Meerschweinchen Verhalten

Einsamkeit des kastrierten Bocks (vor/nach Kastration)?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Vorweg ist mir klar das Meerschweinchen keine Kuscheltiere sind und man sie einfach "Tier" sein lassen sollte. Also vor einiger Zeit mein Bock verstarb, überlegte ich ob ich für meine 3 Mädels einen neuen holen sollte. Letztlich verguckte ich mich in einen niedlichen Zeitgenossen und nahm ihn mit zu uns. Natürlich wird er erst kastriert, doch ich will ihn erst kennenlernen und er uns bevor ich ihn zum Tierarzt bringe. Termin ist in 2 Wochen, danach ja 6 Wochen noch alleine, getrennt von den Damen. Er war bisher mit Hasen und einem weiteren Männchen mind. 3 Monate (so die "nette" Verkäuferin) in einem Gehege beim Zoohändler. Eigentlich hatte ich mich dafür entschieden, dass es keinen Ersatz für den Max gibt, aber na ja dieser Prachtkerl tat mir leid und na ja ihr kennt das ...


    Leider sitzt der Moritz nur in seinem Häuschen und frisst auch sehr wenig, hat auch schon 40g abgenommen, er trinkt und isst aber soweit ich es sehe. Natürlich hat er anfangs Frischfutter argwöhnisch beobachtet, da er nur mit Trockenfutter gehalten wurde (wie immer in diesen Läden).


    Wenn ich ihn in den Freilauf setzte (Garten), dann verkriecht er sich auch dort sofort. Ich denke ihm fehlt Gesellschaft, aber geht nun mal für die nächsten Wochen nicht anders. Habt ihr eine Idee? Einfach in Ruhe lassen? Oder animieren? Wer hat Erfahrung damit?

  • Zitat von Pardona

    Ich würde ihn "bespaßen". Als mein Bock allein sitzen musste war er ausgesprochen anhänglich und wollte Beschäftigung. Nutze die Zeit ihn vorsichtig kennenzulernen. Ich würde den OP-Termin allerdings auf möglichst sofort verlegen. Je früher desto besser.


    Unsere Tierärztin meinte es sei besser ein neues Tier erst mal ein wenig zu gewöhnen, damit es die Zeit nach der OP und die damit verbundene Nähe (Wunde kontrollieren, evtl. Eiter ausdrücken etc.) nicht so sehr als Stress empfindet.


    Bespaßen ist gut, selbst mit Gurke oder Kräutern lässt er sich nicht locken, er frisst es noch nicht einmal wenn man es ihm hinlegt, erst wenn man weit weg (aus dem Raum) ist. Dann zieht er es schnell in sein Haus und ward nicht mehr gesehen.

  • Hallo Reinhard74,


    also, ich kann nur aus meiner bisher etwas begrenzten Haltererfahrung sprechen ... wir hatten unser eines Böckchen am Anfang auch für 2 1/2 Wochen etwa alleine, und die ersten Tage nach seinem Einzug war es ähnlich wie bei Dir. Er kannte auch nur Trofu und offenbar Mohrrübe, denn die hat er gleich von Anfang an gefressen. Alles andere wollte er die ersten Tage nicht. Und schon gar nicht, wenn einer von uns in Sichtweite war!


    Bei uns legte sich das dann zwangsweise recht schnell, weil nach 4 Tagen ein Pilz ausbrach, den wir zuerst mit Salbe behandeln mussten, und diese erzwungen notwendige Konfrontationstherapie hat dann dazu geführt, dass er sich auch an uns schneller gewöhnte. Allerdings ist ja sowas nichts, was man ohne Notwendigkeit tut!


    Mit dem frischen Futter wurde es auch langsam besser; wir haben Petersilie, Basilikum und Fenchel zu der Möhre gegeben und das TroFu immer weiter reduziert. Er nahm zwar auch ab die erste Woche (waren glaub ich 25 Gramm), aber ich habe das erst einmal auf die Umstellung von TroFu auf FriFu geschoben. Und in der nächsten Woche hatte er dann schon wieder zugenommen, und seitdem ging es dann aufwärts.


    Vielleicht braucht Dein Moritz also auch nur etwas Zeit, die Futterumstellung zu verarbeiten?


    So long,
    Yas

  • Am allerbesten gewöhnt er sich an sein neues Heim wenn er nicht mehr allein ist. Witzig wird er das alles eh nicht finden, aber wenn nichts passiert bei der OP (und meistens entzündet sich die Wunde nicht und es muß nicht nachbehandelt werden), müsst ihr ihn ja auch nicht ständig anfassen, nur täglich die Handtücher wechseln. Außerdem ist jedes erarbeitete Vertrauen nach dem Tierarztbesuch wohl eh erstmal verspielt. Würde nach der OP bei Null anfangen. Jeder Tag an dem er allein zurechtkommen muß bedeutet am allermeisten Streß für den Kleinen!