Schon vor einigen Tagen, in der Nacht von Freitag auf Samstag, ist unsere Kleine Maja über die Regenbogenbrücke gegangen.
Sie hat mich fast 8 Jahre meines Lebens begleitet und mein Schmerz über ihren Verlust fühlt sich endlos an.... ständig laufen die Tränen... Nicht nur bei mir... Auch mein Freund, der sie die letzten Jahren hat kennen und lieben gelernt, trauert sehr.
Sie war von Anfang sehr neugierig und zutraulich, lief mir, wenn sie durchs Zimmer wanderte, wie ein Hund hinterher.
Auch liebte sie es gestreichelt zu werden, machte dabei die Augen zu oder hob den Kopf, damit ich sie unterm Kinn streichelte.
Nur wenn man sie auf den Arm nehmen wollte, was ja ab und zu sein musste, machte sie ein Wahnsinnstheater, strampelte und schrie als ob man ihr was antun wollte. Einfach nur aus Protest. (Was ich nicht will, das will ich nicht!) :wink:
Aber auf freiwilliger Basis, war sie ein richtiges Gegenüber, schaute einen an, als ob sie jedes Wort verstehen würde und löste auch spielerische Aufgaben, die ich ihr stellte schnell und schlau. Im Gegensatz zu den anderen der Gruppe.
Süß war auch immer, wenn sie ihre kleinen Füßchen auf meinen Schoß stellte, wenn ich mich zu ihr auf den Teppich setzte...
Ich könnte noch so viele schöne Dinge zu ihr erzählen.... und werde ihre Geschichte irgendwann mal noch ausführlich aufschreiben. Sie war einfach etwas ganz besonderes!
Bis letztes Jahr im Dezember war alles in Ordnung. Dann bekam sie Probleme mit den Zähnen und nach längerem Zögern aus Angst vor der Narkose, hab ich sie abschleifen lassen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sie auch wieder normal gefressen.
Sie war zwar nach der Narkose längere Zeit etwas wackelig und blieb hauptsächlich im Käfig, aber dann lief sie doch wieder fröhlich und aufgeweckt im Laufstall rum und wanderte auch wieder gerne durchs Zimmer.
Nach einiger Zeit, ca. 3 Monate später , fingen wieder Probleme an. Meistens morgens, nach dem Aufstehen, konnte sie nicht richtig fressen, hatte das Mäulchen so komisch schief. Wir haben sie dann natürlich zum Fressen motiviert mit frischem Salat oder auch ihrem geliebten Päppelbrei und durch Geduld und die Kaubewegung wurde es dann auch immer wieder besser.
Mein TA konnte mir das nicht erklären... wir haben vieles vermutet und überlegt, sind aber bis heute zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen...
Bis Ostern kamen wir so auch ganz gut klar. Maja war zwar langsam auch dünner und schmaler geworden, aber das ist ja im Alter auch normal. Ansonsten war sie ja fit.
Dann kurz vor Ostern bekam sie ihren ersten epileptischen Anfall... Was haben wir uns erschrocken! ( Hatte dazu auch einen Beitrag geschrieben)
Das war der Anfang vom Ende.... Von da an da hatte sie fast jeden 2.-3. Tag einen.
Aber man hatte das Gefühl, sie will aber trotzdem noch. Nach jedem dieser Anfälle kam sie wieder an und wollte etwas fressen. Zuletzt allerdings so gut wie nur noch den Brei und wir konnten sie nur ab und zu dazu bewegen Gras, Möhre, Löwenzahn oder Heu zu probieren.
Trotz allem Bemühen, Motivieren und Füttern, wurde sie zusehens immer weniger, wirkte aber dennoch meistens lebensfroh.
Immer wenn sie einen schlechten Tag hatte und man dann mit ihr sprach und etwas Brei anbot, schaute sie einen wieder so an, als ob sie einen verstehen könnte und sie sagen wollte: "Na gut, ich probiers nochmal"... Und fraß dann auch.
Sie war so tapfer bis zum Schluss und gab sich sich solche Mühe nicht aufzugeben.... Aber am letzten Freitag war das dann anders... Alles motivieren schien umsonst zu sein...
Vormittags, als ich arbeiten musste, hat mein Freund die ganze Zeit versucht sie zum fressen zu bewegen, aber immer drehte sie sich weg. Sie war schon ganz schwach und legte sich in eine Ecke mehr oder weniger auf den Bauch und guckte vor die Wand. Er hat mich dann ganz verzweifelt angerufen und ich bin sofort von der Arbeit nach Hause gefahren. Erst als Maja meine Stimme hörte, hob sie ihr Köpfchen und drehte sich zu uns um. Aber etwas fressen wollte sie leider trotzdem nicht.
Sie guckte ganz traurig mit zugekniffenenen Augen...
Wir haben mehrere Stunden mit ihr auf dem Schoß da gesessen und konnten sie auch noch zu ein paar Bissen motivieren. Sie hat dann auch eine Weile dort geschlafen und als sie wieder wach wurde, bekam sie einen Anfall, dem noch weitere folgten..
Am späteren Nachmitag sind wir dann noch zum Tierarzt gefahren um nachsehen zu lassen, ob nicht doch noch wieder etwas mit den Zähnen ist, aber die waren soweit ok.
Die TÄ meinte dann, sie will wohl nicht mehr und wir müssten uns so langsam von unserem alten Mädchen verabschieden... Wenn sich ihr Zustand am Wochenende nicht bessert, müssten wir sie einschläfern lassen, damit sie sich nicht quält.
Wieder zu Hause guckte sie ganz wach, ließ sich streicheln, fraß noch mal alles was sie immer so gerne mochte, setzte sich in die Kuschelrolle, die ich noch extra für sie bestellt hatte, baute sich einen Hut aus Heu und schaute mich an. So als ob sie zum Abschluss ihres langen glücklichen Lebens nochmal alles spüren wollte, was ihr etwas bedeutet hatte.... und ist in dieser Nacht für immer eingeschlafen.
Wir vermissen sie so sehr, unsre süße Maus Und auch Lucy ihre Tochter und Mitbewohnerin fühlt sich sehr verlassen.
Hier nun zum Abschluss, ein Bild von ihrem Grab auf dem Tierfriedhof und unsere selbstgestaltete Abschiedscollage mit allen Dingen, die wir ihr auf dem Weg ins Regenbogenland mitgegeben haben:
etwas Gras, Pellets, Möhren, Heu, "Andenken" von Lucy und eine Haarsträne und einen kleinen Abschiedsbrief von mir, damit sie mich nicht vergisst, bis wir uns wieder sehen....
L.G.
Barbara
Die Signatur muss ich noch ändern...