Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Kastration notwendig bei Bock?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo!
    Ich habe einige Fragen zu der Kastration von Böckchen.
    Erstmal: Ist eine Kastration nötig wenn man 2 Böcke hat und kein weibchen?
    Eins unserer Meerschweinchen, Feivel, ist letzes Jahr gestorben. Bei der Obduktion wurde festgestellt dass bei seinen Samensträngen irgendwelche Ansammlungen waren. Wegen diesen Ansammlungen konnte er nicht mehr richtig laufen vor Schmerzen und er hatte Blähungen. Er hatte dann eine OP und diese Ansammlungen und alles wurde entfernt. Er hatte dann eine große Bauchnarbe und ist von der Narkose nicht mehr richtig aufgewacht.
    Die Tierärztin meinte dann, dass sich diese Ansammlungen nicht bilden können wenn der Bock kastriert wird.


    Jetzt sind wir am überlegen ob wir unsere 2 Böcke kastrieren sollen. Im November werden sie ein Jahr alt.
    Die Angst ist nur dass sie die Narkose nicht überstehen könnten. Das war bei unseren Meerschweinchen schon zweimal der Fall.
    Feivel hat eine Inhalationsnarkose bekommen die angeblich sehr leicht und gut verträglich ist. Wir haben ihn gleich nach der OP bekommen wo er noch nicht mal wirklich wach war. Wir haben die Tierärztin oft angerufen aber sie meinte es ist ok, obwohl er werder Pipi noch Kot gemacht hat. Nach zwei Tagen ist er dann gestorben :cry:
    Wir haben natürlich jetzt den Tierarzt gewechselt (obwohl der auf Kleintiere spezialisiert war).
    Deswegen ist unsere Frage, gibt es beim kastrieren oft Probleme? Ist es notwenig? Unser Feivel wurde nur 2 Jahre alt und wir wollen natürlich das unsere Schweinchen ein langes Leben haben!


    Hoffe uns kann jemand ein paar Ratschläge geben!
    Danke
    Usagi

  • Wenn man zwei Böcke hat, ist eine Kastra nicht notwendig. Eine Kastra ist ja eigentlich Mittel der Wahl, um sinnlose Vermehrungen zu vermeiden.


    Es gibt immer wieder Geschichten, wonach Böcke sich besser verstehen, wenn sie kastriert sind. Einen 100% Beweis gibt es dafür meines Wissens nach nicht. Schwierig kann es werden, wenn zwei Böcke zusammen mit zu wenigen Weibchen gehalten werden. Selbst dann gibt es keine Garantie, dass eine Kastration dazu führt, dass das besser wird.


    Allgemein ist eine Kastration ein harmloser Eingriff. Ich hatte da nie Probleme und kenne auch selbst niemanden, dem daran ein Tier verstorben ist.


    Wichtig ist natürlich, dass die Tiere erst wieder dem Besitzer gegeben werden, wenn sie wirklich 100% wach sind. Alles andere ist verantwortungslos seitens des Tierarztes. Die Wundhygiene muss natürlich auch beachtet werden, es muss regelmäßig kontrolliert werden, dass kein Eiter da ist usw. Ein Tier sollte sofort nach der OP wieder fressen. Manchmal tut es denen danach natürlich noch weh, da kann ein Schmerzmittel für 2-3 Tage sinnvoll sein. Generell sollte aber sofort wieder gefressen werden, bei mir war das auch immer so. Ein Meerie muss unbedingt regelmäßig fressen und Kot absetzen und Urin lassen. Wenn man bemerkt, dass das Tier nichts frisst, muss es sofort einem TA vorgestellt werden. Aussagen, wonach es ok sei, dass ein Meerie 1-2 Tage nach einer OP nichts frisst, sind fachlich gesehen völlig falsch und absolut verantwortungslos. Sowas würde ich der zuständigen Tierärztekammer melden.

  • An sich ist Kastration nicht zwangsläufig notwendig wenn man zwei Männer hält die gut miteinander klar kommen. Allerdings kann es "praktisch" sein wenn die Böckchen kastriert sind. Falls einer der beiden stirbt oder sie getrennt werden müssen weil sie sich plötzlich nicht mehr verstehen, kann man sie problemlos mit Weibchen vergesellschaften, ohne das sie 6 Wochen allein sitzen müssen.
    Kastrationen sind allerdings nicht immer Komplikationslos, auch wenn der Eingriff selbst für vermutlich jeden Tierarzt Routine ist.
    Zum Einen ist eine Narkose immer eine belastende Geschichte für den Kreislauf, auch wenn es mittlerweile wohl recht verträgliche Narkosen gibt (Gasnarkose ist wohl wieder "out", das neue Mittel der Wahl sind Medikamentenkombinationen wenn ich das richtig im Kopf habe, Stand glaube ich bei den Empfehlungen der Tierärztevereinigung in Bezug auf die Behandlung von Meerschweinchen, hab den Link jetzt nicht parat, sorry).
    Zum Zweiten kann es immer auch zu Komlikationen in der Nachsorge kommen. Bei meinem Bock hatte sich die Wunde entzündet und wir haben dann viel Zeit beim Tierarzt verbracht.
    Allerdings würde ich die OP immer wieder (für ihn) machen lassen.
    Er ist so glücklich mit seinen Frauen! :D


    Hoffe ich konnte helfen, gibt halt die berühmten "Zwei Seiten der Medaille". Letztendlich liegt die Entscheidung beim Halter.


    Liebe Grüße

  • Hallo!
    Wir haben halt Angst dass sie wie der Vorgänger sowas mit den Samensträngen haben werden weil die Ärztin eben meinte dass die Kastration das verhindert. Es klang halt so als gäbe es soetwas öfters bei Böcken.
    Aber wenn dem nicht so ist dann bleiben beide unkastriert :)

  • Zitat von Usagi

    Hallo!
    Wir haben halt Angst dass sie wie der Vorgänger sowas mit den Samensträngen haben werden weil die Ärztin eben meinte dass die Kastration das verhindert. Es klang halt so als gäbe es soetwas öfters bei Böcken.
    Aber wenn dem nicht so ist dann bleiben beide unkastriert :)


    Ich persönlich habe das noch nie gehört.


    Es gibt ja auch Tierärzte, die Haltern anraten, ein weibliches Tier direkt kastrieren zu lassen, um eventuelle Krankheiten an den inneren Geschlechtsorganen zu vermeiden.


    Naja- ich würde das nicht machen.

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