert war sooo glücklich, als Bertus einzog, dass er nach ein paar Mal besteigen, um zu zeigen, dass er der Boss sein möchte, dann immer in der Nähe von seinem neuen Kumpel sein wollte. Der fand das nur dummer Weise gar nicht so lustig, und hat sich einige Tage dann versteckt oder ist Rupert aus dem Weg gegangen. Rupert wiederrum fand das doof, suchte immer weiter die Nähe von Bertus, und irgendwann hat Bertus ihm einfach Bescheid gegeben. Das passierte ein paar Mal, und unterdessen haben die beiden offenbar einen guten Mittelweg gefunden (mit dem Nachteil, dass ich nun nicht mehr weiß, wer bei den beiden Chef ist). Manchmal liegen sie stundenlang nur 10 cm voneinander entfernt, und dann wieder liegt einer in einer Ecke des Zimmers, der andere in der anderen.


    Daher aus meiner geringen eigenen und angelesenen Erfahrung: Lass sie wirklich einfach machen. Sie werden schon eine "Einigung" finden :-)


    Das Einzige, was evtl. wohl noch passieren kann ist, dass Dein Paul irgendwann seine Männlichkeit zu sehr ausreizen möchte, und aus Mangel an ausreichend Weibchen dann Emma nur noch besteigen möchte. Das wäre dann so ein Fall, wo man noch Weibchen dazu holen sollte, damit sich die Aufmerksamkeit etwas besser verteilt.


    So long,
    Yas

  • Hi Yas,


    danke für deine beruhigende Antwort.
    Wir werden es einfach aussitzen. Wird schon klappen.
    Wenn man mit so fremden Tieren alleine da steht, weiss man nicht ob alles so läuft wie es laufen muss.
    Man ist verunsichert und eine positive Bestätigung nimmt einem dann mit einem Mal alle Sorgen.


    Liebe Grüsse von Jessi

  • Mach dir keine Sorgen, bei mir war das am Anfang auch so. Die beiden brauchen einfach noch Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, das dauert bei den Schweinchen einfach. In ein paar Wochen sind sie bestimmt ein tolles Team.

  • Du brauchst dir nicht nur keine Sorgen zu machen, sondern ich würde sogar sagen das dass eine ganz normale Situation ist! Er brommselt natürlich hinter ihr her, was ja sein natürliches verhalten ist, das ist keine bedrohung sondern ein werben :)
    Auch wenn er ein Kastrat ist, hat er die verhaltensweisen natürlich drauf!
    Sie ist natürlich noch etwas verschreckt von der Situation, das wird sich aber sehr schnell legen wenn sie alle verhaltensweisen von ihm erkennen kann!
    Nimm ihr bitte nicht ihr Haus weg das braucht sie um sich vor ihm erstmal in sicherheit zu bringen! Solltest du noch fragen haben, stelle sie doch bitte, hier kennen sich alle ganz gut aus ! ;)
    LG Jens




  • Ich war nur so unsicher, weil ich mehrfach gelesen habe, dass ZFs bei Schweinen nicht so schlimm sein soll wie bei Kaninchen.
    Ok, es fliegt ja auch kein Fell, aber für mich ist es doch heftig anzusehen.


    Das Haus habe ich natürlich nicht weg gemacht. Im Moment ist sie auch etwas öfter draussen und (und zwar ein ganz fettes UND), es wurde heute zum ersten Mal nach Futter gequitscht.
    Zwar noch zaghaft, aber immerhin erkennen sie meine Stimme.


    Immer wenn ich ins Zimmer komme rufe ich: Uiiiwwuis, oder Schweiniiiiis.
    Klingt bekloppt, aber sie antworten mir darauf, in der Hoffnung das es was zu baggern gibt. Sie bekommen ja noch nicht so grosse Frifu Portionen, da sie das vom TH aus nicht kennen, aber es wird stetig mehr.


    Morgen werde ich mich mal ans grosse Saubermachen wagen. Ich hoffe, sie kommen mit der Situation klar.


    Liebe Grüsse von Jessi

  • Nochmal ich, mit den aktuellen Neuigkeiten.


    Alles läuft prima.
    Beide Schweine verstehen sich jetzt und Emma ist nur noch selten in der Höhle.
    Gebrommselt wird nur noch wenn Paul mal aufreiten will (das ist jetzt aber selten). Ich denke, das wird immer so eine Phase bleiben.


    Trockenfutter ist ein Fall für den Müll geworden, denn beide fressen viel Gemüse, dass ich ihnen dreimal am Tag gebe.
    So langsam kommt immer neues Gemüse dazu und bis auf Pastinake wird auch alles sofort vernichtet.


    Dann habe ich festgestellt, dass mein EB einen ganz grossen Denkfehler hat. Was ja klar ist, ist ja schliesslich auch ein Prototyp.
    Ich krieg das Teil nicht sauber, ohne völlig darin die Schlangenfrau zu spielen.
    Das ist total blöd, unpraktisch und geht ordentlich ins Kreuz, aber das kann ich jetzt auch nicht mehr ändern.


    Ja, soweit von mir und den Schweinen.


    Danke nochmal für eure Tipps.

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