Vor zwei Tagen fiel uns auf, dass beide, Lucy und Dr. Kimble, gesträubtes Fell hatten. Sie frassen allerdings normal, Verhalten war normal, also guckt man öfter, tut aber nichts. Gestern zirpte der Doktor so laut, dass man es nicht überhören konnte - und er zirpt nur, normalerweise, und das leiser, wenn ihm seine Holde mal wieder so richtig eingeheizt hat.
Aber alles wirkte normal.
Heute morgen, als ich Futter brachte, war nur er da, sie saß hinten. Ich legte ihr extra ein Salatblatt vor das Schnäuzchen, das fraß sie. Nachmittag war die Lage so, dass sie in einem Haus saß und er sich davor parkte. Keiner fraß mehr. Nur eine Stunde später brachte ich Gurke, um sie zu animieren...er fraß nicht, sie musste ich buchstäblich mit einem Fingerstoß wecken...Lucy, die gewöhnlich rennt, wenn ein Mensch nur in die Nähe kommt^^.
Und mir wurde klar, dass da was gar nicht stimmt. Er fraß nicht, saß da mit gesträubtem Fell, sie ebenso. Dazu kam, dass sie von Stunde zu Stunde apathischer wurde.
Um 19.30 war es so schlimm, dass ich die Tierärzton über Nothandy anrief.
Als wir sie aus dem Auslauf holten, pfiff er mehr als besorgt. Aber er wurde ja mitgenommen und war sofort still.
Um 20.00 waren wir in der Praxis (Lob und Dank an alle engagierten Tierärzte!!). Diagose; er ist fit, aber sie hat eine Blasenentzündung. Dank Schmerzmittel und Antibiotkum bewegte sie sich schon wieder, als wir nach kaum fünfzehn Minuten zuhause waren.
Sie fraß - und er wurde wieder fit, beweglich und mampfte den Rest seiner Tagesration Heu in sich hinein.
Wer will leugnen, dass er Mitgefühl hatte?