Mit Crema war ich letztes Jahr im Oktober beim Arzt wegen Brückenbildung, sie hatte innerhalb einer Woche 150 Gramm verloren, was ich natürlich erst beim WochenTüV gemerkt hab. Musste mit ihr nochmal zum Nachschleifen, und dann wars wieder gut, sie hatte auch angefangen zuzunehmen. Ende April dann der Schreck: Die Schneidezähne waren ungleichmäßig abgenutzt, sie hatte wieder Gewicht verloren, ab zum Tierarzt. Dort wurde eine Brückenbildung auf der rechten Seite festgestellt, die behoben wurde. Dem Schweini gings wieder gut.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die anderen 8 Schweine haben keine Zahnprobleme und Heu gibts in rauen Mengen zum Futtern.
Eine Woche nach dem Arztbesuch seh ich, dass bei Crema die Backe dicker geworden ist. Neuer Termin, am selben Tag noch zum Arzt. Die Diagnose: Ein Abszess, der von dem einen Backenzahn ausgeht. Die nötige Operation konnte ich mir nicht leisten, die wurde mit 450 Euro veranschlagt, operieren und spülen und alles. Und dann wäre nicht sicher, ob der Abszess auch wegbleibt. Traurig hab ich Crema eingepackt und mit nach Hause genommen. Die Ärztin hat ihr 2 Wochen gegeben, bei 600 Gramm sollte ich wiederkommen und das Schweini einschläfern lassen, bevor es sich zu Tode hungert.
Crema dachte aber gar nicht dran, zu hungern. Zu Hause hab ich sie mit einem Homöopathischen Mittel behandelt. Ferrum Phosphoricum D12, das sind kleine weiße Kügelchen, die Schmerzen lindern und entzündungshemmend wirken sollen.
Zumindest was die Schmerzen anging, haben die Kügelchen geholfen, denke ich, denn Crema hat fast normal weitergefressen. Allerdings nur weiche und flache Sachen, Salat und die Möhrenschnitze aus den Mischsalaten, die man fertig im Laden bekommt. Wir holen die Tüten immer beim Edeka.
Hab sie zu jeder Fütterungszeit aus dem Gehege geholt und sie auf den Tisch gesetzt, wo sie sich dann ihre Extraration einverleiben konnte. Da sie durch die Beule behindert wurde, ging das Fressen nicht mehr so schnell.
Ende Mai, Anfang Juni war das Wetter so schön, dass ich die Schweinis alle in den Garten verfrachtet hab, wo sie sich in der Sonne baden und Gras mümmeln konnten. Sonntags stell ich dann fest, dass Crema Eiter am Fell hat. Und Montag hat sich Mutter das angeschaut, sie ist Krankenschwester, und plötzlich kam die ganze Eitersuppe rausgeflossen, bzw. dreiviertel der Suppe. Mutti hat die Wunde mit einer Kochsalzlösung gespült und mit Jod desinfiziert.
Am nächsten Tag kam noch mehr von dem Dreck raus, und mein Mäusi krabbelte mir wie immer auf dem Arm herum. Sie ist wirklich das einzige Schwein, das 1. freiwillig auf mir rumklettert und 2. immer auf der Schulter sitzen will, vorausgesetzt es gibt grad nichts interessanteres auf dem Tisch. Salat zum Beispiel.
Es hat mich schon ordentlich Überwindung gekostet, das Schweini überhaupt an mich ran zu lassen. Sie hat gestunken wie ein 3 Tage totes Tier. Jedenfalls krabbelte sie wieder auf mir herum und plötzlich hing ein großes Stück Haut mit Fell und Eiter an meinem Arm. Panik! Mutter hat die Stelle nochmal gespült und desinfiziert und am nächsten Tag konnten wir den restlichen Eiter rausspülen.
Am Samstag hatte Crema etwas Gewicht verloren, von 850 auf 822 Gramm, aber das ist hoffentlich nicht so schlimm. Sie wird natürlich weiterhin beobachtet. Heute ist die Stelle noch ein bissl verkrustet und von neuer rosa Haut umgeben, vielleicht wächst auch das Fell wieder nach. Und wenn nicht, ist das auch nicht so schlimm.
Ich hoffe einfach nur, dass der Abszess nicht wiederkommt, nochmal übersteht die Maus das vielleicht nicht, obwohl sie so ein zähes kleines Kampfschwein ist. Als ich sie bekommen hab, hatte sie ruckzuck zugenommen, im September hatte sie über 1000 Gramm, und jetzt ist sie bei 820. Sie ist furchtbar näschisch und das, was dick macht, mag sie nicht essen.